Pieter Nieuwland

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Pieter Nieuwland

Pieter Nieuwland (* 5. November 1764 in Diemermeer bei Amsterdam; † 24. November 1794 in Leiden) war ein holländischer Dichter, Mathematiker und Naturkundler.[1]

Leben

Sein Vater war als Zimmermann belesen, in der Mathematik erfahren und unterrichtete seinen Sohn bis zu seinem elften Lebensjahr. Als seine Mutter ihm im Alter von drei Jahren Kupferstiche von Jan Luiken zeigte, und ihm die 50 sechsfüßigen Verse vorlas, konnte er diese wiedergeben. Als der Rechenmeister Henricus Aeneae ihn im Alter von acht Jahren fragte, ob er den räumlichen Inhalt einer Statue bestimmen könnte, wollte er ein Stück Holz, aus der diese Statue gemacht ist, daraus einen Würfel machen und die Gewichte vergleichen.

Im Alter von elf Jahren wurde er für vier Jahre in Amsterdam im Haus der Herren Bernhardus und Jeronimo de Bosch aufgenommen, wo er Latein und Griechisch lernte. Ab 1777 besuchte er das Atheneum Illustre in Amsterdam, wo er bei Herman Tollius Literatur und bei Daniel Wyttenbach Philosophie und Mathematik lernte. Von September 1784 bis 1785 studierte er Naturlehre und Mathematik an den Universitäten Leyden und Amsterdam bei Jean Henri van Swinden. Später beschäftigte er sich auch mit Astronomie.

1787 wurde er von den Utrechtschen Landständen als Nachfolger von Johann Friedrich Hennert erwählt. Dieser Ruf wurde aber rückgängig gemacht, und er wurde vom Amsterdame Magistrat zum Lektor der Mathematik, Stern- und Schiffahrtskunde berufen. 1793 gab er sein Werk Zeevaardkunde (bei Georg Hülst van Keulen) heraus.

Unter seinen herausgegebenen Gedichten machte ihn sein Orion (1788 [2]) in Holland unsterblich.

Cornelis Douwes Erfindung zur Bestimmung des Breitengrades aus zwei gemessenen Sonnenhöhen verbesserte er, bestimmte die vorteilhaftesten Zeiten für die Messung und die möglichen Fehler. 1789 berichtete er de la Lande in Paris drüber. Nach dem Tod seiner Gattin verbrachte er 1792 zwei Monate in Gotha bei Franz Xaver von Zach und erörterte die Breitengradmessung.

Im Alter von 22 Jahren wurde er, neben Jean Henri van Swinden und van Keulen, Mitglied der Kommission, die die Aufgabe hatte, die „Meeres Länge“ zu bestimmen und die Seekarten zu verbessern. 1789 wurde er Mitglied der gelehrten Gesellschaft Felix Meritis[3], bei der er chemische Untersuchungen durchführen und vorführen konnte.

Er erforsche die Beugung der Ekliptik und diese Berechnungen veröffentlichte Johann Elert Bode 1793 in seinen „Astronomischen Jahrbüchern“ und er untersuchte den Gebrauch des Zirkels, den van le Guin der Admiralität zugesandt hatte.

Im Juli 1793 wurde er, als Nachfolger von Christiaan Hendrik Damen (1754–1793), als Professor für Naturlehre, Astronomie und Mathematik an die Universität Leiden berufen. 1794 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4]

Literatur

  • Gerrit A. Steffens: Pieter Nieuwland en het evenwicht. T. Willink Publ., Zwolle 1964.
  • Jean H. van Swinden: Lijkrede op Pieter Nieuwland. Amsterdam 1795.
  • F. K. H. KossmannNIEUWLAND (Pieter). In: Petrus Johannes Blok, Philipp Christiaan Molhuysen (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek (NNBW), Deel 10. N. Israel, Amsterdam 1974, Nachdruck von A.W. Sijthoff’s Uitgevers-Maatschappij, Leiden 1937, Sp. 671 (online beim Instituut voor Nederlandse Geschiedenis oder der Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren, niederländisch).
  • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch Woordenboek der Nederlanden. Verlag J. J. van Brederode, Haarlem 1868, Bd. 13, S. 248, (online, niederländisch)
  • G. C. B. Suringar: Het onderwijs in de Natuurkundige wetenschappen, an de Leidsche Hoogeschool, gedurende het dertigjarig tijdvak van 1785 – 1815. In: Nederlandsch tijdschrift voor Geneeskunde. A. Frijlink, Amsterdam, 1870, S. 20, (Online)

Weblink

Quellen

  1. Allgemeine Literatur-Zeitung, Band 1, S. 561
  2. Gedicht Orion. Niederländisch
  3. Heute The Felix Meritis Foundation.
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751-2001. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 179.

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