Heliosphäre: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Heliosphäre''' (aus dem Griechischen: ''Sonnenkugel'') ist die [[Astrosphäre]] der [[Sonne]]. Sie bezeichnet im [[Weltraum]] einen weiträumigen Bereich um die Sonne, der das gesamte [[Sonnensystem]] einschließt und in dem der [[Sonnenwind]] mit seinen [[interplanetares Magnetfeld|mitgeführten Magnetfeldern]] wirksam ist. In diesem Bereich verdrängt der Teilchenstrom der Sonne die [[interstellare Materie]] bis hinaus zur Heliopause. Für elektrisch neutrale Atome aus dem interstellaren Medium besteht die Möglichkeit, weit in die Heliosphäre eindringen zu können. Neben den wenigen Partikeln, die das schaffen, stammt fast die gesamte Teilchenmenge in der Heliosphäre von der Sonne.
Die '''Heliosphäre''' (von {{grcS|ἥλιος|helios}} und {{lang|grc|σφαῖρα|sphaira}}, gemeinsam „Sonnenkugel“) ist die [[Astrosphäre]] der [[Sonne]]. Sie bezeichnet im [[Weltraum]] einen weiträumigen Bereich um die Sonne, in dem der [[Sonnenwind]] mit seinen [[Interplanetares Magnetfeld|mitgeführten Magnetfeldern]] wirksam ist. In diesem Bereich verdrängt der Teilchenstrom der Sonne das [[Interstellares Medium|interstellare Medium]]. Die Umlaufbahnen der Planeten liegen weit innerhalb der Heliosphäre.
[[Datei:Voyager 1 entering heliosheath region.jpg|miniatur|hochkant=2.0|Heliosphäre unter Einfluss des interstellaren Gases. Eingezeichnet sind [[Voyager 1]] und [[Voyager 2]]. Eingezeichnet ist auch der ''Bow Shock,'' dessen Existenz zweifelhaft ist.]]
[[Datei:Ibexheliosphererevised.jpg|mini|hochkant=2|Die Heliosphäre unter dem Ein­fluss des inter­stellaren Mediums. Eingezeichnet sind die Bahnen der Planeten und des [[Pluto]]. Die Helio­sphäre wird durch die Helio­pause begrenzt. Inwieweit sie verformt ist und einen langen „Helio­schweif“ hat, ist unklar. Das inter­stellare Gas staut sich vermutlich zu einer Bugwelle ''({{lang|en|bow wave}})'', nicht aber zu einer Stoßwelle ''({{lang|en|bow shock}})''.]]


Die Sonne, und mit ihr die Heliosphäre, fliegt mit einer Geschwindigkeit von etwa 23&nbsp;km/s durch das interstellare Medium<ref>{{Literatur |Titel=Principles of Radiation Interaction in Matter and Detection |Verlag=World Scientific |Datum=2015-12-17 |Seiten=605 |ISBN=978-981-4603-20-1 |Online=[https://books.google.de/books?id=Km_FCwAAQBAJ&pg=PA605#v=onepage&q&f=false books.google.de]}} (Fußnote)</ref> aus der Richtung des Sternbilds [[Stier (Sternbild)|Stier]] kommend in die Richtung des Sternbilds [[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]].<ref>{{Literatur |Titel=Solar System’s “Nose” Found; Aimed at Constellation Scorpius |Datum=2011-04-08 |Online=[http://news.nationalgeographic.com/news/2011/04/110407-sun-nose-scorpius-solar-system-nasa-ibex-ribbon-space-science/ nationalgeographic.com]}}</ref> Diese Bewegung hat eine andere Richtung als die, die der [[Sonnenapex]] (die Bewegungsrichtung der Sonne relativ zum Mittel der benachbarten hellen Sterne) angibt.
== Ursache ==
Das Sonnensystem ist in das [[Interstellares Medium|interstellare Medium]] eingebettet, das vorwiegend aus extrem verdünntem Gas sowie Staub und Magnetfeldern besteht.


== Sonnenwind ==
Die Sonne wiederum emittiert einen konstanten Strom von Partikeln, den [[Sonnenwind]]. Dieser besteht hauptsächlich aus [[Ionisation|ionisiertem]] [[Wasserstoff]] und [[Helium]] ([[Proton]]en, Heliumkerne und [[Elektron]]en). In einem Abstand von 1&nbsp;[[Astronomische Einheit|AE]] von der Sonne (Umlaufbahn der Erde) beträgt die [[Teilchendichte]] des Sonnenwindes ein bis zehn Teilchen pro Kubikzentimeter.<ref name="sonnenwind" /> Bei [[Koronaler Massenauswurf|koronalen Massenauswürfen]] kann die Teilchendichte in diesem Abstand auf mehr als das Hundertfache ansteigen.<ref name="astronomycafe" />  Der Sonnenwind mit seinen [[Elektrische Ladung|elektrisch geladenen]] Teilchen und dem mitgeführten [[Interplanetares Magnetfeld|interplanetaren Magnetfeld]] verdrängt das interstellare Medium und bildet eine „Blase“ um die Sonne. Diese Blase ist die Heliosphäre.
{{Hauptartikel|Sonnenwind}}
Der Sonnenwind ist ein Partikelstrom aus elektrisch geladenen Teilchen, ein sogenanntes [[Plasma (Physik)|Plasma]], das aus [[Proton]]en, [[Elektron]]en und [[Alphateilchen]] besteht. Der Ursprung des Sonnenwindes sind die äußeren Schichten der Sonne. Er besteht aus zwei verschiedenen Komponenten: dem schnellen Sonnenwind (engl. ''high-speed streams'') und dem langsamen Sonnenwind (engl. ''low-speed streams'').<ref>[http://helios.gsfc.nasa.gov/heliosph.html Artikel in der „Cosmicopia“ der NASA].</ref> Während der schnelle Sonnenwind hauptsächlich an [[Koronales Loch|koronalen Löchern]] (vgl. [[koronaler Massenauswurf]]) austritt, deren Häufigkeit in den Polregionen zunimmt, emittieren die anderen Regionen den langsamen Sonnenwind. Durch die Rotation der Sonne entsteht ein dipolähnliches Magnetfeld, das seine Polarität ungefähr alle elf Jahre ändert. Es wird mit dem abströmenden Sonnenwind mitgeführt.
In der Nähe der [[Ekliptik]] liegen sich dadurch einander entgegengerichete Magnetfeldlinien gegenüber.
Sie werden den Maxwellschen Gesetzen entsprechend durch eine [[heliosphärische Stromschicht]] (engl. ''heliospheric current sheet'') voneinander getrennt gehalten.


Durch den Strahlungsdruck des Sonnenwindes hat dieser den inneren Bereich der Heliosphäre gründlich von interstellarem Gas bereinigt, indem er dieses einfach ins interstellare Medium zurückdrückt bzw. mitreißt. In einem Abstand von 1 [[Astronomische Einheit|AE]] von der Sonne beträgt die [[Teilchendichte]] des Sonnenwindes außerhalb koronaler Massenauswürfe ein bis zehn Millionen Teilchen pro Kubikmeter.<ref>swpc.noaa.gov: [http://www.swpc.noaa.gov/ace/MAG_SWEPAM_7d.html SWPC ACE RTSW MAG & SWEPAM 7-day Updating Plot] Aktuelle 7-Tages-Ansicht: Solar Wind Electron, Proton, and Alpha Monitor (SWEPAM)</ref> Aufgrund von Massenauswürfen kann die Teilchendichte des Sonnenwindes in diesem Abstand um mehr als das Hundertfache ansteigen.<ref>astronomycafe.net: [http://www.astronomycafe.net/qadir/q2732.html What is the average density of solar wind particles that produce the aurora?]</ref>
Das Sonnensystem bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 23&nbsp;km/s durch das interstellare Medium,<ref name="principles" /><ref name="nobow1" /> aus der Richtung des Sternbilds [[Stier (Sternbild)|Stier]] kommend in die Richtung des Sternbilds [[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]].<ref name="scorpius" /> Dadurch entsteht ein „Fahrtwind“ (interstellarer Wind). Ob und in welchem Maße die Heliosphäre dadurch verformt wird vorne eingedrückt ist und hinten einen „Helioschweif“ (engl. ''heliotail'') ausbildet – ist noch weitgehend unklar.


== Aufbau ==
== Aufbau ==
Während die sonnennahe Region durch den Sonnenwind selbst und durch die heliosphärische Stromschicht geprägt ist, zeigen sich ab einem Abstand von ca. 90 AE auf Grund von Wechselwirkung des Sonnenwindes mit dem interstellaren Gas andere Phänomene. Da sich die Sonnenwinde mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern in der Sekunde (langsamer Sonnenwind ca. 350–400&nbsp;km/s, schneller Sonnenwind ca. 800–900&nbsp;km/s) von der Sonne wegbewegen, muss es Grenzen geben, bei denen der Sonnenwind durch das interstellare Medium abgebremst wird und sich mit geringen Geschwindigkeiten in das interstellare Medium einfügt.
[[Datei:Heliopause.ogv|miniatur|Animierter Flug von der Sonne bis zur Heliopause. Das Standbild zeigt den Ausgangspunkt der Reise, die Sonne.]]
[[Datei:Solarmap.png|miniatur|Logarithmische Entfernungsdarstellung bis zum Doppelsternsystem [[Alpha Centauri|α-Centauri]]]]


Dies geschieht in mehreren Phasen: Die erste Grenze des Sonnensystems ist der '''Termination Shock,''' bei dem der starke Einflussbereich des Sonnenwindes endet. Hier wird die Strömung der Partikel unter die im Plasma vorherrschende [[Schallgeschwindigkeit]] abgestoppt und etwaige Störungen im Plasma, die sich mit Schallgeschwindigkeit fortpflanzen, haben nun, anders als zuvor, Einfluss auf den abgebremsten Sonnenwind.
Die Heliosphäre wird durch zwei Grenzen strukturiert:
* '''Randstoßwelle'''<ref name="Randstosswelle" /> (engl. ''termination shock'')&nbsp;– der Sonnenwind fällt unter [[Schallgeschwindigkeit]], es tritt eine [[Stoßfront]] auf.
* '''Heliopause'''&nbsp;– der Sonnenwind und das interstellare Medium treffen aufeinander und werden gestoppt. Die ionisierten Partikel der Sonne und des interstellaren Mediums stehen im Druckgleichgewicht.


