Vladimir Zworykin: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vladimir Kosma Zworykin''' (ursprünglich {{ruS|Владимир Козьмич Зворыкин}} ''Wladimir Kosmitsch Sworykin''; * {{JULGREGDATUM|29|7|1888|Link="true"}} in [[Murom]], [[Russisches Kaiserreich]]; † [[29. Juli]] [[1982]] in [[Princeton (New Jersey)|Princeton]], [[New Jersey]]) war ein russisch-amerikanischer [[Ingenieur]], [[Physik]]er und [[Erfinder]].
'''Vladimir Kosma Zworykin''' (ursprünglich {{ruS|Владимир Козьмич Зворыкин}} ''Wladimir Kosmitsch Sworykin''; * {{JULGREGDATUM|29|7|1888|Link=1}} in [[Murom]], [[Russisches Kaiserreich]]; † [[29. Juli]] [[1982]] in [[Princeton (New Jersey)|Princeton]], [[New Jersey]]) war ein russisch-amerikanischer [[Ingenieur]], [[Physik]]er und [[Erfinder]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Vladimir Zworykin studierte von 1906 bis 1912 an der [[Staatliche Universität Sankt Petersburg|Universität Sankt Petersburg]]. Er war ein Schüler des Fernsehpioniers [[Boris Rosing]]s. Von 1912 bis 1914 setzte er sein Studium in Paris, im [[Collège de France]], unter Führung von [[Paul Langevin]] fort. Während des Ersten Weltkrieges diente er bei der Fernmeldetruppe, danach arbeitete er in der Offiziers-Radioschule im damals Petrograd genannten Sankt Petersburg. Nach der Oktoberrevolution 1917 floh er nach [[Omsk]], damals das Zentrum der antibolschewistischen Bewegung in Sibirien, wo er sich mit dem Bau von Radiostationen beschäftigte. 1919, während einer Dienstreise nach New York, wurde die antibolschewistische Bewegung in Sibirien endgültig zerschlagen, daher gab es keinen Weg mehr zurück in die Heimat. In den USA wurde er Angestellter bei der [[Westinghouse Electric Corporation]]. Er ließ sich 1923 die [[Ikonoskop]]-Röhre patentieren. Das Ikonoskop ist das erste brauchbare Gerät zur elektronischen Abtastung und Zerlegung von Bildern in elektrische Signale. Dessen Prototyp wurde durch Zworykin aber erst 1933 verwirklicht, zu einem Zeitpunkt, als sein Konkurrent [[Philo Farnsworth|Farnsworth]] diese Röhre schon gebaut und in einer Kamera eingesetzt hatte (zuerst 1926). Jedoch erfand Zworykin 1929 die [[Kineskop]]-Röhre zur elektronischen Wiedergabe dieser Bilder und gilt damit als einer der Väter des modernen [[Elektronisches Fernsehen|elektronischen Fernsehens]]. Die heutigen Bildröhren entsprechen praktisch Zworykins Kineskop.
Vladimir Zworykin studierte von 1906 bis 1912 an der [[Staatliche Universität Sankt Petersburg|Universität Sankt Petersburg]]. Er war ein Schüler des Fernsehpioniers [[Boris Rosing]]s. Von 1912 bis 1914 setzte er sein Studium in Paris, im [[Collège de France]], unter Führung von [[Paul Langevin]] fort. Während des Ersten Weltkrieges diente er bei der Fernmeldetruppe, danach arbeitete er in der Offiziers-Radioschule im damals Petrograd genannten Sankt Petersburg. Nach der Oktoberrevolution 1917 floh er nach [[Omsk]], damals das Zentrum der [[Weiße Bewegung|antibolschewistischen Bewegung]] in Sibirien, wo er sich mit dem Bau von Radiostationen beschäftigte. 1919, während einer Dienstreise nach New York, wurde die antibolschewistische Bewegung in Sibirien endgültig zerschlagen, daher gab es keinen Weg mehr zurück in die Heimat. In den USA wurde er Angestellter bei der [[Westinghouse Electric Corporation]]. Er ließ sich 1923 die [[Ikonoskop]]-Röhre patentieren. Das Ikonoskop ist das erste brauchbare Gerät zur elektronischen Abtastung und Zerlegung von Bildern in elektrische Signale. Dessen Prototyp wurde durch Zworykin aber erst 1933 verwirklicht, zu einem Zeitpunkt, als sein Konkurrent [[Philo Farnsworth|Farnsworth]] diese Röhre schon gebaut und in einer Kamera eingesetzt hatte (zuerst 1926). Jedoch erfand Zworykin 1929 die [[Kineskop]]-Röhre zur elektronischen Wiedergabe dieser Bilder und gilt damit als einer der Väter des modernen [[Elektronisches Fernsehen|elektronischen Fernsehens]]. Die überwiegend bis in die 1990er Jahre produzierten Bildröhren entsprechen praktisch Zworykins Kineskop.


