Gerald Gabrielse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gerald Gabrielse''' (* [[1951]]) ist ein US-amerikanischer Experimentalphysiker.
'''Gerald Gabrielse''' (* [[1951]]) ist ein US-amerikanischer Experimentalphysiker.


Gabrielse studierte am [[Calvin College]] in [[Grand Rapids (Michigan)]] (Bachelor 1973) und an der [[University of Chicago]], wo er 1975 seinen Master Abschluss machte und 1980 promoviert wurde. Ab 1982 war er Assistant Professor an der [[University of Washington]] und ab 1987 Professor an der [[Harvard University]]. Seit 2003 ist er dort George Vasmer Leverett Professor of Physics. 2000 bis 2003 war er Vorsitzender der Physik Fakultät in Harvard.
Gabrielse studierte am [[Calvin College]] in [[Grand Rapids (Michigan)]] (Bachelor 1973) und an der [[University of Chicago]], wo er 1975 seinen Masterabschluss machte und 1980 promoviert wurde. Ab 1982 war er Assistant Professor an der [[University of Washington]] und ab 1987 Professor an der [[Harvard University]]. Seit 2003 ist er dort George Vasmer Leverett Professor of Physics. 2000 bis 2003 war er Vorsitzender der Physik-Fakultät in Harvard.


Gabrielse gelangen verschiedene wesentliche Verbesserungen in der Messung fundamentaler physikalischer Größen.
Gabrielse gelangen verschiedene wesentliche Verbesserungen in der Messung fundamentaler physikalischer Größen.


Er leitete die TRAP Kollaboration, der es gelang [[Ionenfalle]]n für [[Antiproton]]en bei bis dahin nicht erreichten tiefen Temperaturen von 4 [[Kelvin|K]] zu bauen. Damit soll [[Antiwasserstoff]] mit [[Laserspektroskopie]] untersucht werden (zum Beispiel in der von Gabrielse geleiteten ATRAP Kollaboration am [[CERN]]) und das Verfahren lieferte den bisher besten Test der [[CPT-Theorem|CPT-Invarianz]] (Vergleich des Masse-Ladungs-Verhältnisses von [[Proton]] und Antiproton mit einer Genauigkeit von 9&nbsp;·&nbsp;10<sup>−11</sup>).
Er leitete die TRAP Kollaboration, der es gelang [[Ionenfalle]]n für [[Antiproton]]en bei bis dahin nicht erreichten tiefen Temperaturen von 4 [[Kelvin|K]] zu bauen. Damit soll [[Antiwasserstoff]] mit [[Laserspektroskopie]] untersucht werden (zum Beispiel in der von Gabrielse geleiteten ATRAP Kollaboration am [[CERN]])<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/G.Gabrielse.1|title=Gabrielse, Gerald - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-30}}</ref> und das Verfahren lieferte den bisher besten Test der [[CPT-Theorem|CPT-Invarianz]] (Vergleich des Masse-Ladungs-Verhältnisses von [[Proton]] und Antiproton mit einer Genauigkeit von 9&nbsp;·&nbsp;10<sup>−11</sup>).


Mit einem ''Ein-Elektron-Quanten-Zyklotron'' (One electron quantum cyclotron) konnte die Messung des [[Magnetisches Moment|magnetischen Moments]] des [[Elektron]]s von Gabrielse und Mitarbeitern um einen Faktor 15 zum bis dahin 20 Jahre lang bestehenden Rekord verbessert werden.<ref>Odom, Hanneke, d´Urso, Gabrielse ''New measurement of the electron magnetic moment using a one electron quantum cyclotron'', Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030801</ref> Das Verfahren lieferte auch eine Verbesserung um einen Faktor 20 zu anderen Verfahren der Messung der [[Feinstrukturkonstante]].<ref>Gabrielse, Kinoshita, Odom, Hanneke, Nio ''New Determination of the Fine Structure Constant from the electron g value and QED'', Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030802, Hanneke, Fogwell, Gabrielse ''New measurement of the electron magnetic moment and the fine structure constant''; Phys. Rev. Letters, Band 100, 2008, 120801</ref>
Mit einem ''Ein-Elektron-Quanten-Zyklotron'' (One electron quantum cyclotron) konnte die Messung des [[Magnetisches Moment|magnetischen Moments]] des [[Elektron]]s von Gabrielse und Mitarbeitern um einen Faktor 15 zum bis dahin 20 Jahre lang bestehenden Rekord verbessert werden.<ref>Odom, Hanneke, d´Urso, Gabrielse ''New measurement of the electron magnetic moment using a one electron quantum cyclotron'', Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030801</ref> Das Verfahren lieferte auch eine Verbesserung um einen Faktor 20 zu anderen Verfahren der Messung der [[Feinstrukturkonstante]].<ref>Gabrielse, Kinoshita, Odom, Hanneke, Nio ''New Determination of the Fine Structure Constant from the electron g value and QED'', Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030802, Hanneke, Fogwell, Gabrielse ''New measurement of the electron magnetic moment and the fine structure constant''; Phys. Rev. Letters, Band 100, 2008, 120801</ref>


