Stribeck-Kurve: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Stribeck-Kurve''' beschreibt den Verlauf der Reibkraft in Abhängigkeit von der Reibgeschwindigkeit im Falle [[Hydrodynamik|hydrodynamischer]] [[Reibung]]. Sie ist nach dem deutschen Forscher [[Richard Stribeck]] benannt, der sich u.&nbsp;a. mit Problemen der Werkstoff[[härte]] und der [[Lager (Statik)|Wellenlagerung]] beschäftigte und diese Kurve 1902 veröffentlichte.<ref>Richard Stribeck: ''Die Wesentlichen Eigenschaften der Gleit- und Rollenlager'', Z. Verein. Deut. Ing. Vol. 46 Seite 38ff. 1341–1348 (1902).</ref>
Die '''Stribeck-Kurve''' beschreibt den Verlauf der Reibkraft in Abhängigkeit von der Reibgeschwindigkeit im Falle [[Hydrodynamik|hydrodynamischer]] [[Reibung]]. Sie ist nach dem deutschen Forscher [[Richard Stribeck]] benannt, der sich u.&nbsp;a. mit Problemen der Werkstoff[[härte]] und der [[Lager (Maschinenelement)|Wellenlagerung]] beschäftigte und diese Kurve 1902 veröffentlichte.<ref>Richard Stribeck: ''Die wesentlichen Eigenschaften der Gleit- und Rollenlager''. In: ''Zeitschrift des [[Verein Deutscher Ingenieure|Vereins Deutscher Ingenieure]]'', Jg. 46 (1902), S. 1341–1348, 1432–1438 und 1463–1470. {{ISSN|0935-5715}}</ref>
   
   
== Eigenschaften ==
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* Flüssigkeitsreibung (3 im Diagramm)
* Flüssigkeitsreibung (3 im Diagramm)


Findet keine Relativbewegung statt, so herrscht Haftreibung. Sobald eine Kraft angreift, die größer als die Haftreibungskraft ''F''<sub>H</sub> ist, brechen die Kontaktstellen auf und es beginnt die Relativbewegung. Die Reibung ist hoch und zunächst wenig abhängig von der Geschwindigkeit, solange an den sich neu ausbildenden Kontaktstellen die Moleküle des Schmierstoffs vollständig verdrängt werden können, es herrscht Festkörper- oder Grenzreibung. Ist das nicht mehr der Fall, trennen also selbst an den Rauheitshügeln zumindest einige Moleküle des Schmierstoffs den Grundkörper vom Gegenkörper, so sinkt die Reibung drastisch. Die Reibung innerhalb des Schmierfilms (hydrodynamische bzw. elasto-hydrodynamische Reibung) steigt etwa linear mit der Geschwindigkeit an (III). Der Übergang von der Mischreibung zur Flüssigkeitsreibung wird als Ausklinkpunkt bezeichnet. Grundsätzlich ist der Verschleiß im Bereich der Flüssigkeitsreibung am geringsten.
Findet keine Relativbewegung statt, so herrscht Haftreibung. Sobald eine Kraft angreift, die größer als die Haftreibungskraft ''F''<sub>H</sub> ist, brechen die Kontaktstellen auf und es beginnt die Relativbewegung. Die Reibung ist hoch und zunächst wenig abhängig von der Geschwindigkeit, solange an den sich neu ausbildenden Kontaktstellen die Moleküle des Schmierstoffs vollständig verdrängt werden können –&nbsp;es herrscht Festkörper- oder Grenzreibung. Ist das bei höheren Relativgeschwindigkeiten nicht mehr der Fall, trennen also selbst an den Rauheitshügeln zumindest einige Moleküle des Schmierstoffs den Grundkörper vom Gegenkörper, so sinkt die Reibung drastisch. Die Reibung innerhalb des Schmierfilms (hydrodynamische bzw. elasto-hydrodynamische Reibung) steigt etwa linear mit der Geschwindigkeit an (III). Der Übergang von der Mischreibung zur Flüssigkeitsreibung wird als Ausklinkpunkt bezeichnet. Grundsätzlich ist der Verschleiß im Bereich der Flüssigkeitsreibung am geringsten.
 
