Friedrich Wilhelm Hehl (* 26. August 1937 in Ludwigsburg)[1] ist ein deutscher theoretischer Physiker, der sich vor allem mit Gravitationsphysik beschäftigt.
Hehl studierte Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart und wurde Mitglied der Corps Stauffia Stuttgart und Germania Hohenheim.[2] 1966 wurde er an der TU Clausthal promoviert (Der Spindrehimpuls in der Allgemeinen Relativitätstheorie)[3] und 1970 in Clausthal habilitiert.[4] 1971 wurde er Dozent an der TU Clausthal und erhielt 1975 eine volle Professur an der Universität Köln. Er ist dort emeritiert und Adjunct Professor an der University of Missouri-Columbia. 1973/74 war er an der Princeton University.
Er befasst sich insbesondere mit erweiterten (über die Riemannsche Geometrie hinausgehenden) Formulierungen der Gravitation, wie der Formulierung als Eichfeldtheorie (Poincaré Gauge Theory) und (damit verbunden) Élie Cartans Verallgemeinerung der Riemanngeometrie mit Torsion (Einstein-Cartan-Theorie). Mit Bahram Mashhoon entwickelte er dabei – ausgehend von einer Eichtheorie-Formulierung der Gravitation – eine nichtlokale Verallgemeinerung der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie, die in linearer Näherung äquivalent zur Einsteinschen Theorie mit Dunkler Materie ist.[5] Daneben befasst er sich auch mit numerischer Relativität und Computer-Algebra. Mit Obukhov schrieb er eine Monographie über die (axiomatische) Formulierung der Elektrodynamik im Differentialformenkalkül. 2019 wurde ihm für sein Lebenswerk in der Gravitationsphysik der Karl-Schwarzschild-Preis des Frankfurt Institute for Advanced Studies verliehen.[6]
Personendaten | |
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NAME | Hehl, Friedrich W. |
ALTERNATIVNAMEN | Hehl, Friedrich Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 26. August 1937 |
GEBURTSORT | Ludwigsburg |