Johann Salomo Christoph Schweigger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Schweigger studierte zunächst in [[Universität Erlangen|Erlangen]] [[Philosophie]] bei [[Franz August Wolf]], ließ sich dann aber von [[Georg Friedrich Hildebrandt]] (1764–1816) und [[Karl Christian Landsdorff]] zu einem Wechsel in die Naturwissenschaften umstimmen. Seine [[Dissertation]] hatte ein Thema aus den [[Ode]]n von [[Homer]] zum Inhalt. Hiermit habilitierte er sich auch als [[Privatdozent]].
J.S.C.Schweigger ist der Sohn von Friedrich Christian Lorenz Schweigger, a.o. Theologieprofessor in Erlangen von 1786 bis zu seinem Tod 1802. Er studierte zunächst in [[Universität Erlangen|Erlangen]] [[Philosophie]]. Seine [[Dissertation]] beschäftigte sich mit der [[Homerische Frage|Homerischen Frage]] die von [[Friedrich August Wolf]] neu aufgeworfen wurde. Hiermit habilitierte er sich auch als [[Privatdozent]], ließ sich dann aber von [[Johann Tobias Mayer]], [[Georg Friedrich Hildebrandt]] (1764–1816) und [[Karl Christian Landsdorff]] zu einem Wechsel in die Naturwissenschaften umstimmen und hielt drei Jahre lang, bis 1803, als Privatdozent in Erlangen Vorlesungen aus diesen Gebieten


Im Oktober 1803 wurde er als Professor am [[Gymnasium]] in [[Bayreuth]] und 1811 in [[Nürnberg]] an der Polytechnischen Schule angestellt. Später wurde Schweigger Professor der Physik und Chemie in Erlangen.
Im Oktober 1803 wurde er als Professor am [[Gymnasium]] in [[Bayreuth]] und 1811 in [[Nürnberg]] an der Polytechnischen Schule angestellt. 1816–1819 wurde Schweigger ordentlicher Professor der Philosophie und lehrte Physik und Chemie in Erlangen.


1816 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|5198|Name=Johann Salomo Christoph Schweigger|Kommentar=|Datum=25. Juni 2016}}</ref>
1816 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|5198|Name=Johann Salomo Christoph Schweigger|Kommentar=|Datum=25. Juni 2016}}</ref>


1819 ging an die [[Universität Halle]]. In Bayreuth wurde er Mitglied der [[Großloge Zur Sonne|Freimaurerloge ''Zur Sonne'']].
1819 ging er an die [[Universität Halle]]. In Bayreuth wurde er Mitglied der [[Großloge Zur Sonne|Freimaurerloge ''Zur Sonne'']].


Die physikalischen Arbeiten Schweiggers beziehen sich auf [[Elektrizität|elektrische]] Themen. Bereits 1808 hatte er [[Elektrometer]] zur Messung der [[Elektrische Kraft|elektrischen Kraft]] durch die magnetische konstruiert. Unmittelbar nach [[Hans Christian Oersted|Oersteds]] Entdeckung erfand Schweigger 1820 den elektromagnetischen Multiplikator, der seinen Namen führt ([[Schweigger-Multiplikator]]). Dies war ein galvanisches Strommessgerät mit Drahtwickelung, auch [[Galvanometer]] genannt. Es besaß eine Magnetnadel wie bei Oersted, die mehrmals mit einem Draht umwickelt war. Die Nadel wurde durch die Magnetwirkung des elektrischen Stromes abgelenkt und zeigte so seine Stärke an.
Die physikalischen Arbeiten Schweiggers beziehen sich auf [[Elektrizität|elektrische]] Themen. Bereits 1808 hatte er [[Elektrometer]] zur Messung der [[Elektrische Feldstärke|elektrischen Kraft]] durch die magnetische konstruiert. Unmittelbar nach [[Hans Christian Oersted|Oersteds]] Entdeckung erfand Schweigger 1820 den elektromagnetischen Multiplikator, der seinen Namen führt ([[Schweigger-Multiplikator]]). Dies war ein galvanisches Strommessgerät mit Drahtwickelung, auch [[Galvanometer]] genannt. Es besaß eine Magnetnadel wie bei Oersted, die mehrmals mit einem Draht umwickelt war. Die Nadel wurde durch die Magnetwirkung des elektrischen Stromes abgelenkt und zeigte so seine Stärke an.


