Siegfried Schiller: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Siegfried Maria Schiller''' (* [[16. Februar]] [[1933]] in [[Szymanów|Simsdorf]], [[Landkreis Jauer]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physiker]]. Er fungierte ab 1965 als stellvertretender Direktor des [[Forschungsinstitut Manfred von Ardenne|Forschungsinstituts Manfred von Ardenne]] und ab 1980 als Professor an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]]. Ab 1991 leitete er das neugegründete [[Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik]] in [[Dresden]].
'''Siegfried Maria Schiller''' (*&nbsp;[[16. Februar]] [[1933]] in [[Szymanów (Dobromierz)|Simsdorf]], [[Landkreis Jauer]]; † [[9. Mai]] [[2021]]<ref>''[https://trauer-anzeigen.de/traueranzeige/siegfried-maria-schiller Traueranzeige]'', in: [[Leipziger Volkszeitung]] vom 22. Mai 2021.</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Physiker]]. Er fungierte ab 1965 als stellvertretender Direktor des [[Forschungsinstitut Manfred von Ardenne|Forschungsinstituts Manfred von Ardenne]] und ab 1980 als Professor an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]]. Ab 1991 leitete er das neugegründete [[Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik]] in [[Dresden]].


== Leben ==
== Leben ==
Siegfried Schiller wurde 1933 in [[Szymanów|Simsdorf]] in [[Provinz Niederschlesien|Niederschlesien]] geboren und absolvierte nach der [[Heimatvertriebene|Vertreibung]] ein Studium der [[Physik]] an der [[Universität Leipzig]]. Ab 1956 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am [[Forschungsinstitut Manfred von Ardenne]] in [[Dresden]] tätig, wo er 1960 an der dortigen [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]]. Ab 1965 fungierte er als stellvertretender Direktor des von [[Manfred von Ardenne]] geleiteten Instituts, im Jahr 1980 erhielt er außerdem eine Professur für [[Elektronenstrahl]]technologie an der Technischen Universität Dresden. Nach der [[Wende (DDR)|politischen Wende]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] (DDR) und der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] wurde er Gründungsdirektor des [[Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik|Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik]], das 1991 in Dresden aus Arbeitsgruppen des Ardenne-Instituts entstand.
Siegfried Schiller wurde 1933 in Simsdorf in [[Provinz Niederschlesien|Niederschlesien]] geboren und absolvierte nach der [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertreibung]] ein Studium der [[Physik]] an der [[Universität Leipzig]]. Ab 1956 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am [[Forschungsinstitut Manfred von Ardenne]] in [[Dresden]] tätig, wo er 1960 an der dortigen [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]]. Ab 1965 fungierte er als stellvertretender Direktor des von [[Manfred von Ardenne]] geleiteten Instituts, im Jahr 1980 erhielt er außerdem eine Professur für [[Elektronenstrahl]]technologie an der Technischen Universität Dresden.  
 
Seit 1976 wurde Schiller als [[Inoffizieller_Mitarbeiter#Inoffizieller Mitarbeiter der Abwehr mit Feindverbindung oder zur unmittelbaren Bearbeitung im Verdacht der Feindtätigkeit stehender Personen (IMB)|IMB]] mit dem Decknamen „Pistol“ beim [[Ministerium für Staatssicherheit]] geführt.<ref>https://www.nd-aktuell.de/artikel/438482.ardenne-vize-arbeitete-fuer-hva.html</ref>
 
Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] wurde er Gründungsdirektor des [[Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik|Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik]], das 1991 in Dresden aus Arbeitsgruppen des Ardenne-Instituts entstand.


Siegfried Schiller, der Inhaber von über 200 [[Patent]]en ist, war ab 1988 korrespondierendes Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]]. In den Jahren 1965, 1977, 1981 und 1984 erhielt er den [[Nationalpreis der DDR]].
Siegfried Schiller, der Inhaber von über 200 [[Patent]]en ist, war ab 1988 korrespondierendes Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]]. In den Jahren 1965, 1977, 1981 und 1984 erhielt er den [[Nationalpreis der DDR]].