2002 erhielt er den [[Davisson-Germer-Preis]] und 2011 den [[Julius-Edgar-Lilienfeld-Preis]]. 2007 wurde er Mitglied der [[National Academy of Sciences]]. 2005 erhielt er den Humboldt Research Award und 2008 den italienischen Tommassoni und Chisesi Preis. Er ist Fellow der [[American Physical Society]].
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Er unterrichtet auch an Schulen und erhielt in Harvard einen Preis für seine Lehre (Levenson Teaching Award) für Vordiplomanden.
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Aktuelle Version vom 23. Februar 2022, 16:49 Uhr

Gerald Gabrielse (* 1951) ist ein US-amerikanischer Experimentalphysiker.

Gabrielse studierte am Calvin College in Grand Rapids (Michigan) (Bachelor 1973) und an der University of Chicago, wo er 1975 seinen Masterabschluss machte und 1980 promoviert wurde. Ab 1982 war er Assistant Professor an der University of Washington und ab 1987 Professor an der Harvard University. Seit 2003 ist er dort George Vasmer Leverett Professor of Physics. 2000 bis 2003 war er Vorsitzender der Physik-Fakultät in Harvard.

Gabrielse gelangen verschiedene wesentliche Verbesserungen in der Messung fundamentaler physikalischer Größen.

Er leitete die TRAP Kollaboration, der es gelang Ionenfallen für Antiprotonen bei bis dahin nicht erreichten tiefen Temperaturen von 4 K zu bauen. Damit soll Antiwasserstoff mit Laserspektroskopie untersucht werden (zum Beispiel in der von Gabrielse geleiteten ATRAP Kollaboration am CERN)[1] und das Verfahren lieferte den bisher besten Test der CPT-Invarianz (Vergleich des Masse-Ladungs-Verhältnisses von Proton und Antiproton mit einer Genauigkeit von 9 · 10−11).

Mit einem Ein-Elektron-Quanten-Zyklotron (One electron quantum cyclotron) konnte die Messung des magnetischen Moments des Elektrons von Gabrielse und Mitarbeitern um einen Faktor 15 zum bis dahin 20 Jahre lang bestehenden Rekord verbessert werden.[2] Das Verfahren lieferte auch eine Verbesserung um einen Faktor 20 zu anderen Verfahren der Messung der Feinstrukturkonstante.[3]

2002 erhielt er den Davisson-Germer-Preis und 2011 den Julius-Edgar-Lilienfeld-Preis. 2007 wurde er Mitglied der National Academy of Sciences, 2019 der American Academy of Arts and Sciences. 2005 erhielt er den Humboldt Research Award und 2008 den italienischen Tommassoni und Chisesi Preis. Er ist Fellow der American Physical Society.

Er unterrichtet auch an Schulen und erhielt in Harvard einen Preis für seine Lehre (Levenson Teaching Award) für Vordiplomanden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gabrielse, Gerald - Author profile. INSPIRE-HEP. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  2. Odom, Hanneke, d´Urso, Gabrielse New measurement of the electron magnetic moment using a one electron quantum cyclotron, Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030801
  3. Gabrielse, Kinoshita, Odom, Hanneke, Nio New Determination of the Fine Structure Constant from the electron g value and QED, Phys. Rev. Letters, Band 97, 2006, 030802, Hanneke, Fogwell, Gabrielse New measurement of the electron magnetic moment and the fine structure constant; Phys. Rev. Letters, Band 100, 2008, 120801

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