Stanislaw Pawlowitsch Michejew: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Stanislaw Pawlowitsch Michejew''', {{RuS|Станислав Павлович Михеев}}, {{EnS|Stanislav Mikheyev}} (* [[1940]]; † [[23. April]] [[2011]]<ref>[http://www.inr.ru/rus/2011/miheev-nekr.html Nachruf], abgerufen am 16. Mai 2011 (russisch)</ref>) war ein [[Russland|russischer]] [[Physiker]]. Der [[Experimentalphysik]]er beschäftigte sich unter anderem mit [[Neutrino]]physik.
'''Stanislaw Pawlowitsch Michejew''', {{RuS|Станислав Павлович Михеев}}, {{EnS|Stanislav Mikheyev}} (* [[1940]]; † [[23. April]] [[2011]]<ref>[http://www.inr.ru/rus/2011/miheev-nekr.html Nachruf], abgerufen am 16. Mai 2011 (russisch)</ref>) war ein [[Russland|russischer]] [[Physiker]]. Der [[Experimentalphysik]]er beschäftigte sich unter anderem mit [[Neutrino]]physik.


Michejew studierte an der [[Lomonossow-Universität]] in [[Moskau]], wo er 1965 seinen Abschluss machte. Danach war er Forscher am [[Lebedew-Institut]] und ab 1970 am Institut für Kernforschung der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Sowjetischen Akademie der Wissenschaften]], wo er 1983 seinen russischen Doktorgrad erhielt. Lange Zeit arbeitete er an Experimenten am Baksan-Teleskop im [[Kaukasus]], einer unterirdischen [[Szintillator|Szintilliationsdetektor]]-Anlage, mit dem er u.a. superschwere [[Magnetischer Monopol|magnetische Monopole]] suchte. In den 1990er Jahren arbeitete er am [[Laboratori Nazionali del Gran Sasso|MACRO-Neutrino-Detektor]] im [[Gran Sasso d’Italia]]. 2008 arbeitete er am Baksan-Teleskop, dem Baikal-Neutrino-Teleskop im [[Baikalsee]] und dem T2K-Neutrino-Experiment in [[Japan]] (in dem Korrelationen über einen 295 km Abstand zwischen [[Kamioka (Gifu)|Kamioka]] und [[Tōkai (Ibaraki)|Tokai]] beobachtet werden).
Michejew studierte an der [[Lomonossow-Universität]] in [[Moskau]], wo er 1965 seinen Abschluss machte. Danach war er Forscher am [[Lebedew-Institut]] und ab 1970 am Institut für Kernforschung der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Sowjetischen Akademie der Wissenschaften]], wo er 1983 seinen russischen Doktorgrad erhielt. Lange Zeit arbeitete er an Experimenten am Baksan-Teleskop im [[Kaukasus]], einer unterirdischen [[Szintillator|Szintilliationsdetektor]]-Anlage, mit dem er u.&nbsp;a. superschwere [[Magnetischer Monopol|magnetische Monopole]] suchte. In den 1990er Jahren arbeitete er am [[Laboratori Nazionali del Gran Sasso|MACRO-Neutrino-Detektor]] im [[Gran Sasso d’Italia]]. 2008 arbeitete er am Baksan-Teleskop, dem Baikal-Neutrino-Teleskop im [[Baikalsee]] und dem T2K-Neutrino-Experiment in [[Japan]] (in dem Korrelationen über einen 295 km Abstand zwischen [[Kamioka (Gifu)|Kamioka]] und [[Tōkai (Ibaraki)|Tokai]] beobachtet werden).


