Pioneer 11 | |||||||||||||||||||
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Pioneer 11 startet, noch unter ihrer Projektbezeichnung Pioneer G. | |||||||||||||||||||
Missionsziel | Untersuchung der Planeten Jupiter und Saturn. | ||||||||||||||||||
Auftraggeber | NASA | ||||||||||||||||||
Trägerrakete | Atlas Centaur | ||||||||||||||||||
Aufbau | |||||||||||||||||||
Startmasse | 259 kg | ||||||||||||||||||
Verlauf der Mission | |||||||||||||||||||
Startdatum | 6. April 1973 | ||||||||||||||||||
Startrampe | Cape Canaveral AFS Launch Complex 36 | ||||||||||||||||||
Enddatum | 24. November 1995 | ||||||||||||||||||
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Pioneer 11 ist eine US-amerikanische Raumsonde der Pioneer-Reihe, die am 6. April 1973 um 02:11 Uhr UTC von Launch Complex 36 auf Cape Canaveral an Bord einer Trägerrakete vom Typ Atlas-Centaur gestartet wurde. Die 259 kg schwere Sonde hatte die Aufgabe, die Planeten Jupiter und Saturn zu erforschen. Der letzte Kontakt wurde im November 1995 hergestellt.
Genau ein Jahr nach dem Start der baugleichen Schwestersonde Pioneer 10 sollte auch Pioneer 11 den Vorstoß in das äußere Sonnensystem wagen. Der Missionsbeginn wurde um ein Startfenster zum Jupiter gegenüber Pioneer 10 verzögert, da man befürchtete, der Asteroidengürtel könnte so dicht sein, dass er für eine Raumsonde unpassierbar wäre. Da dies nicht der Fall war, konnte Pioneer 11 wie erhofft starten. Sofern die Sonde nach dem Vorbeiflug am Jupiter noch funktionsfähig wäre, sollte sie den zweiten Riesenplaneten Saturn ansteuern.
Wie auch bei Pioneer 10 befindet sich an Bord von Pioneer 11 eine Pioneer-Plakette, die eine Botschaft der Menschheit an etwaige außerirdische Lebewesen enthält.
Die Sonde Pioneer 11 meisterte zwar den ersten Vorbeiflug am Saturn erfolgreich. Allerdings wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse der Mission bald durch diejenigen der beiden Voyager-Sonden erweitert und übertroffen, weil Pioneer 11 ebenso wie Pioneer 10 nur teilweise die wissenschaftliche Erforschung des äußeren Sonnensystems als Ziel hatte. Ihre Aufgabe lag vor allem darin, überhaupt Jupiter und Saturn zu erreichen, damit die nachfolgende Generation von Voyager-Sonden diese Planeten genauer erforschen konnte.
Pioneer 11 ist diejenige Sonde, die das Sonnensystem mit der geringsten Geschwindigkeit verlässt, da ihre Flugbahn nach dem swing-by an Jupiter eine relativ große Abweichung von dessen Bewegungsrichtung haben musste. Da sie deswegen auch von den Voyager-Sonden noch überholt wurde (die zudem wie Pioneer 10 noch wesentlich länger aktiv waren bzw. sind), spielten die zwischen 1990 und 1995 gewonnenen Messergebnisse im interstellaren Raum nur eine geringe Rolle.
Im Rahmen der Untersuchungen zur Pioneer-Anomalie wurde den Messdaten der Sonde wieder mehr Interesse geschenkt. Sie zeigen eine systematische Abweichung von der erwarteten Flugbahn und bestätigen so die zuvor schon bei Pioneer 10 festgestellte Anomalie.
Im Februar 2016 war Pioneer 11 ca. 95,3 AE (entspricht etwa 14,3 Milliarden Kilometer oder 13 Lichtstunden und 15 Lichtminuten) von der Erde entfernt und bewegte sich mit 11,3 km/s von der Sonne weg, was pro Jahr rund 2,4 AE entspricht.