Der danach folgende Bereich wird '''Heliosheath''' genannt und kann vom interstellaren Medium gestört werden, jedoch ist hier immer noch der Sonnenwind die vorherrschende Eigenschaft, die mit größer werdender Entfernung zur Sonne immer mehr abnimmt.
Für den Bereich innerhalb der Randstoßwelle gibt es keine besondere Bezeichnung. Der Bereich zwischen Randstoßwelle und Heliopause wird '''Heliohülle''' (engl. ''heliosheath'') genannt.<ref name="woerterbuch" /><ref name="sdw611" /> Jenseits der Heliopause endet definitionsgemäß die Heliosphäre, und der [[Interstellarer Raum|interstellare Raum]] beginnt.


Die letzte Grenze, bei der der Sonnenwind keine materiellen Einflüsse auf das interstellare Gas ausübt, wird '''Heliopause''' genannt und beschreibt die äußerste Grenze der Heliosphäre. Diese liegt in einer Entfernung von rund 120 AE. Es wurde angenommen, dass die Heliosphäre in Bewegungsrichtung des Sonnensystems eingedrückt und auf der abgewandten Seite verlängert ist – ähnlich einem Kometenschweif. Neue Messungen deuten aber auf eine fast kugelförmige Heliosphäre hin.
=== Innerer Bereich ===
Im inneren Bereich der Heliosphäre bewegt sich der Sonnenwind unbeeinflusst durch den Raum, da er mit Überschall&shy;geschwindigkeit strömt, d.&nbsp;h. seine Strömungs&shy;geschwindig&shy;keit ist größer als die Geschwindigkeit, mit der sich Störungen der Dichte bzw. des Druckes im Plasma fortbewegen (Schallgeschwindigkeit). Nur elektrisch neutrale Atome aus dem interstellaren Medium und ein geringer Teil der galaktischen [[Kosmische Strahlung|kosmischen Strahlung]] können so weit in die Heliosphäre eindringen. Abgesehen von den wenigen Partikeln, die das schaffen, stammt die gesamte Teilchenmenge dort von der Sonne.


Lange wurde spekuliert, dass noch weiter außen im interstellaren Medium eine [[Stoßfront]] auftritt, ''Bow Shock'' genannt. Nach neueren Erkenntnissen existiert diese nicht.<ref name="nobow1">Benjamin Knispel: [http://www.sterne-und-weltraum.de/alias/heliosphaere/die-entdeckung-der-langsamkeit/1151172 ''Heliosphäre. Die Entdeckung der Langsamkeit.'' In: ''ASTROnews.'' 11. Mai 2012], abgerufen am 14. Mai 2012.</ref><ref name="nobow2">{{Internetquelle |url=https://phys.org/news/2012-05-interstellar-boundary-explorer-heliosphere-long-theorized.html |titel=New Interstellar Boundary Explorer data show heliosphere's long-theorized bow shock does not exist |titelerg= |autor= |hrsg=Phys org. |werk= |seiten= |datum=2012-05-12 |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2017-10-01 |sprache=en |format= |kommentar= |zitat= |offline=}}</ref>
=== {{Anker|Randstoßwelle|Termination Shock|Terminationsschock}}Randstoßwelle ''(termination shock)'' ===
[[Datei:Voyager 1 - LA1 and PGH rate - Termination shock and Heliopause.jpg|mini|hochkant=2|Veränderung des Teilchen&shy;flusses an der Rand&shy;stoßwelle ''(termination shock)'' und an der Heliopause, gemessen von Voyager&nbsp;1]]


=== Termination Shock ===
An der Randstoßwelle sinkt die Strömungs&shy;geschwindig&shy;keit unter die Schall&shy;geschwindig&shy;keit, sodass zum ersten Mal eine Beeinflussung durch das interstellare Medium auftritt. Die Partikel des Sonnenwindes werden abrupt abgebremst – in niedrigen Breiten (d.&nbsp;h. nahe der [[Ekliptik]]) von ca. 350&nbsp;km/s auf ca. 130&nbsp;km/s.<ref name="jhuapl.edu" /> Durch dieses Abbremsen und das weitere Nachströmen von Materie verdichtet und erhitzt sich das Medium des Sonnenwindes. Als Folge kommt es weiterhin zu einem deutlichen Anstieg des Magnetfeldes.
Der Termination Shock bezeichnet eine der äußeren Grenzen des Sonnensystems. Bis zu dieser Stelle bewegt sich der Sonnenwind unbeeinflusst durch den Raum, da sich Störungen der Dichte bzw. des Druckes im Plasma langsamer fortbewegen als die Strömung selbst. Die Geschwindigkeit der Dichtestörungen kann als Schallgeschwindigkeit interpretiert werden, da eine Ausbreitung von Schallwellen auch bei Gasen solch geringer Dichte wie im Falle des Sonnenwindes möglich ist. An der Stelle des Termination Shock sinkt die Strömungsgeschwindigkeit unter die zugeordnete Schallgeschwindigkeit, so dass zum ersten Mal eine Beeinflussung durch das interstellare Medium auftritt. Die Partikel des Sonnenwindes werden durch die Wechselwirkung mit dem interstellaren Gas abrupt abgebremst.


Durch das Abbremsen von ca. 350&nbsp;km/s auf ca. 130&nbsp;km/s<ref name="jhuapl.edu">[http://www.jhuapl.edu/newscenter/pressreleases/2008/080709.asp Johns Hopkins Universität, Voyager 2 am Rande des Sonnensystems].</ref> in niedrigen Breiten und das weitere Nachströmen von Materie verdichtet und erhitzt sich das Medium des Sonnenwindes. Als Folge kommt es weiterhin zu einem deutlichen Anstieg des Magnetfeldes. Messungen ergaben allerdings, dass sich die Temperatur bei weitem nicht so stark erhöht, wie es Modelle vorhersagten. Es wird angenommen, dass die Energie teilweise in die Beschleunigung der angetroffenen Materie übergeht. Das könnten beispielsweise elektrisch neutrale [[Wasserstoff]]atome sein, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 25&nbsp;km/s in die Heliosheath eingedrungen und bis zum Termination Shock vorgestoßen sind.<ref name="jhuapl.edu" /><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,522535,00.html Spiegel-Artikel über Voyagers Durchflug des Termination Shock].</ref> Die [[Voyager-Programm|Voyager-Sonden]] erreichten den Termination Shock, als sie 94 AE bzw. 84 AE von der Sonne entfernt waren.<ref>{{Internetquelle |url=https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/interstellar-mission/ |titel=Interstellar Mission |hrsg=[[Jet Propulsion Laboratory]] |zugriff=2017-09-21 |sprache=en}}</ref>
Die Raumsonde [[Voyager 2|Voyager&nbsp;2]] maß beim Durchqueren der Randstoßwelle einen sprunghaften Anstieg der Temperatur von ca. 11&nbsp;000&nbsp;[[Kelvin|K]] auf 180&nbsp;000&nbsp;K,<ref name="plasmatemp" /> was allerdings deutlich unter den Vorhersagen einiger Modelle lag, die Temperaturen von einigen Millionen Kelvin vorhergesagt hatten. Zusammen mit den Ergebnissen der [[STEREO]]-Sonden ergab sich, dass 70 % der Bewegungsenergie des Sonnenwindes nicht in Wärme übergehen, sondern in die Ionisation von dort angetroffener Materie.<ref name="stereo" /> Dies könnten elektrisch neutrale [[Wasserstoff]]atome sein, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 25&nbsp;km/s in die Heliohülle eingedrungen und bis zur Randstoßwelle vorgestoßen sind.<ref name="jhuapl.edu" /><ref name="spiegel30" />


=== Heliosheath ===
[[Voyager 1|Voyager&nbsp;1]] wurde beim Vorbeiflug am Saturnmond [[Titan (Mond)|Titan]] 34° nördlich aus der [[Ekliptik]]ebene abgelenkt und erreichte die Randstoßwelle bei 94&nbsp;AE Entfernung von der Sonne; Voyager&nbsp;2 hingegen, die am [[Neptun (Planet)|Neptun]] 26° südlich abgelenkt wurde, erreichte sie schon bei 84&nbsp;AE Entfernung. Eine mögliche Erklärung für diesen Unterschied ist, dass das interstellare magnetische Feld die südliche Hälfte der Heliosphäre nach innen drückt und die nördliche Hälfte nach außen wölbt.<ref name="spiegel30" /><ref name="orth" /><ref name="squashed" /> Eine andere mögliche Ursache ist die variable Sonnenaktivität, da die Messungen der beiden Voyager&shy;sonden im Abstand von drei Jahren vorgenommen wurden.<ref name="ibex-mag" />
Außerhalb des Termination Shock befindet sich das Heliosheath (deutsch etwa: ''Sonnenumhüllung''), in dessen Bereich weiterhin Sonnenwindteilchen vorkommen, nun jedoch mit einer reduzierten Strömungsgeschwindigkeit bei höherer Dichte und Temperatur. In diesem Bereich mischen sich Sonnenwindteilchen und Partikel des lokalen interstellaren Mediums. Diese Zone ist vermutlich mehrere 10 AE groß. Aufgrund von Modellrechnungen und Beobachtungen an anderen Sternen wurde angenommen, dass sie in Richtung der Eigenbewegung der Sonne nur 10 AE dick sei, während sie in entgegengesetzter Richtung vom interstellaren „Fahrtwind“ zu einem langen „Schweif“ von bis zu 100 AE verformt werde.<ref>[http://www.lpi.usra.edu/meetings/LEA/whitepapers/Brandt_whitepaper_heliospheric_imaging.pdf Johns Hopkins Universität, Über die Grenzen der Heliosphäre, PDF-Dokument].</ref> Langzeitmessungen mit den Raumsonden [[Voyager-Programm|Voyager 1 und 2]], [[Cassini-Huygens|Cassini]] und [[Interstellar Boundary Explorer|IBEX]] legen jedoch nahe, dass das Heliosheath eher kugelförmig ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/nasa-s-cassini-voyager-missions-suggest-new-picture-of-sun-s-interaction-with-galaxy |titel=NASA’s Cassini, Voyager Missions Suggest New Picture of Sun’s Interaction with Galaxy |autor=Sarah Frazier |hrsg=[[NASA]] |datum=2017-04-17 |zugriff=2017-09-21 |sprache=en}}</ref> Grund ist das mit etwa 0,5 Nanotesla unerwartet starke interstellare Magnetfeld, das die Heliosphäre in Form hält.


