Paul vom Stein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Paul vom Stein''' (auch: ''Petraeus''; * in [[Königsberg (Preußen)]]; † [[31. Dezember]] [[1584]] ebenda) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Pädagoge.
'''Paul vom Stein''' (auch: ''Petraeus''; * vor 1555 in [[Königsberg (Preußen)]]; † [[31. Dezember]] [[1584]] ebenda) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Pädagoge.


== Leben ==
== Leben ==
Vom Stein entstammte einem in [[Franken (Region)|Franken]] etablierten Adelsgeschlecht. Sein Vater Jakob hatte sich in Königsberg niedergelassen. Sein Bruder war der Mathematiker und [[Hofprediger]] [[Bonaventura vom Stein]]. Paul hatte anfänglich in Königsberg studiert, erwarb am 19. Februar 1555 das [[Bachelor|Bakkalaureat]] und am 26. März 1556 den akademischen Grad eines [[Magister]]s der philosophischen Wissenschaften. Von 1557 war er Rektor der Thumbschule in Königsberg. 1560 absolvierte er eine Bildungsreise, die ihn nach Frankreich und Italien führte.
Vom Stein entstammte einem in [[Franken (Region)|Franken]] etablierten Adelsgeschlecht. Sein Vater Jakob hatte sich in Königsberg niedergelassen. Sein Bruder war der Mathematiker und [[Hofprediger]] [[Bonaventura vom Stein]]. Paul studierte an der [[Albertus-Universität Königsberg|Universität Königsberg]], wo er am 19. Februar 1555 das [[Bachelor|Bakkalaureat]] und am 26. März 1556 den akademischen Grad eines [[Magister]]s erwarb. Von 1557 an wirkte er als Rektor der Domschule in Königsberg.


An der [[Universität Padua]] wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Nach Königsberg zurückgekehrt, übernahm  er 1579 die zweite medizinische [[Professor|Professur]] an der Königsberger Hochschule, wozu er die Stelle am 21. August mit einer Disputation [[pro loco]] antrat. Daneben hatte er auch die Professur der Physik inne. Ab 1583 war er erster medizinischer Professor und fürstlicher Leibarzt geworden. Er beteiligte sich an den organisatorischen Aufgaben der Königsberger Hochschule und war in den Wintersemestern 1580/81, 1582/83 sowie 1584/85 zum [[Liste der Rektoren der Albertus-Universität|Rektor der Alma Mater]] gewählt worden. Vom Stein verstarb seiner letzten Amtszeit.
1560 absolvierte er eine Bildungsreise, die ihn nach Frankreich und Italien führte. An der [[Universität Padua]], wo er sich am 21. April 1561 immatrikulierte<ref>Matricula Nationis Germanicae Artistarum in Gymnasio Patavino (1553–1721), hrsg. von Lucia Rossetti, Padova 1986, S.&nbsp;15, Nr.&nbsp;126.</ref>, wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Nach Königsberg zurückgekehrt, übernahm  er 1579 die zweite medizinische [[Professor|Professur]] an der Universität. Für diese Stelle qualifizierte er sich am 21. August mit einer Disputation [[pro loco]]. Daneben hatte er auch die Professur der Physik inne. 1583 rückte er auf die erste medizinische Professur auf. Er wirkte auch als fürstlicher Leibarzt. Er beteiligte sich an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war in den Wintersemestern 1580/81, 1582/83 sowie 1584/85 zum [[Liste der Rektoren der Albertus-Universität|Rektor der Alma Mater]] gewählt worden. Vom Stein verstarb während seiner letzten Amtszeit.


Er war verheiratet mit Regina († 14. März 1599), Tochter des Gerichtsverwandten Jakob Keuter. Aus dieser Ehe ging der Sohn Georg vom Stein († 1625) hervor, der Kaufmann wurde und Anna Heilsberger († 1624) ehelichte sowie der Doktor der Medizin und Arzt der Altstadt Albrecht vom Stein. Seine Witwe heiratete nach dem Tod von Paul den Professor Valentin Pannonius.
Er war verheiratet mit Regina Keuter († 14. März 1599), der Tochter des Gerichtsverwandten Jacob Keuter. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe den Professor [[Valentin Pannonius]].
 
Paul vom Stein hatte zwei Söhne: den Kaufmann Georg vom Stein († 1625, verheiratet mit Anna Heilsberger († 1624)); sowie Albrecht vom Stein, Doktor der Medizin und Arzt der [[Altstadt (Königsberg)|Königsberger Altstadt]].


== Literatur ==
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* J. Gallandi: ''Königsberger Ratsgeschlechter.'' In.: Rudolf Reinicke, Ernst Wichert: ''Altpreußische Monatsschrift neue Folge.'' Ferdinand Beyer, Königsberg in Pr. 1883, (7. & 8. Heft) S. 597
* J. Gallandi: ''Königsberger Ratsgeschlechter.'' In.: Rudolf Reinicke, Ernst Wichert: ''Altpreußische Monatsschrift neue Folge.'' Ferdinand Beyer, Königsberg in Pr. 1883, (7. & 8. Heft) S. 597


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Aktuelle Version vom 23. Januar 2021, 14:57 Uhr

Paul vom Stein (auch: Petraeus; * vor 1555 in Königsberg (Preußen); † 31. Dezember 1584 ebenda) war ein deutscher Mediziner, Physiker und Pädagoge.

Leben

Vom Stein entstammte einem in Franken etablierten Adelsgeschlecht. Sein Vater Jakob hatte sich in Königsberg niedergelassen. Sein Bruder war der Mathematiker und Hofprediger Bonaventura vom Stein. Paul studierte an der Universität Königsberg, wo er am 19. Februar 1555 das Bakkalaureat und am 26. März 1556 den akademischen Grad eines Magisters erwarb. Von 1557 an wirkte er als Rektor der Domschule in Königsberg.

1560 absolvierte er eine Bildungsreise, die ihn nach Frankreich und Italien führte. An der Universität Padua, wo er sich am 21. April 1561 immatrikulierte[1], wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Nach Königsberg zurückgekehrt, übernahm er 1579 die zweite medizinische Professur an der Universität. Für diese Stelle qualifizierte er sich am 21. August mit einer Disputation pro loco. Daneben hatte er auch die Professur der Physik inne. 1583 rückte er auf die erste medizinische Professur auf. Er wirkte auch als fürstlicher Leibarzt. Er beteiligte sich an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war in den Wintersemestern 1580/81, 1582/83 sowie 1584/85 zum Rektor der Alma Mater gewählt worden. Vom Stein verstarb während seiner letzten Amtszeit.

Er war verheiratet mit Regina Keuter († 14. März 1599), der Tochter des Gerichtsverwandten Jacob Keuter. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe den Professor Valentin Pannonius.

Paul vom Stein hatte zwei Söhne: den Kaufmann Georg vom Stein († 1625, verheiratet mit Anna Heilsberger († 1624)); sowie Albrecht vom Stein, Doktor der Medizin und Arzt der Königsberger Altstadt.

Literatur

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil (S. 300, 308, 394)
  • Georg Christoph Pisanski: Entwurf einer preussischen Literärgeschichte. Königsberg 1886, S. 126
  • J. Gallandi: Königsberger Ratsgeschlechter. In.: Rudolf Reinicke, Ernst Wichert: Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Ferdinand Beyer, Königsberg in Pr. 1883, (7. & 8. Heft) S. 597

Einzelnachweise

  1. Matricula Nationis Germanicae Artistarum in Gymnasio Patavino (1553–1721), hrsg. von Lucia Rossetti, Padova 1986, S. 15, Nr. 126.

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