Bunji Sakita

Bunji Sakita (jap. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Sakita Bunji; * 1930 in der Präfektur Toyama, Japan; † 31. August 2002 in Japan) war ein japanisch-US-amerikanischer theoretischer Physiker.

Leben

Sakita studierte an der Universität Kanazawa (Vordiplom 1953) und dann bei Shōichi Sakata an der Universität Nagoya, wo er 1956 sein Diplom ablegte. Auf Einladung von Robert Marshak war er an der University of Rochester (wo zu der Zeit schon George Sudarshan und Susumu Ōkubo waren), wo er 1959 bei Charles Goebel promovierte (The Application of Dispersion Relations to Leptonic Decays). Danach war er an der University of Wisconsin–Madison, wo er Professor wurde. 1964 war er am Argonne National Laboratory. 1970 holte ihn Robert Marshak an das City College of New York, wo er die Gruppe für theoretische Elementarteilchenphysik leitete und Distinguished Professor of Physics war.

Sakita entwickelte in den 1960er Jahren, Ideen von Eugene Paul Wigner aufgreifend, ein Quarkmodell mit der Gruppe SU(6), die Spin und Isospin vereinigte („Super-Multipletts“).[1] 1967 lernte er auf einer Reise (auf Einladung von Harry Lipkin am Weimann-Institut, dort traf er Miguel Virasoro und Gabriele Veneziano, während die israelischen Physiker im Sechstagekrieg waren) nach Israel Duale Modelle, die Vorläufer der Stringtheorie, kennen und entwickelte mit Keiji Kikkawa, Miguel Virasoro, Chen-Shiung Hsue, Jean-Loup Gervais und anderen Verfahren zur Berechnung ihrer Schleifendiagramme (Loop-Diagramme).[2] 1971 stellte er mit Gervais eine supersymmetrische Lagrange-Dichte im Rahmen der Stringtheorie auf und reihte sich damit in die frühen Pioniere der Supersymmetrie ein.[3] Sakita wandte Funktionalintegralmethoden nicht nur in der Stringtheorie (mit Gervais) und Mesonen-Feldtheorien der Kernphysik an[4], sondern auch auf kollektive Anregungen in der Vielteilchenphysik.[5] In den 1990er Jahren untersuchte er unter anderem den gebrochenzahligen Quanten-Hall-Effekt (FQHE)[6] und Ladungs-Dichtewellen (Charge Density Waves). Er erweiterte seine Theorie kollektiver Koordinaten auch auf Fermionen.[7] Mit Gervais entwickelte er Ende der 1970er Jahre eine Feldtheorie für Solitonen[8] und mit Jevicki untersuchte er den Grenzfall vieler Farbfreiheitsgrade in Matrix-Modellen.[9] Mit Rabindra Mohapatra beschäftigte er sich mit GUTs.

1970 war er Guggenheim Fellow, 1974 erhielt er den japanischen Nishina-Preis.

Literatur

  • Keiji Kikkawa, Miguel Virasoro und Spenta R. Wadia (Hrsg.): A quest for symmetry. Selected Works for Bunji Sakita. World Scientific 1999
  • Quantum theory of many variable systems and fields. World Scientific 1985
  • Michio Kaku, Antal Jevicki, Keiji Kikkawa (Hrsg.): Quarks, symmetries and strings. A symposium in honor of Sakita’s 60. Birthday. World Scientific 1991

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sakita Supermultiplets of elementary particles. In: Physical Review B. Band 136, 1964, S. 1756
  2. Kikkawa, Sakita und Virasoro: Feynman like diagrams compatible with duality 1,2 In: Physical Review. Band 184, 1970, S. 1701; Gervais und Sakita: Formulation of dual theories in terms of functional integration. In: Physical Review D. Band 1, 1970, S. 2857
  3. Gervais und Sakita: Field Theory Interpretation of Supergauges in Dual Models. In: Nuclear Physics B. Band 34, 1971, S. 832
  4. Gervais und Sakita: Large N baryonic solitons and quarks. In: Physical Review D. Band 30, 1984, S. 1795
  5. Gervais und Sakita: Extended particles in quantum field theory. In: Physical Review D. Band 11, 1975, S. 2943; Gervais, Antal Jevicki und Sakita: A collective coordinaten method for the quantization of extended systems. In: Physics Reports. Band 23, 1976, S. 237
  6. Iso, Karabali und Sakita: Fermions in the lowest Landau level, $ W_{\infty } $ algebra, droplets, chiral bosons. In: Physics Letters B. Band 296, 1992, S. 143
  7. Sakita: Collective variables of fermions and bosonization. In: Physics Letters B. Band 387, 1996, S. 118
  8. Gervais und Sakita: WKB like functions for systems with many degrees of freedom. A unified theory of solitons and pseudoparticles. In: Physical Review D. Band 16, 1977, S. 3507
  9. Jevicki und Sakita: The quantum collective field method and its application to the planar limit. In: Nuclear Physics B. Band 165, 1980, S. 511

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