== Werke (Auswahl) ==
Er arbeitete unter anderem mit [[Manfred von Ardenne]], [[Ullrich Heisig]] und [[Siegfried Panzer]] zusammen.
 
== Publikationen ==
* ''Bedampfungstechnik: Verfahren, Einrichtungen, Anwendungen.'' Berlin 1975, zweite Auflage 1976 (als Mitautor)
* ''Bedampfungstechnik: Verfahren, Einrichtungen, Anwendungen.'' Berlin 1975, zweite Auflage 1976 (als Mitautor)
* ''Elektronenstrahltechnologie.'' Berlin 1976; Lizenzausgabe Stuttgart 1977; Nachdruck der ersten Auflage, Berlin 1995 (russische Ausgabe, Moskau 1980; englische Ausgabe, New York 1982)
* ''Elektronenstrahltechnologie.'' Berlin 1976; Lizenzausgabe Stuttgart 1977; Nachdruck der ersten Auflage, Berlin 1995 (russische Ausgabe, Moskau 1980; englische Ausgabe, New York 1982)
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== Literatur ==
== Literatur ==
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* ''Prof. Dr. rer. nat. Schiller, Siegfried (Maria).'' In: Reiner Pommerin, Thomas Hänseroth, [[Dorit Petschel]]: ''Die Professoren der TU Dresden, 1828−2003.'' Böhlau-Verlag, Köln und Weimar 2003, ISBN 3-412-02503-8, S.&nbsp;835.
* ''Prof. Dr. rer. nat. Schiller, Siegfried (Maria).'' In: [[Dorit Petschel]]: ''175 Jahre TU Dresden.'' Band 3: ''Die Professoren der TU Dresden 1828–2003.'' Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.&nbsp;V. von [[Reiner Pommerin]], Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S.&nbsp;835.
 
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 31. August 2021, 10:21 Uhr

Siegfried Maria Schiller (* 16. Februar 1933 in Simsdorf, Landkreis Jauer; † 9. Mai 2021[1]) war ein deutscher Physiker. Er fungierte ab 1965 als stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts Manfred von Ardenne und ab 1980 als Professor an der Technischen Universität Dresden. Ab 1991 leitete er das neugegründete Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik in Dresden.

Leben

Siegfried Schiller wurde 1933 in Simsdorf in Niederschlesien geboren und absolvierte nach der Vertreibung ein Studium der Physik an der Universität Leipzig. Ab 1956 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Manfred von Ardenne in Dresden tätig, wo er 1960 an der dortigen Technischen Hochschule promovierte. Ab 1965 fungierte er als stellvertretender Direktor des von Manfred von Ardenne geleiteten Instituts, im Jahr 1980 erhielt er außerdem eine Professur für Elektronenstrahltechnologie an der Technischen Universität Dresden.

Seit 1976 wurde Schiller als IMB mit dem Decknamen „Pistol“ beim Ministerium für Staatssicherheit geführt.[2]

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde er Gründungsdirektor des Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik, das 1991 in Dresden aus Arbeitsgruppen des Ardenne-Instituts entstand.

Siegfried Schiller, der Inhaber von über 200 Patenten ist, war ab 1988 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. In den Jahren 1965, 1977, 1981 und 1984 erhielt er den Nationalpreis der DDR.

Er arbeitete unter anderem mit Manfred von Ardenne, Ullrich Heisig und Siegfried Panzer zusammen.

Publikationen

  • Bedampfungstechnik: Verfahren, Einrichtungen, Anwendungen. Berlin 1975, zweite Auflage 1976 (als Mitautor)
  • Elektronenstrahltechnologie. Berlin 1976; Lizenzausgabe Stuttgart 1977; Nachdruck der ersten Auflage, Berlin 1995 (russische Ausgabe, Moskau 1980; englische Ausgabe, New York 1982)

Literatur

  • Schiller, Siegfried. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 317.
  • Prof. Dr. rer. nat. Schiller, Siegfried (Maria). In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 835.

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