Gegenüber der Lage der übrigen Zonen des Sonnensystems befindet sich das Heliosheath somit zwischen dem sonnennäheren [[Kuipergürtel]] und der [[Oortsche Wolke|Oortschen Wolke]] ganz außen. Der äußere Rand des Heliosheath bildet die Heliopause.
Ebenso zeigte sich am Beispiel von Voyager&nbsp;2, dass die Randstoßwelle keine konsistente feste Grenze, sondern ein dynamisches Ereignis ist, das sich ähnlich der Brandung an einem Strand verhält. So gibt es Dichte&shy;schwankungen im Sonnenwind, hervorgerufen durch koronale Massenausbrüche oder Überlagerung der schnellen und langsamen Sonnenwinde,<ref name="cosmopedia" /> die mit den Wellen im Meer vergleichbar sind und somit weiter in die Heliohülle hinausreichen. Durch die [[differentielle Rotation]] der Sonne und die große Entfernung von der Sonne können so in kurzen Abständen große Sprünge in der absoluten Entfernung von der Sonne möglich sein. Voyager&nbsp;2 passierte die Randstoßwelle innerhalb einiger Tage fünf Mal, bevor sie am 30.&nbsp;August 2007 endgültig durchschritten war.<ref name="spiegel30" /><ref name="squashed" />
 
=== {{Anker|Heliohülle|Heliosheath}}Heliohülle ''(heliosheath)'' ===
[[Datei:Voyager 2 und die Größe des Sonnensystems.webm|mini|Video: Erforschung von Sonnen&shy;wind und Helio&shy;sphäre durch Voyager&nbsp;2]]
 
Jenseits der Randstoßwelle befindet sich die Heliohülle ''(heliosheath),'' in deren Bereich weiterhin Sonnenwind&shy;teilchen vorkommen, nun jedoch mit einer reduzierten Strömungs&shy;geschwindigkeit bei höherer Dichte und Temperatur. Dieser Bereich wird noch vom Sonnenwind dominiert, aber es mischen sich Partikel des lokalen interstellaren Mediums hinein. Messungen der Voyager-Raumsonden ergaben, dass sich in der Heliohülle eine Art „Schaum“ aus magnetischen Blasen mit einem Durchmesser von typischerweise 1&nbsp;AE<ref name="nasafoam" /> befindet, in denen die geladenen Partikel des Sonnenwinds gefangen sind.<ref name="sdw611" />
 
Aufgrund von Modellrechnungen und Beobachtungen an anderen Sternen wurde lange angenommen, dass die Heliohülle in Richtung der Eigenbewegung der Sonne nur 10&nbsp;AE dick sei, während sie in entgegen&shy;gesetzter Richtung vom interstellaren Wind zu einem langen „Helioschweif“ von bis zu 100&nbsp;AE verformt werde. Messungen der Sonde [[Interstellar Boundary Explorer|IBEX]] im Jahr 2013 gaben Hinweise auf einen Helioschweif mit einer kleeblattförmigen Struktur, als deren Ursache die ungleichmäßige Aktivität der Sonne während ihres 11-jährlichen Zyklus angenommen wurde.<ref name="helioschweif" /><ref name="tail" /> Kombinierte Langzeitmessungen mit den Raumsonden Voyager&nbsp;1 und&nbsp;2, [[Cassini-Huygens|Cassini]] und IBEX legen andererseits nahe, dass die Heliohülle eher kugelförmig ist. Grund sei das mit etwa 0,5&nbsp;[[Tesla (Einheit)|Nanotesla]] unerwartet starke interstellare Magnetfeld, das die Heliosphäre in Form hält.<ref name="heliokugel2017" /><ref name="v2interstellar" /> Hinzu kommt, dass elektrisch neutrale Teilchen ungehindert in die Heliosphäre eindringen können und durch Wechselwirkung mit Sonnenwindteilchen geladen werden. Solche hochenergetischen „Pick-up-Ionen“ wurden von der Raumsonde [[New Horizons]] nachgewiesen und könnten bewirken, dass die Heliosphäre in einem gewissen Energiebereich eher die Form eines [[Croissant]]s hat.<ref name="croissant" /><ref name="smallround" /><ref name="smallround-boston" />


=== Heliopause ===
=== Heliopause ===
Die theoretische Grenze der letzten materiellen Einwirkung des Sonnenwindes auf das interstellare Gas wird Heliopause genannt, da dort alle direkte solare Einwirkung endet. Hier vermischen sich die Partikel des Sonnenwindes mit dem interstellaren Gas und haben keine erkennbare herausstechende Strömungsrichtung im Vergleich mit dem die Heliosphäre umgebenden Gas. Jenseits der Heliopause beginnt definitionsgemäß der [[Interstellarer Raum|interstellare Raum]]. [[Voyager&nbsp;1]] erreichte die Heliopause in einem Abstand von 121&nbsp;AE von der Sonne.
[[Datei:Solar wind at Voyager 1 cut out.png|mini|Sonnenwind, gemessen von Voyager&nbsp;1. Als die Sonde im August 2012 die Helio&shy;pause erreichte, sank die gemessene Teilchen&shy;rate schlagartig ab.]]
 
Die Heliopause ist die äußerste Grenze der Heliosphäre. Dahinter beginnt definitionsgemäß der interstellare Raum. Der Sonnenwind übt nun keine materiellen Einflüsse auf das interstellare Gas mehr aus. Die Partikel des Sonnenwindes vermischen sich mit dem interstellaren Gas und haben keine erkennbare herausstechende Strömungsrichtung im Vergleich mit dem die Heliosphäre umgebenden Gas.
 
[[Voyager 1|Voyager&nbsp;1]] passierte die Heliopause um den 25.&nbsp;August 2012 in einem Abstand von 121,7&nbsp;AE von der Sonne. Dabei verzeichneten die Messgeräte einen dramatischen Abfall der Zählrate solarer Teilchen um mehr als einen Faktor&nbsp;100 sowie einen signifikanten Anstieg energiereicher kosmischer Strahlung.<ref name="sdw-voy1" /> [[Voyager 2|Voyager&nbsp;2]] erreichte die Heliopause am 5. November 2018 im Abstand von 119,0&nbsp;AE. Das Plasmaspektrometer verzeichnete dabei einen scharfen Abfall der Geschwindigkeit solarer Teilchen.<ref name="nasav2hp" /> In radialer Richtung (aus dem Sonnensystem heraus) wurde der Sonnenwind komplett gestoppt.<ref name="nasavoyageinterstell" /> Mit Voyager 1 konnte diese Messung nicht durchgeführt werden, da das Plasmaspektrometer der Sonde bereits in den 1980er Jahren komplett ausfiel.
 
Voyager 2 durchquerte die Heliopause innerhalb von nur einem halben Tag, verzeichnete also eine dünne, stabile Grenzschicht. Voyager&nbsp;1 hingegen hatte schon fast zwei Jahre vor der Passage der Heliopause ein Abflauen der Plasmaströme registriert und danach Turbulenzen im umgebenden interstellaren Plasma – ein Indiz für eine instabile, aber dicke Grenzregion. Grund für den Unterschied könnte die zeitlich schwankende Sonnenaktivität sein.<ref name="v2interstellar" /> Nach Messungen von Voyager&nbsp;1 waren die magnetischen Feldlinien der Heliosphäre mit denen des interstellaren Raumes verbunden. Entlang einer so entstandenen „magnetischen Autobahn“ ''(magnetic highway)'' können geladene Teilchen aus dem Sonnensystem in den interstellaren Raum gelangen und umgekehrt.<ref name="nasav1bubble" /><ref name="sdw-voy1" /> Voyager&nbsp;2 fand keine solche Verbindung vor<ref name="nature-voy2-hp" /> aber eine magnetische Barriere diesseits der Heliopause, die sich vermutlich mit dem Zyklus der [[Sonnenaktivität]] jeweils neu aufbaut und als zusätzliche Abschirmung gegen galaktische kosmische Strahlung wirkt.<ref name="v2interstellar" />
 
Die Heliopause wird manchmal als „Grenze des Sonnensystems“ bezeichnet. In der Tat liegen die Umlaufbahnen der bekannten Planeten weit innerhalb der Heliosphäre ([[Neptun (Planet)|Neptun]] als äußerster Planet mit 30&nbsp;AE), und Gleiches gilt für [[Pluto]] und den [[Kuipergürtel]] allgemein (30–50&nbsp;AE). Mittlerweile sind aber [[Transneptunisches Objekt|transneptunische Objekte]] gefunden worden, deren Orbits über die Heliopause hinaus reichen, und noch viel weiter entfernt befindet sich die von Astrophysikern vermutete [[Oortsche Wolke]]. Eine Schwerkrafteinwirkung der Sonne ist auch bei diesen Objekten noch gegeben, daher ist es nicht allgemein akzeptiert, die Heliopause als Grenze zu definieren.<ref name="nasav2hp" />
 
=== {{Anker|Wasserstoffwand|Bugstoßwelle}}Jenseits der Heliopause ===
 
Lange wurde vermutet, dass sich –&nbsp;wie bei anderen Sternen beobachtet&nbsp;– jenseits der Heliopause eine weitere Stoßfront bildet, die [[Bugstoßwelle]] ''(bow shock),'' wo der interstellare Wind von Über- auf Unter&shy;schall&shy;geschwindigkeit abgebremst wird. Nach neueren Erkenntnissen bewegt sich jedoch das Sonnensystem relativ zum interstellaren Medium mit weniger als Schall&shy;geschwindigkeit.<ref name="nobow1" /><ref name="nobow2" /> Demnach gibt es keine Bugstoßwelle, sondern nur eine [[Bugwelle]], in der sich das interstellare Gas staut und seitlich abgelenkt wird.
 
