Max Klein (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

Max Klein (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

imported>Jbergner
 
imported>Masegand
(wikilink)
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Max Klein''' (* [[1951]]) ist ein deutscher [[Physiker|Elementarteilchenphysiker]]  und [[Hochschullehrer]]. Er ist Professor an der [[University of Liverpool|Universität Liverpool]], an der er den Lehrstuhl für Teilchenphysik (''Chair of Particle Physics'') innehat.
'''Max Klein''' (* [[1951]]) ist ein deutscher [[Physiker|Elementarteilchenphysiker]]  und [[Hochschullehrer]]. Er ist Professor an der [[University of Liverpool|Universität Liverpool]], an der er den Lehrstuhl für Teilchenphysik (''Chair of Particle Physics'') innehat.


Klein studierte ab 1969 an der [[Humboldt-Universität Berlin]] und wurde 1977 am [[Institut für Hochenergiephysik (Zeuthen)|Institut für Hochenergiephysik]]  der Akademie der Wissenschaften der DDR in [[Zeuthen]] promoviert, zum Thema "Resonanzen als Korrelationsursache in hochenergetischen Vielteilchenreaktionen". Von 1973 bis 1991 forschte er am Institut für Hochenergiephysik in Zeuthen, wobei er ab 1977 am [[Vereinigtes Institut für Kernforschung|Vereinigten Institut für Kernforschung]] in [[Dubna (Moskau)|Dubna]] experimentierte und ab den 1980er Jahren am [[DESY]] und am [[CERN]] (dort war er erstmals 1979/80).  
Klein studierte ab 1969 an der [[Humboldt-Universität Berlin]] und wurde 1977 am [[DESY Zeuthen|Institut für Hochenergiephysik]]  der Akademie der Wissenschaften der DDR in [[Zeuthen]] promoviert, zum Thema "Resonanzen als Korrelationsursache in hochenergetischen Vielteilchenreaktionen". Von 1973 bis 1991 forschte er am Institut für Hochenergiephysik in Zeuthen, wobei er ab 1977 am [[Vereinigtes Institut für Kernforschung|Vereinigten Institut für Kernforschung]] in [[Dubna (Moskau)|Dubna]] experimentierte und ab den 1980er Jahren am [[DESY]] und am [[CERN]] (dort war er erstmals 1979/80).
Über diese Jahre berichtet er 2009 in einem Nature-Artikel.<ref>[http://www.nature.com/nphys/journal/v5/n12/pdf/nphys1467.pdf Max Klein, "When the times were changing", Nature Physics 5, 852-854 (2009)]</ref> Einige biografische Mitteilungen findet man in der Autobiografie seines Vaters, des Historikers [[Fritz Klein (Historiker)|Fritz Klein]].<ref>Fritz Klein, "Drinnen und Draußen" (Verlag S. Fischer, 2000), ISBN 310039609X.</ref>  
Über diese Jahre berichtet er 2009 in einem Nature-Artikel.<ref>[http://www.nature.com/nphys/journal/v5/n12/pdf/nphys1467.pdf Max Klein, "When the times were changing", Nature Physics 5, 852-854 (2009)]</ref> Einige biografische Mitteilungen findet man in der Autobiografie seines Vaters, des Historikers [[Fritz Klein (Historiker)|Fritz Klein]].<ref>Fritz Klein, "Drinnen und Draußen" (Verlag S. Fischer, 2000), ISBN 3-10-039609-X.</ref>


Von 1992 bis 2006 war Klein am [[DESY]] tätig. Dort war er seit 1985 Mitglied der H1-Kollaboration am [[HERA]]-Speicherring, die er 2002 bis 2006 leitete. Seit 2006 ist er Professor in Liverpool.
Von 1992 bis 2006 war Klein am [[DESY]] tätig. Dort war er seit 1985 Mitglied der H1-Kollaboration am [[Deutsches Elektronen-Synchrotron#HERA|HERA]]-Speicherring, die er 2002 bis 2006 leitete. Seit 2006 ist er Professor in Liverpool.


Er ist Mitglied der [[ATLAS (Detektor)|ATLAS]]-Kollaboration am [[CERN]].  
Er ist Mitglied der [[ATLAS (Detektor)|ATLAS]]-Kollaboration am [[CERN]].


Er untersuchte mit tiefinelastischer [[Elektron]]-Streuung (allgemein [[Lepton]]-[[Nukleon]] Streuung) den inneren Aufbau von [[Proton]]en. Bei solchen Experimenten am DESY, an denen er beteiligt war, wurde in den 1990er Jahren ein überraschend hoher Gluonanteil beobachtet. Derartige Versuche werden mit noch höherer Auflösung am LHeC des [[Large Hadron Collider|LHC]] am CERN fortgesetzt.
Er untersuchte mit tiefinelastischer [[Elektron]]-Streuung (allgemein [[Lepton]]-[[Nukleon]] Streuung) den inneren Aufbau von [[Proton]]en. Bei solchen Experimenten am DESY, an denen er beteiligt war, wurde in den 1990er Jahren ein überraschend hoher Gluonanteil beobachtet. Derartige Versuche sind mit noch höherer Auflösung am in Planung befindlichen LHeC (Large Hadron Electron Collider) des [[Large Hadron Collider|LHC]] am CERN geplant, zu dessen Koordinationsgruppe Klein gehört.<ref>[http://lhec.web.cern.ch/lhec-international-collaboration-group LHeC Coordination Group], abgerufen am 3. Februar 2018</ref><ref>Klein, Renaissance in Sicht
Das LHeC-Projekt am CERN soll die Erfolgsgeschichte der tiefinelastischen Streuung fortsetzen. Physik Journal, 2013, Nr. 9, S. 61</ref>


