Siegfried Bethke: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Wissenschaftlicher Werdegang ===
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Siegfried Bethke studierte an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Ruprecht-Karls-Universität]] in [[Heidelberg]], an der er 1983 promovierte und sich 1987 habilitierte. Er verbrachte 1987/88 einen Forschungsaufenthalt als ''[[Feodor Lynen|Feodor-Lynen]]-Stipendiat'' der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] am [[Lawrence Berkeley National Laboratory]]. Im Anschluss daran forschte er als ''[[Werner Heisenberg|Heisenberg]]-Stipendiat'' der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] am [[CERN]], dem Europäischen Zentrum für [[Kernphysik|Kern-]] und [[Teilchenphysik]]. 1993 erhielt er einen Ruf als Professor für experimentelle Physik an die [[RWTH Aachen]], wo er bis 1999 Lehrstuhlinhaber am III. Physikalischen Institut  war. 1999 wurde er „Wissenschaftliches Mitglied“ und Direktor am [[Max-Planck-Institut für Physik]] in [[München]], das er von 2000 bis 2005 als geschäftsführender Direktor leitete.
Siegfried Bethke studierte an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Ruprecht-Karls-Universität]] in [[Heidelberg]], an der er 1983 promovierte und sich 1987 habilitierte. Er verbrachte 1987/88 einen Forschungsaufenthalt als ''[[Feodor Lynen|Feodor-Lynen]]-Stipendiat'' der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] am [[Lawrence Berkeley National Laboratory]]. Im Anschluss daran forschte er als ''[[Werner Heisenberg|Heisenberg]]-Stipendiat'' der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] am [[CERN]], dem Europäischen Zentrum für [[Kernphysik|Kern-]] und [[Teilchenphysik]]. 1993 erhielt er einen Ruf als Professor für experimentelle Physik an die [[RWTH Aachen]], wo er bis 1999 Lehrstuhlinhaber am III. Physikalischen Institut  war. 1999 wurde er „Wissenschaftliches Mitglied“ und Direktor am [[Max-Planck-Institut für Physik]] in [[München]], das er von 2000 bis 2005 als geschäftsführender Direktor leitete. Im Jahr 2000 ernannte ihn die [[Technische Universität München]] zum Honorarprofessor. Seit Januar 2013 ist er geschäftsführender Direktor des [[Max-Planck-Gesellschaft |MPG-Halbleiterlabors]] in München-Neuperlach.


=== Forschungsaktivitäten ===
=== Forschungsaktivitäten ===


Bethkes Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung hochenergetischer Teilchenkollisionen an [[Teilchenbeschleuniger]]n und die Entwicklung von [[Teilchendetektor]]en zum Nachweis dieser Kollisionen. Bethke ist Mitglied der [[OPAL (Detektor)|OPAL]]-Kollaboration am [[Large Electron-Positron Collider|LEP]]-[[Speicherring]] des [[CERN]]. Er ist der verantwortliche Direktor für die Aktivitäten des MPI für Physik innerhalb der [[ATLAS (Detektor)|ATLAS-Kollaboration]] am [[Large Hadron Collider|LHC]] des CERN. Des Weiteren leistet Bethke Beiträge zur experimentellen Überprüfung der [[Quantenchromodynamik]] und zur experimentellen [[Astroteilchenphysik]].
Bethkes Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung hochenergetischer Teilchenkollisionen an [[Teilchenbeschleuniger]]n und die Entwicklung von [[Teilchendetektor]]en zum Nachweis dieser Kollisionen. Er ist der verantwortliche Direktor für die Aktivitäten des MPI für Physik innerhalb der [[ATLAS (Detektor)|ATLAS-Kollaboration]] am [[Large Hadron Collider|LHC]] des CERN. An der Entdeckung des Higgs-Teilchens im Jahr 2012 waren Prof. Bethke und seine Forschungsgruppen maßgeblich beteiligt. Des Weiteren leistet Bethke Beiträge zur experimentellen Überprüfung der [[Quantenchromodynamik]].


== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==
== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==


Seit 1994 ist Bethke Mitherausgeber (co-editor) des [[European Physical Journal C]]. Er wurde 1995 mit dem [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Von 1995 bis 2002 war er Mitglied des Gutachterausschusses [[Hochenergiephysik]]des [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]]. Von 1997 bis 2002 war er Mitglied des Editorial Boards des [[Journal of Physics G - Nuclear and Particle Physics]]. Seit 2000 ist er Mitglied des Wissenschaftsbeirats des Teilchenbeschleunigers [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] in Hamburg, dessen Vorsitz er im Juni 2003 einnahm.
Bethke wurde 1995 mit dem [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 1999 ist er Mit-Organisator der jährlich stattfindenden "School for High Energy Physics" im [[Kloster Maria Laach]].<ref>[https://www.maria-laach.tp.nt.uni-siegen.de/institutes.php Kontaktpersonen an den deutschsprachigen Universitäten und Instituten], auf maria-laach.tp.nt.uni-siegen.de, abgerufen am 2. Dezember 2020</ref> Von 1995 bis 2002 war er Mitglied des Gutachterausschusses [[Hochenergiephysik]] des [[Bundesministerium für Bildung und Forschung|Bundesministeriums für Bildung und Forschung]].  
 
