Oliver Schmidt (Physiker)

Oliver Schmidt (Physiker)

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Oliver G. Schmidt (* 4. Juli 1971 in Kiel) ist ein deutscher Physiker und Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden. Er forscht im Gebiet der Nanotechnologie.

Leben

Nach seinem Abitur an der Deutschen Schule in London 1990 studierte Schmidt Physik an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, am King’s College London und an der Technischen Universität Berlin, wo er 1996 sein Diplom in Physik erhielt und 1999 promoviert wurde. 2003 habilitierte er sich an der Universität Hamburg. Von 2002 leitete er eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, bis er 2007 zum Professur an der Technischen Universität Chemnitz berufen und Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden) wurde.

Wirken

Der Forschungsschwerpunkt von Schmidt ist die Integration von selbstorganisierten Nanostrukturen auf einem Chip. Diese umfasst Untersuchungen von Wechselwirkungsphänomenen zwischen Quantenstrukturen und die Hochintegration von aktiven und passiven Bauelementen. Er ist unter anderem bekannt geworden durch die Herstellung künstlicher Atome, Moleküle und Kristalle auf Halbleiterbasis. Seiner Arbeitsgruppe gelang der Nachweis der elektronischen Wechselwirkung in künstlichen Molekülen sowie die Erzeugung von Abstrahlcharakteristiken, welche identisch mit „echten“ Atomen sind. Die Herstellung der Nanostrukturen basiert bei Schmidt weitestgehend auf statistischen Abscheidungstechniken, die dennoch eine kontrollierte und vorhersehbare Erzeugung ermöglichen. Mögliche Anwendungsgebiete liegen in der integrativen Quanteninformationstechnologie und der sogenannten „Rolled-up Nanotech“ für optische, elektronische, magnetische, nanofluide und biologische Anwendungen. Rolled-up Nanotech soll es erlauben, in fast beliebiger Materialvielfalt, neuartige Mikro- und Nanostrukturen in offenen und geschlossenen Geometrien auf einem Substrat zu integrieren.[1]

Preise und Auszeichnungen

  • 1993 Perkin-Elmar-Prize, King’s College London
  • 2000 Otto-Hahn-Medaille, Max-Planck-Gesellschaft
  • 2002 Philip Morris Forschungspreis, Philip Morris Stiftung
  • 2004 Heinrich-Düker-Preis, Kepler-Seminar für Naturwissenschaften
  • 2005 Carus-Medaille, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 2006 Carus-Preis, Stadt Schweinfurt

Belege

Literatur

Veröffentlichungen (Auszug)

  • F. Cavallo, W. Sigle, O. G. Schmidt: Controlled fabrication of Cr/Si and Cr/SiGe tubes tethered to insulator substrates. in: Journal of Applied Physics. Bristol 103.2008, 116103. ISSN 0022-3727
  • L. Wang, A. Rastelli, S. Kiravittaya, P. Atkinson, F. Ding, C. C. Bof Bufon, C. Hermannstädter, M. Witzany, G. J. Beirne, P. Michler and O. G. Schmidt: Towards deterministically controlled InGaAs/GaAs lateral quantum dot molecules. in: New Journal of Physics. Bristol 10.2008, 043031. ISSN 1367-2630
  • O.G. Schmidt (Hrsg.): Lateral alignment of epitaxial quantum dots. Springer, Berlin 2007. ISBN 3-540-46935-4
  • R. Songmuang, A. Rastelli, S. Mendach, Ch. Deneke and O.G. Schmidt: From rolled-up Si microtubes to SiOx/Si optical ring resonators. in: Microelectronic Engineering. Amsterdam 84.2007, 1427–1430. ISSN 0167-9317
  • J.T. Robinson, D.A. Walko, D.A. Arms, D.S. Tinberg, P.G. Evans, Y. Cao, J.A. Liddle, A. Rastelli, O.G. Schmidt, O.D. Dubon: Sculpting semiconductor heteroepitaxial islands. From dots to rods. in: Physical Review Letters. 10.2007, 98, 106102/1-3. ISSN 0031-9007

Weblinks

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