Für seinen Anteil bei der Bestimmung der Asymmetrie der Wechselwirkung polarisierter positiver und negativer Myonen durch die [[NA4|BCDMS-Kollaboration]] am CERN wurde Klein 1984 die Max-von-Laue-Medaille der [[Akademie_der_Wissenschaften_der_DDR|Akademie der Wissenschaften der DDR]] verliehen.<ref>W. Hartkopf, "Die Berliner Akademie der Wissenschaften - Ihre Mitglieder und Preisträger", S. 461 (Akademie Verlag, Berlin, 1992), ISBN 3-05-002153-5.</ref>
Für seinen Anteil bei der Bestimmung der Asymmetrie der Wechselwirkung polarisierter positiver und negativer Myonen durch die [[NA4|BCDMS-Kollaboration]] am CERN wurde Klein 1984 die Max-von-Laue-Medaille der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] verliehen.<ref>W. Hartkopf, "Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preisträger", S. 461 (Akademie Verlag, Berlin, 1992), ISBN 3-05-002153-5.</ref>


2013 erhielt er den [[Max-Born-Preis]] für ''fundamentale experimentelle Beiträge zur Aufklärung der Struktur des Protons mittels tief inelastischer Streuung''.<ref>[http://www.desy.de/aktuelles/@@news-view?id=4041&lang=ger Laudatio und Porträt anlässlich Max Born Preis 2013 am DESY]</ref>
2013 erhielt er den [[Max-Born-Preis]] für ''fundamentale experimentelle Beiträge zur Aufklärung der Struktur des Protons mittels tief inelastischer Streuung''.<ref>[http://www.desy.de/aktuelles/@@news-view?id=4041&lang=ger Laudatio und Porträt anlässlich Max Born Preis 2013 am DESY]</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.liv.ac.uk/physics/staff/max-klein/ Homepage, Universität Liverpool]
* [http://www.liv.ac.uk/physics/staff/max-klein/ Klein bei der Universität Liverpool]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 28: Zeile 29:
[[Kategorie:Geboren 1951]]
[[Kategorie:Geboren 1951]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person (CERN)]]


{{Personendaten
{{Personendaten

Aktuelle Version vom 8. Februar 2021, 17:56 Uhr

Max Klein (* 1951) ist ein deutscher Elementarteilchenphysiker und Hochschullehrer. Er ist Professor an der Universität Liverpool, an der er den Lehrstuhl für Teilchenphysik (Chair of Particle Physics) innehat.

Klein studierte ab 1969 an der Humboldt-Universität Berlin und wurde 1977 am Institut für Hochenergiephysik der Akademie der Wissenschaften der DDR in Zeuthen promoviert, zum Thema "Resonanzen als Korrelationsursache in hochenergetischen Vielteilchenreaktionen". Von 1973 bis 1991 forschte er am Institut für Hochenergiephysik in Zeuthen, wobei er ab 1977 am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna experimentierte und ab den 1980er Jahren am DESY und am CERN (dort war er erstmals 1979/80). Über diese Jahre berichtet er 2009 in einem Nature-Artikel.[1] Einige biografische Mitteilungen findet man in der Autobiografie seines Vaters, des Historikers Fritz Klein.[2]

Von 1992 bis 2006 war Klein am DESY tätig. Dort war er seit 1985 Mitglied der H1-Kollaboration am HERA-Speicherring, die er 2002 bis 2006 leitete. Seit 2006 ist er Professor in Liverpool.

Er ist Mitglied der ATLAS-Kollaboration am CERN.

Er untersuchte mit tiefinelastischer Elektron-Streuung (allgemein Lepton-Nukleon Streuung) den inneren Aufbau von Protonen. Bei solchen Experimenten am DESY, an denen er beteiligt war, wurde in den 1990er Jahren ein überraschend hoher Gluonanteil beobachtet. Derartige Versuche sind mit noch höherer Auflösung am in Planung befindlichen LHeC (Large Hadron Electron Collider) des LHC am CERN geplant, zu dessen Koordinationsgruppe Klein gehört.[3][4]

Für seinen Anteil bei der Bestimmung der Asymmetrie der Wechselwirkung polarisierter positiver und negativer Myonen durch die BCDMS-Kollaboration am CERN wurde Klein 1984 die Max-von-Laue-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR verliehen.[5]

2013 erhielt er den Max-Born-Preis für fundamentale experimentelle Beiträge zur Aufklärung der Struktur des Protons mittels tief inelastischer Streuung.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Max Klein, "When the times were changing", Nature Physics 5, 852-854 (2009)
  2. Fritz Klein, "Drinnen und Draußen" (Verlag S. Fischer, 2000), ISBN 3-10-039609-X.
  3. LHeC Coordination Group, abgerufen am 3. Februar 2018
  4. Klein, Renaissance in Sicht Das LHeC-Projekt am CERN soll die Erfolgsgeschichte der tiefinelastischen Streuung fortsetzen. Physik Journal, 2013, Nr. 9, S. 61
  5. W. Hartkopf, "Die Berliner Akademie der Wissenschaften – Ihre Mitglieder und Preisträger", S. 461 (Akademie Verlag, Berlin, 1992), ISBN 3-05-002153-5.
  6. Laudatio und Porträt anlässlich Max Born Preis 2013 am DESY

Die News der letzten Tage