Jonathan Sisson: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jonathan Sisson''' (* um [[1690]] in [[Lincolnshire]]; † 1749) war ein [[England|englischer]] [[Optik]]er sowie Konstrukteur und Hersteller von astronomischen und geodätischen [[Messinstrument]]en. Er gilt als Erfinder des modernen Theodoliten.
'''Jonathan Sisson''' (* um [[1690]] in [[Lincolnshire]]; † 1749) war ein [[England|englischer]] [[Optik]]er sowie Konstrukteur und Hersteller von astronomischen und geodätischen [[Messinstrument]]en. Er gilt als Erfinder des modernen [[Theodolit]]s.


Sisson begann als Lehrling beim Londoner Uhrmacher und Akademiemitglied [[George Graham (Uhrmacher)|George Graham]] (1673–1751) und machte sich 1722 in London selbständig. Er kooperierte aber weiterhin mit Graham und später auch mit dem Instrumentenbauer [[John Bird (Astronom)|John Bird]], insbesondere für [[Navigationsinstrument]]e. Bald wurde er durch die Präzision seiner [[Teilkreis]]e und [[Altazimut]]e bekannt.  
Sisson begann als Lehrling beim Londoner Uhrmacher und Akademiemitglied [[George Graham (Uhrmacher)|George Graham]] (1673–1751) und machte sich 1722 in London selbständig. Er kooperierte aber weiterhin mit Graham und später auch mit dem Instrumentenbauer [[John Bird (Astronom)|John Bird]], insbesondere für [[Navigationsinstrument]]e. Bald wurde er durch die Präzision seiner [[Teilkreis]]e und [[Altazimut]]e bekannt.


Im Jahr 1725 baute er als erster einen [[Theodolit]], der statt eines Visiers auf der [[Alhidade]] ein [[Messfernrohr]] hatte. Er verbesserte die [[Kreisteilung]] astronomischer Mauerquadranten und machte sich auch um die Weiterentwicklung ''tragbarer'' [[Quadrant]]en verdient, u.a. des [[John Davis (Entdecker)|Davis-Quadranten]].
Im Jahr 1725 baute er als erster einen Theodolit, der statt eines Visiers auf der [[Alhidade]] ein [[Messfernrohr]] hatte. Er verbesserte die [[Kreisteilung]] astronomischer Mauerquadranten und machte sich auch um die Weiterentwicklung ''tragbarer'' [[Quadrant]]en verdient, u. a. des [[John Davis (Entdecker)|Davis-Quadranten]].


[[Datei:Elton-quadrant.jpg|thumb|Ein Elton-Quadrant, signiert ''J.Sisson fecit''. Die Weiterentwicklung des Davis-Quadranten erhielt einen Indexarm mit Libelle als künstlichem Horizont (Philosoph.Transactions, Royal Society 1731).]]
[[Datei:Elton-quadrant.jpg|mini|Ein Elton-Quadrant, signiert ''J.Sisson fecit''. Die Weiterentwicklung des Davis-Quadranten erhielt einen Indexarm mit Libelle als künstlichem Horizont (Philosoph.Transactions, Royal Society 1731).]]


Seine Erzeugnisse waren europaweit durch ihre hohe Präzision bekannt; einen seiner Großaufträge erhielt er für die 1727 gegründete Universitätssternwarte [[La Specola (Bologna)|La Specola]] in [[Bologna]]. Mit [[John Bird (Astronom)|John Bird]] baute er für Greenwich den großen 8-Fuß-[[Mauerquadrant]]en und für [[Pierre Charles Lemonnier|Le Monnier]] jenen der [[Pariser Sternwarte]].
Seine Erzeugnisse waren europaweit durch ihre hohe Präzision bekannt; einen seiner Großaufträge erhielt er für die 1727 gegründete Universitätssternwarte [[La Specola (Bologna)|La Specola]] in [[Bologna]]. Mit [[John Bird (Astronom)|John Bird]] baute er für Greenwich den großen 8-Fuß-[[Mauerquadrant]]en und für [[Pierre Charles Lemonnier|Le Monnier]] jenen der [[Pariser Sternwarte]].


Sein Sohn, der ''junge Sisson'' [[Jeremiah Sisson]] (1736–1788) <!-- :en/Sisson: 1720-83 --> übernahm nach dem Vater die [[London]]er Firma. Der von ihm erfundene [[Navigation]]s<nowiki />kreisel (rotierende Spiegel) diente auf Schiffen als [[Künstlicher Horizont]].
Sein Sohn, der ''junge Sisson'' [[Jeremiah Sisson]] (1736–1788) <!-- :en/Sisson: 1720-83 --> übernahm nach dem Vater die [[London]]er Firma. Der von ihm erfundene [[Navigation]]s<nowiki />kreisel (rotierende Spiegel) diente auf Schiffen als [[Künstlicher Horizont]].
Seit April 2021 trägt der [[Sisson Rock]] in der Antarktis seinen Namen.


