Ludwig Wilhelm Gilbert: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig Wilhelm Gilbert''' (* [[12. August]] [[1769]] in [[Berlin]]; † [[7. März]] [[1824]] in [[Leipzig]]) war ein deutscher Physiker.
'''Ludwig Wilhelm Gilbert''' (* [[12. August]] [[1769]] in [[Berlin]]; † [[7. März]] [[1824]] in [[Leipzig]]) war ein deutscher Physiker.


==Leben==
== Leben ==
Seine Eltern waren der Kammergerichts-Advokat Johann Ludwig Dietrich Gilbert (um 1744–1775) und Dorothea Sophia, geb. Jäner (um 1750–1824). Er hatte noch fünf Geschwister. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus einer [[Hugenotten|Hugenottenfamilie]], war Postmeister auf [[Fehrbellin]] und Erbherr auf Cantow.  
Seine Eltern waren der Kammergerichts-Advokat Johann Ludwig Dietrich Gilbert (um 1744–1775) und Dorothea Sophia, geb. Jäner (um 1750–1824). Er hatte noch fünf Geschwister. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus einer [[Hugenotten]]familie, war Postmeister auf [[Fehrbellin]] und Erbherr auf Cantow.


Er studierte ab 1786 in Halle, hauptsächlich Mathematik und Geografie, und promovierte 1794 zum Doktor der Philosophie. Er hatte ein Stipendium erhalten und ein ''Handbuch für Reisende durch Deutschland'' herausgegeben.  
Er studierte ab 1786 in Halle, hauptsächlich Mathematik und Geografie, und promovierte 1794 zum Doktor der Philosophie. Er hatte ein Stipendium erhalten und ein ''Handbuch für Reisende durch Deutschland'' herausgegeben.
Anschließend war er in Halle Dozent der Mathematik. 1795 wurde er außerordentlicher Professor und Observator an der [[Sternwarte Halle|Sternwarte]]. Ab 1798 hielt er auch Vorlesungen in Physik und wurde Unterbibliothekar in Halle.  
Anschließend war er in Halle Dozent der Mathematik. 1795 wurde er außerordentlicher Professor und Observator an der [[Sternwarte Halle|Sternwarte]]. Ab 1798 hielt er auch Vorlesungen in Physik und wurde Unterbibliothekar in Halle.
1801 wurde er als Amtsnachfolger von [[Friedrich Albrecht Carl Gren]] († 1798) ordentlicher Professor der Physik und Chemie. Die von Gren gegründeten [[Annalen der Physik]] führte er nach dessen Tod fort.  
1801 wurde er als Amtsnachfolger von [[Friedrich Albrecht Carl Gren]] († 1798) ordentlicher Professor der Physik und Chemie. Die von Gren gegründeten [[Annalen der Physik]] führte er nach dessen Tod fort.
1805 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>{{Literatur|Autor=Holger Krahnke|Titel=Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751-2001|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht|Ort=Göttingen|Datum=2001|Seiten=93|ISBN=3-525-82516-1}}</ref> 1808 verlieh die [[Universität Greifswald]] ihm die medizinische Doktorwürde. Im selben Jahr wurde er korrespondierendes Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]. 1811 berief ihn die [[Universität Leipzig]] zum Professor der Physik. Seit 1812 war er korrespondierendes Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=[[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]| url=http://www.bbaw.de/die-akademie/akademiegeschichte/mitglieder-historisch/alphabetische-sortierung?altmitglied_id=879&letter=G| titel=Mitglieder der Vorgängerakademien| titelerg=Ludwig Wilhelm Gilbert| zugriff=2015-03-29}}</ref> 1809 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Russische Akademie der Wissenschaften]] in [[Sankt Petersburg]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-50120.ln-en| sprache=englisch| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724| titelerg=Ludwig Wilhelm Gilbert| zugriff=2015-08-18}}</ref>
1805 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 93.</ref> 1808 verlieh die [[Universität Greifswald]] ihm die medizinische Doktorwürde. Im selben Jahr wurde er korrespondierendes Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]. 1811 berief ihn die [[Universität Leipzig]] zum Professor der Physik. Seit 1812 war er korrespondierendes Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=[[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]| url=http://www.bbaw.de/die-akademie/akademiegeschichte/mitglieder-historisch/alphabetische-sortierung?altmitglied_id=879&letter=G| titel=Mitglieder der Vorgängerakademien| titelerg=Ludwig Wilhelm Gilbert| zugriff=2015-03-29}}</ref> 1809 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Russische Akademie der Wissenschaften]] in [[Sankt Petersburg]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-50120.ln-en| sprache=englisch| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724| titelerg=Ludwig Wilhelm Gilbert| zugriff=2015-08-18}}</ref>


