Johannes „Jan“ Zaanen (* 17. April 1957 in Leiden) ist ein niederländischer theoretischer Festkörperphysiker.
Zaanen machte 1982 seinen Chemie Abschluss an der Universität Groningen, an der er 1986 cum laude bei George A. Sawatzky in Physik promoviert wurde. Als Post-Doktorand war er 1987 am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, wo er 1988 wissenschaftliches Mitglied wurde. 1990 war er Gastwissenschaftler in der Theoriegruppe der ATT Bell Laboratories in Murray Hill in New Jersey. 1993 bis 1998 war er Stipendiat der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW). 1998 wurde er Assistenzprofessor (Hoofd Docent) an der Universität Leiden, an der er seit 2000 eine volle Professur in Theoretischer Physik hat und am Lorentz Institut ist. 2004/2005 war er Gastprofessor an der Stanford University (als Fulbright-Stipendiat) und 2010 an der École normale supérieure.
In seiner Dissertation und in Zusammenarbeit mit seinem Doktorvater Sawatzky entwickelte er ein verallgemeinertes Hubbard-Modell der Bandstruktur in Übergangsmetallverbindungen (Zaanen-Sawatzky-Allen Theorie).[1] Um 1990 entwickelte er mit anderen die LDA+U Methode, eine Dichtefunktionalsmethode für Bandstrukturberechnungen in Mott-Isolatoren.[2]
Ende der 1980er Jahre vermutete er die Formation von Streifen in Hochtemperatursupraleitern[3], die später experimentell bestätigt wurden. Unabhängig geschah dies auch durch Victor Emery und Steven Kivelson. Er untersuchte den kritischen Quantenzustand vor dem Übergang zum Supraleiter und wandte dabei auch Methoden der Stringtheorie an[4]
2006 erhielt er den Spinoza-Preis. Seit 2008 ist der Fellow der American Physical Society. Seit 2005 liefert er regelmäßige Gastbeiträge für die Zeitschrift Nature.
Personendaten | |
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NAME | Zaanen, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Zaanen, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 17. April 1957 |
GEBURTSORT | Leiden |