Roger Penrose: Unterschied zwischen den Versionen

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Sir '''Roger Penrose''' [[Order of Merit|OM]] (* [[8. August]] [[1931]] in [[Colchester]], [[Essex]]) ist ein englischer [[Mathematiker]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]], dessen Arbeiten auf den Gebieten der [[Mathematische Physik|mathematischen Physik]] und der [[Kosmologie]] hoch geachtet sind. Er hat sich auch in zahlreichen populärwissenschaftlichen Büchern zu Themen der [[Philosophie]] geäußert.
Sir '''Roger Penrose''' [[Order of Merit|OM]] (* [[8. August]] [[1931]] in [[Colchester]], [[Essex]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Mathematiker]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]].
 
Hauptforschungsgebiete von Penrose sind die [[mathematische Physik]] und die [[Kosmologie]], seine Arbeiten auf diesen Gebieten sind hoch geachtet. Er hat sich auch in zahlreichen [[Populärwissenschaftliche Literatur|populärwissenschaftlichen Büchern]] zu Themen der [[Philosophie]] geäußert. Ihm wurde 2020 der [[Nobelpreis für Physik]] zur Hälfte zuerkannt, „für die Entdeckung, dass die Bildung [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] eine robuste Vorhersage der [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] ist“ (so die [[Laudatio]]), also nicht auf speziellen mathematisch vereinfachten Annahmen beruht.<ref>Laudatio: ''for the discovery that black hole formation is a robust prediction of the general theory of relativity'', [https://www.nobelprize.org/prizes/physics/2020/press-release/ Press Release, Nobel Prize Physics 2020]</ref> Die Laudatio nahm damit insbesondere auf seine mathematischen Arbeiten in den 1960er Jahren mit Einführung neuer Methoden in der Allgemeinen Relativitätstheorie Bezug, die in der gemeinsamen Arbeit mit [[Stephen Hawking]] über die Existenz von Singularitäten und damit Schwarzen Löchern in der allgemeinen Relativitätstheorie unter sehr allgemeinen Voraussetzungen gipfelte ([[Singularitäten-Theorem]]). Die zweite Hälfte des Nobelpreises ging an [[Andrea Ghez]] und [[Reinhard Genzel]] für den empirischen Nachweis der Existenz eines supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße.


== Leben ==
== Leben ==
Roger Penrose ist der Sohn des medizinischen Genetikers [[Lionel Penrose]] (Begründer des ''Colchester Surveys'' zur Aufdeckung genetischer bzw. Umwelt-Ursachen von geistigen Erkrankungen) und von Margaret Leathes, einer Ärztin. Er ist Bruder des Physikers [[Oliver Penrose]] und des zehnfachen (1958–1969) britischen [[Schach]]meisters und Psychologen [[Jonathan Penrose]]. Sein Vater wanderte 1939 nach London in [[Ontario]], [[Kanada]], aus (er war dort Direktor der psychiatrischen Klinik am Hospital), wo Penrose die Schule besuchte. 1945 kehrte die Familie nach England zurück, und Penrose besuchte das [[University College London|University College]] in London, wo sein Vater Professor für Genetik war. Nach dem Bachelor wechselte er an die [[Universität Cambridge]], um in [[Algebraische Geometrie|algebraischer Geometrie]] bei [[William Vallance Douglas Hodge]] zu arbeiten, wechselte dann aber zu [[John Arthur Todd]], bei dem er 1957 promovierte. Daneben hörte er auch Physik-Kurse bei [[Paul Dirac]] und [[Hermann Bondi]] und wurde außerdem stark durch den Kosmologen [[Dennis Sciama]] beeinflusst. 1956/57 war er Assistenzprofessor am [[Bedford College]] in London, wechselte danach als ''Research Fellow'' an das [[St John’s College (Cambridge)|St. John's College]] in Cambridge. 1959–1961 war er in den [[USA]] an der [[Princeton University]] und an der [[Syracuse University]], danach 1961–1963 am [[King’s College (Cambridge)|King's College]] in Cambridge und 1963/4 als Gastprofessor an der [[University of Texas at Austin]]. 1964 wurde er Dozent am [[Birkbeck, University of London|Birkbeck College]] in London und 1966 dort Professor für angewandte Mathematik.
Roger Penrose ist der Sohn des medizinischen Genetikers [[Lionel Penrose]] (Begründer des ''Colchester Surveys'' zur Aufdeckung genetischer bzw. Umwelt-Ursachen von geistigen Erkrankungen) und von Margaret Leathes, einer Ärztin. Damit ist er der Bruder des Physikers [[Oliver Penrose]], des britischen Schachmeisters und Psychologen [[Jonathan Penrose]] und der Genetikerin [[Shirley Hodgson]]. Sein Vater wanderte 1939 nach [[London (Ontario)|London]] in [[Ontario]], [[Kanada]], aus (er war dort Direktor der psychiatrischen Klinik am Hospital), wo Penrose die Schule besuchte. 1945 kehrte die Familie nach England zurück, und Penrose besuchte das [[University College London]], wo sein Vater Professor für Genetik war.
1973 wurde er [[Rouse Ball Professor]] an der [[Oxford University]]. Von 1992 bis 1995 war Penrose Präsident der International Society on General Relativity and Gravitation. 1998 emeritierte er und wurde Geometrie-Professor am [[Gresham College]] in [[London]].


Er war zweimal verheiratet, in erster Ehe von 1959 bis zur Scheidung 1981 mit der Amerikanerin Joan Isabel Wedge, mit der er drei Kinder hat, in zweiter Ehe (1988) mit der Schullehrerin Vanessa Thomas, mit der er zwei Kinder hat.<ref>[http://prabook.com/web/person-view.html?profileId=536286 Penrose, Biographie bei prabook]</ref>
Nach dem Bachelor wechselte er an die [[Universität Cambridge]], um in [[Algebraische Geometrie|algebraischer Geometrie]] bei [[William Vallance Douglas Hodge]] zu arbeiten, wechselte dann aber zu [[John Arthur Todd]], bei dem er 1957 promovierte. Daneben hörte er auch Physik-Kurse bei [[Paul Dirac]] und [[Hermann Bondi]] und wurde außerdem stark durch den Kosmologen [[Dennis Sciama]] beeinflusst. 1956/57 war er Assistant [[Lecturer]] am [[Bedford College]] in London, wechselte danach als ''Research Fellow'' an das [[St John’s College (Cambridge)|St. John's College]] in Cambridge. 1959–1961 arbeitete er in den [[USA]] an der [[Princeton University]] und an der [[Syracuse University]], danach 1961–1963 am [[King’s College (Cambridge)|King's College]] in Cambridge und 1963/64 als Gastprofessor an der [[University of Texas at Austin]]. 1964 wurde er [[Lecturer|Reader]] am [[Birkbeck, University of London|Birkbeck College]] in London und 1966 dort Professor für angewandte Mathematik.
 