Bekannt wurde Michejew für seine Erklärung des Rätsels der solaren Neutrinos 1984/85 mit [[Alexei Jurjewitsch Smirnow|Alexei Smirnow]], aufbauend auf früheren Ideen von [[Lincoln Wolfenstein]] (1978), dem nach ihnen benannten [[Neutrino-Oszillation|MSW-Effekt]].<ref>Mikheev und Smirnov: ''Resonance Amplification of Oscillations in Matter and Spectroscopy of Solar Neutrinos''. In: ''Soviet Journal of Nuclear Physics.'' Band 42, 1985, S. 913–917; ''Neutrino Oscillations in a Variable Density Medium and Neutrino Bursts Due to the Gravitational Collapse of Stars''. In: ''Sov. Phys. JETP''. Band 64, S. 4–7, {{arXiv|0706.0454}}; ''Resonant amplification of neutrino oscillations in matter and solar neutrino spectroscopy''. In: ''Nuovo Cimento C''. Band 9, 1986, S. 17–26.</ref> Er erklärt das Rätsel der in den Beobachtungen fehlenden Neutrinos von der Sonne mit Neutrino-Oszillationen, die durch Wechselwirkung mit Materie (Elektronen) verstärkt werden.
Bekannt wurde Michejew für seine Erklärung des Rätsels der solaren Neutrinos 1984/85 mit [[Alexei Jurjewitsch Smirnow|Alexei Smirnow]], aufbauend auf früheren Ideen von [[Lincoln Wolfenstein]] (1978), dem nach ihnen benannten [[Neutrino-Oszillation|MSW-Effekt]].<ref>Mikheev und Smirnov: ''Resonance Amplification of Oscillations in Matter and Spectroscopy of Solar Neutrinos''. In: ''Soviet Journal of Nuclear Physics.'' Band 42, 1985, S. 913–917; ''Neutrino Oscillations in a Variable Density Medium and Neutrino Bursts Due to the Gravitational Collapse of Stars''. In: ''Sov. Phys. JETP''. Band 64, S. 4–7, {{arXiv|0706.0454}}; ''Resonant amplification of neutrino oscillations in matter and solar neutrino spectroscopy''. In: ''Nuovo Cimento C''. Band 9, 1986, S. 17–26.</ref> Er erklärt das Rätsel der in den Beobachtungen fehlenden Neutrinos von der Sonne mit Neutrino-Oszillationen, die durch Wechselwirkung mit Materie (Elektronen) verstärkt werden.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.aps.org/programs/honors/prizes/prizerecipient.cfm?name=Stanislav%20Mikheyev&year=2008 2008 J.J. Sakurai Prize for Theoretical Particle Physics Recipient], abgerufen am 16. Mai 2011 (englisch)
* [http://www.aps.org/programs/honors/prizes/prizerecipient.cfm?name=Stanislav%20Mikheyev&year=2008 2008 J.J. Sakurai Prize for Theoretical Particle Physics Recipient], abgerufen am 16. Mai 2011 (englisch)
* [https://www.eduspb.com/node/3096 Stanislaw Pawlowitsch Michejew] Biografie auf der Webseite ''Vereinigung der Lehrer von Sankt Petersburg'' (russisch)


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[[Kategorie:Sowjetbürger]]
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Aktuelle Version vom 2. November 2021, 07:52 Uhr

Stanislaw Pawlowitsch Michejew, {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), englisch Stanislav Mikheyev (* 1940; † 23. April 2011[1]) war ein russischer Physiker. Der Experimentalphysiker beschäftigte sich unter anderem mit Neutrinophysik.

Michejew studierte an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er 1965 seinen Abschluss machte. Danach war er Forscher am Lebedew-Institut und ab 1970 am Institut für Kernforschung der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften, wo er 1983 seinen russischen Doktorgrad erhielt. Lange Zeit arbeitete er an Experimenten am Baksan-Teleskop im Kaukasus, einer unterirdischen Szintilliationsdetektor-Anlage, mit dem er u. a. superschwere magnetische Monopole suchte. In den 1990er Jahren arbeitete er am MACRO-Neutrino-Detektor im Gran Sasso d’Italia. 2008 arbeitete er am Baksan-Teleskop, dem Baikal-Neutrino-Teleskop im Baikalsee und dem T2K-Neutrino-Experiment in Japan (in dem Korrelationen über einen 295 km Abstand zwischen Kamioka und Tokai beobachtet werden).

Bekannt wurde Michejew für seine Erklärung des Rätsels der solaren Neutrinos 1984/85 mit Alexei Smirnow, aufbauend auf früheren Ideen von Lincoln Wolfenstein (1978), dem nach ihnen benannten MSW-Effekt.[2] Er erklärt das Rätsel der in den Beobachtungen fehlenden Neutrinos von der Sonne mit Neutrino-Oszillationen, die durch Wechselwirkung mit Materie (Elektronen) verstärkt werden.

2006 erhielt er mit Smirnow und Wolfenstein den Bruno-Pontecorvo-Preis und 2008 mit Smirnow den Sakurai-Preis. 2008 erhielt er den Markow-Preis.

Einzelnachweise

  1. Nachruf, abgerufen am 16. Mai 2011 (russisch)
  2. Mikheev und Smirnov: Resonance Amplification of Oscillations in Matter and Spectroscopy of Solar Neutrinos. In: Soviet Journal of Nuclear Physics. Band 42, 1985, S. 913–917; Neutrino Oscillations in a Variable Density Medium and Neutrino Bursts Due to the Gravitational Collapse of Stars. In: Sov. Phys. JETP. Band 64, S. 4–7, arxiv:0706.0454; Resonant amplification of neutrino oscillations in matter and solar neutrino spectroscopy. In: Nuovo Cimento C. Band 9, 1986, S. 17–26.

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