Man vermutet in dieser Region eine Zone erhöhter Dichte von elektrisch neutralem interstellarem Gas, die so genannte '''Wasserstoffwand''' ''(hydrogen wall)''.<ref name="pj11" /> Einen ersten Hinweis darauf lieferte 1996 die Spektralanalyse des Lichts von [[Alpha Centauri]] (später auch bei anderen Sternen): Hier fand man [[Doppler-Effekt|doppler-verschobene]] Absorptionslinien von Wasserstoff im ultravioletten Bereich ([[Lyman-Serie|Lyman-α-Linie]]), die als Absorption in der Wasserstoffwand gedeutet werden.<ref name="linsky" /> Aus langjährigen Messungen der Raumsonde [[New Horizons]] seit 2007 ergibt sich ein Überschuss von ultraviolettem Licht von ca. 40&nbsp;[[Rayleigh (Einheit)|Rayleigh]] Stärke, den man als UV-Licht solaren Ursprungs interpretiert, das von der Wasserstoffwand rückgestreut wird.<ref name="gladstone" /> Zuvor hatte es von den Voyager-Sonden ähnliche Hinweise gegeben.<ref name="katushinka" />


== Erforschung ==
== Erforschung ==
[[Datei:Voyager.jpg|miniatur|Voyager 1 ist das erste von Menschen entwickelte Objekt, das in die Heliosheath eindrang.]]
[[Datei:Voyager.jpg|mini|Voyager 1 ist das erste von Menschen entwickelte Objekt, das in die Heliohülle eindrang.]]
[[Datei:Voyager_1_-_LA1_and_PGH_rate_-_Termination_shock_and_Heliopause.jpg|miniatur|Veränderung der Teilchendichten (>&nbsp;0,5&nbsp;MeV und >&nbsp;70&nbsp;MeV pro [[Nukleon]]) am Termination Shock und an der Heliopause gemessen von Voyager&nbsp;1]]
Die Erforschung mit Raumsonden vor Ort ist schwierig, weil immense Distanzen überwunden werden müssen, obendrein gegen die bremsende Gravitationskraft der Sonne. Die beiden Sonden des [[Voyager-Programm]]s sind die einzigen von Menschen gebauten Objekte, die nachweislich jemals in die Heliohülle eingedrungen sind. Obwohl sie durch mehrere [[Swing-by]]-Manöver beschleunigt wurden, brauchten sie hierfür mehr als ein Viertel&shy;jahrhundert; die Heliopause erreichten sie nach 35 bzw. 41 Jahren. [[Pioneer&nbsp;10]] und&nbsp;[[Pioneer 11|11]] lieferten Daten bis zu einer Entfernung von 63&nbsp;AE bzw. 35,6&nbsp;AE, bevor der Kontakt zu ihnen abbrach.<ref name="KBEM" /> Ob [[New Horizons]] noch ausreichend Energie hat, wenn die Sonde ca. 2035 die Randstoßwelle erreicht, ist unsicher.<ref name="KBEM" />


=== Voyager-Programm ===
=== Voyager-Programm ===
Die Erforschung mit Sonden erweist sich als schwierig, da die Entfernungen derart groß sind, dass eine Sonde rund 30&nbsp;Jahre brauchen würde, um eine Entfernung von 100&nbsp;AE zur Sonne zu erreichen. Die einzigen von Menschen gebauten Objekte, die nachweislich jemals in die Heliosheath eingedrungen sind, also den Termination Shock passiert haben, sind die beiden Sonden des [[Voyager-Programm]]s: [[Voyager&nbsp;1]] und [[Voyager&nbsp;2]]. Außerdem befinden sich die Sonden [[Pioneer&nbsp;10]] und [[Pioneer 11|11]] in einer vergleichbaren Distanz zur Sonne, jedoch besteht kein Kontakt mehr zu ihnen. Voyager&nbsp;1 erreichte den Termination Shock am 16.&nbsp;Dezember 2004 bei 94&nbsp;AE Entfernung von der Sonne. Voyager&nbsp;2 dagegen erreichte am 30.&nbsp;August 2007 den Termination Shock schon bei 84&nbsp;AE Entfernung. Von der Erde aus betrachtet befindet sich Voyager&nbsp;1 im [[Schlangenträger|Sternbild Schlangenträger]], Voyager&nbsp;2 im [[Teleskop (Sternbild)|Sternbild Teleskop]]. Eduard Stone vom [[Goddard Space Flight Center]] der [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] erklärt die unterschiedlichen Entfernungen damit, dass das interstellare magnetische Feld offenbar an der Stelle, an der sich Voyager&nbsp;2 befindet, stärker ist als an anderen Stellen.
Ebenso zeigte sich am Beispiel von Voyager&nbsp;2, dass der Termination Shock keine konsistente feste Grenze, sondern ein dynamisches Ereignis ist, das sich ähnlich der Brandung an einem Strand verhält. So gibt es Dichteschwankungen im Sonnenwind, hervorgerufen durch koronale Massenausbrüche oder Überlagerung der schnellen und langsamen Sonnenwinde,<ref>''[http://helios.gsfc.nasa.gov/heliosph.html The Heliosphere.]'' Artikel in der „Cosmicopia“ der NASA, dritter Abschnitt.</ref> die mit den Wellen im Meer vergleichbar sind und somit weiter in die Heliosheath hinausreichen. Durch die [[differentielle Rotation]] der Sonne und die große Entfernung von der Sonne können so in relativ kurzen Abständen große Sprünge in der absoluten Entfernung von der Sonne möglich sein. Voyager&nbsp;2 passierte den Termination Shock innerhalb einiger Tage fünf Mal, bevor er am 30.&nbsp;August 2007 endgültig durchschritten war.<ref>''[http://www.nasa.gov/mission_pages/voyager/termination_shock.html Voyager 2 Proves the Solar System is Squashed.]'' Bei: ''NASA.gov.'' 12. Oktober 2007, abgerufen am 10. September 2017. Über den Durchflug der Voyagersonden durch den Termination Shock.</ref>


Außerdem übermittelte Voyager 2 Daten zur Temperatur in der Heliosheath, direkt nach dem Termination Shock. Diese war mit durchschnittlich rund 180.000 [[Kelvin]] weitaus geringer als dies Modelle vorhersagten, die von einigen Millionen Kelvin ausgingen.<ref>J. D. Richardson: ''[ftp://space.mit.edu/pub/plasma/publications/jdr_hshtemp/jdr_hshtemp.pdf Plasma temperature distributions in the heliosheath.]'' ([[PDF]]-Datei; 1,9&nbsp;MB; englisch).</ref> Die Bewegungsenergie werde nicht vollständig in Wärme umgewandelt, sondern gehe in die Ionisierung der dort angetroffenen Partikel, was die niedrigere Temperatur erklären würde. Dies wurde durch das Solar Terrestrial Relations Observatory indirekt nachgewiesen.
Die beiden Voyager-Sonden wurden 1977 gestartet. Sie waren nur für die Erforschung der äußeren Planeten und eine Lebensdauer von wenigen Jahren konzipiert, blieben aber weit länger funktionstüchtig. Mit ihren Detektoren für Magnetfelder, kosmische Strahlung, Plasmateilchen (nur Voyager&nbsp;2) sowie [[Plasmawelle]]n übermittelten die Sonden Messdaten aus der Heliohülle und dem interstellaren Raum.
[[Datei:STEREO ENAs HI.jpg|miniatur|Erforschung der Heliosheath durch [[STEREO]]. Eingezeichnet sind die Voyager-Sonden.]]


Ende 2012 passierte Voyager&nbsp;1 die Heliopause bei 121&nbsp;AE Entfernung von der Sonne und erreichte damit den interstellaren Raum. Voyager&nbsp;2 soll die Heliopause um 2019 oder 2020 erreichen.
Voyager&nbsp;1 erreichte die Randstoßwelle am 16.&nbsp;Dezember 2004, Voyager&nbsp;2 am 30.&nbsp;August 2007. Ungefähr am 25. August 2012 passierte Voyager&nbsp;1 die Heliopause<ref name="sdw-voy1" /><ref name="howknow" /> und trat damit in den interstellaren Raum ein; Voyager&nbsp;2 folgte am 5. November 2018.<ref name="nasav2hp" />


[[Datei:STEREO ENAs HI.jpg|miniatur|Erforschung der Heliohülle durch [[STEREO]]. Der Farbcode stellt die Intensität hoch&shy;energetischer Atome dar. In der Richtung, in die sich das Sonnen&shy;system bewegt, ist sie deutlich erhöht.]]
=== Solar Terrestrial Relations Observatory (STEREO) ===
=== Solar Terrestrial Relations Observatory (STEREO) ===
Eigentlich dafür ausgelegt, die [[Magnetosphäre]] der Erde in Verbindung mit Ausbrüchen der Sonne zu untersuchen, detektierte das [[STEREO|Solar Terrestrial Relations Observatory]] energetische neutrale Atome des interstellaren Gases aus derselben Richtung, in die sich die Sonne im interstellaren Medium bewegt. Laut Robert Lin von der [[University of California]] in [[Berkeley (Kalifornien)|Berkeley]] sei dies eine „neue Art der astronomischen Beobachtungen“, vor allem, da die Region der Heliosheath durch normale Teleskope nicht untersucht werden kann. So sei die Intensität der detektierten Atome aus der Richtung, in die sich die Sonne bewegt, um einiges größer als aus anderen Regionen (siehe Bild). Ihr Ursprung seien energetische [[Ion]]en, die in der Region des Termination Shock ihre Ladung an Atome der interstellaren Materie verloren haben und sich nun ungehindert des magnetischen Feldes der Sonne bewegen können.
Eigentlich dafür ausgelegt, die [[Magnetosphäre]] der Erde in Verbindung mit Ausbrüchen der Sonne zu untersuchen, konnte das [[STEREO|Solar Terrestrial Relations Observatory]] (STEREO) indirekt neutrale Atome aus dem interstellaren Gas nachweisen. Die Sonden detektierten hochenergetische elektrisch neutrale Atome, die vor allem aus der Richtung kamen, in die sich die Sonne bewegt. Unbeeinflusst vom Magnetfeld der Heliosphäre konnten diese Atome bis zu den STEREO-Sonden vordringen. Offenbar handelt es sich um ursprünglich geladene Teilchen ([[Ion]]en) aus dem Sonnenwind, die in der Region der Randstoßwelle auf hohe Energien aufgeheizt wurden, in der Heliohülle ihre Ladung an nieder&shy;energetische neutrale Atome aus dem interstellaren Gas verloren und zurückgestreut wurden. Dies stimmt mit den Messergebnissen von Voyager&nbsp;2 überein, die jenseits der Randstoßwelle eine niedrigere Temperatur als erwartet lieferten.<ref name="stereo" />
 
In Korrelation mit den Messergebnissen von Voyager 2, die eine niedrigere Temperatur als erwartet lieferten, kann sicher gesagt werden, dass die Energie des Sonnenwindes in die Ionisation der angetroffenen Atome geht. Rund 70&nbsp;Prozent der Energie des Sonnenwindes, also genau die Menge, die nicht in die Erhöhung der Temperatur übergeht, gehe in die Ionisation, die durch die Instrumente des Solar Terrestrial Relations Observatory nachgewiesen wurden.<ref>[http://www.nasa.gov/mission_pages/stereo/news/invisible_frontier.html NASA, Pressemitteilung zu Ergebnissen der STEREO-Mission].</ref>
[[Datei:IBEX spacecraft.jpg|miniatur|Interstellar-Boundary-Explorer-Satellit]]