Penrose war von 1973 bis 1998 [[Rouse Ball Professor]] an der [[Oxford University]]. Danach wurde er Geometrie-Professor am [[Gresham College]] in [[London]].
 
Von 1992 bis 1995 war er Präsident der ''International Society on General Relativity and Gravitation''.
 
Er war von 1959 bis 1981 in erster Ehe mit der Amerikanerin Joan Isabel Wedge verheiratet, mit der er drei Kinder hat. In zweiter Ehe heiratete er 1988 die Lehrerin Vanessa Thomas, mit der er zwei Kinder hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://prabook.com/web/roger.penrose/536286 |titel=Roger Penrose (born August 8, 1931), British Professor |werk=prabook.com |abruf=2019-01-04 |sprache=en}}</ref>


== Öffentlichkeit ==
== Öffentlichkeit ==
In der Öffentlichkeit ist Penrose durch seine populärwissenschaftlichen Arbeiten bekannt:
In der Öffentlichkeit ist Penrose durch seine populärwissenschaftlichen Arbeiten bekannt: In mehreren Büchern (''[[The Emperor's New Mind]]''<ref>{{Literatur |Autor=Roger Penrose |Titel=Computerdenken: Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik |Verlag=Spektrum Akademischer Verlag |Datum=2001 |ISBN=3-8274-1332-X}}</ref>, ''Shadows of the Mind''<ref>{{Literatur |Autor=Roger Penrose |Titel=[[Schatten des Geistes]] |Verlag=Spektrum Verlag |Datum=1995 |ISBN=3-86025-260-7}}</ref>, ''The Large, the Small and the Human Mind''<ref>{{Literatur |Autor=Roger Penrose, Abner Shimony, [[Nancy Cartwright (Philosophin)|Nancy Cartwright]], [[Stephen W. Hawking]] |Titel=Das Große, das Kleine und der menschliche Geist |Verlag=Spektrum Akademischer Verlag |Datum=2002 |ISBN=3-8274-1331-1}}</ref>) setzt er sich mathematisch-physikalisch mit Problemen des [[Bewusstsein]]s und der [[Künstliche Intelligenz|künstlichen Intelligenz]] auseinander.
In mehreren Büchern (''[[The Emperor's New Mind]]''<ref>{{Literatur | Autor = Roger Penrose | Titel = Computerdenken: Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik | Verlag = Spektrum Akademischer Verlag | Jahr = 2001 | ISBN = 3-8274-1332-X}}</ref>, ''Shadows of the Mind''<ref>{{Literatur | Autor = Roger Penrose | Titel = Schatten des Geistes | Verlag = Spektrum Verlag | Jahr = 1995 | ISBN = 3-86025-260-7}}</ref>, ''The Large, the Small and the Human Mind''<ref>{{Literatur | Autor = Roger Penrose, Abner Shimony, [[Nancy Cartwright (Philosophin)|Nancy Cartwright]], [[Stephen W. Hawking]] | Titel = Das Große, das Kleine und der menschliche Geist | Verlag = Spektrum Akademischer Verlag | Jahr = 2002 | ISBN = 3-8274-1331-1}}</ref>) setzt er sich mathematisch-physikalisch mit Problemen des [[Bewusstsein]]s und der [[Künstliche Intelligenz|künstlichen Intelligenz]] auseinander.


== Leistungen ==
== Leistungen ==
=== Physik ===
=== Physik ===
[[Datei:WMAP 2010.png|miniatur|Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrund&shy;strahlung, gemessen durch WMAP.]]
[[Datei:WMAP 2010.png|mini|upright=1.2|Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrund&shy;strahlung, gemessen durch WMAP]]


Penrose führte [[Spin-Netzwerk]]e ein, aus denen später die Theorie der [[Loop-Quantengravitation]] und die [[Twistor-Theorie]] entwickelt wurde. Insbesondere der Ausbau der Twistor-Theorie, die er begründete, war ihm eines der Hauptanliegen in seiner Wissenschaftler-Karriere und die er Basis einer umfassenden physikalischen Theorie der fundamentalen Wechselwirkungen und Teilchen sieht. Eine weitere grundlegende Erkenntnis in der Kosmologie geht auf ihn und [[Stephen Hawking]] zurück: der Satz von Hawking-Penrose, nach dem in der Einsteinschen Feldgleichungen notwendig Lösungen mit [[Singularität (Astronomie)|Singularitäten]] (z.&nbsp;B. [[Urknall]] oder [[Schwarze Löcher]]) existieren (siehe [[Singularitäten-Theorem]]). Nach Penrose sind Singularitäten aber immer durch Ereignishorizonte abgeschirmt und ''nackte Singularitäten'' kommen nicht vor ([[Cosmic Censorship]] Hypothese von Penrose). Schließlich machte Penrose 1979 mit der [[Weylkrümmungshypothese]] auch einen Vorschlag, wie der [[Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik|Zweite Hauptsatz der Thermodynamik]] in der [[Kosmologie]] verwurzelt sein könnte, und wie somit einerseits der kosmologische [[Zeitpfeil]], andererseits die beeindruckende beobachtete räumliche Homogenität und Isotropie des [[Universum]]s erklärt werden könnte. Im Zusammenhang mit der [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] entwickelte er auch das [[Penrose-Diagramm]], mit dem man die globale Struktur einer [[Raumzeit]] graphisch darstellen kann.
Penrose führte [[Spin-Netzwerk]]e ein, aus denen später die Theorie der [[Loop-Quantengravitation]] und die [[Twistor-Theorie]] entwickelt wurde. Insbesondere der Ausbau der Twistor-Theorie, die er begründete und die er als Basis einer umfassenden physikalischen Theorie der fundamentalen Wechselwirkungen und Teilchen sieht, war ihm eines der Hauptanliegen in seiner Wissenschaftler-Karriere.  
Eine weitere grundlegende Erkenntnis in der Kosmologie geht auf ihn und [[Stephen Hawking]] zurück:  
Der [[Singularitäten-Theorem#Singularitätentheorem nach Hawking und Penrose|Satz von Hawking-Penrose]], nach dem in den [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Feldgleichungen]] Lösungen mit [[Singularität (Astronomie)|Singularitäten]] existieren müssen. Dazu gehören zum Beispiel [[Urknall]] oder auch [[Schwarzes Loch|Schwarze Löcher]].
Nach der [[Cosmic Censorship]] Hypothese von Penrose sind Singularitäten aber immer durch Ereignishorizonte abgeschirmt und ''nackte Singularitäten'' kommen nicht vor. Der von ihm 1969 entdeckte [[Penrose-Prozess]]<ref>Penrose, Gravitational collapse: the role of general relativity, Rivista del Nuovo Cimento, Serie 1, Band 1, 1969, S. 252</ref> ermöglicht es aus rotierenden Schwarzen Löchern Energie zu entnehmen. Schließlich machte Penrose 1979 mit der [[Weylkrümmungshypothese]] auch einen Vorschlag, wie der [[Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik|Zweite Hauptsatz der Thermodynamik]] in der Kosmologie verwurzelt sein könnte, und wie somit einerseits der kosmologische [[Zeitpfeil]], andererseits die beeindruckende beobachtete räumliche Homogenität und Isotropie des [[Universum]]s erklärt werden könnte. Im Zusammenhang mit der Allgemeinen Relativitätstheorie entwickelte er auch das [[Penrose-Diagramm]], mit dem man die globale Struktur einer [[Raumzeit]] graphisch darstellen kann.


