Jean Ginibre: Unterschied zwischen den Versionen

Jean Ginibre: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Claude J
 
imported>Wurgl
K
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Jean Ginibre''' (* [[1938]] in [[Clermont-Ferrand]])<ref>Geburtsdatum nach International Physics and Astronomy Directory 1969, damals war seine Position die eines Maitre de Recherche</ref> ist ein französischer mathematischer [[Physiker]].
'''Jean Ginibre''' (* [[4. März]] [[1938]] in [[Clermont-Ferrand]]; † [[26. März]] [[2020]] in [[Fontenay-lès-Briis]])<ref>{{Fichier Décès |vorname=Jean |nachname=Ginibre |geschlecht=M |gebJahr=1938 |sterbeJahr=2020 |abruf=2020-09-04}}</ref> war ein französischer mathematischer [[Physiker]].


Ginibre wurde 1965 an der Universität Paris promoviert. Er ist inzwischen emeritierter Forschungsdirektor des [[CNRS]] an der [[Universität Paris-Süd]] in [[Orsay]], an der er seit Anfang der 1970er Jahre lehrt.
Ginibre wurde 1965 an der Universität Paris promoviert. Er lehrte seit Anfang der 1970er Jahre an der [[Universität Paris-Süd]] in [[Orsay]] und war zuletzt emeritierter ''{{lang|fr|[[Directeur de recherche]]}}'' des [[Centre national de la recherche scientifique|CNRS]].


Ginibre bewies 1965<ref>Ginibre ''Statistical ensembles of complex, quaternionic and real matrices'' J. Math. Phys., Band 6, 1965, S. 440-449</ref> die gleichmäßige Verteilung (asymptotisch, für n gegen Unendlich) in der Einheitskreisscheibe der komplexen Ebene der Eigenwerte von normierten n x n Zufallsmatrizen mit Gaußscher Verteilung der (statistisch unabhängigen) Matrixelemente (Circular Law). Die so beschriebenen Zufallsmatrizen gehören zu einem Ginibre Ensemble.
Ginibre bewies 1965<ref>Ginibre ''Statistical ensembles of complex, quaternionic and real matrices'' J. Math. Phys., Band 6, 1965, S. 440–449</ref> die gleichmäßige Verteilung (asymptotisch, für n gegen Unendlich) in der Einheitskreisscheibe der komplexen Ebene der Eigenwerte von normierten ''n''×''n''-Zufallsmatrizen mit gaußscher Verteilung der (statistisch unabhängigen) Matrixelemente ''{{lang|en|(Circular Law)}}''. Die so beschriebenen Zufallsmatrizen gehören zu einem ''Ginibre-Ensemble''.


1970 gab er eine Verallgemeinerung der Ungleichungen von [[Robert Griffiths]] (Ginibre Ungleichung).<ref>Ginibre ''General formulation of Griffiths' inequalities'', Comm. Math. Physics, Band 16, 1970, S. 310–328</ref> Griffiths formulierte seine Ungleichungen 1967 ursprünglich für Korrelationen im [[Isingmodell]] des Ferromagnetismus. Diese Ungleichungen dienen zum Beispiel dem Nachweis des thermodynamischen Grenzwerts von Korrelationen in verschiedenen Modellen der statistischen Mechanik.
1970 gab er eine Verallgemeinerung der Ungleichungen von [[Robert Griffiths]] (Ginibre-Ungleichung).<ref>Ginibre ''General formulation of Griffiths' inequalities'', Comm. Math. Physics, Band 16, 1970, S. 310–328</ref> Griffiths hatte seine Ungleichungen 1967 ursprünglich für Korrelationen im [[Ising-Modell]] des Ferromagnetismus formuliert. Diese Ungleichungen dienen zum Beispiel dem Nachweis des thermodynamischen Grenzwerts von Korrelationen in verschiedenen Modellen der statistischen Mechanik.


1971 bewies er mit Cees M. Fortuin und [[Pieter Kasteleyn]] die FKG Ungleichungen (nach den Anfangsbuchstaben der Autoren, siehe dazu [[Korrelationsungleichung]]).<ref>Fortuin, Ginibre, Kasteleyn ''Correlation inequalities for some partially ordered sets'', Comm. Math. Phys., Band 22, 1971, S. 89-103</ref>
1971 bewies Ginibre mit Cees M. Fortuin und [[Pieter Kasteleyn]] die FKG-Ungleichungen (nach den Anfangsbuchstaben der Autoren, siehe dazu [[Korrelationsungleichung]]).<ref>Fortuin, Ginibre, Kasteleyn ''Correlation inequalities for some partially ordered sets'', Comm. Math. Phys., Band 22, 1971, S. 89–103</ref>


Er befasst sich mit statistischer Mechanik, nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen (wie der [[Schrödinger-Gleichung]]), quantenmechanischer Streutheorie und Theorie der [[Diffusion]].
Er befasste sich mit statistischer Mechanik, nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen (wie der [[Schrödinger-Gleichung]]) und [[Streutheorie]].


