Vikram Sarabhai: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vikram Ambalal Sarabhai''' (* [[12. August]] [[1919]] in [[Ahmedabad]], [[Gujarat]]; † [[30. Dezember]] [[1971]] in [[Thiruvananthapuram]], [[Kerala]]) war ein [[Indien|indischer]] [[Physiker]]. Er gilt als Vater des indischen [[Raumfahrt]]<nowiki></nowiki>programms und trug entscheidend zur Entwicklung der Raketen- und Satellitentechnologie seines Landes bei.
'''Vikram Ambalal Sarabhai''' (* [[12. August]] [[1919]] in [[Ahmedabad]], [[Gujarat]]; † [[30. Dezember]] [[1971]] in [[Thiruvananthapuram]], [[Kerala]]) war ein [[Indien|indischer]] [[Physiker]]. Er gilt als Vater des indischen [[Raumfahrt]]<nowiki></nowiki>programms und trug entscheidend zur Entwicklung der Raketen- und Satellitentechnologie seines Landes bei.


== Leben und Leistungen ==
== Leben und Leistungen ==
Vikram Sarabhai war eines von acht Kindern einer reichen Industriellenfamilie aus dem westindischen Ahmedabad ([[Gujarat]]). Nach dem Besuch einer eigens von seinen Eltern für ihre Kinder eingerichteten Privatschule studierte er in [[Cambridge]], wo er 1939 in Naturwissenschaften absolvierte. Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kehrte er nach Indien zurück, um am Indian Institute of Science in [[Bangalore]] unter Physiknobelpreisträger [[C.&nbsp;V. Raman]] [[Kosmische Strahlung]] zu studieren. Während dieser Zeit nahm er eigene Strahlungsmessungen u.&nbsp;a. in [[Pune]] und in [[Kaschmir]] vor. Nach Kriegsende ging er erneut nach Cambridge und promovierte dort 1947 über kosmische Strahlung in den Tropen.
Vikram Sarabhai war eines von acht Kindern einer reichen Industriellenfamilie aus dem westindischen Ahmedabad ([[Gujarat]]). Nach dem Besuch einer eigens von seinen Eltern für ihre Kinder eingerichteten Privatschule studierte er in [[Cambridge]], wo er 1939 ein naturwissenschaftliches Studium absolvierte. Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kehrte er nach Indien zurück, um am Indian Institute of Science in [[Bangalore]] unter Physiknobelpreisträger [[C.&nbsp;V. Raman]] [[Kosmische Strahlung]] zu studieren. Während dieser Zeit nahm er eigene Strahlungsmessungen u.&nbsp;a. in [[Pune]] und in [[Kaschmir]] vor. Nach Kriegsende ging er erneut nach Cambridge und promovierte dort 1947 über kosmische Strahlung in den Tropen.


Zurück in seiner Heimat, gründete Sarabhai in Ahmedabad das ''Physical Research Laboratory (PRL)'', das später u.&nbsp;a. auch vom indischen Atomenergieministerium unterstützt wurde. Daneben war er jedoch nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als erfolgreicher Unternehmer tätig. 1962 trug er wesentlich zur Gründung des [[Indian Institute of Management Ahmedabad|Indian Institute of Management]] (IIM) in seiner Geburtsstadt bei, das heute auch in fünf weiteren indischen Städten vertreten ist und zu den bedeutendsten Wirtschaftsakademien des Landes zählt. Im gleichen Jahr wurde er Direktor des ebenfalls auf seine Anregung hin entstandenen ''Indian National Committee for Space Research (INCOSPAR)'', welches mit der Entwicklung eines indischen Raumfahrtprogramms beauftragt wurde. 1969 entstand daraus die indische Raumfahrtbehörde [[Indian Space Research Organisation|ISRO]]. Auch Indiens erster Raketenstartplatz [[Thumba]] nahe [[Thiruvananthapuram]] entstand unter Sarabhais Leitung. 1966 wurde ihm zusätzlich der Vorsitz der Atomenergiekommission übertragen.
Zurück in seiner Heimat, gründete Sarabhai in Ahmedabad das ''Physical Research Laboratory (PRL)'', das später u.&nbsp;a. auch vom indischen Atomenergieministerium unterstützt wurde. Daneben war er jedoch nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als erfolgreicher Unternehmer tätig. 1962 trug er wesentlich zur Gründung des [[Indian Institute of Management Ahmedabad|Indian Institute of Management]] (IIM) in seiner Geburtsstadt bei, das heute auch in fünf weiteren indischen Städten vertreten ist und zu den bedeutendsten Wirtschaftsakademien des Landes zählt. Im gleichen Jahr wurde er Direktor des ebenfalls auf seine Anregung hin entstandenen ''Indian National Committee for Space Research (INCOSPAR)'', welches mit der Entwicklung eines indischen Raumfahrtprogramms beauftragt wurde. 1969 entstand daraus die indische Raumfahrtbehörde [[Indian Space Research Organisation|ISRO]]. Auch Indiens erster Raketenstartplatz [[Thumba]] nahe [[Thiruvananthapuram]] entstand unter Sarabhais Leitung. 1966 wurde ihm zusätzlich der Vorsitz der Atomenergiekommission übertragen.
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== Weblinks ==
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* ISRO: Former Chairmen. [http://www.isro.org/Ourchairman/former/vsbhai.aspx Dr. Vikram Sarabhai] (englisch)
* ISRO: Former Chairmen. [http://www.isro.org/Ourchairman/former/vsbhai.aspx Vikram Sarabhai] (englisch)
* Maps of India: [http://www.mapsofindia.com/who-is-who/science-technology/vikram-sarabhai.html Vikram Sarabhai] (englisch)
* Maps of India: [http://www.mapsofindia.com/who-is-who/science-technology/vikram-sarabhai.html Vikram Sarabhai] (englisch)


