Centaur (Rakete)

Die Single Engine Centaur (SEC) Oberstufe der Atlas V

Centaur ist die Bezeichnung einer mit flüssigem Wasserstoff und flüssigem Sauerstoff (LH2/LOX) angetriebenen Raketenstufe, die häufig mit der Atlas-Rakete (Atlas-Centaur) und der Titan-Rakete (Titan-Centaur) verwendet wurde. Ein geplanter Einsatz mit dem Space Shuttle wurde nach der Challenger-Katastrophe aus Sicherheitsgründen (aufgrund des hochexplosiven Treibstoffs der Centaur) nicht mehr durchgeführt.

Die Centaur wurde seit 1959 von einem Team unter der Leitung von Krafft Ehricke entwickelt und ist die weltweit erste Raketenstufe, die flüssigen Wasserstoff und flüssigen Sauerstoff als Treibstoff verwendete. Sie wird seit 1963 eingesetzt. Die Centaur-Stufe verfügt über ein eigenes Steuersystem und ist mehrfach zündbar. Sie wird von dem RL-10-Triebwerk von Pratt & Whitney angetrieben. Ursprünglich wurde die Centaur-Stufe stets von zwei RL-10-Triebwerken angetrieben, jedoch kommen bei den Atlas-III- und Atlas-V-Raketen hauptsächlich Versionen mit nur einem Triebwerk (Single Engine Centaur, SEC) zum Einsatz, was die Leistungsfähigkeit für geostationäre Transferorbits optimiert. Für schwere Nutzlasten in niedrigen Umlaufbahnen wird weiterhin die Version mit zwei Triebwerken (Dual Engine Centaur, DEC) verwendet. Gegenwärtig findet Centaur als Oberstufe der Atlas-V-Rakete Verwendung.

Weblinks

Commons: Centaur – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage

16.05.2023
Sonnensysteme | Planeten | Geophysik
Die Kruste des Mars ist richtig dick
Dank eines starken Bebens auf dem Mars konnten Forschende der ETH Zürich die globale Dicke der Kruste des Planeten bestimmen.
11.05.2023
Sterne | Teleskope
Einblicke in riesige, verborgene Kinderstuben von Sternen
Mit dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) der ESO haben Astronomen einen riesigen Infrarot-Atlas von fünf nahe gelegenen Sternentstehungsgebieten geschaffen.
10.05.2023
Festkörperphysik | Quantenphysik | Quantencomputer
Verschränkte Quantenschaltkreise
ETH-Forschenden gelang der Nachweis, dass weit entfernte, quantenmechanische Objekte viel stärker miteinander korreliert sein können als dies bei klassischen Systemen möglich ist.
10.05.2023
Exoplaneten | Geophysik
Widerspenstiger Exoplanet lüftet seinen Schleier (ein bisschen)
Einem internationalen Forschungsteam, an dem das Max-Planck-Institut für Astronomie beteiligt ist, ist es nach fast 15 Jahren vergeblicher Anstrengungen gelungen, einige Eigenschaften der Atmosphäre des Exoplaneten GJ 1214 b zu ermitteln.
10.05.2023
Atomphysik
Forschende beschreiben flüssigen Quasikristall mit zwölf Ecken
Einen ungewöhnlichen Quasikristall hat ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Universität Sheffield und der Jiaotong-Universität Xi'an gefunden.
08.05.2023
Quantenphysik
Künstliche Intelligenz lernt Quantenteilchen zu kontrollieren
In der Quantenforschung braucht man maßgeschneiderte elektromagnetische Felder, um Teilchen präzise zu kontrollieren - An der TU Wien zeigte man: maschinelles Lernen lässt sich dafür hervorragend nutzen.
06.05.2023
Teilchenphysik | Kernphysik
Elektronen-Rekollision in Echtzeit auf einen Schlag verfolgt
Eine neue Methode erlaubt, die Bewegung eines Elektrons in einem starken Infrarot-Laserfeld in Echtzeit zu verfolgen, und wurde am MPI-PKS in Kooperation zur Bestätigung theoretischer Quantendynamik angewandt.
05.05.2023
Satelliten und Sonden | Quantenoptik
GALACTIC: Alexandrit-Laserkristalle aus Europa für Anwendungen im Weltraum
Alexandrit-Laserkristalle eignen sich gut für den Einsatz in Satelliten zur Erdbeobachtung.
04.05.2023
Festkörperphysik | Quantenphysik
Nanophysik: Wo die Löcher im Flickenteppich herkommen
Patchwork mit Anwendungspotenzial: Setzt man extrem dünne Halbleiternanoschichten aus Flächen zusammen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, so finden sich darin Quasiteilchen mit vielversprechenden Eigenschaften für eine technische Nutzung.
03.05.2023
Sterne | Teleskope
Astronomen finden weit entfernte Gaswolken mit Resten der ersten Sterne
Durch den Einsatz des Very Large Telescope (VLT) der ESO haben Forscher zum ersten Mal die Fingerabdrücke gefunden, die die Explosion der ersten Sterne im Universum hinterlassen hat.