Penrose fordert die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]] unter Berücksichtigung einer gewissen [[Berechenbarkeit|Nichtberechenbarkeit]] in der Welt der [[Quantenphysik|Quantenphänomene]] bzw. deren Deutungen und der Integration der Prinzipien der [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] Einsteins. Diese neue Physik nennt er ''OR-Physik''.
Penrose fordert die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]] unter Berücksichtigung einer gewissen [[Berechenbarkeit|Nichtberechenbarkeit]] in der Welt der [[Quantenphysik|Quantenphänomene]] bzw. ihrer Deutungen und der Integration der Prinzipien der Allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins. Diese neue Physik nennt er ''OR-Physik''.


Im Jahr 2010 interpretierte Penrose, gemeinsam mit Vahe Gurzadyan, Anomalien (nach ihnen konzentrische Kreise) in den [[WMAP]]-Daten der kosmischen [[Hintergrundstrahlung]] als Beweis für Aktivitäten vor dem Urknall (Kollisionen supermassiver schwarzer Löcher).<ref>Gurzadyan, Penrose: On CCC-predicted concentric low-variance circles in the CMB sky, Eur. Phys. J. Plus, Band 128, 2013, S. 22, [https://arxiv.org/abs/1302.5162 Arxiv]</ref> Er sieht das als Bestätigung eines von ihm vorgeschlagenen Modells zyklischer Universen (CCC, Conformal Cyclic Cosmology), das aufeinander folgende Universen vorsieht und somit im Gegensatz zum Modell der [[Parallelwelt#Modelle zum Urknall|Paralleluniversen]] steht.<ref>[http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/natur/753278_Das-zyklische-Universum.html Das zyklische Universum]</ref> Demnach folgt auf das Ende eines expandierten Universums ein neuer Urknall, was eine Symmetrie bzw. konforme Transformation (das heisst im Wesentlichen skalenunabhängige) zwischen Anfang und Ende voraussetzt (das steht mit seiner Weylkrümmungshypothese zur Erklärung der Entropie des Universums in Verbindung). Da aber im bekannten Universum massive Teilchen vorhanden sind und dadurch Skalen definiert werden, postuliert er zudem, dass die Teilchen in der Endphase ihre Masse verlieren. Auch postuliert er zur Erklärung von Temperaturfluktuationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung masselose Teilchen, die Gravitation vermitteln und [[Dunkle Materie]] ausmachen, und nennt sie Erebon nach [[Erebos]].<ref>Roger Penrose: The basic ideas of conformal cyclic cosmology, AIP Conference Proceedings 1446, 233 (2012)</ref>
Im Jahr 2010 interpretierte Penrose, gemeinsam mit Wahe Gursadjan, Anomalien (nach ihnen konzentrische Kreise) in den [[Wilkinson Microwave Anisotropy Probe|WMAP]]-Daten der kosmischen [[Hintergrundstrahlung]] als Beweis für Aktivitäten vor dem Urknall (Kollisionen supermassiver Schwarzer Löcher).<ref>{{Literatur |Autor=Wahagn Grigori Gursadjan, Roger Penrose |Titel=On CCC-predicted concentric low-variance circles in the CMB sky |Sammelwerk=Eur. Phys. J. Plus |Band=128 |Datum=2013 |Seiten=22 |Sprache=en |arXiv=abs/1302.5162}}</ref> Er sieht das als Bestätigung eines von ihm vorgeschlagenen Modells zyklischer Universen (CCC, ''conformal cyclic cosmology'' = [[konforme zyklische Kosmologie]]), das aufeinander folgende Universen vorsieht und somit im Gegensatz zum Modell der [[Parallelwelt#Modelle zum Urknall|Paralleluniversen]] steht.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Müller |url=https://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/natur/753278_Das-zyklische-Universum.html |titel=Das zyklische Universum |werk=wienerzeitung.at |datum=2015-05-22 |abruf=2019-01-04}}</ref><ref name="spektrum-219844">{{Internetquelle |autor=Christian Wolf |url=https://www.spektrum.de/magazin/urknall-oder-nicht/1219844 |titel=Kosmologie: Urknall oder nicht? |werk=spektrum.de |datum=2014-01-17 |abruf=2020-10-13}}</ref> Demnach folgt auf das Ende eines expandierten Universums ein neuer Urknall, was eine Symmetrie bzw. konforme (das heißt im Wesentlichen skalenunabhängige) Transformation zwischen Anfang und Ende voraussetzt (das steht mit seiner Weylkrümmungshypothese zur Erklärung der Entropie des Universums in Verbindung). Da aber im bekannten Universum massive Teilchen vorhanden sind und dadurch Skalen definiert werden, postuliert er zudem, dass die Teilchen in der Endphase ihre Masse verlieren. Auch postuliert er zur Erklärung von Temperaturfluktuationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung masselose Teilchen, die Gravitation vermitteln und [[Dunkle Materie]] ausmachen, und nennt sie Erebon nach [[Erebos]].<ref>{{Literatur |Autor=Roger Penrose |Titel=The basic ideas of conformal cyclic cosmology |Sammelwerk=AIP Conference Proceedings |Band=1446 |Datum=2012 |Seiten=233 |Sprache=en |DOI=10.1063/1.4727997}}</ref>


=== Mathematik ===
=== Mathematik ===
[[Datei:Roger-Penrose-Kachelstruktur.jpg|miniatur|Umsetzung der 5-fachen symmetrischen Kachelstruktur von Roger Penrose]]
[[Datei:Roger-Penrose-Kachelstruktur.jpg|mini|upright=1.1|Umsetzung der 5-fachen symmetri&shy;schen Kachelstruktur von Roger Penrose]]
[[Datei:Penta plexity.png|miniatur|Penta Plexity]]
[[Datei:Pentaflake-C 3rd Iteration Blue.svg|mini|upright=1.1|Penta Plexity]]
Noch als Student entdeckte Penrose 1955 die [[Pseudoinverse|Penrose-Inversen]] von Matrizen.
Noch als Student entdeckte Penrose 1955 die [[Pseudoinverse|Penrose-Inversen]] von Matrizen.


