Kristall: Unterschied zwischen den Versionen

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K (natriumchlorid besteht aus ionen und nicht aus atomen)
 
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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem physikalischen Begriff. Für weitere Bedeutungen siehe [[Kristall (Begriffsklärung)]].}}
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[[Datei:NaCl polyhedra.png|thumb|Abb. 1: Schema des Kristallgitters von Kochsalz ([[Natriumchlorid]]). In jeder Raumrichtung wechseln [[Natrium]]atome (grau) regelmäßig mit [[Chlor]]atomen (grün) ab. Die eingezeichneten [[Oktaeder]] zeigen je ein Atom mit seinen sechs nächsten Nachbaratomen. Die Kantenlänge der Oktaeder (Abstand von einem Atom zum nächsten Atom des gleichen Elements) beträgt 0,56 [[Nanometer#nm|Nanometer]].]]
[[Datei:NaCl polyhedra.svg|mini|Abb. 1: Schema des Kristalls von Kochsalz ([[Natriumchlorid]]). In jeder Raumrichtung wechseln [[Natrium]]-Ionen (grau) regelmäßig mit [[Chlor]]<nowiki/>id-Ionen (grün) ab. Die eingezeichneten [[Oktaeder]] zeigen je ein Ion mit seinen sechs nächsten Nachbarionen. Die Kantenlänge der Oktaeder (Abstand von einem Ion zum nächsten Ion des gleichen Elements) beträgt 0,56 [[Nanometer#nm|Nanometer]].]]
Ein '''Kristall''' ist ein [[Festkörper]], dessen Bausteine – z.&nbsp;B. [[Atom]]e, [[Ion]]en oder [[Molekül]]e – nicht zufällig, sondern regelmäßig in einer [[Kristallstruktur]] angeordnet sind. Bekannte kristalline Materialien sind [[Speisesalz|Kochsalz]], [[Saccharose|Zucker]], [[Mineral]]e und [[Schnee]] – aber auch die [[Metall]]e.
Ein '''Kristall''' ist ein [[Festkörper]], dessen Bausteine – z.&nbsp;B. [[Atom]]e, [[Ion]]en oder [[Molekül]]e – regelmäßig in einer [[Kristallstruktur]] angeordnet sind. Bekannte kristalline Materialien sind [[Speisesalz|Kochsalz]], [[Saccharose|Zucker]], [[Mineral]]e und [[Schnee]] – aber auch die [[Metall]]e. Aufgrund der regelmäßigen Anordnung der Atome bzw. Moleküle weisen Kristalle keine kontinuierlichen, wohl aber diskrete Symmetrien auf; man spricht von [[Fernordnung]] oder [[Translationssymmetrie]].


Aufgrund der regelmäßigen Anordnung der Atome bzw. Moleküle weisen Kristalle keine kontinuierlichen, wohl aber diskrete Symmetrien auf; man spricht von [[Fernordnung|Translations- und Fernordnung]]. Die [[Wissenschaft]], welche die Eigenschaften und Formen von Kristallen erforscht, ist die [[Kristallographie]].
Die [[Wissenschaft]] von den Eigenschaften und Formen der Kristalle ist die [[Kristallographie]]. Eng verwandt sind die [[Metallografie|Metallographie]] und die [[Mineralogie]].


== Genauere Definition, Unterscheidungen ==
== Genauere Definition, Unterscheidungen ==
Ein Kristall ist ein [[homogen]]er Körper, denn er ist stofflich und physikalisch einheitlich. Aber viele physikalische Eigenschaften sind von der Raumrichtung abhängig, d.&nbsp;h. ein Kristall ist [[Anisotropie|anisotrop]].<!--Achtung, das gilt auch für kubische Kristalle. Die Diagonalen haben andere Eigenschaften als die Achsen. Del45--><ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 14.</ref>
Ein Kristall ist ein [[Homogenität|homogener]] Körper, denn er ist stofflich und physikalisch einheitlich. Aber viele physikalische Eigenschaften sind von der Raumrichtung abhängig, d.&nbsp;h. ein Kristall ist [[Anisotropie|anisotrop]].<!--Achtung, das gilt auch für kubische Kristalle. Die Diagonalen haben andere Eigenschaften als die Achsen. Del45--><ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 14.</ref>


Vor 1992 wurden Kristalle über ihre [[Periodizität]] definiert: In diesem Sinne ist ein Kristall [[dreidimensional]] periodisch aus gleichbleibenden Struktureinheiten aufgebaut.<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 19.</ref> Diese Struktureinheit heißt Einheitszelle oder [[Elementarzelle]].
Vor 1992 wurden Kristalle über ihre [[Periodizität]] definiert: In diesem Sinne ist ein Kristall [[dreidimensional]] periodisch aus gleichbleibenden Struktureinheiten aufgebaut.<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 19.</ref> Diese Struktureinheit heißt Einheitszelle oder [[Elementarzelle]].
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Seit 1992 ist ein Kristall gemäß der [[International Union of Crystallography|Internationalen Kristallographischen Union]] IUCr<ref name="iucr-crystal">[http://reference.iucr.org/dictionary/Crystal „Online Dictionary“] der Internationalen Kristallographischen Union (engl.).</ref> durch seine diskreten [[Röntgenbeugung|Beugungsordnungen]] (bei Beleuchtung mit Röntgenstrahlen) definiert. Er weist also eine [[Fernordnung]] auf, ist aber nicht zwangsläufig periodisch. Diese Definition wurde durch die 1984 entdeckten [[Quasikristall]]e erzwungen, die eine Untergruppe der [[aperiodischer Kristall|aperiodischen Kristalle]] bilden. Gleichwohl bilden die periodischen Kristalle die bei weitem größte Untergruppe der Kristalle.
Seit 1992 ist ein Kristall gemäß der [[International Union of Crystallography|Internationalen Kristallographischen Union]] IUCr<ref name="iucr-crystal">[http://reference.iucr.org/dictionary/Crystal „Online Dictionary“] der Internationalen Kristallographischen Union (engl.).</ref> durch seine diskreten [[Röntgenbeugung|Beugungsordnungen]] (bei Beleuchtung mit Röntgenstrahlen) definiert. Er weist also eine [[Fernordnung]] auf, ist aber nicht zwangsläufig periodisch. Diese Definition wurde durch die 1984 entdeckten [[Quasikristall]]e erzwungen, die eine Untergruppe der [[aperiodischer Kristall|aperiodischen Kristalle]] bilden. Gleichwohl bilden die periodischen Kristalle die bei weitem größte Untergruppe der Kristalle.


[[Datei:Rock salt crystal.jpg|thumb|Abb. 2: [[Idiomorph]]e, annähernd würfelförmige [[Halit]]-Kristalle]]
[[Datei:Rock salt crystal.jpg|mini|Abb. 2: [[Idiomorph]]e, annähernd würfelförmige [[Halit]]-Kristalle]]
Je nach Ausprägung der äußeren Form unterscheidet man
Je nach Ausprägung der äußeren Form unterscheidet man
* unbeeinträchtigt ausgebildete, sogenannte [[idiomorph]]e ([[Griechische Sprache|altgriechisch]] ἲδιος ''ìdios'' eigen und μορφἠ  ''morphe'' Gestalt) Kristalle und
* unbeeinträchtigt ausgebildete, sogenannte [[idiomorph]]e ([[Griechische Sprache|altgriechisch]] ἲδιος ''ìdios'' eigen und μορφἠ  ''morphe'' Gestalt) Kristalle und
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Die äußere Form eines Kristalls wird durch die voneinander unabhängigen Merkmale [[Kristallhabitus]] und [[Kristalltracht]] bestimmt. Die [[Kristallfläche]]n werden ebenso wie [[Gitterebene]]n durch [[Millersche Indizes]] beschrieben.
Die äußere Form eines Kristalls wird durch die voneinander unabhängigen Merkmale [[Kristallhabitus]] und [[Kristalltracht]] bestimmt. Die [[Kristallfläche]]n werden ebenso wie [[Gitterebene]]n durch [[Millersche Indizes]] beschrieben.


Da die [[Merkmal|charakteristische]] Eigenschaft von Kristallen die regelmäßige Anordnung in allen drei [[Raum (Physik)|Raumrichtungen]] ist, sind auch Körper denkbar, deren Bausteine sich nur in einer oder zwei Raumrichtungen wiederholen. Dann lässt sich von [[1D|eindimensionalen]] und [[2D|zweidimensionalen]] Kristallen sprechen. In der Natur kommen [[Membranprotein]]e vor, die sich als zweidimensionale Kristalle in der [[Biomembran]] anordnen. Ein Beispiel ist [[Bacteriorhodopsin]].<ref>Hayato Yamashita, Kislon Voitchovsky, Takayuki Uchihashi, Sonia Antoranz Contera, John F. Ryan und Toshio Ando (2009): Dynamics of bacteriorhodopsin 2D crystal observed by high-speed atomic force microscopy, Journal of Structural Biology, Volume 167, Issue 2, Pages 153-158, {{ISSN|1047-8477}}, {{DOI|10.1016/j.jsb.2009.04.011}}.</ref> In der [[Strukturbiologie]] werden 2D-Kristalle [[Kristallzucht|gezüchtet]], um die Atompositionen der kristallisierten [[Makromolekül]]e mittels [[Elektronenmikroskop|Elektronen-Kryomikroskopie]] zu ermitteln.<ref>[[Michael G. Rossmann]] und Eddy Arnold, Hrsg. (2001): [[International Tables for Crystallography]] Volume F: Crystallography of Biological Macromolecules. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht u.&nbsp;a., Seiten 459f.</ref>
Kristalltypen können auch durch die Art der [[Festkörper#Bindungen|Bindung]] ihrer Bausteine unterschieden werden (z.&nbsp;B. [[ Ionenkristall]]).


