Steven C. Pieper: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Steven Charles Pieper''' (* [[25. April]] [[1943]] in [[Oceanside (New York)|Oceanside]], [[New York (Bundesstaat)|New York]])<ref>Lebensdaten nach Pamela Kalte u.a. ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2005</ref> ist ein US-amerikanischer theoretischer [[Kernphysik]]er.
'''Steven Charles Pieper''' (* [[25. April]] [[1943]] in [[Oceanside (New York)|Oceanside]], [[New York (Bundesstaat)|New York]])<ref>Lebensdaten nach Pamela Kalte u.&nbsp;a. ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2005.</ref> ist ein US-amerikanischer theoretischer [[Kernphysik]]er.


== Leben ==
Pieper studierte an der [[University of Rochester]] (Bachelor 1965) und promovierte 1970 an der [[University of Illinois at Urbana-Champaign]]. Als [[Post-Doktorand]] war er zwei Jahre an der [[Case Western Reserve University]] und war danach ab 1972 am [[Argonne National Laboratory]], wo er seit 1996 Senior Physicist ist. 1987 bis 1990 leitete er dort die Abteilung Theoretische Physik. 1988 war er an der University of Illinois und 1989 an der Universität Pisa.
Pieper studierte an der [[University of Rochester]] (Bachelor 1965) und promovierte 1970 an der [[University of Illinois at Urbana-Champaign]]. Als [[Post-Doktorand]] war er zwei Jahre an der [[Case Western Reserve University]] und war danach ab 1972 am [[Argonne National Laboratory]], wo er seit 1996 Senior Physicist ist. 1987 bis 1990 leitete er dort die Abteilung Theoretische Physik. 1988 war er an der University of Illinois und 1989 an der Universität Pisa.


Pieper befasst sich mit kernphysikalischen Vielteilchenproblemen seit seiner Dissertation (über das Dreikörper-Streuproblem von Nukleonen am [[Deuteron]]<ref>Pieper ''Calculation of Neutron-Deuteron Scattering with s,p and d-wave forces'', Phys.Rev.Lett., Bd.27, 1971, S.1738</ref>). Er ist Mitautor des Schwerionen-Streuprogramms ''Ptolemy''. In der Berechnung der Schwerionen-Kernreaktionen und Streuung verwendete er DWBA (Distorted Wave [[Bornsche Näherung|Born Approximation]]) und Verfahren gekoppelter Kanäle. Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet er mit [[Vijay Pandharipande]] und [[Robert B. Wiringa]] (ebenfalls Argonne) an Quanten-[[Monte-Carlo-Algorithmus|Monte-Carlo]]-Rechnungen in der Kernphysik und bei Tropfen von flüssigem Helium. Verwendet wurden in der Kernphysik Variations-MC-Verfahren (womit er mit Pandharipande und Wiringa 1990 den Grundzustand des Sauerstoff-16- Kerns untersuchte<ref>Pandharipande, Pieper, Wiringa ''The ground state of O-16'', Phys. Rev. Lett. Bd.64, 1990, S.364</ref>) und Greensfunktions-MC-Verfahren. Damit berechnete er mit Kollegen erfolgreich Eigenschaften leichter Kerne (bis Kohlenstoff-12), zum Beispiel mit dem von Pandharipande und Kollegen weiterentwickelten Greensfunktions-MC-Verfahren (mit Dreinukleonenkräften der Illinois-Gruppe von Pandharipande und der Zweinukleonenkraft in der Form Argonne-v<sub>18</sub>), das er auf leistungsstarke Supercomputer übertrug.
Pieper befasst sich mit kernphysikalischen Vielteilchenproblemen seit seiner Dissertation (über das Dreikörper-Streuproblem von Nukleonen am [[Deuteron]]<ref>Pieper ''Calculation of Neutron-Deuteron Scattering with s,p and d-wave forces'', Phys.Rev.Lett., Band 27, 1971, S. 1738.</ref>). Er ist Mitautor des Schwerionen-Streuprogramms ''Ptolemy''. In der Berechnung der Schwerionen-Kernreaktionen und Streuung verwendete er DWBA (Distorted Wave [[Bornsche Näherung|Born Approximation]]) und Verfahren gekoppelter Kanäle. Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet er mit [[Vijay Pandharipande]] und [[Robert B. Wiringa]] (ebenfalls Argonne) an Quanten-[[Monte-Carlo-Algorithmus|Monte-Carlo]]-Rechnungen in der Kernphysik und bei Tropfen von flüssigem Helium. Verwendet wurden in der Kernphysik Variations-MC-Verfahren (womit er mit Pandharipande und Wiringa 1990 den Grundzustand des Sauerstoff-16-Kerns untersuchte<ref>Pandharipande, Pieper, Wiringa ''The ground state of O-16'', Phys. Rev. Lett. Band 64, 1990, S. 364.</ref>) und Greensfunktions-MC-Verfahren. Damit berechnete er mit Kollegen erfolgreich Eigenschaften leichter Kerne (bis Kohlenstoff-12), zum Beispiel mit dem von Pandharipande und Kollegen weiterentwickelten Greensfunktions-MC-Verfahren (mit Dreinukleonenkräften der Illinois-Gruppe von Pandharipande und der Zweinukleonenkraft in der Form Argonne-v<sub>18</sub>), das er auf leistungsstarke Supercomputer übertrug.


