Wladimir Alexejewitsch Belinski: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wladimir Alexejewitsch Belinski''' ({{RuS|Владимир Алексеевич Белинский}}, englische Transkription Vladimir Belinski; * [[26. März]] [[1941]]) ist ein russischer theoretischer Physiker, der sich mit Gravitationsphysik und [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeiner Relativitätstheorie]] (ART) befasst.
'''Wladimir Alexejewitsch Belinski''' ({{RuS|Владимир Алексеевич Белинский}}, englische Transkription Vladimir Belinski; * [[26. März]] [[1941]]) ist ein [[Russland|russischer]] [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]], der sich mit Gravitationsphysik und [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeiner Relativitätstheorie]] (ART) befasst.


Belinski studierte ab 1958 am [[Moskauer Institut für Physik und Technologie]] und war ab 1965 am [[Landau-Institut für Theoretische Physik]], wo er 1969 promoviert wurde. Er blieb am Landau-Institut, habilitierte sich dort 1981 (russischer Doktortitel) und war danach als leitender Wissenschaftler des Landau-Instituts tätig. 1989/1990 war er Gastwissenschaftler am [[Yukawa-Institut]] in [[Kyōto]]. Seit 1990 war er Wissenschaftler (mit Lehrbefugnis) am [[Istituto Nazionale di Fisica Nucleare]] (INFN, dt. „Nationales Institut für Kernphysik“) in [[Rom]] und der Universität Rom ([[La Sapienza]]). Heute ist er Professor am [[International Center for Relativistic Astrophysics]] (ICRA) in [[Pescara]].
Belinski studierte ab 1958 am [[Moskauer Institut für Physik und Technologie]] und war ab 1965 am [[Landau-Institut für Theoretische Physik]], wo er 1969 promoviert wurde. Er blieb am Landau-Institut, habilitierte sich dort 1981 (russischer Doktortitel) und war danach als leitender Wissenschaftler des Landau-Instituts tätig. 1989/1990 war er Gastwissenschaftler am [[Yukawa-Institut]] in [[Kyōto]]. Seit 1990 war er Wissenschaftler (mit Lehrbefugnis) am [[Istituto Nazionale di Fisica Nucleare]] (INFN) in [[Rom]] und der Universität Rom ([[La Sapienza]]). Heute ist er Professor am [[International Center for Relativistic Astrophysics]] (ICRA) in [[Pescara]].


Er ist bekannt für eine Arbeit über Singularitäten in der allgemeinen Relativitätstheorie mit [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz]] und [[Isaak Markowitsch Chalatnikow]] um 1970. BKL-Singularitäten sind seitdem nach ihnen benannt und eine bis heute ungelöste Vermutung, dass diese in der Zeit stark oszillierenden Lösungen typisch in der ART sind.
Er ist bekannt für eine Arbeit über Singularitäten in der allgemeinen Relativitätstheorie mit [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz|Jewgeni Lifschitz]] und [[Issaak Markowitsch Chalatnikow|Issaak Chalatnikow]] um 1970. BKL-Singularitäten sind seitdem nach ihnen benannt und eine bis heute ungelöste Vermutung, dass diese in der Zeit stark oszillierenden Lösungen typisch in der ART sind.


