Konstantin Ziegra

Konstantin Ziegra

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Konstantin Ziegra, auch: Constantin Ziegra etc. (* 1617 in Döbeln; † 2. Mai 1691 in Wittenberg) war ein deutscher Physiker und lutherischer Theologe.

Leben

Geboren als Sohn des Vorstehers am Döbelner Hospital Georg Ziegra, besuchte er Schulpforta und immatrikulierte sich 1631 an der Universität Leipzig. Nachdem er sich 1636 das Recht erwarb, Vorlesungen zu halten, wechselte er am 23. April 1638 an die Universität Wittenberg. Dort erwarb er sich am 21. April 1640 den akademischen Grad eines Magisters und fand am 18. Oktober 1645 Aufnahme als Adjunkt an der philosophischen Fakultät. Auf diesen Posten verweilte er einige Zeit, absolvierte zwischenzeitlich das Lizentiat der Theologie, bevor er 1658 von seinem Vorgänger Johann Sperling die Professur der Physik übernahm.

Ziegra war einer der letzten Wittenberger Vertreter, der wesentlich mehr die Theologie in der Physik betonte. Dies äußert sich auch in seiner Promotion zum Doktor der Theologie. Erst nach ihm, wurde an der Universität Wittenberg der naturwissenschaftliche Betrachtungsweise Vorrang eingeräumt und somit die die spirituellen Tendenzen in der Physik herausgedränkt. Dennoch kann man auch sagen, dass er selbst durch seinen Standpunkt, jene Bewegung gefördert hat.

Familie

Er heiratete am 8. Juli 1651 in Wittenberg Anna Sophia Fritzsche (* 14. November 1626 in Wittenberg; † 12. Dezember 1667 ebenda), die Tochter des David Fritzsche und der Catharina Fluth (Tochter des Apotheker Casper Fluth und der Maria Seelfisch). Aus der 16 ½-jährigen Ehe gingen sieben Söhne und zwei Töchter hervor. Am 9. November 1669 heiratete er erneut Anna Christina Dalichow. Bekannt von den Kindern ist:

  1. Anna Katharina Ziegra (* 18. April 1652 in Wittenberg)
  2. Georg David Ziegra (* 10. November 1653; † 13. März 1724 in Schmiedeberg) Studium in Wittenberg und Leipzig von 1694 bis 1724 evangelischer Pfarrer in Schmiedeberg
  3. Constantin Ziegra (* 4. April 1655 in Wittenberg)
  4. Christian Samuel Ziegra (* 24. November 1656 in Wittenberg)
  5. Michael Gottfried Ziegra (* 3. September 1658 in Wittenberg; † 12. Februar 1712 ebenda)
  6. Casper Conrad Ziegra (* 28. Dezember 1659 in Wittenberg)
  7. Christian Wilhelm Ziegra (6. September 1661 in Wittenberg)
  8. Anna Sophia Ziegra (* 12. April 1663 in Wittenberg)
  9. Joachim Ehrenreich Ziegra (* 12. Juli 1666 in Wittenberg)
  10. Anna Christiana (* 6. Januar 1671 in Wittenberg)
  11. Christiane Elisabeth (* 8. Oktober 1672 in Wittenberg)
  12. Georg Valentin (* 10. Januar 1675 in Wittenberg)
  13. Karl Friedrich (* 10. Dezember 1676 in Wittenberg)
  • vgl. hierzu Kirchenbücher Wittenberg und diverse Lit.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrtenlexikon. Band 4, 1750
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3412044024
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Band 9
  • Eintrag. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 62, Leipzig 1749, Blatt 318.

Weblinks

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