Theodor Benecke

Theodor Benecke

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Theodor Benecke (* 10. September 1911 in Lüneburg; † 15. Mai 1994) war Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium und Ministerialdirigent im Bundesministerium der Verteidigung.[1] Er war der Herausgeber mehrerer Buchreihen zum Thema Wehr- und Flugtechnik.

Studium und früher Werdegang

Benecke studierte Physik, Mathematik und Chemie, und schloss sein Studium 1934 mit einer Doktorarbeit zum Thema Magnetspulen und homogenen senkrechten Magnetfeldern ab. 1936 erhielt er seine Fluglizenz und nahm eine Stelle bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt an. Ab 1939 war er Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium, und dort unter anderem für „Abwurfwaffen See“ zuständig. Ab 1940 war er an der Entwicklung Deutscher Gegenmaßnahmen gegen britische Minen mit Hilfe von Magnetfeldern beteiligt.[2]

Amt Blank und Bundesministerium der Verteidigung

1953 nahm Benecke eine Stelle im Amt Blank, dem Vorläufer des Bundesministeriums der Verteidigung, an, und stieg dort bis zum Ministerialdirigenten auf. Ermittlungen im Rahmen der Starfighter-Affäre durch Fritz-Josef Rath, dem Leiter des Antikorruptions-Referats, ergaben, dass Benecke im Zusammenhang mit dem Auswahlverfahren als Leiter der „Abteilung T“ Bestechungsgelder der Grumman Aerospace Corporation angenommen haben soll. Benecke täuschte allerdings nur vor, dass die Super Tiger ausgewählt werden sollte, und weigerte sich seinen Einfluss für Grumman geltend zu machen.[3]

Sonstige Tätigkeiten

1969 wurde Benecke in den Vorstand des Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt aufgenommen. Von 1972 bis 1976 war er der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Weiterhin war er Präsidiälgeschäftsführer und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie.[4] Er war Herausgeber der Buchreihen Die Deutsche Luftfahrt[5] und Jahrbuch der Wehrtechnik[6].

Auszeichnungen

  • 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland[7]
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland[8]
  • 1991: Otto-Lilienthal-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt

Werke

  • Theodor Benecke, Karl-Heinz Hedwig, Joachim Hermann: Flugkörper und Lenkraketen : die Entwicklungsgeschichte der deutschen gelenkten Flugkörper vom Beginn dieses Jahrhunderts bis heute, Bernard & Graefe, 1987, ISBN 3-7637-5284-6

Einzelnachweise

  1. Berndt Feuerbacher: „ In memoriam: Theodor Benecke 1911–1994“. Acta Astronautica, Volume 38, Issue 12, Seite 973, Juni 1996, abgerufen am 4. April 2010.
  2. Nowarra, Heinz Minensuchgruppe Mausi (Flugzeug Publikations GmbH, 1995) ISBN 3-927132-26-8
  3. „Arms Sales in Germany (7. Januar 1976)“. Außenministerium der Vereinigten Staaten, 7. Januar 1976, abgerufen am 3. April 2010.
  4. „Chronik: Theodor Benecke wird 65“. (Nicht mehr online verfügbar.) Die Zeit, 24. September 1976, ehemals im Original; abgerufen am 4. April 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zeit.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  5. Peter Pedersen: „Zur eindrucksvollen Geschichte der deutschen Luftfahrt: Der Zeitgeist flog stets mit“. Die Zeit, 16. November 1984, abgerufen am 4. April 2010.
  6. „Neuerscheinungen: Jahrbuch der Wehrtechnik. Folge 12“. (Nicht mehr online verfügbar.) Die Zeit, 21. Mai 1982, ehemals im Original; abgerufen am 4. April 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zeit.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  7. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 159, 25. August 1973.
  8. Weitere prom. Johanniter. Johanneum Lüneburg, abgerufen am 7. Oktober 2012.

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