[[Datei:Penrose Tiling (P1).svg|thumb|Abb. 3: Ein zweidimensionaler Quasikristall: Die Penrose-Parkettierung wiederholt sich bei einer vollständigen Drehung fünfmal (fünfzählige Rotationssymmetrie), aber nicht bei einer Verschiebung. Sie besitzt also keine translationssymmetrische Fernordnung.]]
Da die [[Merkmal|charakteristische]] Eigenschaft von Kristallen die regelmäßige Anordnung in allen drei [[Raum (Physik)|Raumrichtungen]] ist, sind auch Körper denkbar, deren Bausteine sich nur in einer oder zwei Raumrichtungen wiederholen. Dann lässt sich von [[1D|eindimensionalen]] und [[2D|zweidimensionalen]] Kristallen sprechen. In der Natur kommen [[Membranprotein]]e vor, die sich als zweidimensionale Kristalle in der [[Biomembran]] anordnen. Ein Beispiel ist [[Bacteriorhodopsin]].<ref>Hayato Yamashita, Kislon Voitchovsky, Takayuki Uchihashi, Sonia Antoranz Contera, John F. Ryan und Toshio Ando (2009): Dynamics of bacteriorhodopsin 2D crystal observed by high-speed atomic force microscopy, Journal of Structural Biology, Volume 167, Issue 2, Pages 153–158, {{ISSN|1047-8477}}, {{DOI|10.1016/j.jsb.2009.04.011}}.</ref> In der [[Strukturbiologie]] werden 2D-Kristalle [[Kristallzucht|gezüchtet]], um die Atompositionen der kristallisierten [[Makromolekül]]e mittels [[Elektronenmikroskop|Elektronen-Kryomikroskopie]] zu ermitteln.<ref>[[Michael G. Rossmann]] und Eddy Arnold, Hrsg. (2001): [[International Tables for Crystallography]] Volume F: Crystallography of Biological Macromolecules. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht u.&nbsp;a., Seiten 459f.</ref>
 
[[Datei:Penrose Tiling (P1).svg|mini|Abb. 3: Ein zweidimensionaler Quasikristall: Die Penrose-Parkettierung wiederholt sich bei einer vollständigen Drehung fünfmal (fünfzählige Rotationssymmetrie), aber nicht bei einer Verschiebung. Sie besitzt also keine translationssymmetrische Fernordnung.]]


Außer Kristallen gibt es auch Körper, die keine innere Fernordnung haben und [[Amorphes Material|amorph]] genannt werden. Ein Beispiel ist [[Glas]] (auch sogenanntes [[Bleikristall]] und anderes [[Kristallglas]]).
Außer Kristallen gibt es auch Körper, die keine innere Fernordnung haben und [[Amorphes Material|amorph]] genannt werden. Ein Beispiel ist [[Glas]] (auch sogenanntes [[Bleikristall]] und anderes [[Kristallglas]]).
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== Wortherkunft ==
== Wortherkunft ==
Der Begriff ''Kristall'' stammt von dem griechischen Wort κρύσταλλος (krýstallos, zu κρύος krýos „Eiseskälte, Frost, Eis“). Es bedeutet zunächst, bei [[Homer]], „[[Eis]]“ – später dann auch alles dem Eis Ähnliche, Helle und Durchsichtige. Insbesondere der Bergkristall, aber auch farbige Edelsteine und Glas werden so genannt (z.&nbsp;B. bei [[Strabon]] und [[Claudius Aelianus]]).<ref>[[Wilhelm Pape]]: ''Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch.'' 3. Aufl., Braunschweig 1914.</ref>
Der Begriff ''Kristall'' stammt von dem griechischen Wort {{lang|grc|κρύσταλλος|krýstallos}} (zu {{lang|grc|κρύος|krýos}} „Eiseskälte, Frost, Eis“). Es bedeutet zunächst, bei [[Homer]], „[[Eis]]“&nbsp;– später dann auch alles dem Eis Ähnliche, Helle und Durchsichtige. Insbesondere der [[Quarz#Varietäten|Bergkristall]], aber auch farbige Edelsteine und Glas werden so genannt (z.&nbsp;B. bei [[Strabon]] und [[Claudius Aelianus]]).<ref>[[Wilhelm Pape]]: ''Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch.'' 3. Auflage. Braunschweig 1914.</ref>


Bei dem bereits im [[Antike|antiken Griechenland]] betriebenen [[Bergbau]] wurden wahrscheinlich [[Quarz]]-Kristalle entdeckt. Sie wurden für Eis gehalten, das bei so tiefen Temperaturen entstanden sein müsse, dass es nicht mehr schmelzen könne. Diese Ansicht war bis ins frühe Mittelalter verbreitet. Über das [[latein]]ische ''crystallus'' hat sich die  [[althochdeutsch]]e Bezeichnung ''kristallo'' gebildet, die sich im Laufe der Zeit zu ''Kristall'' gewandelt hat.<ref name="Etym">Wolfgang Pfeifer u.&nbsp;a.: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Seite 735.</ref>  Im 19.&nbsp;Jahrhundert war auch ''Krystall'' gebräuchlich.<ref name="Winkler">Helmut G. F. Winkler (1950): ''Hundert Jahre Bravais Gitter.'' Die Naturwissenschaften, Band 37, Nummer 17, S. 385–390, {{DOI|10.1007/BF00738360}}, [http://www.springerlink.com/content/t23q6nw527j61tu3/ online] abgerufen am 28. Nov. 2010.</ref>
Bei dem bereits im [[Antike|antiken Griechenland]] betriebenen [[Bergbau]] wurden wahrscheinlich [[Quarz]]-Kristalle entdeckt. Sie wurden für Eis gehalten, das bei so tiefen Temperaturen entstanden sein müsse, dass es nicht mehr schmelzen könne. Diese Ansicht war bis ins frühe Mittelalter verbreitet. Über das [[latein]]ische ''crystallus'' (auch ''cristallus'', vor allem „Bergkristall“,<ref>Otto Zekert (Hrsg.): ''Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570.'' Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 140.</ref>  und ''lapis cristallus''<ref>Wouter S. van den Berg (Hrsg.): ''Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï.'' Hrsg. von Sophie J. van den Berg, [[Brill (Verlag)|N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill]], Leiden 1917, S. 230.</ref>) hat sich die  [[althochdeutsch]]e Bezeichnung ''kristallo'' gebildet, die sich im Laufe der Zeit zu ''Kristall'' gewandelt hat.<ref name="Etym">[[Wolfgang Pfeifer (Etymologe)|Wolfgang Pfeifer]] u.&nbsp;a.: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 735.</ref>  Im 19.&nbsp;Jahrhundert war auch ''Krystall'' gebräuchlich.<ref name="Winkler">Helmut G. F. Winkler: ''Hundert Jahre Bravais Gitter.'' In: ''Die Naturwissenschaften.'' Band 37, Nr. 17, 1950, S. 385–390, {{DOI|10.1007/BF00738360}}.</ref>