Von 2000 bis 2004 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] in Hamburg, dessen Vorsitz er von 2002 bis 2004 einnahm. In den Jahren 2007 bis 2012 war er Chefredakteur des [[European Physical Journal C]]. 2008 nahm er den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Hochenergiephysik [[HEPHY]] in Wien ein, den er bis 2014 innehatte. Von 2009 bis 2020 war er der deutsche wissenschaftliche Abgesandte an das [[CERN]] Council, von 2012 bis 2020 vertrat er Deutschland in der European Strategy Group dieses Gremiums. Von 2013 bis 2017 war er Mitglied im Vorstand der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] (DPG), 2016 und 2017 in gleicher Funktion bei der [[European Physical Society]]. Seit 2018 ist er Mitglied im PRISMA Forum, einem Beratungskommittee des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=s%20bethke s bethke auf dem Publikationsserver Inspire HEP]
* [https://www.mpp.mpg.de/ueber-uns/organisation/direktoren/prof-dr-siegfried-bethke Prof. Dr. Siegfried Bethke am Max-Planck-Institut für Physik]
* [https://www.mpg.de/379260/physik_wissM Prof. Dr. Siegfried Bethke bei der Max-Planck-Gesellschaft]


* {{DNB-Portal|133953653}}
== Einzelnachweise ==
* [http://www.mppmu.mpg.de/common/members/bethke.html Siegfried Bethke] am [[Max-Planck-Institut für Physik]]
<references />
* [http://www.mpg.de/cgi-bin/mpg.de/person.cgi?nav=vita&persId=195122&lang=de&inst=physik&from= Vita] bei der [[Max-Planck-Gesellschaft]]
* [http://edoc.mpg.de/display.epl?outfor=bib&refineID=101846&mode=search&costr=MPGUnit1+%3D+MPI+f%C3%BCr+Physik+AND+All+persons%3Dbethke&totrows=15&offsetprev=0&myedoc=0&nohp=10&order=notchanged&col=&grp=&ui=0untF8ypA8D&pmode=prevpage Arbeiten von Siegfried Bethke im eDoc-Server der Max-Planck-Gesellschaft]
* [http://www.mppmu.mpg.de/english/Talks.html Seite des MPI für Physik mit zahlreichen Vorträgen von Bethke]


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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2020, 21:07 Uhr

Siegfried Bethke (* 15. April 1954 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Physiker und Wissenschaftsmanager.

Leben

Wissenschaftlicher Werdegang

Siegfried Bethke studierte an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, an der er 1983 promovierte und sich 1987 habilitierte. Er verbrachte 1987/88 einen Forschungsaufenthalt als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Lawrence Berkeley National Laboratory. Im Anschluss daran forschte er als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am CERN, dem Europäischen Zentrum für Kern- und Teilchenphysik. 1993 erhielt er einen Ruf als Professor für experimentelle Physik an die RWTH Aachen, wo er bis 1999 Lehrstuhlinhaber am III. Physikalischen Institut war. 1999 wurde er „Wissenschaftliches Mitglied“ und Direktor am Max-Planck-Institut für Physik in München, das er von 2000 bis 2005 als geschäftsführender Direktor leitete. Im Jahr 2000 ernannte ihn die Technische Universität München zum Honorarprofessor. Seit Januar 2013 ist er geschäftsführender Direktor des MPG-Halbleiterlabors in München-Neuperlach.

Forschungsaktivitäten

Bethkes Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung hochenergetischer Teilchenkollisionen an Teilchenbeschleunigern und die Entwicklung von Teilchendetektoren zum Nachweis dieser Kollisionen. Er ist der verantwortliche Direktor für die Aktivitäten des MPI für Physik innerhalb der ATLAS-Kollaboration am LHC des CERN. An der Entdeckung des Higgs-Teilchens im Jahr 2012 waren Prof. Bethke und seine Forschungsgruppen maßgeblich beteiligt. Des Weiteren leistet Bethke Beiträge zur experimentellen Überprüfung der Quantenchromodynamik.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Bethke wurde 1995 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 1999 ist er Mit-Organisator der jährlich stattfindenden "School for High Energy Physics" im Kloster Maria Laach.[1] Von 1995 bis 2002 war er Mitglied des Gutachterausschusses Hochenergiephysik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Von 2000 bis 2004 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des DESY in Hamburg, dessen Vorsitz er von 2002 bis 2004 einnahm. In den Jahren 2007 bis 2012 war er Chefredakteur des European Physical Journal C. 2008 nahm er den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Hochenergiephysik HEPHY in Wien ein, den er bis 2014 innehatte. Von 2009 bis 2020 war er der deutsche wissenschaftliche Abgesandte an das CERN Council, von 2012 bis 2020 vertrat er Deutschland in der European Strategy Group dieses Gremiums. Von 2013 bis 2017 war er Mitglied im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), 2016 und 2017 in gleicher Funktion bei der European Physical Society. Seit 2018 ist er Mitglied im PRISMA Forum, einem Beratungskommittee des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kontaktpersonen an den deutschsprachigen Universitäten und Instituten, auf maria-laach.tp.nt.uni-siegen.de, abgerufen am 2. Dezember 2020

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