=== Interstellar Boundary Explorer (IBEX) ===
=== Interstellar Boundary Explorer (IBEX) ===
Der Forschungssatellit [[Interstellar Boundary Explorer]] (zu deutsch etwa: ''Erforscher der interstellaren Grenze''), der am 19.&nbsp;Oktober 2008 mit einer [[Pegasus (Rakete)|Pegasus-XL-Trägerrakete]] in den [[Satellitenorbit|Erdorbit]] gebracht wurde, ist das erste Instrument, das ausschließlich zur Kartierung der neutralen Atome aus den Bereichen des Termination Shock gestartet wurde. Er befindet sich in einer [[Satellitenorbit#Highly_Elliptical_Orbit_.28HEO.29|extrem exzentrischen Umlaufbahn]] um die Erde und besitzt zwei Instrumente zur Detektion der energetischen neutralen Atome: ''IBEX-Hi'' für die hochenergetischen und ''IBEX-Lo'' für die niederenergetischen Partikel. Im Laufe eines Jahres wird IBEX den gesamten Himmel kartografiert haben.
Der NASA-Forschungssatellit [[Interstellar Boundary Explorer]] (IBEX, zu deutsch etwa ''Erforscher der interstellaren Grenze'') kartiert das interstellare Medium um die Sonne mittels der Messung neutraler Atome aus einer Erdumlaufbahn heraus. Es gab 2013 erste Hinweise auf einen Helioschweif.<ref name="helioschweif" /> 2016 wurde eine Bandstruktur entdeckt, die von der Umströmung der Heliosphäre im interstellaren Magnetfeld herrühren soll.<ref name="ibex-mag" /> Außerdem ergab sich 2012 durch IBEX das überraschende Ergebnis, dass sich das Sonnensystem so langsam durch das interstellare Medium bewegt, dass es keine Stoßfront (Bugstoßwelle) gibt.<ref name="nobow1" />
[[Datei:Red Giant Plunging Through Space.jpg|miniatur|Bild und Illustration des Bow Shocks des Sterns [[R&nbsp;Hydrae]], der nur im Infrarot sichtbar ist]]
[[Datei:52706main hstorion lg.jpg|miniatur|Bild eines Bow Shock mit circa einem halben Lichtjahr Durchmesser, hervorgerufen durch den Sonnenwind des Sterns LL&nbsp;[[Orionis]] bei der Kollision mit der vergleichsweise dichten interstellaren Materie des [[Orionnebel]]s]]
 
== Bow Shock ==
Als Bow Shock bezeichnet man die Auswirkungen der Dichteveränderungen im interstellaren Medium aufgrund der Einwirkung der Heliosphäre auf das interstellare Gas.<ref>[http://web.mit.edu/afs/athena.mit.edu/org/s/space/www/helio.review/axford.suess.html Aeronomische Betrachtungsweise, vgl. „Figure 3“, Bow Shock].</ref> Durch die Eigenbewegung der Sonne durch das im Vergleich zur Sonnenbewegung ruhende Gas trifft unaufhörlich interstellare Materie auf die Heliosphäre. Dadurch erhöht sich der Druck in der Frontalregion, wodurch sich, ähnlich einer [[Bugwelle]] eines Schiffes, eine Dichtewelle formt. Nach neuesten Forschungsergebnissen bewegt sich die Sonne so langsam durch das interstellare Gas, dass es keine [[Stoßwelle]] gibt.<ref name="nobow1" /><ref name="nobow2" />


Durch die Verdichtung der interstellaren Materie erhitzt sich diese, was durch Infrarot-Teleskope nachweisbar ist. So zeigte sich um den Stern [[R&nbsp;Hydrae]] in den Aufnahmen des [[Spitzer-Weltraumteleskop]]s ein deutlich erkennbarer Bow Shock (siehe Bild). Das zweite Bild zeigt einen Bow Shock im sichtbaren Licht: Er wird hervorgerufen durch einen Materiestrom, der auf einen Stern im Sternbild Orion trifft und eine gut zu sehende Bugwelle formt.  
2016 beobachtete IBEX die Auswirkungen einer erhöhten Sonnenaktivität: In der zweiten Jahreshälfte 2014 hatten sich Dichte und Geschwindigkeit des Sonnenwindes erhöht, wodurch sein Druck um 50 % zunahm. Zwei Jahre später detektierte IBEX Sonnenwind&shy;teilchen, die den Rand der Heliosphäre erreicht hatten und von dort als neutrale Atome zurückgestreut worden waren. Modellrechnungen ergaben, dass der verstärkte Sonnenwind die Randstoßwelle um 7&nbsp;AE und die Heliopause um bis zu 4&nbsp;AE nach außen verschoben hatte.<ref name="nasa-ibex-2018" /><ref name="mccomas-ibex-2018" /><ref name="zirnstein-ibex-2018" />


== Solare Magnetosphäre ==
== Abschirmung der galaktischen kosmischen Strahlung ==
Es gibt Theorien, dass durch den Sonnenwind eine das Sonnensystem umfassende Magnetosphäre gebildet wird, die das Sonnensystem vor der [[Kosmische Strahlung|kosmischen Strahlung]] schützt.<ref>[https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/alpha-centauri/alpha-centauri-sonnenwind-2001_x100.html Alpha-Centauri, Fernsehsendung des BR, „Was ist der Sonnenwind?“].</ref> Durch die Bewegung der Sonne im interstellaren Raum, genauer gesagt in der [[Lokale Blase|Lokalen Blase]], bestehend aus zwei Komponenten: zum einen aus neutralem Wasserstoff mit einer Dichte von 0,05 bis 0,07 Atomen pro Kubikzentimeter, zum anderen aus einem sehr dünnen und heißen Plasma mit einer Dichte von 0,001 bis 0,005 Atomen pro Kubikzentimeter und einer Temperatur von 1,4 Millionen Kelvin, hat die Heliosphäre eine relativ große Ausdehnung. Würde die Sonne einen Bereich mit einer weitaus höheren Dichte, wie beispielsweise eine Wasserstoffwolke, durchqueren, könnte die Heliosphäre an der Front weiter zurückgedrückt werden. Theoretisch ist es möglich, dass dichte Molekülwolken die Heliosphäre in die Bereiche innerhalb der Erdumlaufbahn zurückdrängen, und die Erde dadurch der kosmischen Strahlung ausgesetzt wäre.<ref>[http://www.ieap.uni-kiel.de/et/ag-heber/ihy2007/materialien/physikjournal/scherer.pdf Physik Journal 6, 2007, Artikel „Das Klima aus dem All“, PDF-Dokument].</ref> Diesen Umstand, wäre er jemals in den 4,5 Milliarden Jahren während des Bestehens des Sonnensystems vorgekommen, könnte man durch Untersuchung von [[Sedimente]]n nachweisen. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Sonne in ihrer bisherigen Lebensspanne eine Molekülwolke durchquert hat. Ebenso ist es nicht zu erwarten, dass die Sonne in den nächsten Jahrmillionen in eine Region mit größerer Dichte eintauchen wird.<ref>{{APOD|en|020217|The Local Bubble and the Galactic Neighborhood}}</ref>
Die Heliosphäre –&nbsp;vor allem die Heliohülle&nbsp;– schirmt die Erde vor ca.&nbsp;{{bruch|3|4}} der galaktischen [[Kosmische Strahlung|kosmischen Strahlung]] ab.<ref name="farthest" /> Derzeit bewegt sich das Sonnensystem im interstellaren Raum durch die [[Lokale Blase]], die eine geringe Dichte hat. Würde die Sonne einen Bereich mit einer weitaus höheren Dichte durchqueren, könnte die Heliosphäre an der Front weiter zurückgedrückt werden.<ref name="klima" /> Für das Durchqueren einer Molekülwolke mit 30-mal höherer Dichte ergeben Modellrechnungen beispielsweise, dass die Heliopause in Bewegungsrichtung um einen Faktor 4–5 näher wäre. Die galaktische kosmische Strahlung würde auf der Erde um einen Faktor 1,5–3 ansteigen, die anomale kosmische Strahlung um einen Faktor 10.<ref name="cosmiccloud" /> Diesen Umstand, wäre er jemals in den 4,5&nbsp;Milliarden Jahren seit Bestehen des Sonnensystems vorgekommen, könnte man durch Untersuchung von [[Sedimente]]n nachweisen. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Sonne in ihrer bisherigen Lebensspanne eine Molekülwolke durchquert hat. Ebenso ist es nicht zu erwarten, dass die Sonne in den nächsten Jahrmillionen in eine Region mit größerer Dichte eintauchen wird.<ref name="localbubble" />