Penrose entdeckte 1974 mehrere zueinander verwandte kleine nicht-periodische Mengen von Kacheln, insbesondere auch mehrere ''aperiodische Paare''. Mit solchen Kacheln kann die Ebene parkettiert werden, aber keine dieser [[Parkettierung]]en ist periodisch (das heißt wiederholt sich auf exakt dieselbe Weise). Sie besitzen aber stets eine gewisse Ordnung und sind fünfzählig drehsymmetrisch. Sie werden daher ''quasiperiodisch'' genannt. Diese [[Penrose-Parkettierung]]en sind aus einer hierarchisch strukturierten Packung regelmäßiger Fünfecke (s. u.) abgeleitet. Eine Penrose-Pflasterung befindet sich im Eingangsbereich des Matheturms der [[TU Dortmund]]. 1984 wurden ähnliche Strukturen bei [[Quasikristall]]en gefunden.
Penrose entdeckte 1974 mehrere zueinander verwandte kleine nicht-periodische Mengen von Kacheln, insbesondere auch mehrere ''aperiodische Paare''. Mit solchen Kacheln kann die Ebene parkettiert werden, aber keine dieser [[Parkettierung]]en ist periodisch (das heißt wiederholt sich nicht auf exakt dieselbe Weise). Sie besitzen aber stets eine gewisse Ordnung und sind fünfzählig drehsymmetrisch. Sie werden daher ''quasiperiodisch'' genannt. Diese [[Penrose-Parkettierung]]en sind aus einer hierarchisch strukturierten Packung regelmäßiger Fünfecke (s. u.) abgeleitet. 1984 wurden ähnliche Strukturen bei [[Quasikristall]]en gefunden.


<!-- Auf Penrose geht auch das [[Penta Plexity]] zurück: -->
<!-- Auf Penrose geht auch das [[Penta Plexity]] zurück: -->
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=== Physik und Bewusstsein, Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenmechanik ===
=== Physik und Bewusstsein, Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenmechanik ===
Penrose versucht in mehreren Werken mit einer [[Drei-Welten-Lehre]] [[Metaphysik|metaphysische]] Probleme populärwissenschaftlich zu beschreiben und seine Lösungsvorschläge zu erklären. Aus der ersten Welt des platonisch-mathematischen Logos ist die physikalische Realität nur ein kleiner Ausschnitt (es wären andere Naturgesetze denkbar). Die dritte, geistige Welt ist das Bewusstsein des Einzelnen.
Penrose versucht in mehreren Werken mit einer [[Drei-Welten-Lehre]] [[Metaphysik|metaphysische]] Probleme populärwissenschaftlich zu beschreiben und seine Lösungsvorschläge zu erklären. Aus der ersten Welt des platonisch-mathematischen Logos ist die physikalische Realität nur ein kleiner Ausschnitt (es wären andere Naturgesetze denkbar). Die dritte, geistige Welt ist das Bewusstsein des Einzelnen.


Wie auch [[Stuart Hameroff]] auf der Suche nach „einer physikalischen Heimat für Bewusstsein“, schlägt Penrose ein –&nbsp;kontrovers diskutiertes&nbsp;– Modell vor, nach dem dieses im Wesentlichen auf derzeit im Einzelnen noch unbekannten [[Quantenmechanik|quantenmechanischen]] Effekten wie [[Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon|EPR-Phänomenen]], [[Quantenverschränkung]] oder [[Quanten-Nichtlokalität]] und [[Dekohärenz|Quantenkohärenz]] beruht, die er in den [[Mikrotubuli]] des [[Cytoskelett|Zellskelletts]] und der Schnittstelle mit dem [[Nervenzelle|Neuron]] lokalisiert.
Bei der Suche nach „einer physikalischen Heimat für Bewusstsein“, schlägt Penrose zusammen mit [[Stuart Hameroff]] ein Modell vor, nach dem das Bewusstsein auf [[Quantenmechanik|quantenmechanischen]] Effekten wie [[Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon|EPR-Phänomenen]], [[Quantenverschränkung]] oder [[Quanten-Nichtlokalität]] und [[Dekohärenz|Quantenkohärenz]] beruht, die in den [[Mikrotubuli]] des [[Cytoskelett|Zellskeletts]] und der Schnittstelle mit dem [[Nervenzelle|Neuron]] lokalisiert seien. Diese Vorstellung wird kontrovers diskutiert, insbesondere erscheint fraglich, ob solche Phänomene bei der Temperatur und Dichte lebendiger Materie überhaupt möglich sind.


Nach dieser Theorie führen subtile physikalische Prozesse auf Nanometerskala (10<sup>−9</sup> m) im Grenzgebiet zwischen klassischer Physik und Quantenmechanik in einem hochentwickelten Nervensystem zu dem, was wir „[[Geist]]“ und „[[Bewusstsein]]“ nennen. Von anderen Quantenphysikern, Neurobiologen und Philosophen, wie [[Thomas Metzinger|Metzinger]], [[Gerhard Roth (Biologe)|Roth]] oder [[Christof Koch|Koch]], wird das Hameroff-Penrose-Modell allerdings abgelehnt.
Nach dieser Hypothese führen subtile physikalische Prozesse auf Nanometerskala (10<sup>−9</sup> m) im Grenzgebiet zwischen klassischer Physik und Quantenmechanik in einem hochentwickelten Nervensystem zu dem, was wir „[[Geist]]“ oder „[[Bewusstsein]]“ nennen. Von anderen Quantenphysikern, Neurobiologen und Philosophen, wie [[Thomas Metzinger]], [[Gerhard Roth (Biologe)|Gerhard Roth]] oder [[Christof Koch]], wird das Hameroff-Penrose-Modell allerdings abgelehnt. Er erhält für seine Theorie jedoch von verschiedenen Naturwissenschaftlern auch Unterstützung, so zum Beispiel durch die Physiker [[Hans-Peter Dürr]] und [[Amit Goswami]] sowie den Chemiker [[Rolf Froböse]].<ref>[https://www.livenet.ch/themen/wissen/naturwissenschaften/300896-seele_lebt_nach_tod_des_koerpers_weiter.html ], zuletzt gesehen am 3. Mai 2020.</ref><ref>[https://www.welt.de/wissenschaft/article1938328/Die-Seele-existiert-auch-nach-dem-Tod.html Die Seele existiert auch nach dem Tod], zuletzt gesehen am 3. Mai 2020.</ref>