== Struktur und Klassifikation periodischer Kristalle ==
== Struktur und Klassifikation periodischer Kristalle ==
[[Datei:Kristall med.jpg|thumb|Abb. 4: [[Chromalaun]] (KCr(SO<sub>4</sub>)<sub>2</sub>·12H<sub>2</sub>O) Oktaeder (2,5&nbsp;cm Kantenlänge)]]
[[Datei:Kristall med.jpg|mini|Abb. 4: [[Chromalaun]] (KCr(SO<sub>4</sub>)<sub>2</sub>·12H<sub>2</sub>O) Oktaeder (2,5&nbsp;cm Kantenlänge)]]
[[Datei:Metrik Elementarzellen.png|thumb|Metrik der Elementarzellen verschiedener Kristallsysteme (Längen und Winkel sind auf die Basisvektoren bezogen)]]
[[Datei:Metrik Elementarzellen.png|mini|Metrik der Elementarzellen verschiedener Kristallsysteme (Längen und Winkel sind auf die Basisvektoren bezogen)]]
[[Datei:Elementarzelle Kristall.png|thumb|Kubisch primitives Kristallgitter mit der Elementarzelle und den drei Basisvektoren in blau]]
[[Datei:Elementarzelle Kristall.png|mini|Kubisch primitives Gitter mit der Elementarzelle und den drei Basisvektoren in blau]]
[[Datei:Kristallsysteme Metalle.png|thumb|Die häufigsten Kristallsysteme der Metalle.]]
[[Datei:Kristallsysteme Metalle.svg|mini|Die häufigsten Kristallsysteme der Metalle.]]
Die Richtung und die Länge der [[Vektor]]en, um die eine Kristallstruktur verschoben werden kann, so dass sich die Atompositionen wiederholen,<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 17.</ref> beschreiben die Achsen des Kristallgitters (oder kurz Kristallachsen). Daher wird die Struktur jeder Kristallart mit einem eigenen, spezifischen [[Koordinatensystem]], dem ''Achsensystem'', dargestellt.<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 23.</ref> Neben der Verschiebung kann eine Kristallstruktur auch gedanklich um diese Achsen gedreht werden, bis sich die gedrehte Struktur mit der ursprünglichen Struktur deckt. Weil die Translationssymmetrie erhalten bleiben muss, können nur [[Drehsymmetrie]]n vorkommen, die in einer vollständigen Drehung (360°) eine, zwei, drei, vier oder sechs Wiederholungen beschreiben. Es wird dabei von 1-zähligen, 2-, 3-, 4- oder 6-zähligen Achsen gesprochen.<ref>Siegfried Haussühl (1993): ''Kristallgeometrie.'' Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 66.</ref> Es gibt Kristalle, die außer Drehachsen und Translationen weitere ''Symmetrieelemente'' aufweisen, nämlich [[Spiegelung (Geometrie)|Spiegelebenen und Inversionszentren]], sowie Kopplungen zwischen diesen Symmetrien zu Drehachsen mit Inversion <ref group="Anmerkung">Drehinversionen werden üblicherweise mit <math>\overline{1}, \overline{2}</math> usw. gekennzeichnet.</ref>, Gleitspiegelungen <ref group="Anmerkung" >Gleitspiegelungen bestehen aus Translation und Spiegelung; Symbol je nach Translationsachse <math>a, b, c</math></ref> und Schraubenachsen.<ref group="Anmerkung">Translation und Drehachse, z.&nbsp;B. für Rotation um 180° und Translation um halben Gittervektor ist das Symbol <math>2_1</math></ref><ref>Werner Massa (1996): ''Kristallstrukturbestimmung'' Teubner Verlag. ISBN 3-519-13527-2, Seite 60ff.</ref>
Die Richtung und die Länge der [[Vektor]]en, um die eine Kristallstruktur verschoben werden kann, so dass sich die Atompositionen wiederholen,<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 17.</ref> beschreiben die [[Translationssymmetrie|Translations]]- oder Basisvektoren. Daher wird die Struktur jeder Kristallart mit einem eigenen, spezifischen [[Koordinatensystem]], dem ''Achsensystem'', dargestellt.<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 23.</ref> Neben der Verschiebung kann eine Kristallstruktur auch gedanklich um diese Achsen gedreht werden, bis sich die gedrehte Struktur mit der ursprünglichen Struktur deckt. Weil die Translationssymmetrie erhalten bleiben muss, können nur [[Drehsymmetrie]]n vorkommen, die in einer vollständigen Drehung (360°) eine, zwei, drei, vier oder sechs Wiederholungen beschreiben. Es wird dabei von 1-, 2-, 3-, 4- oder 6-zähligen Achsen gesprochen.<ref>Siegfried Haussühl (1993): ''Kristallgeometrie.'' Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 66.</ref> Es gibt Kristalle, die außer Drehachsen und Translationen weitere ''Symmetrieelemente'' aufweisen, nämlich [[Spiegelung (Geometrie)#Ebenenspiegelung|Spiegelebenen]] und [[Spiegelung (Geometrie)#Punktspiegelung|Inversionszentren]], sowie Kopplungen zwischen diesen Symmetrien zu [[Drehinversion]]en<ref group="Anmerkung">Drehinversionen bestehen aus Drehung und Inversion; sie werden üblicherweise mit <math>\overline{1}, \overline{2}</math> usw. gekennzeichnet.</ref>, [[Gleitspiegelung]]en<ref group="Anmerkung">Gleitspiegelungen bestehen aus Translation und Spiegelung; Symbol je nach Translationsachse <math>a, b, c</math></ref> und [[Schraubung]]en.<ref group="Anmerkung">Schraubungen bestehen aus Drehung und Translationz.&nbsp;B. ist <math>2_1</math> das Symbol für Rotation um 180° und Translation um halben Gittervektor</ref><ref>Werner Massa (1996): ''Kristallstrukturbestimmung'' Teubner Verlag. ISBN 3-519-13527-2, Seite 60ff.</ref>


Für die Klassifizierung von Kristallen werden die Symmetrieeigenschaften verwendet.<ref>Siegfried Haussühl (1993): ''Kristallgeometrie.'' Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 57.</ref>  Dabei ist die Anzahl der denkbaren Kombinations- und Kopplungsmöglichkeiten von Symmetrieelementen beschränkt (siehe auch [[Gruppentheorie]]). Es gibt bei zweidimensionalen Kristallen 17 [[ebene kristallographische Gruppe]]n und bei dreidimensionalen Kristallen 230 [[kristallographische Raumgruppe]]n, die vollständig in den ''[[International Tables for Crystallography]], Vol. A'' aufgeführt sind.<ref>Theo Hahn, Hrsg. (2005): ''International Tables for Chrystallography, Volume A.'' Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9.</ref><ref>Zbigniew Dauter und Mariusz Jaskolski (2010):
Für die Klassifizierung von Kristallen werden die Symmetrieeigenschaften verwendet.<ref>Siegfried Haussühl (1993): ''Kristallgeometrie.'' Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 57.</ref>  Dabei ist die Anzahl der denkbaren Kombinations- und Kopplungsmöglichkeiten von Symmetrieelementen beschränkt (siehe auch [[Gruppentheorie]]). Es gibt bei zweidimensionalen Kristallen 17 [[ebene kristallographische Gruppe]]n und bei dreidimensionalen Kristallen 230 [[kristallographische Raumgruppe]]n, die vollständig in den ''[[International Tables for Crystallography]], Vol. A'' aufgeführt sind.<ref>Theo Hahn, Hrsg. (2005): ''International Tables for Chrystallography, Volume A.'' Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9.</ref><ref>Zbigniew Dauter und Mariusz Jaskolski (2010):
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[[Auguste Bravais]] klassifizierte die verschiedenen möglichen Translationsgitter. Diese Gitter bestehen aus gleichen [[Parallelepiped]]en, deren Ecken die Gitterpunkte darstellen. Um die Symmetrie von bestimmten Gittern beschreiben zu können, ließ er neben primitiven Elementarzellen (mit einem Gitterpunkt pro Zelle) auch größere Elementarzellen zu, die flächen- oder innenzentriert sind. Ein Beispiel für eine flächenzentrierte Elementarzelle ist in Abb. 5 gezeigt. Es gibt im dreidimensionalen Raum 14 [[Bravais-Gitter]].<ref name="Winkler" />
[[Auguste Bravais]] klassifizierte die verschiedenen möglichen Translationsgitter. Diese Gitter bestehen aus gleichen [[Parallelepiped]]en, deren Ecken die Gitterpunkte darstellen. Um die Symmetrie von bestimmten Gittern beschreiben zu können, ließ er neben primitiven Elementarzellen (mit einem Gitterpunkt pro Zelle) auch größere Elementarzellen zu, die flächen- oder innenzentriert sind. Ein Beispiel für eine flächenzentrierte Elementarzelle ist in Abb. 5 gezeigt. Es gibt im dreidimensionalen Raum 14 [[Bravais-Gitter]].<ref name="Winkler" />
[[Datei:NaCl fcc rhom.png|thumb|Abb. 5: Die kleinstmögliche Zelle im Gitter des Halits ist ein Rhomboeder (blau). Erst die flächenzentriere Elementarzelle (schwarz) macht die kubische Symmetrie des Gitters deutlich.]]
[[Datei:NaCl fcc rhom.png|mini|Abb. 5: Die kleinstmögliche Zelle im Gitter des Halits ist ein Rhomboeder (blau). Erst die flächenzentrierte Elementarzelle (schwarz) macht die kubische Symmetrie des Gitters deutlich.]]