Zworykin war auch an der Entwicklung des Farbfernsehens und des [[Elektronenmikroskop]]s (1942) beteiligt.
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== Mitgliedschaft ==
== Mitgliedschaft ==
1941 wurde Zworykin in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref>''Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949'' ([https://www.amacad.org/multimedia/pdfs/publications/bookofmembers/electionIndex1900-1949.pdf PDF]). Abgerufen am 27. September 2015</ref> Seit 1931 war er Fellow der [[American Physical Society]].
1941 wurde Zworykin in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt,<ref>{{Amacad|Z|2018-02-05}}</ref> 1943 in die [[National Academy of Sciences]] und 1948 in die [[American Philosophical Society]].<ref>{{Internetquelle| url=https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Vladimir+Kosma+Zworykin&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced| titel=Member History: Vladimir Kosma Zworykin| hrsg=American Philosophical Society| zugriff=2018-11-17}}</ref> Seit 1931 war er Fellow der [[American Physical Society]].
 
== Persönliches ==
Die Schachspielerin [[Kira Alexejewna Sworykina|Kira Sworykina]] war eine Nichte von Zworykin.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
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* V. K. Zworykin, George A. Morton: ''Television; the Electronics of Image Transmission.'' J. Wiley&Sons, New York 1940.
* V. K. Zworykin, George A. Morton: ''Television; the Electronics of Image Transmission.'' J. Wiley&Sons, New York 1940.
* V. K. Zworykin, E. D. Wilson: ''Photoelectricity and its application.'' J. Wiley&Sons, New York 1949.
* V. K. Zworykin, E. D. Wilson: ''Photoelectricity and its application.'' J. Wiley&Sons, New York 1949.
* V. K. Zworykin u.a.: ''Electron Optics and the Electron Microscope.'' J. Wiley&Sons, New York 1945.
* V. K. Zworykin u.&nbsp;a.: ''Electron Optics and the Electron Microscope.'' J. Wiley&Sons, New York 1945.
* V. K. Zworykin: ''Some Prospects in the Field of Electronics.'' Washington 1952.
* V. K. Zworykin: ''Some Prospects in the Field of Electronics.'' Washington 1952.
* V. K. Zworykin: ''Como evoluciona la televisión.'' Madrid 1954.
* V. K. Zworykin: ''Como evoluciona la televisión.'' Madrid 1954.
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[[Kategorie:Pionier der Fernsehübertragung]]
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[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
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[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]
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Aktuelle Version vom 8. Juni 2021, 13:47 Uhr

Kyrillisch (Russisch)
Влади́мир Козьми́ч Зворы́кин
Transl.: Vladimir Koz’mič Zvorykin
Transkr.: Wladimir Kosmitsch Sworykin
Vladimir Kosma Zworykin
Vladimir Kosma Zworykin und Mildred Birt vor einem Kineskop, 1929

Vladimir Kosma Zworykin (ursprünglich {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) Wladimir Kosmitsch Sworykin; * 17. Julijul./ 29. Juli 1888greg. in Murom, Russisches Kaiserreich; † 29. Juli 1982 in Princeton, New Jersey) war ein russisch-amerikanischer Ingenieur, Physiker und Erfinder.