1811 übernahm er die Herausgabe des ''[[Journal für Physik und Chemie|Journals für Chemie und Physik]]'' von [[Adolph Ferdinand Gehlen|Adolf Gehlen]]  (1775–1815). Er selbst begründete als Fortsetzung dieser Zeitschrift das ''[[Jahrbuch für Chemie und Physik]]'', das er später dem Adoptivsohn seines Bruders [[August Friedrich Schweigger]], dem Professor der Medizin [[Franz Wilhelm Schweigger-Seidel]] überließ.
1811 übernahm er die Herausgabe des ''[[Journal für Physik und Chemie|Journals für Chemie und Physik]]'' von [[Adolph Ferdinand Gehlen|Adolf Gehlen]]  (1775–1815). Er selbst begründete als Fortsetzung dieser Zeitschrift das ''[[Jahrbuch für Chemie und Physik]]'', das er später dem Adoptivsohn seines Bruders [[August Friedrich Schweigger]], dem Professor der Medizin [[Franz Wilhelm Schweigger-Seidel]] überließ.


Er ist der Vater von [[Karl Ernst Theodor Schweigger]] und Doktorvater von [[Wilhelm Eduard Weber]].
Johann Salomo Christoph Schweigger starb am 6. September 1857 in Halle an der Saale.
Johann Salomo Christoph Schweigger starb am 6. September 1857 in Halle an der Saale.


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* Andreas Kleinert: ''„Philolog und Kenner der Physik“. Altertumskunde und Experimentalphysik bei Johann Salomo Christoph Schweigger''. In: ''[[Berichte zur Wissenschaftsgeschichte]].'' 23, 2000, S. 191–202.
* Andreas Kleinert: ''„Philolog und Kenner der Physik“. Altertumskunde und Experimentalphysik bei Johann Salomo Christoph Schweigger''. In: ''[[Berichte zur Wissenschaftsgeschichte]].'' 23, 2000, S. 191–202.
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* [http://www.jstor.org/discover/10.2307/229946?uid=3737864&uid=2&uid=4&sid=21104518372663 ''J. S. C. Schweigger: His Romanticism and His Crystal Electrical Theory of Matter''] by H. A. M. Snelders. Isis, Vol. 62, No. 3 (Autumn, 1971), pp. 328-338
* [http://www.jstor.org/discover/10.2307/229946?uid=3737864&uid=2&uid=4&sid=21104518372663 ''J. S. C. Schweigger: His Romanticism and His Crystal Electrical Theory of Matter''] by H. A. M. Snelders. Isis, Vol. 62, No. 3 (Autumn, 1971), pp. 328–338
* [http://www.encyclopedia.com/doc/1G2-2830903932.html ''Schweigger, Johann Salomo Christoph'']. Complete Dictionary of Scientific Biography. 2008. aufgerufen 23 Juli 2014
* [http://www.encyclopedia.com/doc/1G2-2830903932.html ''Schweigger, Johann Salomo Christoph'']. Complete Dictionary of Scientific Biography. 2008. aufgerufen 23. Juli 2014