== Weblinks ==
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* {{Commonscat|Jonathan Sisson}}
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== Literatur ==
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* [http://books.google.at/books?id=mgOs70BZy2AC&pg=PA172&lpg=PA172&dq=%22Jonathan+Sisson%22+instrument&source=bl&ots=lUX0aHS7Rg&sig=o0vbLU-S6Wgd2ckaxALcH_pmZq4&hl=de&ei=yM23SvLmJo-k_QbWg6SoDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1#v=onepage&q=%22Jonathan%20Sisson%22%20instrument&f=false Instrumente von Jonathan & Jeremiah Sisson]
* [https://books.google.at/books?id=mgOs70BZy2AC&pg=PA172&lpg=PA172&dq=%22Jonathan+Sisson%22+instrument&source=bl&ots=lUX0aHS7Rg&sig=o0vbLU-S6Wgd2ckaxALcH_pmZq4&hl=de&ei=yM23SvLmJo-k_QbWg6SoDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result#v=onepage&q=%22Jonathan%20Sisson%22%20instrument&f=false Instrumente von Jonathan & Jeremiah Sisson]
* [[Joseph Johann von Littrow]]: [http://books.google.at/books?id=AlQ1AAAAcAAJ&pg=RA2-PA671&lpg=RA2-PA671&dq=%22Jonathan+Sisson%22+instrument&source=bl&ots=0yPCdSLaK1&sig=8BrTJTkpMnBQCLTIUvxop4_m9w8&hl=de&ei=yM23SvLmJo-k_QbWg6SoDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2#v=onepage&q=%22Jonathan%20Sisson%22%20instrument&f=false ''Die Wunder des Himmels oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems,'' astr. Instrumente S. 671]
* [[Joseph Johann von Littrow]]: [https://books.google.at/books?id=AlQ1AAAAcAAJ&pg=RA2-PA671&lpg=RA2-PA671&dq=%22Jonathan+Sisson%22+instrument&source=bl&ots=0yPCdSLaK1&sig=8BrTJTkpMnBQCLTIUvxop4_m9w8&hl=de&ei=yM23SvLmJo-k_QbWg6SoDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result#v=onepage&q=%22Jonathan%20Sisson%22%20instrument&f=false ''Die Wunder des Himmels oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems,'' Astr. Instrumente, S. 671]


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Aktuelle Version vom 30. September 2021, 17:25 Uhr

Jonathan Sisson (* um 1690 in Lincolnshire; † 1749) war ein englischer Optiker sowie Konstrukteur und Hersteller von astronomischen und geodätischen Messinstrumenten. Er gilt als Erfinder des modernen Theodolits.

Sisson begann als Lehrling beim Londoner Uhrmacher und Akademiemitglied George Graham (1673–1751) und machte sich 1722 in London selbständig. Er kooperierte aber weiterhin mit Graham und später auch mit dem Instrumentenbauer John Bird, insbesondere für Navigationsinstrumente. Bald wurde er durch die Präzision seiner Teilkreise und Altazimute bekannt.

Im Jahr 1725 baute er als erster einen Theodolit, der statt eines Visiers auf der Alhidade ein Messfernrohr hatte. Er verbesserte die Kreisteilung astronomischer Mauerquadranten und machte sich auch um die Weiterentwicklung tragbarer Quadranten verdient, u. a. des Davis-Quadranten.

Ein Elton-Quadrant, signiert J.Sisson fecit. Die Weiterentwicklung des Davis-Quadranten erhielt einen Indexarm mit Libelle als künstlichem Horizont (Philosoph.Transactions, Royal Society 1731).

Seine Erzeugnisse waren europaweit durch ihre hohe Präzision bekannt; einen seiner Großaufträge erhielt er für die 1727 gegründete Universitätssternwarte La Specola in Bologna. Mit John Bird baute er für Greenwich den großen 8-Fuß-Mauerquadranten und für Le Monnier jenen der Pariser Sternwarte.

Sein Sohn, der junge Sisson Jeremiah Sisson (1736–1788) übernahm nach dem Vater die Londoner Firma. Der von ihm erfundene Navigationskreisel (rotierende Spiegel) diente auf Schiffen als Künstlicher Horizont.

Seit April 2021 trägt der Sisson Rock in der Antarktis seinen Namen.

Weblinks

Commons: Jonathan Sisson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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