Schaltbarer Magnet: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei '''schaltbaren Magneten''' mit [[Permanentmagnet]]en aus [[Neodym-Eisen-Bor]] handelt es sich um Konstruktionen, die es, ähnlich einem [[Elektromagnet]], ermöglichen, zwischen zwei magnetischen Zustände zu wechseln.
Bei '''schaltbaren Magneten''' mit [[Permanentmagnet]]en aus z. B. [[Neodym-Eisen-Bor]] handelt es sich um Konstruktionen, die es, ähnlich einem [[Elektromagnet]], ermöglichen, zwischen zwei magnetischen Zuständen zu wechseln.


Am bekanntesten sind [[Magnetfuß|Magnetfüße]] und Lasthebemagnete. In beiden Fällen wird durch eine Drehbewegung über einen Schalter oder einen Hebel der magnetische Flussverlauf in der Konstruktion geändert. Im Einschaltzustand geht der magnetische Fluss über die [[Polschuh|Polschuhe]]. Im ausgeschalteten Zustand wird der Fluss intern so umgeleitet, dass die Feldlinien nicht über die Polschuhe laufen. Eine wichtige Kenngröße ist die Haltekraft, die in Newton (N) angegeben wird. Es hat sich eingebürgert auch eine Kraft in kg anzugeben. Der Umrechnungsfaktor ist dabei die [[Erdbeschleunigung]] (9,81 m/s², d. h. 9,81 N entsprechen 1 kg).
Am bekanntesten sind [[Magnetfuß|Magnetfüße]] und [[Lasthebemagnet]]e. In beiden Fällen wird über einen Schalter oder einen Hebel ein Magnet gedreht, so dass sich der magnetische Flussverlauf in der Konstruktion ändert. Im Einschaltzustand geht der magnetische Fluss über die [[Polschuh|Polschuhe]]. Im ausgeschalteten Zustand wird der Fluss intern so umgeleitet, dass die Feldlinien nicht über die Polschuhe laufen.


Die angegeben Haftkräfte werden nur erreicht, wenn der Magnetfuß auf einer ebenen oder zylindrischen (V-Fuß) Fläche komplett aufsitzt. Unebenheiten unterbrechen an diesen Stellen den Magnetfluss (Magnetlinien treten aus) und reduzieren die Haftkraft. So kann man z. B. bei einem Riffel- oder Profilblech nicht mehr mit der vollen Haftkraft rechnen. Ein weiterer Punkt ist die Auflagefläche. Handelt es sich um ein sehr dünnes Blech (auch die Werkstoffart des Bleches spielt dann eine Rolle), so kann das Blech in die Sättigung gehen, d. h. es geht nicht mehr der gesamte magnetische Fluss durch das Blech, was auch zur Reduktion der Haftkraft führt. Ob letzteres der Fall ist, lässt sich recht einfach überprüfen. Wird unterhalb des Bleches noch eine merkliche Anziehungskraft z. B. auf einen Schraubendreher ausgeübt, so ist der oben beschriebene Effekt die Ursache und es ist von einer Reduktion der Haftkraft auszugehen.
Ein typischer Aufbau besteht aus zwei äußeren Magneten und einem mittleren, drehbaren Magneten mit der Drehachse parallel zur Last (siehe Skizze). Im ausgeschalteten Zustand sind an den Polschuhen Nord- und Südpole einander zugewandt, so dass das Magnetfeld dort durch die Magnete geleitet wird und außen nur ein sehr schwaches Magnetfeld besteht. Im eingeschalteten Zustand mit dem um 180° gedrehten mittleren Magneten sind an einem Polschuh Nordpol sowohl des festen als auch des drehbaren Magneten und am anderen die Südpole angeordnet, so dass zwischen den Polschuhen ein starkes Magnetfeld besteht.
 
In einer alternativen Anordnung wird parallel zu einem Magneten ein zweiter drehbar angeordnet, mit der Drehachse senkrecht zur Last. Sind die gleichen Pole auf einer Seite, liegt ein starkes Magnetfeld vor, das über die Polschuhe ausgeleitet werden kann. Ist nach einer Drehung um 180° an einer Seite jeweils ein Nord- und ein Südpol, ist das äußere Magnetfeld sehr stark verkleinert.<ref>{{Internetquelle |autor=Magswitch Technology |url=https://www.youtube.com/watch?v=fhdxgO8dHS8 |titel=How Magswitch Works |datum=2015-06-10 |abruf=2019-04-18 |sprache=en}}</ref>
 
Es gibt auch Anordnungen, bei denen mehrere kleinere Magnetsysteme bewegt werden, zum Beispiel eine Basis mit mehreren Magneten, über der eine Scheibe mit mehreren Magneten gedreht wird. Als Vorteile werden geringeres Gewicht des schaltbaren Magneten, geringere Abnahme der Haltekraft bei dünnen Materialien und geringerer Bedarf an Neodym-Eisen-Bor genannt.<ref>
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Zur Verstärkung und Abschwächung durch verschieden orientierte Magnete, siehe auch [[Halbach-Array]].
 