Gilbert ist 1797 in die [[Freimaurerloge]] ''Zu den drei Degen'' in Halle aufgenommen worden.
Gilbert ist 1797 in die [[Freimaurerloge]] ''Zu den drei Degen'' in Halle aufgenommen worden.
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* ''Handbuch für Reisende durch Deutschland: nebst einer Postkarte''
* ''Handbuch für Reisende durch Deutschland: nebst einer Postkarte''
** Erster Theil welcher das erste Kapitel und als Anfang des Zweyten die Oesterreichischen und Preußischen Besitzungen in Deutschland enthält : Nebst einer Postkarte von Deutschland ; Theil 1, im Schwickertschen Verlage, Leipzig 1791 ({{DDB|Objekt|SZPRCYMW2KDEJWBPPVCPGPJ2MRTPYK32| Digitalisat}})
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** Zweyter Theil, welcher als Fortsetzung des zweyten Kapitels die Pfalz-bayerischen und Kursächsischen Staaten umfaßt, im Schwickertschen Verlage, Leipzig 1792 [https://books.google.de/books?id=zvldAAAAcAAJ Digitalisat]  
** Zweyter Theil, welcher als Fortsetzung des zweyten Kapitels die Pfalz-bayerischen und Kursächsischen Staaten umfaßt, im Schwickertschen Verlage, Leipzig 1792 [https://books.google.de/books?id=zvldAAAAcAAJ Digitalisat]


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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Chemiker (19. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Halle (Saale))]]
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Leipzig)]]
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[[Kategorie:Freimaurer (Deutschland)]]
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[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]

Aktuelle Version vom 27. April 2021, 15:56 Uhr

Ludwig Wilhelm Gilbert

Ludwig Wilhelm Gilbert (* 12. August 1769 in Berlin; † 7. März 1824 in Leipzig) war ein deutscher Physiker.

Leben

Seine Eltern waren der Kammergerichts-Advokat Johann Ludwig Dietrich Gilbert (um 1744–1775) und Dorothea Sophia, geb. Jäner (um 1750–1824). Er hatte noch fünf Geschwister. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus einer Hugenottenfamilie, war Postmeister auf Fehrbellin und Erbherr auf Cantow.

Er studierte ab 1786 in Halle, hauptsächlich Mathematik und Geografie, und promovierte 1794 zum Doktor der Philosophie. Er hatte ein Stipendium erhalten und ein Handbuch für Reisende durch Deutschland herausgegeben. Anschließend war er in Halle Dozent der Mathematik. 1795 wurde er außerordentlicher Professor und Observator an der Sternwarte. Ab 1798 hielt er auch Vorlesungen in Physik und wurde Unterbibliothekar in Halle. 1801 wurde er als Amtsnachfolger von Friedrich Albrecht Carl Gren († 1798) ordentlicher Professor der Physik und Chemie. Die von Gren gegründeten Annalen der Physik führte er nach dessen Tod fort. 1805 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] 1808 verlieh die Universität Greifswald ihm die medizinische Doktorwürde. Im selben Jahr wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1811 berief ihn die Universität Leipzig zum Professor der Physik. Seit 1812 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2] 1809 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen.[3]

Gilbert ist 1797 in die Freimaurerloge Zu den drei Degen in Halle aufgenommen worden.

Werke

  • Handbuch für Reisende durch Deutschland: nebst einer Postkarte
    • Erster Theil welcher das erste Kapitel und als Anfang des Zweyten die Oesterreichischen und Preußischen Besitzungen in Deutschland enthält : Nebst einer Postkarte von Deutschland ; Theil 1, im Schwickertschen Verlage, Leipzig 1791 (Digitalisat in der Deutschen Digitalen Bibliothek)
    • Zweyter Theil, welcher als Fortsetzung des zweyten Kapitels die Pfalz-bayerischen und Kursächsischen Staaten umfaßt, im Schwickertschen Verlage, Leipzig 1792 Digitalisat

Literatur

Einzelnachweise

  1. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 93.
  2. Mitglieder der Vorgängerakademien. Ludwig Wilhelm Gilbert. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 29. März 2015.
  3. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Ludwig Wilhelm Gilbert. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 18. August 2015 (englisch).

Weblinks

 Wikisource: Ludwig Wilhelm Gilbert – Quellen und Volltexte


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