Raffaello Magiotti

Raffaello Magiotti

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Raffaello Magiotti (* 5. September 1597 in Montevarchi (Provinz Arezzo, Toskana); † 1656 in Rom) war ein italienischer Physiker, Mathematiker und Astronom, der vor allem dafür bekannt ist, dass er die Inkompressibilität von Wasser beschrieben hat.

Deckblatt von "Renitenza certissima dell’acqua alla compressione"

Er studierte in Florenz und zog, nachdem er in einen Orden eingetreten war, mit Kardinal Sacchetti nach Rom. 1636 begann er in der Vatikanischen Bibliothek zu arbeiten. Als Schüler von Benedetto Castelli war er 1638 Kandidat für den Lehrstuhl für Mathematik in Pisa. Da er auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft in der päpstlichen Stadt zu Hause war, beteiligte sich Magiotti aktiv an den wissenschaftlichen Debatten in Rom, über die er detailliert an Galilei berichtete, mit dem er oft in Kontakt war.

Magiotti spielte eine wichtige Rolle bei den Forschungen, die den Barometerexperimenten Torricellis vorausgingen und ihnen zu einem großen Teil den Weg bereiteten. Er unterstützte die Heber-Experimente von Gasparo Berti (* um 1600; † 1643) um 1640, indem er in verschiedenen Briefen ausführliche Beschreibungen verfasste. In einem Brief an Mersenne von 1648 beschrieb er diese Zeit der Experimente, und deckte auf, dass er Torricelli über die Versuche von Berti informiert hatte. Er schlug auch die Nutzung von Meerwasser vor, welches dichter als Süßwasser ist, und verwandte Quecksilber in barometrischen Versuchen.

Magiotti veröffentlichte nur ein einziges Buch, das den Titel "Renitenza certissima dell’acqua alla compressione" (Der Widerstand des Wassers gegen Komprimierung) hatte und 1648 herauskam. Es war der erste Bericht über die Inkompressibilität des Wassers, die Magiotti fälschlich als absolut ansah, ebenso über die Ausdehnung und Zusammenziehung von Flüssigkeiten und Gasen (Wasser und Luft), die Temperaturänderungen unterworfen sind. Neben der Beschreibung verschiedener Thermometer enthält das Buch auch eine Illustration des Cartesischen Tauchers (Flaschentaucher, Kartesischer Teufel), dessen Entdeckung deswegen dem toskanischen Wissenschaftler zugeschrieben wird und nicht Descartes, nach dem er benannt ist.

1656 starb Magiotti an der Pest.

Francesco Redi, den er 1650 kennenlernte, sagte über ihn: "Magiotti ist ein großer Weiser, und ich versuche mit ihm zusammen zu sein wann immer ich kann, weil ich jedes Mal etwas Schönes von ihm lerne."

Commons: Raffaello Magiotti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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