Bei der [[Kristallstrukturanalyse]] lassen sich die Streumuster der [[Röntgenbeugung]] in elf zentrosymmetrische Punktgruppen einteilen, die [[Lauegruppe]]n oder [[Laueklasse]]n genannt werden. Denn auch bei nicht-zentrosymmetrischen Kristallstrukturen entstehen zentrosymmetrische Beugungsmuster, da die Reflexe als [[Friedelsches Gesetz|Friedelpaare]] mit normalerweise gleicher Intensität auftreten. Die Lauegruppen lassen sich demnach herleiten, indem ein Symmetriezentrum zu der Punktgruppe des Kristalls hinzugefügt wird.<ref>Theo Hahn, Hrsg. (2005): ''International Tables for Chrystallography, Volume A.'' Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9, Seite 762.</ref>
Bei der [[Kristallstrukturanalyse]] lassen sich die Streumuster der [[Röntgenbeugung]] in elf zentrosymmetrische Punktgruppen einteilen, die [[Lauegruppe]]n oder [[Laueklasse]]n genannt werden. Denn auch bei nicht-zentrosymmetrischen Kristallstrukturen entstehen zentrosymmetrische Beugungsmuster, da die Reflexe als [[Friedelsches Gesetz|Friedelpaare]] mit normalerweise gleicher Intensität auftreten. Die Lauegruppen lassen sich demnach herleiten, indem ein Symmetriezentrum zu der Punktgruppe des Kristalls hinzugefügt wird.<ref>Theo Hahn, Hrsg. (2005): ''International Tables for Chrystallography, Volume A.'' Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9, Seite 762.</ref>


Die Kristallstruktur ist nicht stoffspezifisch, das heißt eine Substanz mit bestimmter chemischer Zusammensetzung kann je nach äußeren Bedingungen (Druck, Temperatur) unterschiedliche thermodynamisch stabile Strukturen besitzen. Die verschiedenen Kristallstrukturen derselben Substanz werden ''Modifikationen'' genannt; die Existenz verschiedener Modifikationen heißt [[Polymorphie (Materialwissenschaft)|Polymorphie]]. Die Modifikationen stellen unterschiedliche [[Phase (Materie)|Phasen]] im Sinne der physikalischen Chemie dar, deren Stabilitätsbereiche in [[Phasendiagramm]]en dargestellt werden können. Die einzelnen Modifikation bzw. Phasen einer Substanz werden, neben eventuell vorhandenen Eigennamen, üblicherweise mit kleinen griechischen Buchstaben durchnummeriert (beim [[Eisen]] z.&nbsp;B. α- ([[Ferrit (Phase)|Ferrit]]), γ- ([[Austenit (Phase)|Austenit]]), δ-, ε-Eisen; vgl. [[Eisen-Kohlenstoff-Diagramm]]).
Die Kristallstruktur ist nicht stoffspezifisch, das heißt eine Substanz mit bestimmter chemischer Zusammensetzung kann je nach äußeren Bedingungen (Druck, Temperatur) unterschiedliche thermodynamisch stabile Strukturen besitzen. Die verschiedenen Kristallstrukturen derselben Substanz werden ''Modifikationen'' genannt; die Existenz verschiedener Modifikationen heißt [[Polymorphie (Materialwissenschaft)|Polymorphie]]. Die Modifikationen stellen unterschiedliche [[Phase (Materie)|Phasen]] im Sinne der physikalischen [[Chemie]] dar, deren Stabilitätsbereiche in [[Phasendiagramm]]en dargestellt werden können. Die einzelnen Modifikationen bzw. Phasen einer Substanz werden, neben eventuell vorhandenen Eigennamen, üblicherweise mit kleinen griechischen Buchstaben durchnummeriert (beim [[Eisen]] z.&nbsp;B. α- ([[Ferrit (Phase)|Ferrit]]), γ- ([[Austenit (Phase)|Austenit]]), δ-, ε-Eisen; vgl. [[Eisen-Kohlenstoff-Diagramm]]).


== Kristallisation ==
== Kristallisation ==
Ein Kristall entsteht, indem Atome oder Moleküle eine regelmäßige Struktur mit Fernordnung ausbilden. In [[Einstoffsystem]]en erfolgt die [[Kristallisation]] aus einer anderen kristallisierten Phase, aus dem [[Dampf]] oder aus der [[Schmelze]]. Außerdem können sich Kristalle aus Mehrstoffsystemen bilden, nämlich aus einer [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Um die Kristallisation zu ermöglichen, darf der Zustand der Atome oder Moleküle kein Gleichgewicht sein. Bei Dampf und Lösungen wird von [[Übersättigung]] gesprochen, bei einer Schmelze von [[Unterkühlung (Thermodynamik)|Unterkühlung]].<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch, Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 202</ref>
Ein Kristall entsteht, indem Atome oder Moleküle eine regelmäßige Struktur mit Fernordnung ausbilden. In [[Einstoffsystem]]en erfolgt die [[Kristallisation]] aus einer anderen kristallisierten Phase, aus dem [[Dampf]] oder aus der [[Schmelze]]. Außerdem können sich Kristalle aus Mehrstoffsystemen bilden, nämlich aus einer [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Um die Kristallisation zu ermöglichen, darf der Zustand der Atome oder Moleküle kein Gleichgewicht sein. Bei Dampf und Lösungen wird von [[Übersättigung]] gesprochen, bei einer Schmelze von [[Unterkühlung (Thermodynamik)|Unterkühlung]].<ref>Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch, Joachim Bohm (1990): ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 202</ref>


Beim Wachstum der Kristalle spielt die Geschwindigkeit eine Rolle. Bei einer Schmelze beispielsweise muss die [[Temperatur]] langsam genug unter den [[Schmelzpunkt]] sinken. Dann wird die thermische Bewegung der einzelnen Atome so gering, dass die gegenseitigen Bindungen nicht mehr durch Schwingungen aufgebrochen werden können – es kommt zur Bildung eines einheitlichen Gitters, das durch Fernordnung geprägt ist. Sinkt dagegen die Temperatur der Schmelze so schnell, dass sich die Atome nicht periodisch anordnen können, entsteht ein amorphes Material, ein [[Glas]], das nur eine [[Nahordnung]] hat. Das Kristallgitter hat gegenüber dem Glas eine geringere [[freie Enthalpie]].
Beim Wachstum der Kristalle spielt die Geschwindigkeit eine Rolle. Bei einer Schmelze beispielsweise muss die [[Temperatur]] langsam genug unter den [[Schmelzpunkt]] sinken. Dann wird die thermische Bewegung der einzelnen Atome so gering, dass die gegenseitigen Bindungen nicht mehr durch Schwingungen aufgebrochen werden können – es kommt zur Bildung eines einheitlichen Gitters, das durch Fernordnung geprägt ist. Sinkt dagegen die Temperatur der Schmelze so schnell, dass sich die Atome nicht periodisch anordnen können, entsteht ein amorphes Material, ein [[Glas]], das nur eine [[Nahordnung]] hat. Der Kristall hat durch seine geordnete Struktur auf einem Gitter gegenüber amorphem Glas eine geringere [[freie Enthalpie]].


Die Bildung eines Kristalls ist ein [[exergon]]ischer Prozess: Zwar nimmt die [[Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] im System ab (wegen Zunahme der Fernordnung), bei Temperaturen bis zum Schmelzpunkt wird dies jedoch durch eine [[Enthalpie]]abnahme infolge Anziehung zwischen den Teilchen (= Kristallisationswärme) überkompensiert.
Die Bildung eines Kristalls ist ein [[exergon]]ischer Prozess: Zwar nimmt die [[Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] im System ab (wegen Zunahme der Fernordnung), bei Temperaturen bis zum Schmelzpunkt wird dies jedoch durch eine [[Enthalpie]]abnahme infolge Anziehung zwischen den Teilchen (= Kristallisationswärme) überkompensiert.
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== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
Nichtmetallische anorganische Kristalle sind [[härte]]r, aber auch spröder. Alle Metalle erstarren im Regelfall kristallin.
Nichtmetallische anorganische Kristalle sind [[härte]]r, aber auch spröder. Alle Metalle erstarren im thermodynamischen Gleichgewicht im Regelfall kristallin.


Das Verhalten von [[Licht]] in Kristallen wird durch die [[Kristalloptik]] beschrieben. Wichtige hiermit verbundene Eigenschaften und Phänomene sind die [[optische Aktivität]], die [[Polarisation]], die [[Doppelbrechung]] und der [[Pleochroismus]]. Periodische [[dielektrisch]]e Strukturen, so genannte [[Photonischer Kristall|photonische Kristalle]], zeigen neuartige optische Eigenschaften.
Das Verhalten von [[Licht]] in Kristallen wird durch die [[Kristalloptik]] beschrieben. Wichtige hiermit verbundene Eigenschaften und Phänomene sind die [[optische Aktivität]], die [[Polarisation]], die [[Doppelbrechung]] und der [[Pleochroismus]]. Periodische [[dielektrisch]]e Strukturen, so genannte [[Photonischer Kristall|photonische Kristalle]], zeigen neuartige optische Eigenschaften.
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=== Gitterfehler ===
=== Gitterfehler ===
Ein realer Kristall enthält [[Gitterfehler]], das heißt die dreidimensional-periodische Anordnung der Atome ist gestört. Es gibt Punktfehler, Linienfehler, Flächenfehler und Volumenfehler. Punktfehler sind die einzigen Gitterfehler, die auch im [[Thermodynamisches Gleichgewicht|thermodynamischen Gleichgewicht]] vorkommen.
{{Hauptartikel|Gitterfehler}}
Ein realer Kristall enthält Gitterfehler, das heißt die dreidimensional-periodische Anordnung der Atome ist gestört. Es gibt Punktfehler, Linienfehler, Flächenfehler und Volumenfehler. Punktfehler sind die einzigen Gitterfehler, die auch im [[Thermodynamisches Gleichgewicht|thermodynamischen Gleichgewicht]] vorkommen. Ein Kristall ohne Gitterfehler hätte einen Zustand minimaler [[Entropie]] und ist nach dem [[Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik|zweiten Hauptsatz der Thermodynamik]] nicht zu erreichen. Im Labor gezüchtete Einkristalle haben eine Versetzungsdichte in der Größenordnung 10<sup>3</sup> - 10<sup>5</sup> cm<sup>–2</sup>, normale Kristalle und Polykristalle von 10<sup>5</sup> - 10<sup>9</sup> cm<sup>–2</sup> und stark verformte Kristalle bis zu 10<sup>14</sup> cm<sup>–2</sup>.<ref>{{Internetquelle |autor=H. Föll et al. |url=https://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/index.html |titel=Einführung in die Materialwissenschaft I |werk= |hrsg=TF der CAU Kiel |datum= |abruf=2020-10-23 |sprache=}}</ref> Für [[Kristalloptik|kristalloptische]] Eigenschaften sind meist Punkt und Volumenfehler charakteristisch, Linienfehler ([[Versetzung (Materialwissenschaft)|Versetzungen]]) und Flächenfehler ([[Korngrenze]]n) hingegen für die mechanischen Eigenschaften.