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|GEBURTSORT=[[Ahmedabad]]
|GEBURTSORT=[[Ahmedabad]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2021, 07:33 Uhr

Vikram Sarabhai (1969)

Vikram Ambalal Sarabhai (* 12. August 1919 in Ahmedabad, Gujarat; † 30. Dezember 1971 in Thiruvananthapuram, Kerala) war ein indischer Physiker. Er gilt als Vater des indischen Raumfahrtprogramms und trug entscheidend zur Entwicklung der Raketen- und Satellitentechnologie seines Landes bei.

Leben und Leistungen

Vikram Sarabhai war eines von acht Kindern einer reichen Industriellenfamilie aus dem westindischen Ahmedabad (Gujarat). Nach dem Besuch einer eigens von seinen Eltern für ihre Kinder eingerichteten Privatschule studierte er in Cambridge, wo er 1939 ein naturwissenschaftliches Studium absolvierte. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach Indien zurück, um am Indian Institute of Science in Bangalore unter Physiknobelpreisträger C. V. Raman Kosmische Strahlung zu studieren. Während dieser Zeit nahm er eigene Strahlungsmessungen u. a. in Pune und in Kaschmir vor. Nach Kriegsende ging er erneut nach Cambridge und promovierte dort 1947 über kosmische Strahlung in den Tropen.

Zurück in seiner Heimat, gründete Sarabhai in Ahmedabad das Physical Research Laboratory (PRL), das später u. a. auch vom indischen Atomenergieministerium unterstützt wurde. Daneben war er jedoch nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als erfolgreicher Unternehmer tätig. 1962 trug er wesentlich zur Gründung des Indian Institute of Management (IIM) in seiner Geburtsstadt bei, das heute auch in fünf weiteren indischen Städten vertreten ist und zu den bedeutendsten Wirtschaftsakademien des Landes zählt. Im gleichen Jahr wurde er Direktor des ebenfalls auf seine Anregung hin entstandenen Indian National Committee for Space Research (INCOSPAR), welches mit der Entwicklung eines indischen Raumfahrtprogramms beauftragt wurde. 1969 entstand daraus die indische Raumfahrtbehörde ISRO. Auch Indiens erster Raketenstartplatz Thumba nahe Thiruvananthapuram entstand unter Sarabhais Leitung. 1966 wurde ihm zusätzlich der Vorsitz der Atomenergiekommission übertragen.

Vikram Sarabhai war mit der Tänzerin Mrinalini Sarabhai verheiratet. In der Nacht vom 29. zum 30. Dezember 1971 verstarb er im Alter von nur 52 Jahren nach plötzlichem Herzstillstand. Er hatte sich routinemäßig in Thiruvananthapuram aufgehalten.

Ehrungen

Vikram Sarabhai erhielt mehrere hohe Auszeichnungen, darunter 1966 den Padma Bhushan und 1972 postum auch den Padma Vibhushan, den zweithöchsten zivilen Orden Indiens. 1970 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Das Vikram Sarabhai Space Centre in Thiruvananthapuram trägt heute Sarabhai zu Ehren seinen Namen. Nach ihm wurde außerdem auch der Mondkrater Sarabhai[1] und der Asteroid (2987) Sarabhai benannt.[2]

Weblinks

Commons: Vikram Sarabhai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sarabhai. In: Gazetteer of Planetary Nomenclature. International Astronomical Union, abgerufen am 22. Juli 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. 2987 Sarabhai (4583 P-L). In: JPL Small-Body Database Browser. Jet Propulsion Laboratory, abgerufen am 22. Juli 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

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