Charles Édouard Guillaume: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben und Werk ==
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Guillaumes Großvater war aus politischen Gründen aus Frankreich nach London geflohen. Dort eröffnete er ein Uhrmachergeschäft, das durch seine drei Söhne, darunter auch Charles' Vater Édouard, fortgeführt wurde. Édouard aber siedelte später in die Schweiz um.
Guillaumes Großvater war aus politischen Gründen aus Frankreich nach London geflohen. Dort eröffnete er ein Uhrmachergeschäft, das durch seine drei Söhne, darunter auch Charles' Vater Édouard, fortgeführt wurde.  


Charles Guillaume studierte und promovierte an der [[ETH Zürich]]. Er war Mitglied der [[Schweizerischer Zofingerverein|Zofingia]]. Nach einer kurzen Zeit bei der Schweizer Infanterie nahm er eine Stellung beim [[Internationales Büro für Maß und Gewicht|Internationalen Büro für Maße und Gewichte]] in [[Paris]] an. Der Institution blieb er bis an sein Lebensende verbunden, zuletzt als Ehrendirektor. Unter anderem war er dort an den Arbeiten für den [[Urmeter]] beschäftigt.
Charles Guillaume wurde in der Westschweiz geboren und absolvierte auch seine Schulen dort. Dann studierte und promovierte er an der [[ETH Zürich]]. Er war Mitglied der [[Schweizerischer Zofingerverein|Zofingia]]. Nach einer kurzen Zeit bei der Schweizer Infanterie nahm er eine Stellung beim [[Internationales Büro für Maß und Gewicht|Internationalen Büro für Maße und Gewichte]] in [[Paris]] an. Der Institution blieb er bis an sein Lebensende verbunden, zuletzt als Ehrendirektor. Unter anderem war er dort an den Arbeiten für den [[Urmeter]] beschäftigt.


Ab 1896 entwickelte er die [[Invar]]- und die [[Elinvar]]-Legierungen. Seine Arbeiten, insbesondere zur Ausdehnung von Stahl-Nickel-Verbindungen, führten zu entscheidenden Verbesserungen bei [[Thermostat]]en, Astronomischen Uhren und Präzisionsuhren.
Ab 1896 entwickelte er die [[Invar]]- und die [[Elinvar]]-Legierungen. Seine Arbeiten, insbesondere zur Ausdehnung von Stahl-Nickel-Verbindungen, führten zu entscheidenden Verbesserungen bei [[Temperaturschalter|Thermostaten]], Astronomischen Uhren und [[Chronometer|Präzisionsuhren]].


Die Universitäten in Genf, Neuchatel und Paris verliehen ihm je einen [[Ehrendoktor]]. Er war Präsident der [[Société française de physique]] und Mitglied, Ehrenmitglied oder Korrespondierendes Mitglied in mehr als einem Dutzend wissenschaftlicher Gesellschaften in Europa. Er erhielt 1920 den [[Nobelpreis für Physik|Physik-Nobelpreis]] als "Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Präzisionsmessung in der Physik und für seine Entdeckung der Eigenheiten der Stahl-/Nickelverbindung".<ref>Les Prix Nobel [https://archive.org/stream/lesprixnobelnob00clevgoog#page/n169/mode/2up eingereichte Unterlagen]</ref>
Die Universitäten in Genf, Neuchatel und Paris verliehen ihm je einen [[Ehrendoktor]]. Er war Präsident der [[Société française de physique]] und Mitglied, Ehrenmitglied oder Korrespondierendes Mitglied in mehr als einem Dutzend wissenschaftlicher Gesellschaften in Europa. Er erhielt 1920 den [[Nobelpreis für Physik|Physik-Nobelpreis]] als „Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Präzisionsmessung in der Physik und für seine Entdeckung der Eigenheiten der Stahl-/Nickelverbindung“.<ref>Les Prix Nobel [https://archive.org/stream/lesprixnobelnob00clevgoog#page/n169/mode/2up eingereichte Unterlagen]</ref>
 
1979 wurde der Mondkrater [[Guillaume (Mondkrater)|Guillaume]] nach ihm benannt.<ref>{{PlanetaryNames|2272}}</ref>
 
== Literatur ==
* Hans F. Tölke: ''Nickelstahl. Vor 50 Jahren starb Charles-Edouard Guillaume.'' In: ''Alte Uhren.'' Heft 2, 1989, S. 59–62.


== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2021, 06:21 Uhr

Charles Édouard Guillaume

Charles Édouard Guillaume (* 15. Februar 1861 in Fleurier, NE; † 13. Juni 1938 in Sèvres) war ein französisch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger.

Leben und Werk

Guillaumes Großvater war aus politischen Gründen aus Frankreich nach London geflohen. Dort eröffnete er ein Uhrmachergeschäft, das durch seine drei Söhne, darunter auch Charles' Vater Édouard, fortgeführt wurde.

Charles Guillaume wurde in der Westschweiz geboren und absolvierte auch seine Schulen dort. Dann studierte und promovierte er an der ETH Zürich. Er war Mitglied der Zofingia. Nach einer kurzen Zeit bei der Schweizer Infanterie nahm er eine Stellung beim Internationalen Büro für Maße und Gewichte in Paris an. Der Institution blieb er bis an sein Lebensende verbunden, zuletzt als Ehrendirektor. Unter anderem war er dort an den Arbeiten für den Urmeter beschäftigt.

Ab 1896 entwickelte er die Invar- und die Elinvar-Legierungen. Seine Arbeiten, insbesondere zur Ausdehnung von Stahl-Nickel-Verbindungen, führten zu entscheidenden Verbesserungen bei Thermostaten, Astronomischen Uhren und Präzisionsuhren.

Die Universitäten in Genf, Neuchatel und Paris verliehen ihm je einen Ehrendoktor. Er war Präsident der Société française de physique und Mitglied, Ehrenmitglied oder Korrespondierendes Mitglied in mehr als einem Dutzend wissenschaftlicher Gesellschaften in Europa. Er erhielt 1920 den Physik-Nobelpreis als „Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Präzisionsmessung in der Physik und für seine Entdeckung der Eigenheiten der Stahl-/Nickelverbindung“.[1]

1979 wurde der Mondkrater Guillaume nach ihm benannt.[2]

Literatur

  • Hans F. Tölke: Nickelstahl. Vor 50 Jahren starb Charles-Edouard Guillaume. In: Alte Uhren. Heft 2, 1989, S. 59–62.

Weblinks

Commons: Charles Édouard Guillaume – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1920 an Charles Édouard Guillaume (englisch)

Einzelnachweise

  1. Les Prix Nobel eingereichte Unterlagen
  2. Charles Édouard Guillaume im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS


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