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://books.google.de/books?id=kebDOljfX7oC&pg=PA104&lpg=PA104&dq=Christian+%22Schweigger%22&source=bl&ots=JUcuEgqLs7&sig=SqY0O21y75YMF4BVeWNtoWltajk&hl=de&ei=3JXlSvCsJ8ee_ga1z8C0Cg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CB0Q6AEwBw#v=onepage&q=Christian%20%22Schweigger%22&f=false Schweigger: inventor of ammeter 1820 (Strommessgerät)]
*[http://books.google.de/books?id=kebDOljfX7oC&pg=PA104&lpg=PA104&dq=Christian+%22Schweigger%22&source=bl&ots=JUcuEgqLs7&sig=SqY0O21y75YMF4BVeWNtoWltajk&hl=de&ei=3JXlSvCsJ8ee_ga1z8C0Cg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CB0Q6AEwBw#v=onepage&q=Christian%20%22Schweigger%22&f=false Schweigger: inventor of ammeter 1820 (Strommessgerät)]
*[https://archive.org/search.php?query=Schweigger%2C%20Johann Einige Ausgaben des ''Journal für die Chemie und Physik'']. Herausgegeben von Dr. J. S. C. Schweigger. – im Internet Archive - digitalisiert
*[https://archive.org/search.php?query=Schweigger%2C%20Johann Einige Ausgaben des ''Journal für die Chemie und Physik'']. Herausgegeben von Dr. J. S. C. Schweigger. – im Internet Archive - digitalisiert
*Carl Friedrich Philipp von Martius; Denkrede auf Johann Salomo Christoph Schweigger: Gehalten in der öffentlichen Sitzung der Königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften am 28. Nov. 1857; online abrufbar: www.digitale-sammlungen.de


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 7. Juni 2019, 12:55 Uhr

Johann Salomo Christoph Schweigger

Johann Salomo Christoph Schweigger (* 8. April 1779 in Erlangen; † 6. September 1857 in Halle an der Saale) war ein deutscher Physiker und Chemiker.

Leben

J.S.C.Schweigger ist der Sohn von Friedrich Christian Lorenz Schweigger, a.o. Theologieprofessor in Erlangen von 1786 bis zu seinem Tod 1802. Er studierte zunächst in Erlangen Philosophie. Seine Dissertation beschäftigte sich mit der Homerischen Frage die von Friedrich August Wolf neu aufgeworfen wurde. Hiermit habilitierte er sich auch als Privatdozent, ließ sich dann aber von Johann Tobias Mayer, Georg Friedrich Hildebrandt (1764–1816) und Karl Christian Landsdorff zu einem Wechsel in die Naturwissenschaften umstimmen und hielt drei Jahre lang, bis 1803, als Privatdozent in Erlangen Vorlesungen aus diesen Gebieten

Im Oktober 1803 wurde er als Professor am Gymnasium in Bayreuth und 1811 in Nürnberg an der Polytechnischen Schule angestellt. 1816–1819 wurde Schweigger ordentlicher Professor der Philosophie und lehrte Physik und Chemie in Erlangen.

1816 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1]

1819 ging er an die Universität Halle. In Bayreuth wurde er Mitglied der Freimaurerloge Zur Sonne.

Die physikalischen Arbeiten Schweiggers beziehen sich auf elektrische Themen. Bereits 1808 hatte er Elektrometer zur Messung der elektrischen Kraft durch die magnetische konstruiert. Unmittelbar nach Oersteds Entdeckung erfand Schweigger 1820 den elektromagnetischen Multiplikator, der seinen Namen führt (Schweigger-Multiplikator). Dies war ein galvanisches Strommessgerät mit Drahtwickelung, auch Galvanometer genannt. Es besaß eine Magnetnadel wie bei Oersted, die mehrmals mit einem Draht umwickelt war. Die Nadel wurde durch die Magnetwirkung des elektrischen Stromes abgelenkt und zeigte so seine Stärke an.

1811 übernahm er die Herausgabe des Journals für Chemie und Physik von Adolf Gehlen (1775–1815). Er selbst begründete als Fortsetzung dieser Zeitschrift das Jahrbuch für Chemie und Physik, das er später dem Adoptivsohn seines Bruders August Friedrich Schweigger, dem Professor der Medizin Franz Wilhelm Schweigger-Seidel überließ.

Er ist der Vater von Karl Ernst Theodor Schweigger und Doktorvater von Wilhelm Eduard Weber. Johann Salomo Christoph Schweigger starb am 6. September 1857 in Halle an der Saale.

Werke

  • Einleitung in die Mythologie auf dem Standpunkte der Naturwissenschaft. Halle (1836)
  • Über naturwissenschaftliche Mysterien in ihrem Verhältnis zur Litteratur des Altertums. Halle (1843)
  • Über das Elektron der Alten. Greifswald (1848)
  • Über die stöchiometrischen Reihen. Halle (1853)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Johann Salomo Christoph Schweigger bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 25. Juni 2016.

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