== Formen und Beispiele ==
== Formen und Beispiele ==
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=== Mineralien ===
=== Mineralien ===
[[Datei:Cristales cueva de Naica.JPG|thumb|Kristalle in einer der Höhlen in der Mine von Naica. Man beachte die Person für den Größenvergleich.]]
[[Datei:Cristales cueva de Naica.JPG|mini|Kristalle in einer der Höhlen in der Mine von Naica. Man beachte die Person für den Größenvergleich.]]
[[Datei:Riesenkristall.jpg|thumb|Abb. 6: Farbloser Bergkristall]]
[[Datei:Riesenkristall.jpg|mini|Abb. 6: Farbloser Bergkristall]]
[[Datei:Quartz - Agateplate, redbrown-white.jpg|thumb|Abb. 7: Buntfarbiger Achat]]
[[Datei:Quartz - Agateplate, redbrown-white.jpg|mini|Abb. 7: Buntfarbiger Achat]]
 
Viele Minerale sind in der Lage, eine Vielfalt an Kristallformen und Farben auszubilden. Bekannteste Beispiele sind zum einen der [[Quarz]], dessen Ausbildungsformen den ganzen Bereich von makrokristallin-farblos (''Bergkristall'') bis mikrokristallin-buntfarbig ([[Achat]]) abdeckt und zum anderen der [[Calcit]] mit ähnlichem Reichtum an [[Varietät (Mineralogie)|Varietäten]].
Viele Minerale sind in der Lage, eine Vielfalt an Kristallformen und Farben auszubilden. Bekannteste Beispiele sind zum einen der [[Quarz]], dessen Ausbildungsformen den ganzen Bereich von makrokristallin-farblos (''Bergkristall'') bis mikrokristallin-buntfarbig ([[Achat]]) abdeckt und zum anderen der [[Calcit]] mit ähnlichem Reichtum an [[Varietät (Mineralogie)|Varietäten]].


Die weltweit größten Kristalle wurden in der [[Mine von Naica]] entdeckt. Sie bestehen aus der Gipsart [[Marienglas]], sind bis 14&nbsp;m lang<ref>[http://www.geo.de/GEO/natur/56944.html?p=2&pageview=&pageview= GEO Magazin Nr. 05/08. ''Höhlenforschung: In der Kammer der Kristallriesen'', S. 2 von 4].</ref> und wiegen bis zu 50 Tonnen.
Die weltweit größten Kristalle wurden 2000 in der [[Mine von Naica]] entdeckt. Sie bestehen aus der Gipsart [[Marienglas]], sind bis 14&nbsp;m lang<ref>[http://www.geo.de/GEO/natur/56944.html?p=2&pageview=&pageview= GEO Magazin Nr. 05/08. ''Höhlenforschung: In der Kammer der Kristallriesen'', S. 2 von 4].</ref> und wiegen bis zu 50 Tonnen.


Der [[Diamant]], eine kristalline Form des [[Kohlenstoff]]s, ist das härteste natürlich vorkommende Mineral. Auch [[Silizium]] kristallisiert im [[Diamanttyp]].
Der [[Diamant]], eine kristalline Form des [[Kohlenstoff]]s, ist das härteste natürlich vorkommende Mineral. Auch [[Silizium]] kristallisiert im [[Diamanttyp]].


=== Technische Anwendungen ===
=== Technische Anwendungen ===
Silizium ist zurzeit der Stoff, der am häufigsten in großen Mengen als Einkristall (Monokristall) verwendet wird, nämlich in der [[Halbleitertechnik]]. Das dort ebenfalls verwendete [[Galliumarsenid]] (GaAs) weist hingegen die so genannte [[Zinkblende]]-Struktur auf.
Silizium ist zurzeit der Stoff, der am häufigsten in großen Mengen als Einkristall (Monokristall) verwendet wird, nämlich in der [[Halbleitertechnik]]. Heute üblich sind 30 cm Durchmesser des zylindrischen aus der Schmelze "gezogenen" Kristalls, ein Verfahren, das auf [[Jan Czochralski]] um 1916 zurückgeht.
 
Das ebenfalls als Halbleiter verwendete [[Galliumarsenid]] (GaAs) weist die so genannte [[Zinkblende]]-Struktur auf.
 
Die Nanotechnologie befasst sich unter anderem mit [[Nanokristall]]en.
Die Nanotechnologie befasst sich unter anderem mit [[Nanokristall]]en.
Kleine Kristalle von Diamant, Korund, Siliziumkarbid dienen in Suspension, lose oder gebunden als Schleifmittel, einzelne Diamanten auch als Schneidewerkzeug.
Piezokristalle können Mikrophon oder Lautsprecher, Kraftsensor oder Aktuator sein.
Durch Umkristallisieren werden Präparate in Chemiefabriken gereinigt.
Nicht erwünscht ist Kristallisation jedoch bei der Herstellung von Glas. In der Metallherstellung strebt man meist möglichst feine Kristallite oder feines Korn an.


=== Organische Kristalle ===
=== Organische Kristalle ===
Auch organische Stoffe, z.&nbsp;B. die [[Protein]]e, bilden Kristalle – allerdings nur in Ausnahmefällen. Zum Beispiel befinden sich in den [[Peroxisom]]en der Pflanzen [[Katalase]]-Kristalle, die sich durch [[Elektronenmikroskopie]] sichtbar machen lassen.<ref>Elmar Weiler und Lutz Nover (2008): ''Allgemeine und molekulare Botanik.'' Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York. ISBN 978-3-13-147661-6, Seite 73, Abb. 2.21 und Seite 327, Abb. 10.8.</ref>  Die [[Proteinkristallographie]] beschäftigt sich mit der Kristallzucht aus Proteinen zur [[Kristallstrukturanalyse|Strukturanalyse]].
Auch organische Stoffe, z.&nbsp;B. [[Zucker]] und [[Protein]]e, bilden Kristalle – letztere allerdings nur in Ausnahmefällen. Zum Beispiel befinden sich in den [[Peroxisom]]en der Pflanzen [[Katalase]]-Kristalle, die sich durch [[Elektronenmikroskopie]] sichtbar machen lassen.<ref>Elmar Weiler und Lutz Nover (2008): ''Allgemeine und molekulare Botanik.'' Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York. ISBN 978-3-13-147661-6, Seite 73, Abb. 2.21 und Seite 327, Abb. 10.8.</ref>  Das [[Enzym]] Katalase ist ein Eiweiß (Protein). Die [[Proteinkristallographie]] beschäftigt sich mit der Kristallzucht aus Proteinen zur [[Kristallstrukturanalyse|Strukturanalyse]].