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Alpha Centauri|75}}
* [http://ibex.swri.edu/index.shtml IBEX-Homepage des Southwest Research Instituts] (englisch)
* [http://ibex.swri.edu/index.shtml IBEX-Homepage des Southwest Research Instituts] (englisch)
* [http://stereo.gsfc.nasa.gov/ STEREO-Homepage der NASA] (englisch)
* [https://stereo.gsfc.nasa.gov/ STEREO-Homepage der NASA] (englisch)
* [http://voyager.jpl.nasa.gov/ Homepage des Voyager-Programms der NASA] (englisch)
* [https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/ Aktuelle Daten der Voyager-Mission] (englisch)
* [http://voyager.jpl.nasa.gov/mission/weekly-reports/ Aktuelle Daten der Voyager-Mission] (englisch)
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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{{Internetquelle |url=http://www.nasa.gov/mission_pages/voyager/voyager20130627.html |titel=NASA’s Voyager 1 Explores Final Frontier of Our 'Solar Bubble' |autor=Sean Potter |werk=[[NASA]].gov |datum=2013-06-27 |abruf=2019-11-05 |sprache=en}}
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{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/mission_pages/voyager/heliosphere-surprise.html |titel=A Big Surprise from the Edge of the Solar System |autor=Tony Phillips |werk=[[NASA]].gov |datum=2011-06-09 |zugriff=2018-03-21 |sprache=en}}
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{{Internetquelle |url=http://www.nasa.gov/feature/goddard/2019/the-voyage-to-interstellar-space
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[[Edward C. Stone]], Alan C. Cummings, Bryant C. Heikkila und Nand Lal: ''Cosmic ray measurements from Voyager 2 as it crossed into interstellar space.'' Nat Astron&nbsp;3, 1013–1018 (2019) doi:10.1038/s41550-019-0928-3 [http://www.nature.com/articles/s41550-019-0928-3]
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{{Internetquelle |url=https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/28052006161839.shtml |titel=Voyager 2 misst asymmetrische Heliosphäre |autor=Axel Orth |werk=raumfahrer.net |datum=2006-05-28 |zugriff=2018-03-18}}
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{{Literatur |Titel=Principles of Radiation Interaction in Matter and Detection |Verlag=World Scientific |Datum=2015 |ISBN=978-981-4603-20-1 |Seiten=605 |Online=[https://books.google.de/books?id=Km_FCwAAQBAJ&pg=PA605#v=onepage&q&f=false books.google.de, Fußnote]}}
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<ref name="Randstosswelle">
Christoph Leinert: ''Sonnenwind''. In ''Sterne und Weltraum'' Bd. 8/2018, S. 15.
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<ref name="sdw611">{{Internetquelle |url=http://www.spektrum.de/news/magnetischer-schaum-am-rande-des-sonnensystems/1073871 |titel=Magnetischer Schaum am Rande des Sonnensystems |autor=Tilmann Althaus |werk=Spektrum.de |datum=2011-06-10 |abruf=2018-03-22}}
</ref>
<ref name="sdw-voy1">
{{Internetquelle |url=http://www.spektrum.de/news/voyager-1-auf-der-letzten-etappe-ihrer-reise/1172915 |titel=Voyager 1 auf der letzten Etappe ihrer Reise |autor=Elena Sellentin |werk=spektrum.de |datum=2012-12-05 |abruf=2018-04-04}}
</ref>
<ref name="scorpius">
{{Internetquelle |autor=Andrew Fazekas |titel=Solar System’s “Nose” Found; Aimed at Constellation Scorpius |werk=News.NationalGeographic.com |datum=2011-04-08 |url=http://news.nationalgeographic.com/news/2011/04/110407-sun-nose-scorpius-solar-system-nasa-ibex-ribbon-space-science |zugriff=2018-03-20|sprache=en}} Diese Bewegung hat eine andere Richtung als die, die der [[Sonnenapex]] –&nbsp;die Bewegungsrichtung der Sonne relativ zum Mittel der benachbarten hellen Sterne&nbsp;– angibt.
</ref>
<ref name="smallround">
{{Internetquelle |url=http://doi.org/10.1038/s41550-020-1036-0 |titel=A small and round heliosphere suggested by magnetohydrodynamic modelling of pick-up ions |autor=Merav Opher et al. |werk=Nature Astronomy |datum=2020-03-17 |abruf=2020-03-23 |sprache=en}}
</ref>
<ref name="smallround-boston">
{{Internetquelle |url=https://phys.org/news/2020-03-reimagining-solar-heliosphere.html |titel=Reimagining our solar system's protective bubble, the heliosphere |autor=Noston University |werk=phys.org |datum=2020-03-17 |abruf=2020-03-23 |sprache=en}}
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<ref name="sonnenwind">
{{Internetquelle |url=http://www.swpc.noaa.gov/products/ace-real-time-solar-wind |titel=Aktuelle 7-Tages-Ansicht: Solar Wind Electron Proton Alpha Monitor (SWEPAM) |werk=noaa.gov |zugriff=2018-01-16 |sprache=en}}
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''[http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,522535,00.html Abschied vom Sonnensystem. Voyager im Termination Shock.]'' Bei: ''Spiegel.de.'' 11.&nbsp;Dezember 2007, abgerufen am 20.&nbsp;März 2018.
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{{Internetquelle |autor=Holly Zell |titel=NASA’s IBEX Provides First View Of the Solar System’s Tail |werk=NASA.gov |datum=2013-07-11 |url=http://www.nasa.gov/content/nasa-s-ibex-provides-first-view-of-the-solar-system-s-tail/ |zugriff=2018-03-20}}
</ref>
<ref name="v2interstellar">
{{Internetquelle |url=http://www.scinexx.de/news/kosmos/voyager-2-erste-daten-aus-dem-interstellaren-raum/ |titel=Voyager 2: Erste Daten aus dem interstellaren Raum |autor=Nadja Podbregar |werk=scinexx.de |datum=2019-11-05 |abruf=2019-11-05 |sprache=de}}
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{{Literatur |Autor=Susana Frech, Stefan Frech |Titel=Fachwörterbuch Astronomie |Verlag=BoD – Books on Demand |Ort=Norderstedt |Datum=2011 |ISBN=978-3-8423-1963-9 |Seiten=8 |Online={{Google Buch |BuchID=H-6LHffZidwC}}}}
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<ref name="zirnstein-ibex-2018">E. J. Zirnstein, et al., ''Simulation of the Solar Wind Dynamic Pressure Increase in 2014 and Its Effect on Energetic Neutral Atom Fluxes from the Heliosphere,'' [[The Astrophysical Journal|ApJ]] 859, 30.5.2018; {{DOI|10.3847/1538-4357/aac016}}
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Aktuelle Version vom 7. November 2021, 02:45 Uhr

Die Heliosphäre (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), gemeinsam „Sonnenkugel“) ist die Astrosphäre der Sonne. Sie bezeichnet im Weltraum einen weiträumigen Bereich um die Sonne, in dem der Sonnenwind mit seinen mitgeführten Magnetfeldern wirksam ist. In diesem Bereich verdrängt der Teilchenstrom der Sonne das interstellare Medium. Die Umlaufbahnen der Planeten liegen weit innerhalb der Heliosphäre.

Die Heliosphäre unter dem Ein­fluss des inter­stellaren Mediums. Eingezeichnet sind die Bahnen der Planeten und des Pluto. Die Helio­sphäre wird durch die Helio­pause begrenzt. Inwieweit sie verformt ist und einen langen „Helio­schweif“ hat, ist unklar. Das inter­stellare Gas staut sich vermutlich zu einer Bugwelle ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), nicht aber zu einer Stoßwelle ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Ursache

Das Sonnensystem ist in das interstellare Medium eingebettet, das vorwiegend aus extrem verdünntem Gas sowie Staub und Magnetfeldern besteht.

Die Sonne wiederum emittiert einen konstanten Strom von Partikeln, den Sonnenwind. Dieser besteht hauptsächlich aus ionisiertem Wasserstoff und Helium (Protonen, Heliumkerne und Elektronen). In einem Abstand von 1 AE von der Sonne (Umlaufbahn der Erde) beträgt die Teilchendichte des Sonnenwindes ein bis zehn Teilchen pro Kubikzentimeter.[1] Bei koronalen Massenauswürfen kann die Teilchendichte in diesem Abstand auf mehr als das Hundertfache ansteigen.[2] Der Sonnenwind mit seinen elektrisch geladenen Teilchen und dem mitgeführten interplanetaren Magnetfeld verdrängt das interstellare Medium und bildet eine „Blase“ um die Sonne. Diese Blase ist die Heliosphäre.

Das Sonnensystem bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 23 km/s durch das interstellare Medium,[3][4] aus der Richtung des Sternbilds Stier kommend in die Richtung des Sternbilds Skorpion.[5] Dadurch entsteht ein „Fahrtwind“ (interstellarer Wind). Ob und in welchem Maße die Heliosphäre dadurch verformt wird – vorne eingedrückt ist und hinten einen „Helioschweif“ (engl. heliotail) ausbildet – ist noch weitgehend unklar.

Aufbau

Die Heliosphäre wird durch zwei Grenzen strukturiert:

  • Randstoßwelle[6] (engl. termination shock) – der Sonnenwind fällt unter Schallgeschwindigkeit, es tritt eine Stoßfront auf.
  • Heliopause – der Sonnenwind und das interstellare Medium treffen aufeinander und werden gestoppt. Die ionisierten Partikel der Sonne und des interstellaren Mediums stehen im Druckgleichgewicht.

Für den Bereich innerhalb der Randstoßwelle gibt es keine besondere Bezeichnung. Der Bereich zwischen Randstoßwelle und Heliopause wird Heliohülle (engl. heliosheath) genannt.[7][8] Jenseits der Heliopause endet definitionsgemäß die Heliosphäre, und der interstellare Raum beginnt.

Innerer Bereich

Im inneren Bereich der Heliosphäre bewegt sich der Sonnenwind unbeeinflusst durch den Raum, da er mit Überschall­geschwindigkeit strömt, d. h. seine Strömungs­geschwindig­keit ist größer als die Geschwindigkeit, mit der sich Störungen der Dichte bzw. des Druckes im Plasma fortbewegen (Schallgeschwindigkeit). Nur elektrisch neutrale Atome aus dem interstellaren Medium und ein geringer Teil der galaktischen kosmischen Strahlung können so weit in die Heliosphäre eindringen. Abgesehen von den wenigen Partikeln, die das schaffen, stammt die gesamte Teilchenmenge dort von der Sonne.

Randstoßwelle (termination shock)

Veränderung des Teilchen­flusses an der Rand­stoßwelle (termination shock) und an der Heliopause, gemessen von Voyager 1

An der Randstoßwelle sinkt die Strömungs­geschwindig­keit unter die Schall­geschwindig­keit, sodass zum ersten Mal eine Beeinflussung durch das interstellare Medium auftritt. Die Partikel des Sonnenwindes werden abrupt abgebremst – in niedrigen Breiten (d. h. nahe der Ekliptik) von ca. 350 km/s auf ca. 130 km/s.[9] Durch dieses Abbremsen und das weitere Nachströmen von Materie verdichtet und erhitzt sich das Medium des Sonnenwindes. Als Folge kommt es weiterhin zu einem deutlichen Anstieg des Magnetfeldes.