1969 erhielt er den [[Prix Paul Langevin]].<ref>[http://sfp.in2p3.fr/Prix/prix_anciens.html Liste exhaustive de tous les récipiendaires de prix SFP]</ref>
1969 erhielt er den {{lang|fr|[[Prix Paul Langevin]]}}.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sfpnet.fr/prix/prix-paul-langevin#tech-call-description-239 |titel=Prix Paul Langevin |archiv-url=http://web.archive.org/web/20190701135607/https://www.sfpnet.fr/prix/prix-paul-langevin#tech-call-description-239 |archiv-datum=2019-07-01 |abruf=2020-09-05 |sprache=fr |hrsg=[[Société française de physique]]}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.th.u-psud.fr/annuaire2.php3?fiche=jean.ginibre Homepage]
* [http://www.th.u-psud.fr/annuaire2.php3?fiche=jean.ginibre Homepage]
* {{SUDOC|172141583|NAME=Jean Ginibre}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{Normdaten|TYP=p|VIAF=305395492|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2020-09-04}}


{{SORTIERUNG:Ginibre, Jean}}
{{SORTIERUNG:Ginibre, Jean}}
[[Kategorie:Mathematiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mathematiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Geboren 1938]]
[[Kategorie:Geboren 1938]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Gestorben 2020]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


Zeile 30: Zeile 34:
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Mathematiker und Physiker
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Mathematiker und Physiker
|GEBURTSDATUM=1938
|GEBURTSDATUM=4. März 1938
|GEBURTSORT=[[Clermont-Ferrand]]
|GEBURTSORT=[[Clermont-Ferrand]]
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=26. März 2020
|STERBEORT=
|STERBEORT=[[Fontenay-lès-Briis]]
}}
}}

Aktuelle Version vom 8. Mai 2021, 07:47 Uhr

Jean Ginibre (* 4. März 1938 in Clermont-Ferrand; † 26. März 2020 in Fontenay-lès-Briis)[1] war ein französischer mathematischer Physiker.

Ginibre wurde 1965 an der Universität Paris promoviert. Er lehrte seit Anfang der 1970er Jahre an der Universität Paris-Süd in Orsay und war zuletzt emeritierter {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) des CNRS.

Ginibre bewies 1965[2] die gleichmäßige Verteilung (asymptotisch, für n gegen Unendlich) in der Einheitskreisscheibe der komplexen Ebene der Eigenwerte von normierten n×n-Zufallsmatrizen mit gaußscher Verteilung der (statistisch unabhängigen) Matrixelemente {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). Die so beschriebenen Zufallsmatrizen gehören zu einem Ginibre-Ensemble.

1970 gab er eine Verallgemeinerung der Ungleichungen von Robert Griffiths (Ginibre-Ungleichung).[3] Griffiths hatte seine Ungleichungen 1967 ursprünglich für Korrelationen im Ising-Modell des Ferromagnetismus formuliert. Diese Ungleichungen dienen zum Beispiel dem Nachweis des thermodynamischen Grenzwerts von Korrelationen in verschiedenen Modellen der statistischen Mechanik.

1971 bewies Ginibre mit Cees M. Fortuin und Pieter Kasteleyn die FKG-Ungleichungen (nach den Anfangsbuchstaben der Autoren, siehe dazu Korrelationsungleichung).[4]

Er befasste sich mit statistischer Mechanik, nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen (wie der Schrödinger-Gleichung) und Streutheorie.

1969 erhielt er den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Fichier Décès
  2. Ginibre Statistical ensembles of complex, quaternionic and real matrices J. Math. Phys., Band 6, 1965, S. 440–449
  3. Ginibre General formulation of Griffiths' inequalities, Comm. Math. Physics, Band 16, 1970, S. 310–328
  4. Fortuin, Ginibre, Kasteleyn Correlation inequalities for some partially ordered sets, Comm. Math. Phys., Band 22, 1971, S. 89–103
  5. Prix Paul Langevin. Société française de physique, archiviert vom Original am 1. Juli 2019; abgerufen am 5. September 2020 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Die News der letzten Tage