Penrose schlug 2003 mit dem niederländischen Experimentalphysiker [[Dirk Bouwmeester]] vor, seine Hypothese des Einflusses der gravitativen Raumkrümmung auf die Superposition quantenmechanischer Zustände<ref> {{Cite journal | last = Penrose | first = Roger | title = On Gravity's Role in Quantum State Reduction | journal = General Relativity and Gravitation | volume = 28 | issue = 5 | pages = 581–600 | year = 1996 | doi = 10.1007/BF02105068|bibcode = 1996GReGr..28..581P }}</ref>
Penrose schlug 2003 mit dem niederländischen Experimentalphysiker [[Dirk Bouwmeester]] vor, seine Hypothese des Einflusses der gravitativen Raumkrümmung auf die Superposition quantenmechanischer Zustände<ref>{{Literatur |Autor=Roger Penrose |Titel=On Gravity's Role in Quantum State Reduction |Sammelwerk=General Relativity and Gravitation |Band=Vol. 28 |Nummer=5 |Datum=1996 |Seiten=581–600 |DOI=10.1007/BF02105068 |bibcode=1996GReGr..28..581P}}</ref> an Nano-Spiegeln zu testen.<ref>[http://www.news.leiden.edu/news-2011/roger-penrose.html Universität Leiden 2011 zu Penrose]</ref><ref>W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester: ''Towards the quantum superposition of a tiny mirror.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' Band 91, 2003, S. 130401–1, [http://pitp.physics.ubc.ca/confs/7pines2010/individualreadings/10-bouwmeester.pdf pdf]</ref>
an Nano-Spiegeln zu testen.<ref>
[http://www.news.leiden.edu/news-2011/roger-penrose.html Universität Leiden 2011 zu Penrose]</ref><ref>
W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester: ''Towards the quantum superposition of a tiny mirror.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' Band 91, 2003, S. 130401–1, [http://pitp.physics.ubc.ca/confs/7pines2010/individualreadings/10-bouwmeester.pdf pdf]</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
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* 1971 [[Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik]]
* 1971 [[Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik]]
* 1972 Fellow der [[Royal Society]] (FRS)
* 1972 Fellow der [[Royal Society]] (FRS)
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* 1988 [[Wolf-Preis]] für Physik
* 1988 [[Wolf-Preis]] für Physik
* 1990 [[Albert-Einstein-Medaille]]
* 1990 [[Albert-Einstein-Medaille]]
* 1994 als [[Knight Bachelor]] zum Ritter geschlagen
* 1998 Mitglied der [[National Academy of Sciences]] der USA
* 1998 Mitglied der [[National Academy of Sciences]] der USA
* 1998 [[Helmholtz-Medaille]] der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]
* 1998 [[Helmholtz-Medaille]] der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]
* 2000 [[Karl-Schwarzschild-Medaille]] der [[Astronomische Gesellschaft|Astronomischen Gesellschaft]]
* 2000 [[Karl-Schwarzschild-Medaille]] der [[Astronomische Gesellschaft|Astronomischen Gesellschaft]]
* 2000 [[Order of Merit]]
* 2000 [[Order of Merit]]
* 2001 Ehrenmitglied der [[Royal Irish Academy]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ria.ie/roger-penrose |titel=Members: Roger Penrose |hrsg=Royal Irish Academy |abruf=2019-05-11}}</ref>
* 2004 [[Amaldi-Medaille]]
* 2004 [[Amaldi-Medaille]]
* 2004 [[De-Morgan-Medaille]]
* 2004 [[De-Morgan-Medaille]]
* 2006 [[Dirac Medal (UNSW)|Dirac Medal]] der [[University of New South Wales]]
* 2006 [[Dirac Medal (UNSW)|Dirac Medal]] der [[University of New South Wales]]
* 2008 [[Copley-Medaille]]
* 2008 [[Copley-Medaille]]
* 2011 Mitglied der [[American Philosophical Society]]
* 2018 [[Clay Award for Dissemination]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.claymath.org/events/news/dissemination-award |titel=Dissemination Award |werk=claymath.org |datum=2018-03-08 |abruf=2019-01-04 |sprache=en}}</ref>
* 2019 [[Pomerantschuk-Preis]]
* 2020 [[Erasmus Medal]]
* 2020 [[Nobelpreis für Physik]]
</div>


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
*''Collected Works'', 6 Bände, Oxford University Press 2011
* ''Tensor Methods in Algebraic Geometry''. [[University of Cambridge]] 1956. ([[Dissertation]])
* ''Tensor Methods in Algebraic Geometry''. [[University of Cambridge]] 1956. ([[Dissertation]])
* ''Geometrical Algebras: A New Approach to Invariant Theory''. [[Bedford College]], London 1957. (Dissertation)
* ''Geometrical Algebras: A New Approach to Invariant Theory''. [[Bedford College]], London 1957.
*''Techniques of Differential Topology in Relativity'', SIAM, Philadelphia 1972
* ''Techniques of Differential Topology in Relativity'', SIAM, Philadelphia 1972.
* mit [[Wolfgang Rindler]]: ''Spinors and Space-Time. Volume 1: Two-Spinor Calculus and Relativistic Fields.'' Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, ISBN 0-521-33707-0.
* mit [[Wolfgang Rindler]]: ''Spinors and Space-Time. Volume 1: Two-Spinor Calculus and Relativistic Fields.'' Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, 1987, ISBN 0-521-33707-0.
* mit Wolfgang Rindler: ''Spinors and Space-Time. Volume 2: Spinor and Twistor Methods in Space-Time Geometry.'' Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, ISBN 0-521-34786-6.
* ''The Emperor's New Mind. Concerning Computers, Minds, and the Laws of Physics.'' Oxford University Press, 1989, ISBN 0-14-014534-6.
* ''The Emperor's New Mind. Concerning Computers, Minds, and the Laws of Physics.'' Oxford University Press, 1989, ISBN 0-14-014534-6.
** dt. Ausgabe: ''Computerdenken. Des Kaisers neue Kleider oder Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Natur.'' Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1991, ISBN 3-8274-1332-X.
** dt. Ausgabe: ''Computerdenken. Des Kaisers neue Kleider oder Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Natur.'' Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1991, ISBN 3-8274-1332-X.
* ''Shadows of the Mind. A Search for the Missing Science of Consciousness.'' Oxford University Press, 1994, ISBN 0-19-853978-9.
* ''Shadows of the Mind. A Search for the Missing Science of Consciousness.'' Oxford University Press, 1994, ISBN 0-19-853978-9.
** dt. Ausgabe: ''Schatten des Geistes. Wege zu einer neuen Physik des Bewusstseins.'' Spektrum, Heidelberg/ Berlin/ Oxford 1995, ISBN 3-86025-260-7.
** dt. Ausgabe: ''[[Schatten des Geistes]]. Wege zu einer neuen Physik des Bewusstseins.'' Spektrum, Heidelberg/Berlin/Oxford 1995, ISBN 3-86025-260-7.
* mit [[Stephen Hawking]]: ''The Nature of Space and Time.'' Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-03791-4.
* mit [[Stephen Hawking]]: ''The Nature of Space and Time.'' Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-03791-4.
** dt. Ausgabe: ''Raum und Zeit.'' Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-498-02934-7.
** dt. Ausgabe: ''Raum und Zeit.'' Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-498-02934-7.
** Hawkings Teil des Buches ist frei erhältlich unter: {{arxiv|hep-th|9409195}}  
** Hawkings Teil des Buches ist frei erhältlich unter: {{arXiv|hep-th|9409195}}
* ''The Large, the Small and the Human Mind.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-56330-5.
* ''The Large, the Small and the Human Mind.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-56330-5.
** dt. Ausgabe: ''Das Große, das Kleine und der menschliche Geist.'' Spektrum, Heidelberg/ Berlin 2002
** dt. Ausgabe: ''Das Große, das Kleine und der menschliche Geist.'' Spektrum, Heidelberg/Berlin 2002, ISBN 978-3-8274-0289-9
* ''Quantum Computation, Entanglement and State Reduction.'' In: ''Philosophical Transactions of the Royal Society of London.'' Series A, 356, 1998, S. 1927–1939.
* ''Quantum Computation, Entanglement and State Reduction.'' In: ''Philosophical Transactions of the Royal Society of London.'' Series A, 356, 1998, S. 1927–1939.
* ''The Road to Reality. A Complete Guide to the Laws of the Universe.'' Jonathan Cape, London 2004, ISBN 0-224-04447-8.
* ''[[The Road to Reality]]. A Complete Guide to the Laws of the Universe.'' Jonathan Cape, London 2004, ISBN 0-224-04447-8.
*''Cycles of Time.'' Bodley Head, 2010, ISBN 978-0-224-08036-1.
** Deutsche Teilübersetzung: ''Der Weg zur Wirklichkeit: die Teilübersetzung für Einsteiger'', Übersetzerin Anita Ehlers, Beiträge von [[Markus Pössel]], Spektrum Akademischer Verlag 2010, ISBN 978-3-8274-2341-2
** deutsch: ''Zyklen der Zeit. Eine neue ungewöhnliche Sicht des Universums.'' übersetzt von Thomas Filk. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-2801-1.
* mit Wolfgang Rindler: ''Spinors and Space-Time. Volume 2: Spinor and Twistor Methods in Space-Time Geometry.'' Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, 2008, ISBN 0-521-34786-6.
*''Fashion, Faith, and Fantasy in the New Physics of the Universe'', Princeton University Press, Princeton, New Jersey, USA 2016, ISBN 978-0-69111-979-3.
* ''Cycles of Time.'' Bodley Head, 2010, ISBN 978-0-224-08036-1.
** deutsch: ''[[Zyklen der Zeit]]. Eine neue ungewöhnliche Sicht des Universums.'' Übersetzt von Thomas Filk. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-2801-1.
* ''Collected Works'', 6 Bände, Oxford University Press 2011.
* ''Fashion, Faith, and Fantasy in the New Physics of the Universe'', Princeton University Press, Princeton, New Jersey, USA 2016, ISBN 978-0-691-11979-3.
* ''Consciousness and the Universe: Quantum Physics, Evolution, Brain & Mind'', Science Publishers, New York, 2010, ISBN 978-1-938024-30-6