Die Raumsonde Voyager 2 maß beim Durchqueren der Randstoßwelle einen sprunghaften Anstieg der Temperatur von ca. 11 000 K auf 180 000 K,[10] was allerdings deutlich unter den Vorhersagen einiger Modelle lag, die Temperaturen von einigen Millionen Kelvin vorhergesagt hatten. Zusammen mit den Ergebnissen der STEREO-Sonden ergab sich, dass 70 % der Bewegungsenergie des Sonnenwindes nicht in Wärme übergehen, sondern in die Ionisation von dort angetroffener Materie.[11] Dies könnten elektrisch neutrale Wasserstoffatome sein, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 km/s in die Heliohülle eingedrungen und bis zur Randstoßwelle vorgestoßen sind.[9][12]

Voyager 1 wurde beim Vorbeiflug am Saturnmond Titan 34° nördlich aus der Ekliptikebene abgelenkt und erreichte die Randstoßwelle bei 94 AE Entfernung von der Sonne; Voyager 2 hingegen, die am Neptun 26° südlich abgelenkt wurde, erreichte sie schon bei 84 AE Entfernung. Eine mögliche Erklärung für diesen Unterschied ist, dass das interstellare magnetische Feld die südliche Hälfte der Heliosphäre nach innen drückt und die nördliche Hälfte nach außen wölbt.[12][13][14] Eine andere mögliche Ursache ist die variable Sonnenaktivität, da die Messungen der beiden Voyager­sonden im Abstand von drei Jahren vorgenommen wurden.[15]

Ebenso zeigte sich am Beispiel von Voyager 2, dass die Randstoßwelle keine konsistente feste Grenze, sondern ein dynamisches Ereignis ist, das sich ähnlich der Brandung an einem Strand verhält. So gibt es Dichte­schwankungen im Sonnenwind, hervorgerufen durch koronale Massenausbrüche oder Überlagerung der schnellen und langsamen Sonnenwinde,[16] die mit den Wellen im Meer vergleichbar sind und somit weiter in die Heliohülle hinausreichen. Durch die differentielle Rotation der Sonne und die große Entfernung von der Sonne können so in kurzen Abständen große Sprünge in der absoluten Entfernung von der Sonne möglich sein. Voyager 2 passierte die Randstoßwelle innerhalb einiger Tage fünf Mal, bevor sie am 30. August 2007 endgültig durchschritten war.[12][14]

Heliohülle (heliosheath)

Video: Erforschung von Sonnen­wind und Helio­sphäre durch Voyager 2

Jenseits der Randstoßwelle befindet sich die Heliohülle (heliosheath), in deren Bereich weiterhin Sonnenwind­teilchen vorkommen, nun jedoch mit einer reduzierten Strömungs­geschwindigkeit bei höherer Dichte und Temperatur. Dieser Bereich wird noch vom Sonnenwind dominiert, aber es mischen sich Partikel des lokalen interstellaren Mediums hinein. Messungen der Voyager-Raumsonden ergaben, dass sich in der Heliohülle eine Art „Schaum“ aus magnetischen Blasen mit einem Durchmesser von typischerweise 1 AE[17] befindet, in denen die geladenen Partikel des Sonnenwinds gefangen sind.[8]

Aufgrund von Modellrechnungen und Beobachtungen an anderen Sternen wurde lange angenommen, dass die Heliohülle in Richtung der Eigenbewegung der Sonne nur 10 AE dick sei, während sie in entgegen­gesetzter Richtung vom interstellaren Wind zu einem langen „Helioschweif“ von bis zu 100 AE verformt werde. Messungen der Sonde IBEX im Jahr 2013 gaben Hinweise auf einen Helioschweif mit einer kleeblattförmigen Struktur, als deren Ursache die ungleichmäßige Aktivität der Sonne während ihres 11-jährlichen Zyklus angenommen wurde.[18][19] Kombinierte Langzeitmessungen mit den Raumsonden Voyager 1 und 2, Cassini und IBEX legen andererseits nahe, dass die Heliohülle eher kugelförmig ist. Grund sei das mit etwa 0,5 Nanotesla unerwartet starke interstellare Magnetfeld, das die Heliosphäre in Form hält.[20][21] Hinzu kommt, dass elektrisch neutrale Teilchen ungehindert in die Heliosphäre eindringen können und durch Wechselwirkung mit Sonnenwindteilchen geladen werden. Solche hochenergetischen „Pick-up-Ionen“ wurden von der Raumsonde New Horizons nachgewiesen und könnten bewirken, dass die Heliosphäre in einem gewissen Energiebereich eher die Form eines Croissants hat.[22][23][24]

Heliopause

Sonnenwind, gemessen von Voyager 1. Als die Sonde im August 2012 die Helio­pause erreichte, sank die gemessene Teilchen­rate schlagartig ab.

Die Heliopause ist die äußerste Grenze der Heliosphäre. Dahinter beginnt definitionsgemäß der interstellare Raum. Der Sonnenwind übt nun keine materiellen Einflüsse auf das interstellare Gas mehr aus. Die Partikel des Sonnenwindes vermischen sich mit dem interstellaren Gas und haben keine erkennbare herausstechende Strömungsrichtung im Vergleich mit dem die Heliosphäre umgebenden Gas.

Voyager 1 passierte die Heliopause um den 25. August 2012 in einem Abstand von 121,7 AE von der Sonne. Dabei verzeichneten die Messgeräte einen dramatischen Abfall der Zählrate solarer Teilchen um mehr als einen Faktor 100 sowie einen signifikanten Anstieg energiereicher kosmischer Strahlung.[25] Voyager 2 erreichte die Heliopause am 5. November 2018 im Abstand von 119,0 AE. Das Plasmaspektrometer verzeichnete dabei einen scharfen Abfall der Geschwindigkeit solarer Teilchen.[26] In radialer Richtung (aus dem Sonnensystem heraus) wurde der Sonnenwind komplett gestoppt.[27] Mit Voyager 1 konnte diese Messung nicht durchgeführt werden, da das Plasmaspektrometer der Sonde bereits in den 1980er Jahren komplett ausfiel.

Voyager 2 durchquerte die Heliopause innerhalb von nur einem halben Tag, verzeichnete also eine dünne, stabile Grenzschicht. Voyager 1 hingegen hatte schon fast zwei Jahre vor der Passage der Heliopause ein Abflauen der Plasmaströme registriert und danach Turbulenzen im umgebenden interstellaren Plasma – ein Indiz für eine instabile, aber dicke Grenzregion. Grund für den Unterschied könnte die zeitlich schwankende Sonnenaktivität sein.[21] Nach Messungen von Voyager 1 waren die magnetischen Feldlinien der Heliosphäre mit denen des interstellaren Raumes verbunden. Entlang einer so entstandenen „magnetischen Autobahn“ (magnetic highway) können geladene Teilchen aus dem Sonnensystem in den interstellaren Raum gelangen und umgekehrt.[28][25] Voyager 2 fand keine solche Verbindung vor[29] aber eine magnetische Barriere diesseits der Heliopause, die sich vermutlich mit dem Zyklus der Sonnenaktivität jeweils neu aufbaut und als zusätzliche Abschirmung gegen galaktische kosmische Strahlung wirkt.[21]

Die Heliopause wird manchmal als „Grenze des Sonnensystems“ bezeichnet. In der Tat liegen die Umlaufbahnen der bekannten Planeten weit innerhalb der Heliosphäre (Neptun als äußerster Planet mit 30 AE), und Gleiches gilt für Pluto und den Kuipergürtel allgemein (30–50 AE). Mittlerweile sind aber transneptunische Objekte gefunden worden, deren Orbits über die Heliopause hinaus reichen, und noch viel weiter entfernt befindet sich die von Astrophysikern vermutete Oortsche Wolke. Eine Schwerkrafteinwirkung der Sonne ist auch bei diesen Objekten noch gegeben, daher ist es nicht allgemein akzeptiert, die Heliopause als Grenze zu definieren.[26]

Jenseits der Heliopause

Lange wurde vermutet, dass sich – wie bei anderen Sternen beobachtet – jenseits der Heliopause eine weitere Stoßfront bildet, die Bugstoßwelle (bow shock), wo der interstellare Wind von Über- auf Unter­schall­geschwindigkeit abgebremst wird. Nach neueren Erkenntnissen bewegt sich jedoch das Sonnensystem relativ zum interstellaren Medium mit weniger als Schall­geschwindigkeit.[4][30] Demnach gibt es keine Bugstoßwelle, sondern nur eine Bugwelle, in der sich das interstellare Gas staut und seitlich abgelenkt wird.

Man vermutet in dieser Region eine Zone erhöhter Dichte von elektrisch neutralem interstellarem Gas, die so genannte Wasserstoffwand (hydrogen wall).[31] Einen ersten Hinweis darauf lieferte 1996 die Spektralanalyse des Lichts von Alpha Centauri (später auch bei anderen Sternen): Hier fand man doppler-verschobene Absorptionslinien von Wasserstoff im ultravioletten Bereich (Lyman-α-Linie), die als Absorption in der Wasserstoffwand gedeutet werden.[32] Aus langjährigen Messungen der Raumsonde New Horizons seit 2007 ergibt sich ein Überschuss von ultraviolettem Licht von ca. 40 Rayleigh Stärke, den man als UV-Licht solaren Ursprungs interpretiert, das von der Wasserstoffwand rückgestreut wird.[33] Zuvor hatte es von den Voyager-Sonden ähnliche Hinweise gegeben.[34]

Erforschung

Voyager 1 ist das erste von Menschen entwickelte Objekt, das in die Heliohülle eindrang.

Die Erforschung mit Raumsonden vor Ort ist schwierig, weil immense Distanzen überwunden werden müssen, obendrein gegen die bremsende Gravitationskraft der Sonne. Die beiden Sonden des Voyager-Programms sind die einzigen von Menschen gebauten Objekte, die nachweislich jemals in die Heliohülle eingedrungen sind. Obwohl sie durch mehrere Swing-by-Manöver beschleunigt wurden, brauchten sie hierfür mehr als ein Viertel­jahrhundert; die Heliopause erreichten sie nach 35 bzw. 41 Jahren. Pioneer 10 und 11 lieferten Daten bis zu einer Entfernung von 63 AE bzw. 35,6 AE, bevor der Kontakt zu ihnen abbrach.[35] Ob New Horizons noch ausreichend Energie hat, wenn die Sonde ca. 2035 die Randstoßwelle erreicht, ist unsicher.[35]

Voyager-Programm

Die beiden Voyager-Sonden wurden 1977 gestartet. Sie waren nur für die Erforschung der äußeren Planeten und eine Lebensdauer von wenigen Jahren konzipiert, blieben aber weit länger funktionstüchtig. Mit ihren Detektoren für Magnetfelder, kosmische Strahlung, Plasmateilchen (nur Voyager 2) sowie Plasmawellen übermittelten die Sonden Messdaten aus der Heliohülle und dem interstellaren Raum.

Voyager 1 erreichte die Randstoßwelle am 16. Dezember 2004, Voyager 2 am 30. August 2007. Ungefähr am 25. August 2012 passierte Voyager 1 die Heliopause[25][36] und trat damit in den interstellaren Raum ein; Voyager 2 folgte am 5. November 2018.[26]

Erforschung der Heliohülle durch STEREO. Der Farbcode stellt die Intensität hoch­energetischer Atome dar. In der Richtung, in die sich das Sonnen­system bewegt, ist sie deutlich erhöht.