Leben und Werk

Vladimir Zworykin studierte von 1906 bis 1912 an der Universität Sankt Petersburg. Er war ein Schüler des Fernsehpioniers Boris Rosings. Von 1912 bis 1914 setzte er sein Studium in Paris, im Collège de France, unter Führung von Paul Langevin fort. Während des Ersten Weltkrieges diente er bei der Fernmeldetruppe, danach arbeitete er in der Offiziers-Radioschule im damals Petrograd genannten Sankt Petersburg. Nach der Oktoberrevolution 1917 floh er nach Omsk, damals das Zentrum der antibolschewistischen Bewegung in Sibirien, wo er sich mit dem Bau von Radiostationen beschäftigte. 1919, während einer Dienstreise nach New York, wurde die antibolschewistische Bewegung in Sibirien endgültig zerschlagen, daher gab es keinen Weg mehr zurück in die Heimat. In den USA wurde er Angestellter bei der Westinghouse Electric Corporation. Er ließ sich 1923 die Ikonoskop-Röhre patentieren. Das Ikonoskop ist das erste brauchbare Gerät zur elektronischen Abtastung und Zerlegung von Bildern in elektrische Signale. Dessen Prototyp wurde durch Zworykin aber erst 1933 verwirklicht, zu einem Zeitpunkt, als sein Konkurrent Farnsworth diese Röhre schon gebaut und in einer Kamera eingesetzt hatte (zuerst 1926). Jedoch erfand Zworykin 1929 die Kineskop-Röhre zur elektronischen Wiedergabe dieser Bilder und gilt damit als einer der Väter des modernen elektronischen Fernsehens. Die überwiegend bis in die 1990er Jahre produzierten Bildröhren entsprechen praktisch Zworykins Kineskop.

Zworykin war auch an der Entwicklung des Farbfernsehens und des Elektronenmikroskops (1942) beteiligt.

Das IEEE verlieh zwischen 1952 und 1986 einen nach Zworykin benannten Preis für herausragende technische Entwicklungen auf dem Gebiet Television.[1]

Mitgliedschaft

1941 wurde Zworykin in die American Academy of Arts and Sciences gewählt,[2] 1943 in die National Academy of Sciences und 1948 in die American Philosophical Society.[3] Seit 1931 war er Fellow der American Physical Society.

Persönliches

Die Schachspielerin Kira Sworykina war eine Nichte von Zworykin.

Veröffentlichungen

  • V. K. Zworykin, Earl DeWitt Wilson: Photocells and their Application. J. Wiley&Sons, New York 1930.
  • V. K. Zworykin, George A. Morton: Television; the Electronics of Image Transmission. J. Wiley&Sons, New York 1940.
  • V. K. Zworykin, E. D. Wilson: Photoelectricity and its application. J. Wiley&Sons, New York 1949.
  • V. K. Zworykin u. a.: Electron Optics and the Electron Microscope. J. Wiley&Sons, New York 1945.
  • V. K. Zworykin: Some Prospects in the Field of Electronics. Washington 1952.
  • V. K. Zworykin: Como evoluciona la televisión. Madrid 1954.
  • V. K. Zworykin, G. A. Morton: Television; the Electronics of Image Transmission in Color and Monochrome. J. Wiley&Sons, New York 1954.
  • V. K. Zworykin, E. G. Ramberg, L. E. Flory: Television in Science and Industry. J. Wiley&Sons, New York 1958.

Literatur

  • Albert Abramson: Zworykin, Pioneer of Television. Champaign, Illinois 1995, ISBN 0-252-02104-5.
  • Vasilij Borisov: Vladimir Koz'mič Zvorykin, 1889–1982. Moskau 2002, ISBN 5-02-022727-7.

Weblinks

  • Biografie, Russische Wissenschaftler und Erfinder (russisch)
  • Biografie, Spacelink (russisch)

Einzelnachweise

  1. Seite der IEEE zum IEEE Vladimir Zworykin Award (englisch, besucht am 7. Mai 2008)
  2. Book of Members 1780–present, Chapter Z. (PDF; 789 kB) In: American Academy of Arts and Sciences (amacad.org). Abgerufen am 5. Februar 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Member History: Vladimir Kosma Zworykin. American Philosophical Society, abgerufen am 17. November 2018.

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