== Einzelnachweise ==
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* {{Internetquelle |url=http://doug-pc.itp.ucsb.edu/online/plecture/penrose/ |titel=Science and the Mind |datum=1999-05-12 |abruf=2012-01-16 |sprache=en |kommentar=Audio-Vortrag von Roger Penrose zum ''Orch OR''-Modell des Bewusstseins}}
 
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2022, 07:27 Uhr

Roger Penrose (2011)

Sir Roger Penrose OM (* 8. August 1931 in Colchester, Essex) ist ein britischer Mathematiker und theoretischer Physiker.

Hauptforschungsgebiete von Penrose sind die mathematische Physik und die Kosmologie, seine Arbeiten auf diesen Gebieten sind hoch geachtet. Er hat sich auch in zahlreichen populärwissenschaftlichen Büchern zu Themen der Philosophie geäußert. Ihm wurde 2020 der Nobelpreis für Physik zur Hälfte zuerkannt, „für die Entdeckung, dass die Bildung Schwarzer Löcher eine robuste Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie ist“ (so die Laudatio), also nicht auf speziellen mathematisch vereinfachten Annahmen beruht.[1] Die Laudatio nahm damit insbesondere auf seine mathematischen Arbeiten in den 1960er Jahren mit Einführung neuer Methoden in der Allgemeinen Relativitätstheorie Bezug, die in der gemeinsamen Arbeit mit Stephen Hawking über die Existenz von Singularitäten und damit Schwarzen Löchern in der allgemeinen Relativitätstheorie unter sehr allgemeinen Voraussetzungen gipfelte (Singularitäten-Theorem). Die zweite Hälfte des Nobelpreises ging an Andrea Ghez und Reinhard Genzel für den empirischen Nachweis der Existenz eines supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße.

Leben

Roger Penrose ist der Sohn des medizinischen Genetikers Lionel Penrose (Begründer des Colchester Surveys zur Aufdeckung genetischer bzw. Umwelt-Ursachen von geistigen Erkrankungen) und von Margaret Leathes, einer Ärztin. Damit ist er der Bruder des Physikers Oliver Penrose, des britischen Schachmeisters und Psychologen Jonathan Penrose und der Genetikerin Shirley Hodgson. Sein Vater wanderte 1939 nach London in Ontario, Kanada, aus (er war dort Direktor der psychiatrischen Klinik am Hospital), wo Penrose die Schule besuchte. 1945 kehrte die Familie nach England zurück, und Penrose besuchte das University College London, wo sein Vater Professor für Genetik war.

Nach dem Bachelor wechselte er an die Universität Cambridge, um in algebraischer Geometrie bei William Vallance Douglas Hodge zu arbeiten, wechselte dann aber zu John Arthur Todd, bei dem er 1957 promovierte. Daneben hörte er auch Physik-Kurse bei Paul Dirac und Hermann Bondi und wurde außerdem stark durch den Kosmologen Dennis Sciama beeinflusst. 1956/57 war er Assistant Lecturer am Bedford College in London, wechselte danach als Research Fellow an das St. John's College in Cambridge. 1959–1961 arbeitete er in den USA an der Princeton University und an der Syracuse University, danach 1961–1963 am King's College in Cambridge und 1963/64 als Gastprofessor an der University of Texas at Austin. 1964 wurde er Reader am Birkbeck College in London und 1966 dort Professor für angewandte Mathematik.

Penrose war von 1973 bis 1998 Rouse Ball Professor an der Oxford University. Danach wurde er Geometrie-Professor am Gresham College in London.

Von 1992 bis 1995 war er Präsident der International Society on General Relativity and Gravitation.

Er war von 1959 bis 1981 in erster Ehe mit der Amerikanerin Joan Isabel Wedge verheiratet, mit der er drei Kinder hat. In zweiter Ehe heiratete er 1988 die Lehrerin Vanessa Thomas, mit der er zwei Kinder hat.[2]

Öffentlichkeit

In der Öffentlichkeit ist Penrose durch seine populärwissenschaftlichen Arbeiten bekannt: In mehreren Büchern (The Emperor's New Mind[3], Shadows of the Mind[4], The Large, the Small and the Human Mind[5]) setzt er sich mathematisch-physikalisch mit Problemen des Bewusstseins und der künstlichen Intelligenz auseinander.