2010 erhielt er mit Wiringa den [[Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik]]. 2000 erhielt er die Medaille der Universität Chicago für herausragende Arbeit am Argonne Labor. Er ist seit 1996 Fellow der [[American Physical Society]].
2010 erhielt er mit Wiringa den [[Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik]]. 2000 erhielt er die Medaille der Universität Chicago für herausragende Arbeit am Argonne Labor. Er ist seit 1996 Fellow der [[American Physical Society]].
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== Schriften ==
== Schriften ==
* Monte Carlo Calculations of nuclei, in Navarro, Polls (Hrsg.) ''Microscopic quantum many body theories and their applications'', Springer, Lecturenotes in Physics Bd.510, 1998
* Monte Carlo Calculations of nuclei, in Navarro, Polls (Hrsg.) ''Microscopic quantum many body theories and their applications'', Springer, Lecturenotes in Physics Band 510, 1998
* mit Wiringa: ''Quantum Monte Carlo Calculations of light nuclei'', Annual Review Nuclear and Particle Science, Bd. 51, 2001, S. 53–90
* mit Wiringa: ''Quantum Monte Carlo Calculations of light nuclei.'' Annual Review Nuclear and Particle Science, Band 51, 2001, S. 53–90.
* [http://arxiv.org/abs/0711.1500 Pieper ''Quantum Monte Carlo Calculations of light nuclei'', Enrico Fermi School 2007]
* [http://arxiv.org/abs/0711.1500 Pieper ''Quantum Monte Carlo Calculations of light nuclei'', Enrico Fermi School 2007]
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.phy.anl.gov/theory/staff/scp.html Homepage]
* [http://www.phy.anl.gov/theory/staff/scp.html Homepage]
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Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 11:16 Uhr

Steven Charles Pieper (* 25. April 1943 in Oceanside, New York)[1] ist ein US-amerikanischer theoretischer Kernphysiker.

Leben

Pieper studierte an der University of Rochester (Bachelor 1965) und promovierte 1970 an der University of Illinois at Urbana-Champaign. Als Post-Doktorand war er zwei Jahre an der Case Western Reserve University und war danach ab 1972 am Argonne National Laboratory, wo er seit 1996 Senior Physicist ist. 1987 bis 1990 leitete er dort die Abteilung Theoretische Physik. 1988 war er an der University of Illinois und 1989 an der Universität Pisa.

Pieper befasst sich mit kernphysikalischen Vielteilchenproblemen seit seiner Dissertation (über das Dreikörper-Streuproblem von Nukleonen am Deuteron[2]). Er ist Mitautor des Schwerionen-Streuprogramms Ptolemy. In der Berechnung der Schwerionen-Kernreaktionen und Streuung verwendete er DWBA (Distorted Wave Born Approximation) und Verfahren gekoppelter Kanäle. Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet er mit Vijay Pandharipande und Robert B. Wiringa (ebenfalls Argonne) an Quanten-Monte-Carlo-Rechnungen in der Kernphysik und bei Tropfen von flüssigem Helium. Verwendet wurden in der Kernphysik Variations-MC-Verfahren (womit er mit Pandharipande und Wiringa 1990 den Grundzustand des Sauerstoff-16-Kerns untersuchte[3]) und Greensfunktions-MC-Verfahren. Damit berechnete er mit Kollegen erfolgreich Eigenschaften leichter Kerne (bis Kohlenstoff-12), zum Beispiel mit dem von Pandharipande und Kollegen weiterentwickelten Greensfunktions-MC-Verfahren (mit Dreinukleonenkräften der Illinois-Gruppe von Pandharipande und der Zweinukleonenkraft in der Form Argonne-v18), das er auf leistungsstarke Supercomputer übertrug.

2010 erhielt er mit Wiringa den Tom-W.-Bonner-Preis für Kernphysik. 2000 erhielt er die Medaille der Universität Chicago für herausragende Arbeit am Argonne Labor. Er ist seit 1996 Fellow der American Physical Society.

Er ist seit 1965 verheiratet und hat drei Kinder.

Er arbeitete auch viel mit Joseph Carlson zusammen (Monte Carlo Berechnungen leichter Kerne).

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach Pamela Kalte u. a. American Men and Women of Science, Thomson Gale 2005.
  2. Pieper Calculation of Neutron-Deuteron Scattering with s,p and d-wave forces, Phys.Rev.Lett., Band 27, 1971, S. 1738.
  3. Pandharipande, Pieper, Wiringa The ground state of O-16, Phys. Rev. Lett. Band 64, 1990, S. 364.

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