=== Kolloide ===
=== Kolloide ===
[[Kolloide]] bilden typischerweise [[Parakristall]]e weil nicht alle Bausteine identisch sind, die Bausteine selbst typischerweise anisotrop sind und weil starke und schwache Bindungen zwischen Atomen und Atomgruppen koexistieren. [[Dispersität|Monodisperse]] [[harte Kugel|harte-Kugel]]-Suspensionen können andererseits Kristalle bilden weil die Bausteine alle identisch und isotrop sind.
[[Kolloide]] bilden typischerweise [[Parakristall]]e, weil nicht alle Bausteine identisch sind, die Bausteine selbst typischerweise anisotrop sind und weil starke und schwache Bindungen zwischen Atomen und Atomgruppen koexistieren. [[Dispersität|Monodisperse]] [[harte Kugel|harte-Kugel]]-Suspensionen können andererseits Kristalle bilden, weil die Bausteine alle identisch und isotrop sind.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Walter Borchardt-Ott: ''Kristallographie.'' Springer, Berlin 2002. ISBN 3-540-43964-1
* Walter Borchardt-Ott: ''Kristallographie.'' Springer, Berlin 2002. ISBN 3-540-43964-1.
* Dorothy G. Bell: ''Group Theory and Crystal Lattices.'' Review of Modern Physics, Volume 26, Number 3, p.311, 1954.
* Dorothy G. Bell: ''Group Theory and Crystal Lattices.'' In: ''Review of Modern Physics.'' Band 26, Nr. 3, 1954, S. 311.
* [[Charles Kittel]]: ''Einführung in die Festkörperphysik.'' Oldenbourg, München 2002. ISBN 3-486-27219-5
* [[Charles Kittel]]: ''Einführung in die Festkörperphysik.'' Oldenbourg, München 2002. ISBN 3-486-27219-5.
* [[Will Kleber]], [[Hans-Joachim Bautsch]], [[Joachim Bohm (Kristallograph)|Joachim Bohm]]: ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik, Berlin 1998. ISBN 3-486-27319-1
* [[Will Kleber]], [[Hans-Joachim Bautsch]], [[Joachim Bohm (Kristallograph)|Joachim Bohm]]: ''Einführung in die Kristallographie.'' Verlag Technik, Berlin 1998. ISBN 3-486-27319-1.
* Werner Massa: ''Kristallstrukturbestimmung.'' Teubner, Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-8348-0649-9
* Werner Massa: ''Kristallstrukturbestimmung.'' Teubner, Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-8348-0649-9.
* Ulrich Müller: ''Anorganische Strukturchemie.'' Teubner, Wiesbaden 2004. ISBN 3-519-33512-3
* Ulrich Müller: ''Anorganische Strukturchemie.'' Teubner, Wiesbaden 2004. ISBN 3-519-33512-3.
* Lesley Smart, Elaine Moore: ''Einführung in die Festkörperchemie.'' Vieweg, Wiesbaden 1997, ISBN 3-528-06773-X
* Lesley Smart, Elaine Moore: ''Einführung in die Festkörperchemie.'' Vieweg, Wiesbaden 1997, ISBN 3-528-06773-X.
* Robert F. Symes und R. R. Harding: ''Edelsteine & Kristalle. Geheimnisvolle Schätze der Erde ; Aussehen, Entstehung, Bearbeitung'', Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1991, ISBN 3-8067-4560-9.
* Robert F. Symes und R. R. Harding: ''Edelsteine & Kristalle. Geheimnisvolle Schätze der Erde ; Aussehen, Entstehung, Bearbeitung'', Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1991, ISBN 3-8067-4560-9.


== Weblinks ==
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* [[Mineralienatlas:Kristall]] (Wiki)
* [[Mineralienatlas:Kristall]] (Wiki)
* [http://giantcrystals.strahlen.org/ The Giant Crystal Project – Dokumentation der größten Kristalle der Welt]
* [http://giantcrystals.strahlen.org/ The Giant Crystal Project – Dokumentation der größten Kristalle der Welt]

Aktuelle Version vom 3. Februar 2022, 19:40 Uhr

Abb. 1: Schema des Kristalls von Kochsalz (Natriumchlorid). In jeder Raumrichtung wechseln Natrium-Ionen (grau) regelmäßig mit Chlorid-Ionen (grün) ab. Die eingezeichneten Oktaeder zeigen je ein Ion mit seinen sechs nächsten Nachbarionen. Die Kantenlänge der Oktaeder (Abstand von einem Ion zum nächsten Ion des gleichen Elements) beträgt 0,56 Nanometer.

Ein Kristall ist ein Festkörper, dessen Bausteine – z. B. Atome, Ionen oder Moleküle – regelmäßig in einer Kristallstruktur angeordnet sind. Bekannte kristalline Materialien sind Kochsalz, Zucker, Minerale und Schnee – aber auch die Metalle. Aufgrund der regelmäßigen Anordnung der Atome bzw. Moleküle weisen Kristalle keine kontinuierlichen, wohl aber diskrete Symmetrien auf; man spricht von Fernordnung oder Translationssymmetrie.

Die Wissenschaft von den Eigenschaften und Formen der Kristalle ist die Kristallographie. Eng verwandt sind die Metallographie und die Mineralogie.

Genauere Definition, Unterscheidungen

Ein Kristall ist ein homogener Körper, denn er ist stofflich und physikalisch einheitlich. Aber viele physikalische Eigenschaften sind von der Raumrichtung abhängig, d. h. ein Kristall ist anisotrop.[1]

Vor 1992 wurden Kristalle über ihre Periodizität definiert: In diesem Sinne ist ein Kristall dreidimensional periodisch aus gleichbleibenden Struktureinheiten aufgebaut.[2] Diese Struktureinheit heißt Einheitszelle oder Elementarzelle.

Seit 1992 ist ein Kristall gemäß der Internationalen Kristallographischen Union IUCr[3] durch seine diskreten Beugungsordnungen (bei Beleuchtung mit Röntgenstrahlen) definiert. Er weist also eine Fernordnung auf, ist aber nicht zwangsläufig periodisch. Diese Definition wurde durch die 1984 entdeckten Quasikristalle erzwungen, die eine Untergruppe der aperiodischen Kristalle bilden. Gleichwohl bilden die periodischen Kristalle die bei weitem größte Untergruppe der Kristalle.

Abb. 2: Idiomorphe, annähernd würfelförmige Halit-Kristalle

Je nach Ausprägung der äußeren Form unterscheidet man

  • unbeeinträchtigt ausgebildete, sogenannte idiomorphe (altgriechisch ἲδιος ìdios eigen und μορφἠ morphe Gestalt) Kristalle und
  • xenomorphe (altgriechisch ξένος xénos fremd und μορφἠ morphe Gestalt) Kristalle, deren äußere Form durch fremde Grenzflächen bestimmt ist.

Der idiomorphe Kristall weist in seiner äußeren Form auf die jeweilige Kristallstruktur hin. Deshalb sind z. B. ungestört gewachsene Natriumchloridkristalle (Kochsalz, Mineral Halit) würfelförmig. Auch bei idiomorphen Kristallen liegt in der Natur meist eine gewisse Verzerrung vor, d. h. die Kantenlängen (nicht aber die Winkel) können von der Idealform deutlich abweichen (vgl. Gesetz der Winkelkonstanz).

Die äußere Form eines Kristalls wird durch die voneinander unabhängigen Merkmale Kristallhabitus und Kristalltracht bestimmt. Die Kristallflächen werden ebenso wie Gitterebenen durch Millersche Indizes beschrieben.

Kristalltypen können auch durch die Art der Bindung ihrer Bausteine unterschieden werden (z. B. Ionenkristall).

Da die charakteristische Eigenschaft von Kristallen die regelmäßige Anordnung in allen drei Raumrichtungen ist, sind auch Körper denkbar, deren Bausteine sich nur in einer oder zwei Raumrichtungen wiederholen. Dann lässt sich von eindimensionalen und zweidimensionalen Kristallen sprechen. In der Natur kommen Membranproteine vor, die sich als zweidimensionale Kristalle in der Biomembran anordnen. Ein Beispiel ist Bacteriorhodopsin.[4] In der Strukturbiologie werden 2D-Kristalle gezüchtet, um die Atompositionen der kristallisierten Makromoleküle mittels Elektronen-Kryomikroskopie zu ermitteln.[5]

Abb. 3: Ein zweidimensionaler Quasikristall: Die Penrose-Parkettierung wiederholt sich bei einer vollständigen Drehung fünfmal (fünfzählige Rotationssymmetrie), aber nicht bei einer Verschiebung. Sie besitzt also keine translationssymmetrische Fernordnung.

Außer Kristallen gibt es auch Körper, die keine innere Fernordnung haben und amorph genannt werden. Ein Beispiel ist Glas (auch sogenanntes Bleikristall und anderes Kristallglas).

Wenn eine Flüssigkeit anisotrop ist und dadurch einige Eigenschaften eines Kristalls aufweist, handelt es sich um einen Flüssigkristall.[6]

Wortherkunft

Der Begriff Kristall stammt von dem griechischen Wort {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (zu {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) „Eiseskälte, Frost, Eis“). Es bedeutet zunächst, bei Homer, „Eis“ – später dann auch alles dem Eis Ähnliche, Helle und Durchsichtige. Insbesondere der Bergkristall, aber auch farbige Edelsteine und Glas werden so genannt (z. B. bei Strabon und Claudius Aelianus).[7]

Bei dem bereits im antiken Griechenland betriebenen Bergbau wurden wahrscheinlich Quarz-Kristalle entdeckt. Sie wurden für Eis gehalten, das bei so tiefen Temperaturen entstanden sein müsse, dass es nicht mehr schmelzen könne. Diese Ansicht war bis ins frühe Mittelalter verbreitet. Über das lateinische crystallus (auch cristallus, vor allem „Bergkristall“,[8] und lapis cristallus[9]) hat sich die althochdeutsche Bezeichnung kristallo gebildet, die sich im Laufe der Zeit zu Kristall gewandelt hat.[10] Im 19. Jahrhundert war auch Krystall gebräuchlich.[11]

Struktur und Klassifikation periodischer Kristalle

Abb. 4: Chromalaun (KCr(SO4)2·12H2O) Oktaeder (2,5 cm Kantenlänge)
Metrik der Elementarzellen verschiedener Kristallsysteme (Längen und Winkel sind auf die Basisvektoren bezogen)
Kubisch primitives Gitter mit der Elementarzelle und den drei Basisvektoren in blau
Die häufigsten Kristallsysteme der Metalle.

