Zweidimensionales Elektronengas: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''zweidimensionales [[Elektronengas]]''' (2DEG) ist eine Halbleiterstruktur, in der sich Elektronen effektiv nur in zwei Dimensionen bewegen können. In 2DEGs treten viele Effekte auf, die in dreidimensionalen Systemen nicht auftreten, wie beispielsweise der [[Quanten-Hall-Effekt]].
Ein '''zweidimensionales [[Elektronengas]]''' (2DEG) ist das Auftreten von [[Metalle|metallischen]] [[Elektron]]en in einer [[Halbleiter]]-[[Heteroübergang|Heterostruktur]], in der sich die Elektronen effektiv nur in zwei Dimensionen bewegen können. In 2DEGs treten viele Effekte auf, die in dreidimensionalen Systemen ''nicht'' auftreten, beispielsweise der [[Quanten-Hall-Effekt]].


Die Bewegungsfreiheit der Elektronen kann auch auf noch weniger Dimensionen eingeschränkt werden. Eine Einschränkung auf eine Dimension ergibt [[Quantendraht|Quantendrähte]]. Eine Einschränkung auf null Dimensionen nennt man [[Quantenpunkt]], manchmal auch Designer-Atom.
Die Bewegungsfreiheit der Elektronen kann auch auf noch weniger Dimensionen eingeschränkt werden:
* Eine Einschränkung auf eine Dimension ergibt [[Quantendraht|Quantendrähte]].
* Eine Einschränkung auf null Dimensionen nennt man [[Quantenpunkt]], manchmal auch ''Designer-Atom''.


== Erzeugung ==
== Erzeugung ==
2DEGs können erzeugt werden, indem zwei Halbleiter-Schichten mit deutlich unterschiedlicher [[Bandlücke]] und unterschiedlichen [[Fermi-Niveau]] aufeinander aufgebracht werden. Um die unterschiedlichen Fermi-Energien auszugleichen, fließen an der [[Grenzschicht]] einige Elektronen auf den anderen Halbleiter und erzeugen dadurch ein lokales [[elektrisches Feld]]. Hierdurch kann es im [[Leitungsband]] ein relativ scharf auf die Grenzschicht begrenztes Energie-Minimum geben. Elektronen, die sich in diesem Minimum befinden, haben nicht genügend Energie, um dasselbe zu verlassen.


2DEGs können erzeugt werden, indem zwei [[Halbleiter]]-Schichten mit deutlich unterschiedlicher [[Bandlücke]] und unterschiedlichen [[Fermi-Niveau]] aufeinander aufgebracht werden. Um diese unterschiedliche Fermi-Energie auszugleichen, fließen an der Grenzschicht einige Elektronen auf den anderen Halbleiter und erzeugen dadurch ein lokales elektrisches Feld. Hierdurch kann es im Leitungsband ein relativ scharf auf die Grenzschicht begrenztes Energie-Minimum geben. Elektronen, die sich in diesem Minimum befinden, haben nicht genügend Energie, um dasselbe zu verlassen.
Da dieses Energieminimum senkrecht zur Grenzschicht sehr eng ist, folgt aus der [[Quantenmechanik]], dass die Bewegung in dieser Richtung [[Quantisierung (Physik)|quantisiert]] ist mit einer relativ großen Energiedifferenz zwischen [[Grundzustand]] und erstem [[Angeregter Zustand|angeregtem Zustand]]. Hingegen ist die Bewegung parallel zur Ebene praktisch nicht eingeschränkt und weist deswegen eine, für Elektronengase typische, quadratische Energiedispersion auf.<ref>{{Literatur |Autor=Siegfried Hunklinger |Verlag=De Gruyter Oldenbourg |Titel=Festkörperphysik |Auflage=5., akt. |Ort=Berlin |Datum=2018 |ISBN=978-3-11-056774-8 |Seiten=367&nbsp;f., 401, 465 |Online={{Google Buch|BuchID=fEpADwAAQBAJ|Seite=367|Hervorhebung="zweidimensionales Elektronengas"}}}}</ref> Solange die [[Bewegungsenergie]] unterhalb der [[Anregungsenergie]] für den ersten angeregten Zustand senkrecht zur Grenzschicht liegt, ist das Elektron daher auf nur zwei [[Freiheitsgrad]]e beschränkt.


Da dieses Energieminimum senkrecht zur Grenzschicht sehr eng ist, folgt aus der [[Quantenmechanik]], dass die Bewegung in dieser Richtung quantisiert ist mit einer relativ großen Energiedifferenz zwischen Grundzustand und erstem angeregtem Zustand. Hingegen ist die Bewegung parallel zur Ebene praktisch nicht eingeschränkt. Solange die Bewegungsenergie unterhalb der Anregungsenergie für den ersten angeregten Zustand senkrecht zur Grenzschicht liegt, ist das [[Elektron]] daher auf nur zwei Freiheitsgrade beschränkt.
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Quantenmechanik]]
[[Kategorie:Quantenmechanik]]

Aktuelle Version vom 4. September 2019, 13:15 Uhr

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Ein zweidimensionales Elektronengas (2DEG) ist das Auftreten von metallischen Elektronen in einer Halbleiter-Heterostruktur, in der sich die Elektronen effektiv nur in zwei Dimensionen bewegen können. In 2DEGs treten viele Effekte auf, die in dreidimensionalen Systemen nicht auftreten, beispielsweise der Quanten-Hall-Effekt.

Die Bewegungsfreiheit der Elektronen kann auch auf noch weniger Dimensionen eingeschränkt werden:

  • Eine Einschränkung auf eine Dimension ergibt Quantendrähte.
  • Eine Einschränkung auf null Dimensionen nennt man Quantenpunkt, manchmal auch Designer-Atom.

Erzeugung

2DEGs können erzeugt werden, indem zwei Halbleiter-Schichten mit deutlich unterschiedlicher Bandlücke und unterschiedlichen Fermi-Niveau aufeinander aufgebracht werden. Um die unterschiedlichen Fermi-Energien auszugleichen, fließen an der Grenzschicht einige Elektronen auf den anderen Halbleiter und erzeugen dadurch ein lokales elektrisches Feld. Hierdurch kann es im Leitungsband ein relativ scharf auf die Grenzschicht begrenztes Energie-Minimum geben. Elektronen, die sich in diesem Minimum befinden, haben nicht genügend Energie, um dasselbe zu verlassen.

Da dieses Energieminimum senkrecht zur Grenzschicht sehr eng ist, folgt aus der Quantenmechanik, dass die Bewegung in dieser Richtung quantisiert ist mit einer relativ großen Energiedifferenz zwischen Grundzustand und erstem angeregtem Zustand. Hingegen ist die Bewegung parallel zur Ebene praktisch nicht eingeschränkt und weist deswegen eine, für Elektronengase typische, quadratische Energiedispersion auf.[1] Solange die Bewegungsenergie unterhalb der Anregungsenergie für den ersten angeregten Zustand senkrecht zur Grenzschicht liegt, ist das Elektron daher auf nur zwei Freiheitsgrade beschränkt.

Einzelnachweise

  1. Siegfried Hunklinger: Festkörperphysik. 5., akt. Auflage. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-056774-8, S. 367 f., 401, 465 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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