Wolfgang Jeitschko: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wolfgang Jeitschko''' (* [[27. Mai]] [[1936]] in [[Prag]]) ist ein deutscher Chemiker, der sich mit Festkörperchemie befasst und ordentlicher Professor für anorganische Chemie an der [[Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] war.
'''Wolfgang Jeitschko''' (* [[27. Mai]] [[1936]] in [[Prag]]; † [[5. August]] [[2020]] in [[Münster]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.trauer.ms/traueranzeige/--2020-08-05-stadt-muenster-ev138233 |titel=Traueranzeigen von {{!}} www.trauer.ms |abruf=2020-08-09 |sprache=de-DE}}</ref> war ein deutscher [[Chemiker]], der sich mit Festkörperchemie befasste. Er war ordentlicher Professor für anorganische Chemie an der [[Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]].


Jeitschko studierte ab 1956 Chemie in Wien (Technische Hochschule und Universität) und wurde 1964 bei [[Hans Nowotny]] an der [[Universität Wien]] promoviert. Er war bis 1966 als [[Post-Doktorand]] an der [[University of Pennsylvania]], war danach ein Jahr an der Universität Wien und ging dann wieder in die USA an die [[University of Illinois at Urbana-Champaign]] und danach von 1969 bis 1975 in die Forschungsabteilung von [[DuPont]] in Wilmington in Delaware. 1975 wurde er Professor an der [[Universität Gießen]], 1979 an der [[Universität Dortmund]] und 1982 wurde er Professor in Münster am Institut für Anorganische Chemie. 2001 wurde er emeritiert.<ref>[http://idw-online.de/de/news39797 idw]</ref>
Jeitschko studierte ab 1956 Chemie in Wien (Technische Hochschule und Universität) und wurde 1964 bei [[Hans Nowotny]] an der [[Universität Wien]] promoviert. Er war bis 1966 als [[Post-Doktorand]] an der [[University of Pennsylvania]], danach ein Jahr an der Universität Wien und ging dann wieder in die USA an die [[University of Illinois at Urbana-Champaign]]. Von 1969 bis 1975 war er in der Forschungsabteilung von [[E. I. du Pont de Nemours and Company|DuPont]] in Wilmington in Delaware tätig. 1975 wurde er Professor an der [[Universität Gießen]], 1979 an der [[Universität Dortmund]] und 1982 in Münster am Institut für Anorganische Chemie. 2001 wurde er emeritiert.<ref>[http://idw-online.de/de/news39797 idw]</ref>
Er war unter anderem Gastprofessor in Genf, Lüttich, Rennes, New York und Madras.
Gastprofessuren führten ihn nach Genf, Lüttich, Rennes, New York und Madras.


Er befasst sich mit Strukturaufklärung und Synthese neuer Festkörperverbindungen, speziell an der Grenze Metall und Halbleiter, zum Beispiel Carbide und Phosphide von Übergangsmetallen und intermetallische Verbindungen. Er untersucht deren Struktur und elektrische und magnetische Eigenschaften (unter anderem Materialien (Oxypnictide), die später ab 2006 als Kandidaten für Eisen-basierte Hochtemperatursupraleiter erforscht wurden).<ref> Barbara I. Zimmer, Wolfgang Jeitschko, Jörg H. Albering, Robert Glaum, Manfred Reehuis ''The rate earth transition metal phosphide oxides LnFePO, LnRuPO and LnCoPO with ZrCuSiAs type structure'', Journal of Alloys and Compounds, Band 229, 1995, S. 238–242</ref>  
Er befasste sich mit Strukturaufklärung und Synthese neuer Festkörperverbindungen, speziell an der Grenze zwischen Metall und Halbleiter, beispielsweise Carbiden und Phosphiden von Übergangsmetallen und intermetallischen Verbindungen. Er untersuchte deren Struktur und elektrische und magnetische Eigenschaften (unter anderem Oxypnictide, die ab 2006 als Kandidaten für Eisen-basierte Hochtemperatursupraleiter erforscht wurden).<ref>Barbara I. Zimmer, Wolfgang Jeitschko, Jörg H. Albering, Robert Glaum, Manfred Reehuis ''The rate earth transition metal phosphide oxides LnFePO, LnRuPO and LnCoPO with ZrCuSiAs type structure'', Journal of Alloys and Compounds, Band 229, 1995, S. 238–242</ref>  


