Erwin Willy Becker

Erwin Willy Becker

Das Grab von Erwin Willy Becker und seiner Ehefrau Elfi auf dem Waldfriedhof (München)

Erwin Willy Becker auch in der Schreibweise Erwin W. Becker (* 24. August 1920 in Magdeburg; † 19. Mai 2011 in Karlsruhe) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.

Leben

Der gebürtige Magdeburger Erwin Willy Becker wandte sich nach dem Abitur dem Studium der Physik und Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu, dort erfolgte 1943 am Physikalisch-Chemischen Institut seine Promotion zum Dr. rer. nat. Erwin Willy Becker trat im Anschluss eine Stelle als Wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Institut der Philipps-Universität Marburg an, 1949 habilitierte er sich als Privatdozent für das Fach Physik.

1958 folgte Erwin Willy Becker einem Ruf auf eine ordentliche Professur für Kernverfahrenstechnik sowie Mikrostrukturtechnik an der Universität Karlsruhe, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1988 innehielt. Erwin Willy Becker fungierte darüber hinaus von 1974 bis 1975 als Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. Im Ruhestand forschte er auf dem Gebiet der biologischen Chemie und des Alterungsvorganges.

Erwin Willy Becker, unter dessen Leitung das Trenndüsenverfahren sowie das LIGA (Fertigungsverfahren) entwickelt wurde, erhielt für dieses Wirken 1957 den DECHEMA-Preis sowie 1982 den Heinrich-Hertz-Preis verliehen.

Publikationen

  • Mit Kuno Schäfer, Rolf Schütte: Die Temperaturabhängigkeit des Thermodiffusionsfaktors von Ortho- und Para-Wasserstoff im Bereich von 70°K - 128°K., Institut für Kernverfahrenstechnik, Karlsruhe, 1966
  • Mit Herbert Burghoff, Rolf Klingelhöfer: Hohlpincherzeugung mit kondensierten Molekularstrahlen, GfK, Karlsruhe, 1967
  • Trennung der Uranisotope: ein Vergleich der heute zur Diskussion stehenden Verfahren. Plenarvortrag anläßlich der Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Karlsruhe am 4. Oktober 1968. Gesellschaft für Kernforschung, Karlsruhe, 1968
  • Das Trenndüsenverfahren zur Anreicherung des leichten Uranisotops, Beispiel einer technischen Entwicklung : Beitrag zur Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft: "Forschung in der Bundesrepublik Deutschland", Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH, 1982
  • E. W. Becker, Rolf Klingelhöfer, Hubert Mayer: Wechselwirkung kondensierter Molekularstrahlen mit festen Oberflächen. In: Zeitschrift für Naturforschung A. 23, 1968, S. 274 (PDF, freier Volltext).
  • Mit Wolfgang Ehrfeld, Dietrich Münchmeyer: Untersuchungen zur Abbildungsgenauigkeit der Röntgentiefenlithografie mit Synchrotronstrahlung bei der Herstellung technischer Trenndüsenelemente, Forschungszentrum, Karlsruhe, 1984
  • Von der Kerntechnik zur Mikrotechnik: 30 Jahre Institut für Kernverfahrenstechnik. Ausarbeitung eines vom Verfasser anlässlich seiner Emeritierung am 19. Oktober 1988 in der Aula des Kernforschungszentrums Karlsruhe gehaltenen Vortrags, Forschungszentrum, Karlsruhe, 1988
  • Zwischen Universität und Forschungszentrum: Vorgeschichte und Geschichte meiner naturwissenschaftlichen Tätigkeit; (anlässlich des 50-jährigen Bestehens des früheren Instituts für Kernverfahrenstechnik (IKVT) und jetzigen Instituts für Mikrostrukturtechnik (IMT)). Universität Karlsruhe, Forschungszentrum, Karlsruhe, 2008

Literatur

  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Band 1, 13. Ausgabe, De Gruyter, Berlin/New York 1980, ISBN 3-110-07434-6, S. 180.
  • August Ludwig Degener, Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who's who. Band 42. Schmidt-Römhild, 2003, ISBN 3-7950-2036-0, S. 76.

Weblinks

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