Die Richtung und die Länge der Vektoren, um die eine Kristallstruktur verschoben werden kann, so dass sich die Atompositionen wiederholen,[12] beschreiben die Translations- oder Basisvektoren. Daher wird die Struktur jeder Kristallart mit einem eigenen, spezifischen Koordinatensystem, dem Achsensystem, dargestellt.[13] Neben der Verschiebung kann eine Kristallstruktur auch gedanklich um diese Achsen gedreht werden, bis sich die gedrehte Struktur mit der ursprünglichen Struktur deckt. Weil die Translationssymmetrie erhalten bleiben muss, können nur Drehsymmetrien vorkommen, die in einer vollständigen Drehung (360°) eine, zwei, drei, vier oder sechs Wiederholungen beschreiben. Es wird dabei von 1-, 2-, 3-, 4- oder 6-zähligen Achsen gesprochen.[14] Es gibt Kristalle, die außer Drehachsen und Translationen weitere Symmetrieelemente aufweisen, nämlich Spiegelebenen und Inversionszentren, sowie Kopplungen zwischen diesen Symmetrien zu Drehinversionen[Anmerkung 1], Gleitspiegelungen[Anmerkung 2] und Schraubungen.[Anmerkung 3][15]

Für die Klassifizierung von Kristallen werden die Symmetrieeigenschaften verwendet.[16] Dabei ist die Anzahl der denkbaren Kombinations- und Kopplungsmöglichkeiten von Symmetrieelementen beschränkt (siehe auch Gruppentheorie). Es gibt bei zweidimensionalen Kristallen 17 ebene kristallographische Gruppen und bei dreidimensionalen Kristallen 230 kristallographische Raumgruppen, die vollständig in den International Tables for Crystallography, Vol. A aufgeführt sind.[17][18]

Wird ein neuer Kristall untersucht, ist die Raumgruppe zunächst unbekannt. Bei der Beschreibung der äußeren Form des Kristalls lässt er sich nur einer von 32 Punktgruppen (auch Kristallklassen genannt) zuordnen. Diese Punktgruppen beschreiben die makroskopischen Symmetrieeigenschaften der Kristalle und fassen diejenigen Raumgruppen zusammen, die sich nur in der Translationssymmetrie unterscheiden. Die Translation spielt bei der äußeren Betrachtung von Kristallen keine Rolle.[19] Weil die Winkel zwischen den Kristallflächen für jede Kristallart gleich sind und oft mit einer Rotationssymmetrie vereinbar sind (z. B. 90° bei Halit mit vierfacher Rotationssymmetrie), werden zur Beschreibung der Kristallmorphologie sieben Kristallsysteme verwendet, bei denen sich die Lage und relative Länge der Zellachsen unterscheiden. Ein Kristall ist je nach Zugehörigkeit zum entsprechenden Kristallsystem triklin, monoklin, orthorhombisch, tetragonal, trigonal, hexagonal oder kubisch.[20]

Auguste Bravais klassifizierte die verschiedenen möglichen Translationsgitter. Diese Gitter bestehen aus gleichen Parallelepipeden, deren Ecken die Gitterpunkte darstellen. Um die Symmetrie von bestimmten Gittern beschreiben zu können, ließ er neben primitiven Elementarzellen (mit einem Gitterpunkt pro Zelle) auch größere Elementarzellen zu, die flächen- oder innenzentriert sind. Ein Beispiel für eine flächenzentrierte Elementarzelle ist in Abb. 5 gezeigt. Es gibt im dreidimensionalen Raum 14 Bravais-Gitter.[11]

Abb. 5: Die kleinstmögliche Zelle im Gitter des Halits ist ein Rhomboeder (blau). Erst die flächenzentrierte Elementarzelle (schwarz) macht die kubische Symmetrie des Gitters deutlich.

Bei der Kristallstrukturanalyse lassen sich die Streumuster der Röntgenbeugung in elf zentrosymmetrische Punktgruppen einteilen, die Lauegruppen oder Laueklassen genannt werden. Denn auch bei nicht-zentrosymmetrischen Kristallstrukturen entstehen zentrosymmetrische Beugungsmuster, da die Reflexe als Friedelpaare mit normalerweise gleicher Intensität auftreten. Die Lauegruppen lassen sich demnach herleiten, indem ein Symmetriezentrum zu der Punktgruppe des Kristalls hinzugefügt wird.[21]

Die Kristallstruktur ist nicht stoffspezifisch, das heißt eine Substanz mit bestimmter chemischer Zusammensetzung kann je nach äußeren Bedingungen (Druck, Temperatur) unterschiedliche thermodynamisch stabile Strukturen besitzen. Die verschiedenen Kristallstrukturen derselben Substanz werden Modifikationen genannt; die Existenz verschiedener Modifikationen heißt Polymorphie. Die Modifikationen stellen unterschiedliche Phasen im Sinne der physikalischen Chemie dar, deren Stabilitätsbereiche in Phasendiagrammen dargestellt werden können. Die einzelnen Modifikationen bzw. Phasen einer Substanz werden, neben eventuell vorhandenen Eigennamen, üblicherweise mit kleinen griechischen Buchstaben durchnummeriert (beim Eisen z. B. α- (Ferrit), γ- (Austenit), δ-, ε-Eisen; vgl. Eisen-Kohlenstoff-Diagramm).

Kristallisation

Ein Kristall entsteht, indem Atome oder Moleküle eine regelmäßige Struktur mit Fernordnung ausbilden. In Einstoffsystemen erfolgt die Kristallisation aus einer anderen kristallisierten Phase, aus dem Dampf oder aus der Schmelze. Außerdem können sich Kristalle aus Mehrstoffsystemen bilden, nämlich aus einer Lösung. Um die Kristallisation zu ermöglichen, darf der Zustand der Atome oder Moleküle kein Gleichgewicht sein. Bei Dampf und Lösungen wird von Übersättigung gesprochen, bei einer Schmelze von Unterkühlung.[22]

Beim Wachstum der Kristalle spielt die Geschwindigkeit eine Rolle. Bei einer Schmelze beispielsweise muss die Temperatur langsam genug unter den Schmelzpunkt sinken. Dann wird die thermische Bewegung der einzelnen Atome so gering, dass die gegenseitigen Bindungen nicht mehr durch Schwingungen aufgebrochen werden können – es kommt zur Bildung eines einheitlichen Gitters, das durch Fernordnung geprägt ist. Sinkt dagegen die Temperatur der Schmelze so schnell, dass sich die Atome nicht periodisch anordnen können, entsteht ein amorphes Material, ein Glas, das nur eine Nahordnung hat. Der Kristall hat durch seine geordnete Struktur auf einem Gitter gegenüber amorphem Glas eine geringere freie Enthalpie.

Die Bildung eines Kristalls ist ein exergonischer Prozess: Zwar nimmt die Entropie im System ab (wegen Zunahme der Fernordnung), bei Temperaturen bis zum Schmelzpunkt wird dies jedoch durch eine Enthalpieabnahme infolge Anziehung zwischen den Teilchen (= Kristallisationswärme) überkompensiert.

Ausgangspunkt für die Kristallbildung ist ein Kristallisationskeim, der bei sinkender Temperatur wächst. Existieren viele solcher Kristallkeime oder setzt die Kristallisation an mehreren Stellen gleichzeitig ein, so entsteht ein Polykristall. In vielen Fällen kommt es bei der Kristallisation zu einem Verwachsen zweier Kristalle gleicher Struktur und Zusammensetzung, aber verschiedener Orientierung im Raum (Kristallzwilling).

Umkristallisation ist die Änderung einer Kristallstruktur, bedingt durch die Änderung äußerer Faktoren wie den Druck- und Temperaturbedingungen. Hierbei wechselt der kristalline Feststoff seine Modifikation.

Die künstliche Herstellung von Kristallen bezeichnet man als Kristallzucht.

Eigenschaften

Nichtmetallische anorganische Kristalle sind härter, aber auch spröder. Alle Metalle erstarren im thermodynamischen Gleichgewicht im Regelfall kristallin.

Das Verhalten von Licht in Kristallen wird durch die Kristalloptik beschrieben. Wichtige hiermit verbundene Eigenschaften und Phänomene sind die optische Aktivität, die Polarisation, die Doppelbrechung und der Pleochroismus. Periodische dielektrische Strukturen, so genannte photonische Kristalle, zeigen neuartige optische Eigenschaften.

Manche Kristalle, z. B. Quarzkristalle, haben piezoelektrische Eigenschaften. Sie bauen eine elektrische Spannung auf, wenn sie verformt werden und verformen sich, wenn elektrische Spannung angelegt wird.[23] Dieser Effekt wird in Piezofeuerzeugen genutzt, um Zündfunken zu generieren. In der Elektronik dienen piezoelektrische Schwingquarze als Taktgeber (z. B. in Quarzuhren). Einige piezoelektrische Kristalle, jedoch nicht alle, wandeln eine Temperaturdifferenz in eine Ladungstrennung um. Diese Eigenschaft wird Pyroelektrizität genannt.[24] Solche Kristalle werden in Bewegungsmeldern und Temperaturfühlern verwendet. Ein besonderer Fall der Pyroelektrizität ist die Ferroelektrizität: Bei ferroelektrischen Kristallen kann die elektrische Polarisation durch das Anlegen einer Spannung umgepolt werden.[25]

Gitterfehler

Ein realer Kristall enthält Gitterfehler, das heißt die dreidimensional-periodische Anordnung der Atome ist gestört. Es gibt Punktfehler, Linienfehler, Flächenfehler und Volumenfehler. Punktfehler sind die einzigen Gitterfehler, die auch im thermodynamischen Gleichgewicht vorkommen. Ein Kristall ohne Gitterfehler hätte einen Zustand minimaler Entropie und ist nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nicht zu erreichen. Im Labor gezüchtete Einkristalle haben eine Versetzungsdichte in der Größenordnung 103 - 105 cm–2, normale Kristalle und Polykristalle von 105 - 109 cm–2 und stark verformte Kristalle bis zu 1014 cm–2.[26] Für kristalloptische Eigenschaften sind meist Punkt und Volumenfehler charakteristisch, Linienfehler (Versetzungen) und Flächenfehler (Korngrenzen) hingegen für die mechanischen Eigenschaften.

