Wilen Mitrofanowitsch Strutinski

Wilen Mitrofanowitsch Strutinski

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Wilen Mitrofanowitsch Strutinski ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), englische Transkription Vilen Mitrofanovich Strutinsky; * 16. Oktober 1929 in Odessa; † 28. Juni 1993 in Rom) war ein sowjetischer Kernphysiker.

Leben

Strutinski machte 1946 in Odessa sein Abitur (nachdem die Familie im Zweiten Weltkrieg nach Swerdlowsk evakuiert worden war). Er studierte an der Universität in Odessa und der Staatlichen Universität in Charkow mit dem Abschluss in theoretischer Physik 1952. Danach war er am Kurtschatow-Institut in der Abteilung von Arkadi Migdal und befasste sich mit Kernphysik. Er blieb dort bis 1970. 1959 wurde er am MIFI promoviert. 1965 folgte die Habilitation (russischer Doktortitel) am JINR in Dubna. Ihm wurden früh Auslandsreisen erlaubt, zum Beispiel 1956 in die Niederlande, 1957/58 an das Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen, 1960 nach Kanada und 1963/64 in die USA.

In den 1950er Jahren befasste er sich mit Alpha-Zerfall in deformierten Kernen (Thema seiner Dissertation) und der Winkelverteilung der Spaltfragmente bei rotierenden Kernen. Der theoretischen Forschung über das Phänomen der Kernspaltung blieb er auch weiter treu.

1967 bis 1970 war er Gastprofessor am Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen. Danach ging er an das Institut für Kernphysik der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Kiew als Leiter der Abteilung theoretische Kernphysik, was er bis 1991 blieb.

Strutinski wurde bekannt durch die Entwicklung einer Theorie der Kernspaltung (und allgemein Deformationen im Tröpfchenmodell) mit Schalentheorie-Korrekturen (ab 1966). Er entwickelte auch im Anschluss an die Spurformel von Martin Gutzwiller einen semiklassischen Zugang zu Schalentheorieeffekten.

In den 1980er Jahren befasste er sich mit Schwerionenreaktionen.

1978 erhielt er den Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik und 1991 erhielt er den Humboldt-Forschungspreis. 1979 wurde er Ehrendoktor der Universität Kopenhagen.

Strutinski starb 1993 in Rom auf dem Weg nach Griechenland, wo er an einer Konferenz teilnehmen wollte.

Schriften

  • Strutinsky Nuclear deformation energy, Sov. J. Nucl. Phys., Band 3, 1966, S. 449
  • Strutinsky Shell effects in nuclear physics and deformation energies, Nuclear Physics A, Band 95, 1967, S. 420–442
  • Strutinsky Shells in deformed nuclei, Nucl. Phys. A, Band 122, 1968, S. 1–33
  • J. Damgard, H.C. Pauli, V. V. Pashkevich, V. M. Strutinsky A method for solving the independent particle Schrödinger equation with a deformed average field, Nuclear Physics A, Band 135, 1969, S. 432–444
  • Matthias Brack, J. Damgard, A. S. Jensen, H. C. Pauli, V. M. Strutinsky, C. Y. Wong Funny Hills: the shell correction approach to the nuclear shell effects and its application to the fission process, Reviews of Modern Physics, Band 44, 1972, S. 320–405
  • Strutinsky Semiclassical theory of nuclear shell structure, Nucleonica, Band 20, 1975, S. 679–716
  • A. G. Magner, Strutinsky Quasiclassical theory of the nuclear shell structure, Sov. Phys.Part.&Nucl., Band 7, 1977, S. 138–163

Literatur

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