Galaxie Leo-I-Zwerggalaxie[2] | |
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Leo I in der Mitte des Bildes als schwacher milchiger Lichtfleck neben Regulus | |
Sternbild | Löwe |
Position Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |
Rektaszension | 10h 08m 27,4s[1] |
Deklination | 12° 18′ 27″ [1] |
Erscheinungsbild | |
Morphologischer Typ | dSph [1] |
Helligkeit (visuell) | (11,2 ± 0,5) mag [1] |
Winkelausdehnung | (9,8 × 7,4)′ [1] |
Physikalische Daten | |
Zugehörigkeit | Lokale Gruppe |
Radialgeschwindigkeit | (285 ± 2) km/s [1] |
Entfernung | (820.000 ± 70.000) Lj / (250.000 ± 20.000) pc [3][4] |
Geschichte | |
Entdeckung | Albert George Wilson |
Entdeckungsdatum | 1950 |
Katalogbezeichnungen | |
UGC 5470[1] • PGC 29488[1] • DDO 74, A1006, Harrington-Wilson #1, Regulus Zwerg[1] | |
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Leo I ist eine spheroidale Zwerggalaxie in Sternbild des Löwen. Sie ist etwa 820.000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt, mit einer größten Ausdehnung von ca. 7.000 Lichtjahren. Leo I ist Mitglied der Lokalen Gruppe und zählt zu den am weitesten entfernten Trabanten unserer Milchstraße.
Die Galaxie wurde bereits 1950 durch Albert George Wilson auf Fotoplattenaufnahmen bei der Durchmusterung des Palomar Observatory Sky Survey mit Hilfe des 48-Zoll-Schmidt-Teleskops am Palomar-Observatorium entdeckt[5][6].
Leo I ist lediglich 12 Bogenminuten von Regulus, dem hellsten Stern im Sternbild Löwe, entfernt. Deswegen wird die Zwerggalaxie manchmal auch als Regulus Zwerg bezeichnet. Durch das Streulicht des Sterns gestaltet sich das Studium des Objekts schwieriger und es wurde erst in den 1990er Jahren möglich es auch visuell zu untersuchen[5][6].
Die Messung der Radialgeschwindigkeiten einiger der hellsten Roten-Riesen Sterne der Galaxie ermöglichten die Bestimmung der Masse von Leo I.
Sie beträgt zumindest (2,0 ± 1,0) × 107 M⊙. Insgesamt dürfte der Zwerg aus mindestens zehn Millionen Sternen bestehen[7].
Die Ergebnisse sind jedoch noch nicht zwingend endgültig, auch beweisen noch widerlegen sie die Existenz eines Halos Dunkler Materie um die Galaxie. Dass Leo I nicht rotiert, konnte hingegen schon zweifelsfrei gezeigt werden[6].
Hypothetisch könnte es sich bei Leo I auch um einen Strom von Gezeitentrümmern im Halo unserer Milchstraße handeln[6].
Typisch für eine Zwerggalaxie ist, dass ihre Metallizität nur sehr gering ausfällt. Sie beträgt lediglich 1 % derjenigen der Sonne. Gallart et al. zeigten 1999 durch Analyse von Hubble-Weltraumteleskop Aufnahmen, dass Leo I vor 6 Milliarden und 2 Milliarden Jahren ein massives Anwachsen seiner Sternentstehungsrate erfuhr. Diese zwei Phasen zeichnen für 70 % bis 80 % der Sternpopulation der Galaxie verantwortlich. Für Sterne älter als 10 Milliarden Jahre ergaben sich keine signifikanten Hinweise. Vor etwa 1 Milliarde Jahren scheint die Sternentstehung ziemlich abrupt bis auf eine vernachlässigbare Rate abgefallen zu sein. Diese geringe Aktivität dauerte noch bis vor etwa 200 Millionen bis 500 Millionen Jahren an. Es handelt sich hiermit um die jüngste der Zwerggalaxien der Milchstraßenuntergruppe. Leo I scheint ebenfalls in einer Wolke ionisierten Gases eingebettet, die eine Masse in der Größenordnung der Galaxie besitzt [6][8].
Es wurden keine Kugelsternhaufen bei der Zwerggalaxie Leo I entdeckt[6].