Formen und Beispiele

Einkristall und Polykristall

Im Regelfall liegt ein kristalliner Festkörper als Polykristall und nicht als Einkristall vor, das heißt, er besteht aus vielen kleinen Kristallen (Kristalliten), die durch Korngrenzen voneinander getrennt sind. Zum Beispiel sind Metallgegenstände, Drähte usw. in aller Regel Polykristalle. Besteht ein Körper aus verschiedenen Kristallarten, so heißen die Grenzflächen zwischen ihnen Phasengrenzen.

Mineralien

Kristalle in einer der Höhlen in der Mine von Naica. Man beachte die Person für den Größenvergleich.
Abb. 6: Farbloser Bergkristall
Abb. 7: Buntfarbiger Achat

Viele Minerale sind in der Lage, eine Vielfalt an Kristallformen und Farben auszubilden. Bekannteste Beispiele sind zum einen der Quarz, dessen Ausbildungsformen den ganzen Bereich von makrokristallin-farblos (Bergkristall) bis mikrokristallin-buntfarbig (Achat) abdeckt und zum anderen der Calcit mit ähnlichem Reichtum an Varietäten.

Die weltweit größten Kristalle wurden 2000 in der Mine von Naica entdeckt. Sie bestehen aus der Gipsart Marienglas, sind bis 14 m lang[27] und wiegen bis zu 50 Tonnen.

Der Diamant, eine kristalline Form des Kohlenstoffs, ist das härteste natürlich vorkommende Mineral. Auch Silizium kristallisiert im Diamanttyp.

Technische Anwendungen

Silizium ist zurzeit der Stoff, der am häufigsten in großen Mengen als Einkristall (Monokristall) verwendet wird, nämlich in der Halbleitertechnik. Heute üblich sind 30 cm Durchmesser des zylindrischen aus der Schmelze "gezogenen" Kristalls, ein Verfahren, das auf Jan Czochralski um 1916 zurückgeht.

Das ebenfalls als Halbleiter verwendete Galliumarsenid (GaAs) weist die so genannte Zinkblende-Struktur auf.

Die Nanotechnologie befasst sich unter anderem mit Nanokristallen.

Kleine Kristalle von Diamant, Korund, Siliziumkarbid dienen in Suspension, lose oder gebunden als Schleifmittel, einzelne Diamanten auch als Schneidewerkzeug.

Piezokristalle können Mikrophon oder Lautsprecher, Kraftsensor oder Aktuator sein.

Durch Umkristallisieren werden Präparate in Chemiefabriken gereinigt.

Nicht erwünscht ist Kristallisation jedoch bei der Herstellung von Glas. In der Metallherstellung strebt man meist möglichst feine Kristallite oder feines Korn an.

Organische Kristalle

Auch organische Stoffe, z. B. Zucker und Proteine, bilden Kristalle – letztere allerdings nur in Ausnahmefällen. Zum Beispiel befinden sich in den Peroxisomen der Pflanzen Katalase-Kristalle, die sich durch Elektronenmikroskopie sichtbar machen lassen.[28] Das Enzym Katalase ist ein Eiweiß (Protein). Die Proteinkristallographie beschäftigt sich mit der Kristallzucht aus Proteinen zur Strukturanalyse.

Kolloide

Kolloide bilden typischerweise Parakristalle, weil nicht alle Bausteine identisch sind, die Bausteine selbst typischerweise anisotrop sind und weil starke und schwache Bindungen zwischen Atomen und Atomgruppen koexistieren. Monodisperse harte-Kugel-Suspensionen können andererseits Kristalle bilden, weil die Bausteine alle identisch und isotrop sind.

Literatur

  • Walter Borchardt-Ott: Kristallographie. Springer, Berlin 2002. ISBN 3-540-43964-1.
  • Dorothy G. Bell: Group Theory and Crystal Lattices. In: Review of Modern Physics. Band 26, Nr. 3, 1954, S. 311.
  • Charles Kittel: Einführung in die Festkörperphysik. Oldenbourg, München 2002. ISBN 3-486-27219-5.
  • Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch, Joachim Bohm: Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik, Berlin 1998. ISBN 3-486-27319-1.
  • Werner Massa: Kristallstrukturbestimmung. Teubner, Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-8348-0649-9.
  • Ulrich Müller: Anorganische Strukturchemie. Teubner, Wiesbaden 2004. ISBN 3-519-33512-3.
  • Lesley Smart, Elaine Moore: Einführung in die Festkörperchemie. Vieweg, Wiesbaden 1997, ISBN 3-528-06773-X.
  • Robert F. Symes und R. R. Harding: Edelsteine & Kristalle. Geheimnisvolle Schätze der Erde ; Aussehen, Entstehung, Bearbeitung, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1991, ISBN 3-8067-4560-9.

Weblinks

Wiktionary: Kristall – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Kristalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Drehinversionen bestehen aus Drehung und Inversion; sie werden üblicherweise mit $ {\overline {1}},{\overline {2}} $ usw. gekennzeichnet.
  2. Gleitspiegelungen bestehen aus Translation und Spiegelung; Symbol je nach Translationsachse $ a,b,c $
  3. Schraubungen bestehen aus Drehung und Translation; z. B. ist $ 2_{1} $ das Symbol für Rotation um 180° und Translation um halben Gittervektor

Einzelnachweise

  1. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 14.
  2. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 19.
  3. „Online Dictionary“ der Internationalen Kristallographischen Union (engl.).
  4. Hayato Yamashita, Kislon Voitchovsky, Takayuki Uchihashi, Sonia Antoranz Contera, John F. Ryan und Toshio Ando (2009): Dynamics of bacteriorhodopsin 2D crystal observed by high-speed atomic force microscopy, Journal of Structural Biology, Volume 167, Issue 2, Pages 153–158, ISSN 1047-8477, doi:10.1016/j.jsb.2009.04.011.
  5. Michael G. Rossmann und Eddy Arnold, Hrsg. (2001): International Tables for Crystallography Volume F: Crystallography of Biological Macromolecules. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht u. a., Seiten 459f.
  6. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 199.
  7. Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. 3. Auflage. Braunschweig 1914.
  8. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 140.
  9. Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 230.
  10. Wolfgang Pfeifer u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 735.
  11. 11,0 11,1 Helmut G. F. Winkler: Hundert Jahre Bravais Gitter. In: Die Naturwissenschaften. Band 37, Nr. 17, 1950, S. 385–390, doi:10.1007/BF00738360.
  12. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 17.
  13. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 23.
  14. Siegfried Haussühl (1993): Kristallgeometrie. Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 66.
  15. Werner Massa (1996): Kristallstrukturbestimmung Teubner Verlag. ISBN 3-519-13527-2, Seite 60ff.
  16. Siegfried Haussühl (1993): Kristallgeometrie. Weinheim Verlag. ISBN 3-527-29018-4, Seite 57.
  17. Theo Hahn, Hrsg. (2005): International Tables for Chrystallography, Volume A. Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9.
  18. Zbigniew Dauter und Mariusz Jaskolski (2010): How to read (and understand) Volume A of International Tables for Crystallography: an introduction for nonspecialists. J. Appl. Cryst. (ISSN 0021-8898), 43, 1150–1171, doi:10.1107/S0021889810026956, online (PDF; 3,3 MB) abgerufen am 20. Dez. 2010.
  19. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 67.
  20. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 22.
  21. Theo Hahn, Hrsg. (2005): International Tables for Chrystallography, Volume A. Springer Verlag. ISBN 0-7923-6590-9, Seite 762.
  22. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch, Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 202
  23. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, S. 267–272.
  24. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 262.
  25. Will Kleber, Hans-Joachim Bautsch und Joachim Bohm (1990): Einführung in die Kristallographie. Verlag Technik. ISBN 3-341-00479-3, Seite 264.
  26. H. Föll et al.: Einführung in die Materialwissenschaft I. TF der CAU Kiel, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  27. GEO Magazin Nr. 05/08. Höhlenforschung: In der Kammer der Kristallriesen, S. 2 von 4.
  28. Elmar Weiler und Lutz Nover (2008): Allgemeine und molekulare Botanik. Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York. ISBN 978-3-13-147661-6, Seite 73, Abb. 2.21 und Seite 327, Abb. 10.8.

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