Ebert Baldewein (* um 1525 in Marburg; † 1593; auch: Eberhard Baldewein) war ein bedeutender Hofbaumeister sowie Uhrmacher[1], Instrumentenbauer und Astronom im 16. Jahrhundert.
Der gelernte Schneider war seit 1567 als Baumeister in landgräflichem Dienst. Als Hofbaumeister unter Ludwig IV. war er für alle landgräflichen Bauvorhaben in Hessen-Marburg zuständig.
1569 bis 1579 stand er im Dienst Wilhelm IV. von Hessen-Kassel.[2] Nach dessen Entwürfen baute er Uhren und Instrumente zusammen mit dem Augsburger Uhrmacher Hans Bucher und dem Gehäusebauer Hermann Diepel aus Gießen. Er führte aber auch astronomische Beobachtungen durch. Mit Diepel schuf er schon 1561 ein großes astronomisches Automatenwerk auf der Grundlage des neuen heliozentrischen Weltbildes. Diese so genannte Wilhelmsuhr,[3][4] die auf mehreren Zifferblättern die Ablesung der geozentrischen Längen und Breiten von Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und des Mondes ermöglichte, galt als das bedeutendste mechanisch-astronomische Kunstwerk seiner Zeit.
Ein noch größeres Gegenstück stellte Baldewein 1568 für Kurfürst August von Sachsen her, indem er eine Planetenlaufuhr[5] baute, die den Stand von Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn anzeigt.
Außerdem schuf er für seinen hessischen Landesherrn 1575 einen von einem Uhrwerk angetriebenen Himmelsglobus,[6] einen Azimutquadranten[7] als ältestes Metallinstrument dieser Art sowie eine Armillarsphäre mit der Darstellung der Sonnen- und Mondbewegungen. Seine Werke sind heute noch am Rathaus in Marburg oder im Astronomisch-Physikalischen Kabinett in Kassel und im Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden zu bestaunen.
Darüber hinaus in:
Personendaten | |
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NAME | Baldewein, Ebert |
ALTERNATIVNAMEN | Baldewein, Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hofbaumeister, Astronom und Uhrmacher |
GEBURTSDATUM | um 1525 |
GEBURTSORT | Marburg |
STERBEDATUM | 1593 |