Leistungen

Physik

Temperaturschwankungen der kosmischen Hintergrund­strahlung, gemessen durch WMAP

Penrose führte Spin-Netzwerke ein, aus denen später die Theorie der Loop-Quantengravitation und die Twistor-Theorie entwickelt wurde. Insbesondere der Ausbau der Twistor-Theorie, die er begründete und die er als Basis einer umfassenden physikalischen Theorie der fundamentalen Wechselwirkungen und Teilchen sieht, war ihm eines der Hauptanliegen in seiner Wissenschaftler-Karriere. Eine weitere grundlegende Erkenntnis in der Kosmologie geht auf ihn und Stephen Hawking zurück: Der Satz von Hawking-Penrose, nach dem in den Einsteinschen Feldgleichungen Lösungen mit Singularitäten existieren müssen. Dazu gehören zum Beispiel Urknall oder auch Schwarze Löcher. Nach der Cosmic Censorship Hypothese von Penrose sind Singularitäten aber immer durch Ereignishorizonte abgeschirmt und nackte Singularitäten kommen nicht vor. Der von ihm 1969 entdeckte Penrose-Prozess[6] ermöglicht es aus rotierenden Schwarzen Löchern Energie zu entnehmen. Schließlich machte Penrose 1979 mit der Weylkrümmungshypothese auch einen Vorschlag, wie der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik in der Kosmologie verwurzelt sein könnte, und wie somit einerseits der kosmologische Zeitpfeil, andererseits die beeindruckende beobachtete räumliche Homogenität und Isotropie des Universums erklärt werden könnte. Im Zusammenhang mit der Allgemeinen Relativitätstheorie entwickelte er auch das Penrose-Diagramm, mit dem man die globale Struktur einer Raumzeit graphisch darstellen kann.

Penrose fordert die Entwicklung einer Theorie der Quantengravitation unter Berücksichtigung einer gewissen Nichtberechenbarkeit in der Welt der Quantenphänomene bzw. ihrer Deutungen und der Integration der Prinzipien der Allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins. Diese neue Physik nennt er OR-Physik.

Im Jahr 2010 interpretierte Penrose, gemeinsam mit Wahe Gursadjan, Anomalien (nach ihnen konzentrische Kreise) in den WMAP-Daten der kosmischen Hintergrundstrahlung als Beweis für Aktivitäten vor dem Urknall (Kollisionen supermassiver Schwarzer Löcher).[7] Er sieht das als Bestätigung eines von ihm vorgeschlagenen Modells zyklischer Universen (CCC, conformal cyclic cosmology = konforme zyklische Kosmologie), das aufeinander folgende Universen vorsieht und somit im Gegensatz zum Modell der Paralleluniversen steht.[8][9] Demnach folgt auf das Ende eines expandierten Universums ein neuer Urknall, was eine Symmetrie bzw. konforme (das heißt im Wesentlichen skalenunabhängige) Transformation zwischen Anfang und Ende voraussetzt (das steht mit seiner Weylkrümmungshypothese zur Erklärung der Entropie des Universums in Verbindung). Da aber im bekannten Universum massive Teilchen vorhanden sind und dadurch Skalen definiert werden, postuliert er zudem, dass die Teilchen in der Endphase ihre Masse verlieren. Auch postuliert er zur Erklärung von Temperaturfluktuationen in der kosmischen Hintergrundstrahlung masselose Teilchen, die Gravitation vermitteln und Dunkle Materie ausmachen, und nennt sie Erebon nach Erebos.[10]

Mathematik

Umsetzung der 5-fachen symmetri­schen Kachelstruktur von Roger Penrose
Penta Plexity

Noch als Student entdeckte Penrose 1955 die Penrose-Inversen von Matrizen.

Penrose entdeckte 1974 mehrere zueinander verwandte kleine nicht-periodische Mengen von Kacheln, insbesondere auch mehrere aperiodische Paare. Mit solchen Kacheln kann die Ebene parkettiert werden, aber keine dieser Parkettierungen ist periodisch (das heißt wiederholt sich nicht auf exakt dieselbe Weise). Sie besitzen aber stets eine gewisse Ordnung und sind fünfzählig drehsymmetrisch. Sie werden daher quasiperiodisch genannt. Diese Penrose-Parkettierungen sind aus einer hierarchisch strukturierten Packung regelmäßiger Fünfecke (s. u.) abgeleitet. 1984 wurden ähnliche Strukturen bei Quasikristallen gefunden.

Roger Penrose hat unter anderem das Penrose-Dreieck, ein Dreieck mit drei aufeinander stehenden rechten Winkeln, erfunden. Die Konstruktion, die in der Realität nicht möglich ist, hat den niederländischen Grafiker M. C. Escher zu den Bildern Wasserfall und Belvedere animiert.

In der Mathematik wird Schönheit oft mit Einfachheit in Verbindung gebracht. Penrose kommt hier zu dem Ergebnis, dass in der Mathematik nicht Einfachheit als solche schön ist, sondern vor allem unerwartete Einfachheit.[11]

Physik und Bewusstsein, Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenmechanik

Penrose versucht in mehreren Werken mit einer Drei-Welten-Lehre metaphysische Probleme populärwissenschaftlich zu beschreiben und seine Lösungsvorschläge zu erklären. Aus der ersten Welt des platonisch-mathematischen Logos ist die physikalische Realität nur ein kleiner Ausschnitt (es wären andere Naturgesetze denkbar). Die dritte, geistige Welt ist das Bewusstsein des Einzelnen.

Bei der Suche nach „einer physikalischen Heimat für Bewusstsein“, schlägt Penrose zusammen mit Stuart Hameroff ein Modell vor, nach dem das Bewusstsein auf quantenmechanischen Effekten wie EPR-Phänomenen, Quantenverschränkung oder Quanten-Nichtlokalität und Quantenkohärenz beruht, die in den Mikrotubuli des Zellskeletts und der Schnittstelle mit dem Neuron lokalisiert seien. Diese Vorstellung wird kontrovers diskutiert, insbesondere erscheint fraglich, ob solche Phänomene bei der Temperatur und Dichte lebendiger Materie überhaupt möglich sind.