Außerdem entdeckte er ab 1977 mit [[Wladimir Jewgenjewitsch Sacharow]] (Vladimir E. Zakharov) Gravitations-[[Instanton]]-Lösungen, und wandten dabei erstmals die Methode der [[inverse Streutransformation|inversen Streutransformation]] in der ART an, die sie dort zur [[Belinski-Zakharov-Transformation]] ausbauten (1978). Zu den damit gewonnenen exakten Lösungen der Feldgleichungen der ART gehören auch [[Schwarzes Loch|Schwarze Löcher]].
Außerdem entdeckte er ab 1977 mit [[Wladimir Jewgenjewitsch Sacharow]] (Vladimir E. Zakharov) Gravitations-[[Instanton]]-Lösungen, und wandten dabei erstmals die Methode der [[inverse Streutransformation|inversen Streutransformation]] in der ART an, die sie dort zur [[Belinski-Zakharov-Transformation]] ausbauten (1978). Zu den damit gewonnenen exakten Lösungen der Feldgleichungen der ART gehören auch [[Schwarzes Loch|Schwarze Löcher]].
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1974 erhielt er mit Chalatnikow und Lifschitz den [[Landau-Preis]]. 2012 war er unter anderem mit Chalatnikow einer der Empfänger des Marcel Grossmann Awards.<ref>[http://www.icra.it/mg/mg13/mg13_awards.pdf Marcel Grossmann Award 2012, pdf]</ref>
1974 erhielt er mit Chalatnikow und Lifschitz den [[Landau-Preis]]. 2012 war er unter anderem mit Chalatnikow einer der Empfänger des Marcel Grossmann Awards.<ref>[http://www.icra.it/mg/mg13/mg13_awards.pdf Marcel Grossmann Award 2012, pdf]</ref>


==Schriften==
== Schriften ==
*mit Eric Verdaguer ''Gravitational Instantons'', Cambridge University Press 2001, 2004
* mit Eric Verdaguer ''Gravitational Instantons'', Cambridge University Press 2001, 2004


==Weblinks==
== Weblinks ==
*[http://www.icra.it/People/Belinski.htm Homepage]
{{Commons|Category:Vladimir Belinski (physicist)|Wladimir Alexejewitsch Belinski}}
*[http://itp.ac.ru/ru/persons/belinski-vladimir-alekseevich/ Publikationen]
* [http://www.icra.it/People/Belinski.htm Homepage]
* [http://itp.ac.ru/ru/persons/belinski-vladimir-alekseevich/ Publikationen]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 3. März 2022, 18:59 Uhr

Wladimir Alexejewitsch Belinski (ganz rechts) im März 2014.

Wladimir Alexejewitsch Belinski ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), englische Transkription Vladimir Belinski; * 26. März 1941) ist ein russischer theoretischer Physiker, der sich mit Gravitationsphysik und allgemeiner Relativitätstheorie (ART) befasst.

Belinski studierte ab 1958 am Moskauer Institut für Physik und Technologie und war ab 1965 am Landau-Institut für Theoretische Physik, wo er 1969 promoviert wurde. Er blieb am Landau-Institut, habilitierte sich dort 1981 (russischer Doktortitel) und war danach als leitender Wissenschaftler des Landau-Instituts tätig. 1989/1990 war er Gastwissenschaftler am Yukawa-Institut in Kyōto. Seit 1990 war er Wissenschaftler (mit Lehrbefugnis) am Istituto Nazionale di Fisica Nucleare (INFN) in Rom und der Universität Rom (La Sapienza). Heute ist er Professor am International Center for Relativistic Astrophysics (ICRA) in Pescara.

Er ist bekannt für eine Arbeit über Singularitäten in der allgemeinen Relativitätstheorie mit Jewgeni Lifschitz und Issaak Chalatnikow um 1970. BKL-Singularitäten sind seitdem nach ihnen benannt und eine bis heute ungelöste Vermutung, dass diese in der Zeit stark oszillierenden Lösungen typisch in der ART sind.

Außerdem entdeckte er ab 1977 mit Wladimir Jewgenjewitsch Sacharow (Vladimir E. Zakharov) Gravitations-Instanton-Lösungen, und wandten dabei erstmals die Methode der inversen Streutransformation in der ART an, die sie dort zur Belinski-Zakharov-Transformation ausbauten (1978). Zu den damit gewonnenen exakten Lösungen der Feldgleichungen der ART gehören auch Schwarze Löcher.

1974 erhielt er mit Chalatnikow und Lifschitz den Landau-Preis. 2012 war er unter anderem mit Chalatnikow einer der Empfänger des Marcel Grossmann Awards.[1]

Schriften

  • mit Eric Verdaguer Gravitational Instantons, Cambridge University Press 2001, 2004

Weblinks

Commons: Wladimir Alexejewitsch Belinski – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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