2010 erhielt er die [[Carl-Hermann-Medaille]], die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie, für sein Lebenswerk.<ref>[http://www.muensteranerbote.de/universitaet/carl-hermann-medaille-fur-munsteraner-chemiker/4959 Münsteraner Bote, 21. Oktober 2010]</ref> 1991 erhielt er die Kurnakow-Medaille der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]].
2010 erhielt er die [[Carl-Hermann-Medaille]], die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie, für sein Lebenswerk.<ref>[http://www.muensteranerbote.de/universitaet/carl-hermann-medaille-fur-munsteraner-chemiker/4959 Münsteraner Bote, 21. Oktober 2010]</ref> 1991 erhielt er die Kurnakow-Medaille der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]].


Jeitschko ist seit 1964 mit der Journalistin Marieluise Fichtner verheiratet und hat drei Söhne.
Jeitschko war seit 1964 mit der Journalistin Marieluise Fichtner verheiratet und hatte drei Söhne.


== Schriften ==
== Schriften ==
* mit R. Pöttgen, R.-D. Hoffmann: Structural Chemistry of Hard Materials. In: R. Riedel (Hrsg.),  Handbook of Ceramic Hard Materials, Wiley-VCH, 2000, S.&nbsp;3-40.
* mit R. Pöttgen, R.-D. Hoffmann: Structural Chemistry of Hard Materials. In: R. Riedel (Hrsg.),  Handbook of Ceramic Hard Materials, Wiley-VCH, 2000, S.&nbsp;3–40.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 14. August 2020, 10:23 Uhr

Wolfgang Jeitschko (* 27. Mai 1936 in Prag; † 5. August 2020 in Münster)[1] war ein deutscher Chemiker, der sich mit Festkörperchemie befasste. Er war ordentlicher Professor für anorganische Chemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Jeitschko studierte ab 1956 Chemie in Wien (Technische Hochschule und Universität) und wurde 1964 bei Hans Nowotny an der Universität Wien promoviert. Er war bis 1966 als Post-Doktorand an der University of Pennsylvania, danach ein Jahr an der Universität Wien und ging dann wieder in die USA an die University of Illinois at Urbana-Champaign. Von 1969 bis 1975 war er in der Forschungsabteilung von DuPont in Wilmington in Delaware tätig. 1975 wurde er Professor an der Universität Gießen, 1979 an der Universität Dortmund und 1982 in Münster am Institut für Anorganische Chemie. 2001 wurde er emeritiert.[2] Gastprofessuren führten ihn nach Genf, Lüttich, Rennes, New York und Madras.

Er befasste sich mit Strukturaufklärung und Synthese neuer Festkörperverbindungen, speziell an der Grenze zwischen Metall und Halbleiter, beispielsweise Carbiden und Phosphiden von Übergangsmetallen und intermetallischen Verbindungen. Er untersuchte deren Struktur und elektrische und magnetische Eigenschaften (unter anderem Oxypnictide, die ab 2006 als Kandidaten für Eisen-basierte Hochtemperatursupraleiter erforscht wurden).[3]

2010 erhielt er die Carl-Hermann-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie, für sein Lebenswerk.[4] 1991 erhielt er die Kurnakow-Medaille der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Jeitschko war seit 1964 mit der Journalistin Marieluise Fichtner verheiratet und hatte drei Söhne.

Schriften

  • mit R. Pöttgen, R.-D. Hoffmann: Structural Chemistry of Hard Materials. In: R. Riedel (Hrsg.), Handbook of Ceramic Hard Materials, Wiley-VCH, 2000, S. 3–40.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeigen von | www.trauer.ms. Abgerufen am 9. August 2020 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. idw
  3. Barbara I. Zimmer, Wolfgang Jeitschko, Jörg H. Albering, Robert Glaum, Manfred Reehuis The rate earth transition metal phosphide oxides LnFePO, LnRuPO and LnCoPO with ZrCuSiAs type structure, Journal of Alloys and Compounds, Band 229, 1995, S. 238–242
  4. Münsteraner Bote, 21. Oktober 2010

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