Nach dieser Hypothese führen subtile physikalische Prozesse auf Nanometerskala (10−9 m) im Grenzgebiet zwischen klassischer Physik und Quantenmechanik in einem hochentwickelten Nervensystem zu dem, was wir „Geist“ oder „Bewusstsein“ nennen. Von anderen Quantenphysikern, Neurobiologen und Philosophen, wie Thomas Metzinger, Gerhard Roth oder Christof Koch, wird das Hameroff-Penrose-Modell allerdings abgelehnt. Er erhält für seine Theorie jedoch von verschiedenen Naturwissenschaftlern auch Unterstützung, so zum Beispiel durch die Physiker Hans-Peter Dürr und Amit Goswami sowie den Chemiker Rolf Froböse.[12][13]

Penrose schlug 2003 mit dem niederländischen Experimentalphysiker Dirk Bouwmeester vor, seine Hypothese des Einflusses der gravitativen Raumkrümmung auf die Superposition quantenmechanischer Zustände[14] an Nano-Spiegeln zu testen.[15][16]

Auszeichnungen

  • 1971 Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik
  • 1972 Fellow der Royal Society (FRS)
  • 1975 Eddington-Medaille
  • 1978 Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Helsinki (The complex geometry of the natural world)
  • 1985 Royal Medal der Royal Society
  • 1988 Wolf-Preis für Physik
  • 1990 Albert-Einstein-Medaille
  • 1994 als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen
  • 1998 Mitglied der National Academy of Sciences der USA
  • 1998 Helmholtz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • 2000 Karl-Schwarzschild-Medaille der Astronomischen Gesellschaft
  • 2000 Order of Merit
  • 2001 Ehrenmitglied der Royal Irish Academy[17]
  • 2004 Amaldi-Medaille
  • 2004 De-Morgan-Medaille
  • 2006 Dirac Medal der University of New South Wales
  • 2008 Copley-Medaille
  • 2011 Mitglied der American Philosophical Society
  • 2018 Clay Award for Dissemination[18]
  • 2019 Pomerantschuk-Preis
  • 2020 Erasmus Medal
  • 2020 Nobelpreis für Physik

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Tensor Methods in Algebraic Geometry. University of Cambridge 1956. (Dissertation)
  • Geometrical Algebras: A New Approach to Invariant Theory. Bedford College, London 1957.
  • Techniques of Differential Topology in Relativity, SIAM, Philadelphia 1972.
  • mit Wolfgang Rindler: Spinors and Space-Time. Volume 1: Two-Spinor Calculus and Relativistic Fields. Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, 1987, ISBN 0-521-33707-0.
  • The Emperor's New Mind. Concerning Computers, Minds, and the Laws of Physics. Oxford University Press, 1989, ISBN 0-14-014534-6.
    • dt. Ausgabe: Computerdenken. Des Kaisers neue Kleider oder Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Natur. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1991, ISBN 3-8274-1332-X.
  • Shadows of the Mind. A Search for the Missing Science of Consciousness. Oxford University Press, 1994, ISBN 0-19-853978-9.
    • dt. Ausgabe: Schatten des Geistes. Wege zu einer neuen Physik des Bewusstseins. Spektrum, Heidelberg/Berlin/Oxford 1995, ISBN 3-86025-260-7.
  • mit Stephen Hawking: The Nature of Space and Time. Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-03791-4.
    • dt. Ausgabe: Raum und Zeit. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-498-02934-7.
    • Hawkings Teil des Buches ist frei erhältlich unter: arxiv:hep-th/9409195
  • The Large, the Small and the Human Mind. Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-56330-5.
    • dt. Ausgabe: Das Große, das Kleine und der menschliche Geist. Spektrum, Heidelberg/Berlin 2002, ISBN 978-3-8274-0289-9
  • Quantum Computation, Entanglement and State Reduction. In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London. Series A, 356, 1998, S. 1927–1939.
  • The Road to Reality. A Complete Guide to the Laws of the Universe. Jonathan Cape, London 2004, ISBN 0-224-04447-8.
    • Deutsche Teilübersetzung: Der Weg zur Wirklichkeit: die Teilübersetzung für Einsteiger, Übersetzerin Anita Ehlers, Beiträge von Markus Pössel, Spektrum Akademischer Verlag 2010, ISBN 978-3-8274-2341-2
  • mit Wolfgang Rindler: Spinors and Space-Time. Volume 2: Spinor and Twistor Methods in Space-Time Geometry. Cambridge Monographs on Mathematical Physics. Cambridge University Press, 2008, ISBN 0-521-34786-6.
  • Cycles of Time. Bodley Head, 2010, ISBN 978-0-224-08036-1.
    • deutsch: Zyklen der Zeit. Eine neue ungewöhnliche Sicht des Universums. Übersetzt von Thomas Filk. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-2801-1.
  • Collected Works, 6 Bände, Oxford University Press 2011.
  • Fashion, Faith, and Fantasy in the New Physics of the Universe, Princeton University Press, Princeton, New Jersey, USA 2016, ISBN 978-0-691-11979-3.
  • Consciousness and the Universe: Quantum Physics, Evolution, Brain & Mind, Science Publishers, New York, 2010, ISBN 978-1-938024-30-6

Einzelnachweise

  1. Laudatio: for the discovery that black hole formation is a robust prediction of the general theory of relativity, Press Release, Nobel Prize Physics 2020
  2. Roger Penrose (born August 8, 1931), British Professor. In: prabook.com. Abgerufen am 4. Januar 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Roger Penrose: Computerdenken: Die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik. Spektrum Akademischer Verlag, 2001, ISBN 3-8274-1332-X.
  4. Roger Penrose: Schatten des Geistes. Spektrum Verlag, 1995, ISBN 3-86025-260-7.
  5. Roger Penrose, Abner Shimony, Nancy Cartwright, Stephen W. Hawking: Das Große, das Kleine und der menschliche Geist. Spektrum Akademischer Verlag, 2002, ISBN 3-8274-1331-1.
  6. Penrose, Gravitational collapse: the role of general relativity, Rivista del Nuovo Cimento, Serie 1, Band 1, 1969, S. 252
  7. Christian Müller: Das zyklische Universum. In: wienerzeitung.at. 22. Mai 2015, abgerufen am 4. Januar 2019.
  8. Christian Wolf: Kosmologie: Urknall oder nicht? In: spektrum.de. 17. Januar 2014, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  9. Roger Penrose: The Role of Aesthetics in Pure and Applied Mathematical Research. In: Bull. Inst. Math. Appl. Band 10, 1974, S. 266–271.
  10. [1], zuletzt gesehen am 3. Mai 2020.
  11. Die Seele existiert auch nach dem Tod, zuletzt gesehen am 3. Mai 2020.
  12. Roger Penrose: On Gravity's Role in Quantum State Reduction. In: General Relativity and Gravitation. Vol. 28, Nr. 5, 1996, S. 581–600, doi:10.1007/BF02105068, bibcode:1996GReGr..28..581P.
  13. Universität Leiden 2011 zu Penrose
  14. W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester: Towards the quantum superposition of a tiny mirror. In: Phys. Rev. Lett. Band 91, 2003, S. 130401–1, pdf
  15. Members: Roger Penrose. Royal Irish Academy, abgerufen am 11. Mai 2019.
  16. Dissemination Award. In: claymath.org. 8. März 2018, abgerufen am 4. Januar 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Weblinks

Commons: Roger Penrose – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikiquote: Roger Penrose – Zitate
  • Literatur von und über Roger Penrose im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Roger Penrose. In: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
  • Penrose Tilings. Southern Polytechnic State University, 15. August 2011, abgerufen am 16. Januar 2012.
  • Science and the Mind. 12. Mai 1999, abgerufen am 16. Januar 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), Audio-Vortrag von Roger Penrose zum Orch OR-Modell des Bewusstseins).

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