Solar Terrestrial Relations Observatory (STEREO)

Eigentlich dafür ausgelegt, die Magnetosphäre der Erde in Verbindung mit Ausbrüchen der Sonne zu untersuchen, konnte das Solar Terrestrial Relations Observatory (STEREO) indirekt neutrale Atome aus dem interstellaren Gas nachweisen. Die Sonden detektierten hochenergetische elektrisch neutrale Atome, die vor allem aus der Richtung kamen, in die sich die Sonne bewegt. Unbeeinflusst vom Magnetfeld der Heliosphäre konnten diese Atome bis zu den STEREO-Sonden vordringen. Offenbar handelt es sich um ursprünglich geladene Teilchen (Ionen) aus dem Sonnenwind, die in der Region der Randstoßwelle auf hohe Energien aufgeheizt wurden, in der Heliohülle ihre Ladung an nieder­energetische neutrale Atome aus dem interstellaren Gas verloren und zurückgestreut wurden. Dies stimmt mit den Messergebnissen von Voyager 2 überein, die jenseits der Randstoßwelle eine niedrigere Temperatur als erwartet lieferten.[11]

Interstellar Boundary Explorer (IBEX)

Der NASA-Forschungssatellit Interstellar Boundary Explorer (IBEX, zu deutsch etwa Erforscher der interstellaren Grenze) kartiert das interstellare Medium um die Sonne mittels der Messung neutraler Atome aus einer Erdumlaufbahn heraus. Es gab 2013 erste Hinweise auf einen Helioschweif.[18] 2016 wurde eine Bandstruktur entdeckt, die von der Umströmung der Heliosphäre im interstellaren Magnetfeld herrühren soll.[15] Außerdem ergab sich 2012 durch IBEX das überraschende Ergebnis, dass sich das Sonnensystem so langsam durch das interstellare Medium bewegt, dass es keine Stoßfront (Bugstoßwelle) gibt.[4]

2016 beobachtete IBEX die Auswirkungen einer erhöhten Sonnenaktivität: In der zweiten Jahreshälfte 2014 hatten sich Dichte und Geschwindigkeit des Sonnenwindes erhöht, wodurch sein Druck um 50 % zunahm. Zwei Jahre später detektierte IBEX Sonnenwind­teilchen, die den Rand der Heliosphäre erreicht hatten und von dort als neutrale Atome zurückgestreut worden waren. Modellrechnungen ergaben, dass der verstärkte Sonnenwind die Randstoßwelle um 7 AE und die Heliopause um bis zu 4 AE nach außen verschoben hatte.[37][38][39]

Abschirmung der galaktischen kosmischen Strahlung

Die Heliosphäre – vor allem die Heliohülle – schirmt die Erde vor ca. 34 der galaktischen kosmischen Strahlung ab.[40] Derzeit bewegt sich das Sonnensystem im interstellaren Raum durch die Lokale Blase, die eine geringe Dichte hat. Würde die Sonne einen Bereich mit einer weitaus höheren Dichte durchqueren, könnte die Heliosphäre an der Front weiter zurückgedrückt werden.[41] Für das Durchqueren einer Molekülwolke mit 30-mal höherer Dichte ergeben Modellrechnungen beispielsweise, dass die Heliopause in Bewegungsrichtung um einen Faktor 4–5 näher wäre. Die galaktische kosmische Strahlung würde auf der Erde um einen Faktor 1,5–3 ansteigen, die anomale kosmische Strahlung um einen Faktor 10.[42] Diesen Umstand, wäre er jemals in den 4,5 Milliarden Jahren seit Bestehen des Sonnensystems vorgekommen, könnte man durch Untersuchung von Sedimenten nachweisen. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Sonne in ihrer bisherigen Lebensspanne eine Molekülwolke durchquert hat. Ebenso ist es nicht zu erwarten, dass die Sonne in den nächsten Jahrmillionen in eine Region mit größerer Dichte eintauchen wird.[43]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aktuelle 7-Tages-Ansicht: Solar Wind Electron Proton Alpha Monitor (SWEPAM). In: noaa.gov. Abgerufen am 16. Januar 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. What is the average density of solar wind particles that produce the aurora? (Memento vom 21. September 2009 im Internet Archive). Bei: astronomycafe.net.
  3. Principles of Radiation Interaction in Matter and Detection. World Scientific, 2015, ISBN 978-981-4603-20-1, S. 605 (books.google.de, Fußnote).
  4. 4,0 4,1 4,2 Benjamin Knispel: Heliosphäre. Die Entdeckung der Langsamkeit. In: spektrum.de. 11. Mai 2012, abgerufen am 20. März 2018.
  5. Andrew Fazekas: Solar System’s “Nose” Found; Aimed at Constellation Scorpius. In: News.NationalGeographic.com. 8. April 2011, abgerufen am 20. März 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)). Diese Bewegung hat eine andere Richtung als die, die der Sonnenapex – die Bewegungsrichtung der Sonne relativ zum Mittel der benachbarten hellen Sterne – angibt.
  6. Christoph Leinert: Sonnenwind. In Sterne und Weltraum Bd. 8/2018, S. 15.
  7. Susana Frech, Stefan Frech: Fachwörterbuch Astronomie. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-1963-9, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. 8,0 8,1 Tilmann Althaus: Magnetischer Schaum am Rande des Sonnensystems. In: Spektrum.de. 10. Juni 2011, abgerufen am 22. März 2018.
  9. 9,0 9,1 Voyager 2 Finds Edge of Solar System more Complex than Predicted. (Memento des Originals vom 17. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jhuapl.edu Bei: jhuapl.edu. 9. Juli 2008, abgerufen am 20. März 2018.
  10. J. D. Richardson: Plasma temperature distributions in the heliosheath. (PDF; 1,9 MB; englisch). Bei: space.mit.edu. Abgerufen am 20. März 2018.
  11. 11,0 11,1 STEREO Creates First Images of the Solar System’s Invisible Frontier. Bei: NASA.gov. Pressemitteilung zu Ergebnissen der STEREO-Mission. 7. Februar 2008, abgerufen am 20. März 2018.
  12. 12,0 12,1 12,2 Abschied vom Sonnensystem. Voyager im Termination Shock. Bei: Spiegel.de. 11. Dezember 2007, abgerufen am 20. März 2018.
  13. Axel Orth: Voyager 2 misst asymmetrische Heliosphäre. In: raumfahrer.net. 28. Mai 2006, abgerufen am 18. März 2018.
  14. 14,0 14,1 Voyager 2 Proves the Solar System is Squashed. Bei: NASA.gov. 12. Oktober 2007, abgerufen am 10. September 2017. Über den Durchflug der Voyagersonden durch die Randstoßwelle.
  15. 15,0 15,1 Sarah Frazier: NASA’s IBEX Observations Pin Down Interstellar Magnetic Field. In: NASA.gov. 26. Februar 2016, abgerufen am 1. April 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  16. The Heliosphere. Artikel in der „Cosmicopia“ der NASA, dritter Abschnitt.
  17. Tony Phillips: A Big Surprise from the Edge of the Solar System. In: NASA.gov. 9. Juni 2011, abgerufen am 21. März 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  18. 18,0 18,1 Tilmann Althaus: Sonnensystem. Die Sonne hat einen langen Schweif. In: spektrum.de. 12. Juli 2013, abgerufen am 23. September 2018.
  19. Holly Zell: NASA’s IBEX Provides First View Of the Solar System’s Tail. In: NASA.gov. 11. Juli 2013, abgerufen am 20. März 2018.
  20. Sarah Frazier: NASA’s Cassini, Voyager Missions Suggest New Picture of Sun’s Interaction with Galaxy. In: NASA.gov. 24. April 2017, abgerufen am 21. September 2017 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  21. 21,0 21,1 21,2 Nadja Podbregar: Voyager 2: Erste Daten aus dem interstellaren Raum. In: scinexx.de. 5. November 2019, abgerufen am 5. November 2019.
  22. Nadja Podbregar: Heliosphäre: Mischung aus Croissant und Kugel? In: scinexx.de. 23. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  23. Merav Opher et al.: A small and round heliosphere suggested by magnetohydrodynamic modelling of pick-up ions. In: Nature Astronomy. 17. März 2020, abgerufen am 23. März 2020 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
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  25. 25,0 25,1 25,2 Elena Sellentin: Voyager 1 auf der letzten Etappe ihrer Reise. In: spektrum.de. 5. Dezember 2012, abgerufen am 4. April 2018.
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  27. Rob Garner: The Voyage to Interstellar Space. In: NASA.gov. 28. März 2019, abgerufen am 5. November 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  28. Sean Potter: NASA’s Voyager 1 Explores Final Frontier of Our 'Solar Bubble'. In: NASA.gov. 27. Juni 2013, abgerufen am 5. November 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  29. Edward C. Stone, Alan C. Cummings, Bryant C. Heikkila und Nand Lal: Cosmic ray measurements from Voyager 2 as it crossed into interstellar space. Nat Astron 3, 1013–1018 (2019) doi:10.1038/s41550-019-0928-3 [1]
  30. New Interstellar Boundary Explorer data show heliosphere’s long-theorized bow shock does not exist. In: Phys.org. 12. Mai 2012, abgerufen am 1. Oktober 2017 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  31. Horst Fichtner, Frederic Effenberger: Trug- statt Bugschock? In Physik Journal 11 Nr. 7, 2012, S. 20–21, [2] (PDF), abgerufen am 24. Feb. 2021
  32. Jeffrey L. Linsky, Brian E. Wood: The α Centauri line of sight: D/H ratio, physical properties of local interstellar gas, and measurement of heated hydrogen (the "hydrogen wall") near the heliopause. In: Astrophysical Journal, Vol. 463, p. 254–270 (1996), doi:10.1086/177238
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  40. Ota Lutz: The Farthest Operating Spacecraft, Voyagers 1 and 2, Still Exploring 40 Years Later. In: NASA.gov. 29. August 2017, abgerufen am 24. März 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  41. Klaus Scherer, Horst Fichtner: Das Klima aus dem All. (Memento vom 31. Januar 2016 im Internet Archive). (PDF; 8,5 MB). In: Physik Journal 6 (2007) Nr. 3.
  42. V. Floriski u. a.: The Solar System in a dense interstellar cloud: Implications for cosmic-ray fluxes at Earth and 10Be fluxes. (PDF; 1,1 MB). In: Geophysical Research Letters 30 (2003) Nr. 23. S. 2206.
  43. The Local Bubble and the Galactic NeighborhoodAstronomy Picture of the Day vom 17. Februar 2002 (englisch).

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