Langer Marsch 3

Langer Marsch 3 (chinesisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Pinyin {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), abgekürzt LM-3 oder CZ-3) bezeichnet eine Familie von mittelschweren dreistufigen Trägerraketen der Langer-Marsch-Reihe der Volksrepublik China, das vor allem für den Transport von Satelliten in einen geostationären Orbit eingesetzt wird. Die einzelnen Versionen unterscheiden sich zum Teil erheblich.

Der Erststart der CZ-3 erfolgte am 29. Januar 1984, wobei es sich allerdings um einen Fehlstart handelte. Ein erneuter Startversuch am 8. April 1984 mit dem Satelliten Dong Fang Hong 2 war dann erfolgreich.

Die derzeit stärkste Variante ist die CZ-3B, die speziell zum Transport von Kommunikationssatelliten in die Geostationäre Transferbahn ausgelegt ist.

Am 14. Februar 1996 geriet eine Rakete dieses Typs mit Intelsat 708 an Bord unmittelbar nach dem Start vom Kosmodrom Xichang außer Kontrolle und stürzte auf ein nahegelegenes Dorf, wobei nach offiziellen Angaben sechs Menschen starben und weitere verletzt wurden. Als Fehlerursache wurde ein aufgrund eines Systemfehlers mit falschen Daten arbeitendes Trägheitsnavigationssystem ermittelt, welche die Rakete erst steil vom Startplatz abkippen ließ und dann zum Startplatz zurück führte.[1]

Versionen

Version 3 3A 3B, 3B/E 3C
 Bild CZ-3.svg CZ-3A.svg CZ-3B.svg CZ-3C.svg
Erststart 29. Januar 1984 8. Februar 1994 14. Februar 1996 25. April 2008

CZ-3

Die beiden ersten Stufen arbeiten mit UDMH und Distickstofftetroxid und sind Weiterentwicklungen der CZ-2C. Die dritte Stufe ist eine Neuentwicklung und arbeitet mit kryogenen Treibstoffen (H2 + O2).

  • Nutzlast: 4,5 t auf 300 km, 3,80 t auf eine sonnensynchrone Bahn, 1,4 t auf eine geostationäre Übergangsbahn
  • Länge: 42,25 m (je nach verwendeter Nutzlastverkleidung mit 5,84 m bzw. 7,25 m Länge bis zu 43,25 m bzw. 44,68 m)
  • Durchmesser: 3,35 m
  • Startmasse: 202 t (184,2 t = 91,2 % Treibstoff)
  • 1. Stufe 148,7 t (139 t Treibstoff, vier Triebwerke YF-2 mit je 700 kN Startschub und 140 s Brenndauer)
  • 2. Stufe 40 t (36,4 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-2 mit 800 kN Vakuumschub)
  • 3. Stufe 11,3 t (8,8 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-73 wiederzündbar mit bis zu 750 s Brenndauer bei 49 kN Schub)

CZ-3A

Version mit vergrößerter Drittstufe und weiteren Änderungen.

  • Nutzlast: 7,2 t auf 200 km, 2,6 t auf eine geostationäre Übergangsbahn
  • Länge: 52,5 m
  • Durchmesser: 3,35 m
  • Startmasse: 241 t
  • 1. Stufe 179 t (170 t Treibstoff, vier Triebwerke YF-20B mit je 815 kN Vakuumschub und 155 s Brenndauer)
  • 2. Stufe 33,6 t (29,6 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-25/23 mit 831 kN Vakuumschub und 110 s Brenndauer)
  • 3. Stufe 21 t (18,2 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-75 wiederzündbar mit bis zu 470 s Brenndauer bei 156 kN Schub)

CZ-3B und CZ-3B/E

Version mit vergrößerten Treibstofftanks und vier Boostern.

  • Nutzlast: 5,2 t für GTO (Geostationäre Transferbahn)
  • Länge: 54,8 m (56,3 m CZ-3B/E)
  • Durchmesser: 3,35 m (8,45 m mit Boostern)
  • Startmasse: 425 t (458 t CZ-3B/E)
  • 1. Stufe 179 t (170 t Treibstoff, vier Triebwerke YF-20B mit je 815 kN Vakuumschub und 155 s Brenndauer)
  • 2. Stufe 55 t (50 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-22A/23A mit 762 kN Vakuumschub und 190 s Brenndauer)
  • 3. Stufe 21 t (18,2 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-75 wiederzündbar mit bis zu 470 s Brenndauer bei 156 kN Schub)
  • Booster: 41 t (37,8 t Treibstoff, ein Triebwerk YF-20B wiederzündbar mit bis zu 128 s Brenndauer bei 815 kN Schub)

Die CZ-3B/E ist eine Version der 3B mit einer auf 5,5 t erhöhter Nutzlast in den GTO durch Vergrößerung der Treibstoffkapazität der ersten Stufe und der Booster. Der Erstflug erfolgte am 14. Mai 2007.[2]

CZ-3C

Die CZ-3C ist eine Version der CZ-3B mit zwei Boostern (9,56 m lang, 4,0 m Durchmesser) von der CZ-2E anstelle der vier Booster der CZ-3B. Sie ist 55 m hoch und kann 3.700 kg in einen geostationären Transferorbit bringen.

Als CZ-3-4L, CZ-3A-4L, CZ-3-8L werden geplante Versionen mit vier oder acht Zusatzboostern (ähnlich der CZ-3B) bezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Eugen Reichl: Das Raketentypenbuch. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02788-6.
  2. DragonInSpace: CZ-3B

Weblinks

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