Ursula Keller (Physikerin)

Ursula Keller (Physikerin)

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Ursula Keller (* 21. Juni 1959 in Zug)[1] ist eine Schweizer Physikerin und Professorin an der ETH Zürich. Sie arbeitet vor allem auf dem Gebiet der Ultrakurzpuls-Laserphysik. Sie erfand das SESAM (Semiconductor Saturable Absorber Mirror).

Leben und Wirken

Ursula Keller erhielt ihr Diplom in Physik 1984 an der ETH Zürich. Bis 1985 arbeitete sie im Anschluss an der Heriot-Watt University an optischer Bistabilität mit einem Forschungsstipendium der ETH. Ihre Ausbildung setzte sie in den USA an der Stanford University fort, wo sie 1987 den Master of Science (M.Sc.) und 1989 den Ph. D. in angewandter Physik erwarb. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der optischen Untersuchung der Ladungsverteilung und Spannung in integrierten Schaltkreisen (IC) aus Galliumarsenid sowie in rauscharmen Ultrakurzpuls-Lasersystemen.

1989 ging sie an die AT&T Bell Laboratories. Hier forschte sie an optischen Schaltern, Ultrakurzpuls-Lasersystemen und Halbleiter-Spektroskopie. In dieser Zeit erfand sie den SESAM-Chip.[2]

Seit März 1993 ist sie Professorin an der ETH Zürich, erst als Assistenzprofessorin, seit Ende 1997 auf einer vollen Professorenstelle. Sie war die erste Physik-Professorin an der ETH-Zürich.[3]

Ihre Forschungsinteressen an der ETH Zürich sind weiterhin die Ultrakurzpulslaser, Erzeugung hoher Harmonischer, Attosekunden-Physik, ultraschnelle Spektroskopie und neue Bauelemente für Anwendungen in der optischen Datenverarbeitung und der optischen Kommunikation.

Sie hat über 240 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften mit Peer-Review sowie 11 Buchkapitel verfasst (Stand 2008.) Im Jahr 2000 war sie die dritthäufigst zitierte Forscherin der vergangenen zehn Jahre im Gebiet der Optoelektronik.

Mit ihrem Mann Kurt Weingarten gründete sie 1994 in Zürich das Unternehmen Time-Bandwidth Products als Spin-off zur Kommerzialisierung neuer Entwicklungen im Gebiet der diodengepumpten Ultrakurzpulslasertechnik.[4] Sie haben zwei gemeinsame Kinder.[2]

2001 und 2006 hatte Ursula Keller Gastprofessuren an der Universität Lund bzw. der University of California, Berkeley inne. Seit 2010 ist sie Direktorin des vom Schweizerischen Nationalfonds initiierten Forschungsprogramms NCCR MUST (Molecular Ultrafast Science and Technology).

Ehrungen, Preise und Mitgliedschaften

Ursula Keller ist Fellow der Optical Society of America (OSA), elected foreign member der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften und senior member des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Im Jahr 2008 wurde sie zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[5]

Schriften

  • Ultra-fast solid state lasers, in Horst Weber, Hans Joachim Eichler, Reinhart Poprawe (Herausgeber): Landolt-Börnstein - Numerical Data and Functional Relationships in Science and Technology, New Series, Gruppe 8, Band 1B, Teil 1, Laser Physics- Fundamentals, Springer 2007, S.33 bis 170

Weblinks

Belege

  1. Interview in Optoelectronics, August 2001
  2. 2,0 2,1 „Laserlicht mit Taktgefühl“ innovate 1/07, S. 37
  3. Textbeitrag zum Film in nano auf 3SAT, 7. Juni 2005
  4. Company Background auf Website von Time-Bandwidth products abgerufen: 6. September 2008, (engl.)
  5. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Ursula Keller (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 15. Juli 2016.
  6. Verleihung der Ehrenmedaille, in: Informationsdienst Wissenschaft vom 2. Juni 2010, abgerufen am 3. Juni 2010

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