Eine wichtige Kenngröße ist die Haltekraft, die in Newton (N) angegeben wird. Es hat sich eingebürgert, auch eine Kraft in kg anzugeben. Der Umrechnungsfaktor ist dabei die [[Erdbeschleunigung]] (9,81&nbsp;m/s², d.&nbsp;h. 9,81&nbsp;N entsprechen 1&nbsp;kg).
 
Die angegebenen Haftkräfte werden nur erreicht, wenn der Magnetfuß auf einer ebenen oder zylindrischen (V-Fuß) Fläche komplett aufsitzt. Unebenheiten unterbrechen an diesen Stellen den Magnetfluss (Magnetlinien treten aus) und reduzieren die Haftkraft. So kann man z.&nbsp;B. bei einem Riffel- oder Profilblech nicht mehr mit der vollen Haftkraft rechnen.
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Magnetismus]]
[[Kategorie:Magnetismus]]

Aktuelle Version vom 13. Februar 2020, 12:04 Uhr

Skizze Magnetfeld im eingeschalteten Lasthebemagnet
Skizze Magnetfeld im ausgeschalteten Lasthebemagnet

Bei schaltbaren Magneten mit Permanentmagneten aus z. B. Neodym-Eisen-Bor handelt es sich um Konstruktionen, die es, ähnlich einem Elektromagnet, ermöglichen, zwischen zwei magnetischen Zuständen zu wechseln.

Am bekanntesten sind Magnetfüße und Lasthebemagnete. In beiden Fällen wird über einen Schalter oder einen Hebel ein Magnet gedreht, so dass sich der magnetische Flussverlauf in der Konstruktion ändert. Im Einschaltzustand geht der magnetische Fluss über die Polschuhe. Im ausgeschalteten Zustand wird der Fluss intern so umgeleitet, dass die Feldlinien nicht über die Polschuhe laufen.

Ein typischer Aufbau besteht aus zwei äußeren Magneten und einem mittleren, drehbaren Magneten mit der Drehachse parallel zur Last (siehe Skizze). Im ausgeschalteten Zustand sind an den Polschuhen Nord- und Südpole einander zugewandt, so dass das Magnetfeld dort durch die Magnete geleitet wird und außen nur ein sehr schwaches Magnetfeld besteht. Im eingeschalteten Zustand mit dem um 180° gedrehten mittleren Magneten sind an einem Polschuh Nordpol sowohl des festen als auch des drehbaren Magneten und am anderen die Südpole angeordnet, so dass zwischen den Polschuhen ein starkes Magnetfeld besteht.

In einer alternativen Anordnung wird parallel zu einem Magneten ein zweiter drehbar angeordnet, mit der Drehachse senkrecht zur Last. Sind die gleichen Pole auf einer Seite, liegt ein starkes Magnetfeld vor, das über die Polschuhe ausgeleitet werden kann. Ist nach einer Drehung um 180° an einer Seite jeweils ein Nord- und ein Südpol, ist das äußere Magnetfeld sehr stark verkleinert.[1]

Es gibt auch Anordnungen, bei denen mehrere kleinere Magnetsysteme bewegt werden, zum Beispiel eine Basis mit mehreren Magneten, über der eine Scheibe mit mehreren Magneten gedreht wird. Als Vorteile werden geringeres Gewicht des schaltbaren Magneten, geringere Abnahme der Haltekraft bei dünnen Materialien und geringerer Bedarf an Neodym-Eisen-Bor genannt.[2]

Zur Verstärkung und Abschwächung durch verschieden orientierte Magnete, siehe auch Halbach-Array.

Eine wichtige Kenngröße ist die Haltekraft, die in Newton (N) angegeben wird. Es hat sich eingebürgert, auch eine Kraft in kg anzugeben. Der Umrechnungsfaktor ist dabei die Erdbeschleunigung (9,81 m/s², d. h. 9,81 N entsprechen 1 kg).

Die angegebenen Haftkräfte werden nur erreicht, wenn der Magnetfuß auf einer ebenen oder zylindrischen (V-Fuß) Fläche komplett aufsitzt. Unebenheiten unterbrechen an diesen Stellen den Magnetfluss (Magnetlinien treten aus) und reduzieren die Haftkraft. So kann man z. B. bei einem Riffel- oder Profilblech nicht mehr mit der vollen Haftkraft rechnen.

Einzelnachweise

  1. Magswitch Technology: How Magswitch Works. 10. Juni 2015, abgerufen am 18. April 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. Patent US8350663: Rotary switchable Multi-core element permanent magnet-based apparatus. Veröffentlicht am 8. Januar 2013, Erfinder: Jim G Michael.

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