Hans-Arwed Weidenmüller (* 26. Juli 1933 in Dresden) ist ein deutscher Theoretischer Physiker, der sich vor allem mit Kernphysik beschäftigte.
Weidenmüller studierte in Bonn und von 1956 bis 1957 in Heidelberg bei J. Hans D. Jensen, bei dem er über Stripping-Reaktionen promovierte,[1] bei denen das Kern-Projektil Nukleonen an den Targetkern verliert. Er war ab 1963 Professor für theoretische Physik in Heidelberg. Ab 1968 arbeitete er auch am Max-Planck-Institut für Kernphysik, von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2001 als Direktor.
Weidenmüller ist vor allem für seine Arbeiten in der Theorie der Kernreaktionen bekannt. Er untersuchte Kernreaktionen im Schalenmodell unter Einschluss von Kontinuumszuständen und entwickelte eine mikroskopische statistische Theorie von Kernreaktionen, die als Transporttheorie Anwendungen auf die Interpretation der Stoßexperimente mit schweren Ionen hatte sowie auf hochangeregte Compoundkerne. Er untersuchte auch chaotische Dynamik in Atomkernen und Kernreaktionen (sowie Bose-Einstein Kondensate) mit Hilfe der Methode der Zufallsmatrizen.
Weidenmüller ist Ehrendoktor des Weizmann Institute of Science in Rechowot in Israel (1991) und der Universität Rostock (2000). Ebenso ist er Mitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1997)[2] und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (seit 1974). 1972 wurde er Fellow der American Physical Society.
Personendaten | |
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NAME | Weidenmüller, Hans-Arwed |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher theoretischer Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1933 |
GEBURTSORT | Dresden |