== Quellen ==
<references/>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Stick-Slip-Effekt]]
* [[Stick-Slip-Effekt]]
* [[Hydrodynamisches Gleitlager]]
* [[Hydrodynamisches Gleitlager]]
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
* [https://d-nb.info/1066644209/34 Tribologie an Oberflächen mit maßgeschneidertem topographischem Design] (abgerufen am 11. Oktober 2019)
* [http://www.world-of-rheology.com/fileadmin/public/rheology/Tips_Tricks_Joe_Flow/XRRIA021DE-A_Joe_Flow_Stribeck_Curves.pdf Stribeck-Kurven: Ein leistungsfähiges Werkzeug für die Tribologie kurz erklärt] (abgerufen am 11. Oktober 2019)
* [http://www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de/netahtml/HSS/Diss/AnJuyeong/diss.pdf Bestimmung der Schmierungs- und Reibungsverhältnisse im Kontakt Kolbenring gegen Zylinderlaufbahn von Verbrennungsmotoren in einem Modelltribometer] (abgerufen am 11. Oktober 2019)
* [http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2012/1519/pdf/Diplomarbeit_Ausleihexemplar.pdf Tribologische Untersuchungen zum Reibungs- und Verschleiÿverhalten von Modellfetten an einem Kugel-Scheibe-Tribometer] (abgerufen am 11. Oktober 2019)
* [https://d-nb.info/1099295440/34 Zur Modellierung und Kompensation dynamischer Reibung in Aktuatorsystemen] (abgerufen am 11. Oktober 2019)


[[Kategorie:Tribologie]]
[[Kategorie:Tribologie]]

Aktuelle Version vom 10. Juni 2021, 12:47 Uhr

Stribeck-Kurve mit Reibung µ über Geschwindigkeit v

Die Stribeck-Kurve beschreibt den Verlauf der Reibkraft in Abhängigkeit von der Reibgeschwindigkeit im Falle hydrodynamischer Reibung. Sie ist nach dem deutschen Forscher Richard Stribeck benannt, der sich u. a. mit Problemen der Werkstoffhärte und der Wellenlagerung beschäftigte und diese Kurve 1902 veröffentlichte.[1]

Eigenschaften

Wesentliche Bereiche der Stribeck-Kurve sind:

  • Haftreibung (v=0)
  • Grenzreibung (1 im Diagramm)
  • Mischreibung (2 im Diagramm)
  • Flüssigkeitsreibung (3 im Diagramm)

Findet keine Relativbewegung statt, so herrscht Haftreibung. Sobald eine Kraft angreift, die größer als die Haftreibungskraft FH ist, brechen die Kontaktstellen auf und es beginnt die Relativbewegung. Die Reibung ist hoch und zunächst wenig abhängig von der Geschwindigkeit, solange an den sich neu ausbildenden Kontaktstellen die Moleküle des Schmierstoffs vollständig verdrängt werden können – es herrscht Festkörper- oder Grenzreibung. Ist das bei höheren Relativgeschwindigkeiten nicht mehr der Fall, trennen also selbst an den Rauheitshügeln zumindest einige Moleküle des Schmierstoffs den Grundkörper vom Gegenkörper, so sinkt die Reibung drastisch. Die Reibung innerhalb des Schmierfilms (hydrodynamische bzw. elasto-hydrodynamische Reibung) steigt etwa linear mit der Geschwindigkeit an (III). Der Übergang von der Mischreibung zur Flüssigkeitsreibung wird als Ausklinkpunkt bezeichnet. Grundsätzlich ist der Verschleiß im Bereich der Flüssigkeitsreibung am geringsten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Richard Stribeck: Die wesentlichen Eigenschaften der Gleit- und Rollenlager. In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Jg. 46 (1902), S. 1341–1348, 1432–1438 und 1463–1470. ISSN 0935-5715

Weblinks

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