Northern Light ist eine geplante kanadische unbemannte Marsmission. Am Projekt sind mehrere kanadische Universitäten, private Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt, nicht jedoch die staatliche Raumfahrtbehörde CSA.[1] Das im Wesentlichen ausführende Unternehmen ist Thoth Technology mit Hauptsitz in Kettleby. Geplanter Start der Mission war 2012.
Das Projekt wurde offiziell im Jahr 2001 von Ben Quine von der York University in Toronto ins Leben gerufen. Die York University hat das kanadische Raumfahrtprogramm ganz entscheidend vorangebracht und viele wissenschaftliche Instrumente und Baugruppen entwickelt und hergestellt. Viele dieser von der York University entwickelten Systeme befinden sich auf Raumschiffen und Sonden, die die NASA genutzt hat. Die York University hat auch beim Mars Phoenix Lander (NASA) die Wetterstation entwickelt.
Mehrere weitere Universitäten haben sich diesem Projekt angeschlossen: Alberta, Toronto, Waterloo, Winnipeg, Western Ontario, Saskatchewan, Calgary, New Brunswick, McGill University und die Simon Fraser University. Die Leitstelle für die Zeit nach der Landung auf dem Mars wird an der University of York eingerichtet.
Weitere Unternehmen sind am Projekt beteiligt: Magellan Aerospace, ENNIX Technology, EADS Astrium, SPECTRAL applied research, MDA Space Missions; CATA Alliance; Sensor & Software Inc, COM DEV International.
Die Sonde besteht aus vier Teilen:
Der Lander trägt verschiedene wissenschaftlichen Instrumente, die an den Universitäten und Firmen des Konsortiums entwickelt und gefertigt werden.
Mit Umweltsensoren werden Daten der Landegegend gemessen und aufgezeichnet: UV-Strahlung, Luftdruck, Temperatur, Staubdichte, Windgeschwindigkeit und Bodenvibrationen. Einige dieser Instrumente wurden für Beagle 2, den Lander der ESA-Sonde Mars Express in Großbritannien entwickelt.
Das Spektrometer Aurora arbeitet in einer Wellenlänge von 625 nm bis 2500 nm und erfasst den ganzen Himmel. Das Instrument wird die Atmosphärenzusammensetzung des Mars analysieren. Ein zweites Spektrometer namens Argus 4000 wird Gesteinsreflektionen analysieren.
Die Kameras an Bord des Landes haben verschiedene Brennweiten. Spezielle Filter sollen dazu beitragen, verschiedene Mineralien auf dem Mars zu identifizieren. Des Weiteren sollen mit dieser Kamera auch astronomische Beobachtungen durchgeführt werden. Eine Aufnahme der Erde von der Marsoberfläche ist unter Umständen möglich.
Mit dem Seismometer MASSur Seismic Sensor wird die Bodenbeschaffenheit des Mars erforscht. Dazu werden eine aktive Vibrationsquelle und Beschleunigungssensoren verwendet, um die elastischen und mechanischen Eigenschaften des Bodens zu bestimmen. Sedimentgestein, Permafrostboden und Wasser liefern dabei unterschiedliche Werte. Aus Redundanzgründen befindet sich ein baugleiches Gerät auf dem Rover.
Der Lander trägt in einer hermetisch verschlossenen Kapseln einige DVDs mit Mitteilungen von Kanadiern.
Der Rover mit Namen Beaver ist erforderlich, um die geologischen Gegebenheiten zu erforschen. Beaver wird ca. 6 kg wiegen und ist relativ unabhängig vom Lander. Sein Aktionsradius beträgt ca. 1 km. Ebenso wie der Lander ist der Rover mit einer Kamera, einem Spektrometer und einem Seismometer ausgerüstet.
Daneben verfügt Beaver über ein Bodenradar. Dessen 200-MHz-Signal hat eine Eindringtiefe von 20 m in weichen Boden und bis zu 100 m in Permafrostboden und in Eis. Das Radargerät teilt sich Systeme mit dem Seismometer.
Beaver ist außerdem mit einem Bohrer ausgestattet, der etwa 10 mm tief in Gestein bohren kann. Zusammen mit dem Spektrometer Aurora und einem Mikroskop kann damit nach biologischen Spuren gesucht werden.
Der Start war für das Jahr 2012 geplant. Zur verwendeten Trägerrakete gibt es noch keine Daten.
Für das Projekt wurde das Algonquin Radio Observatory im Algonquin Provincial Park in Ontario ausgewählt. Nach dem Start der Sonde wird das Teleskop den operativen Betrieb aufnehmen und die Flugbahn sowie die Systeme überprüfen.[2] Das Teleskop verfügt über einen 46 m großen Hauptreflektor. Momentan wird das Teleskop von Thoth Technology für verschiedene Missionen betrieben.