Klaus Fuchs: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Klaus Emil Julius Fuchs''' (* [[29. Dezember]] [[1911]] in [[Rüsselsheim am Main]]; † [[28. Januar]] [[1988]] in [[Ost-Berlin]]) war ein deutsch-britischer [[Kernphysik]]er und [[Sowjetunion|sowjetischer]] [[Atomspionage|Spion]].
'''Klaus Emil Julius Fuchs''' (* [[29. Dezember]] [[1911]] in [[Rüsselsheim am Main]]; † [[28. Januar]] [[1988]] in [[Ost-Berlin]]) war ein [[Deutschland|deutsch]]-[[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Kernphysik]]er und [[Sowjetunion|sowjetischer]] [[Atomspionage|Spion]].


Nach seiner Flucht aus Deutschland und dem Studienabschluss der Physik in Großbritannien war er später maßgeblich im amerikanisch-britischen [[Manhattan-Projekt|Atombombenprojekt]] beschäftigt. Parallel zu seiner Forschungstätigkeit half er als Atomspion der Sowjetunion bei der Entwicklung einer eigenen [[Atombombe]]. 1950 wurde Fuchs in Großbritannien wegen Spionage angeklagt und zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner [[Begnadigung]] im Jahr 1959 siedelte er in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] über, wo er Einfluss auf die Forschungspolitik ausübte.
Nach seiner Flucht aus Deutschland und dem Studienabschluss der Physik in Großbritannien war er später maßgeblich im amerikanisch-britischen [[Manhattan-Projekt]] beschäftigt. Parallel zu seiner Forschungstätigkeit half er als Spion der Sowjetunion bei der Entwicklung einer eigenen [[Atombombe]]. 1950 wurde Fuchs in Großbritannien wegen Spionage angeklagt und zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner [[Begnadigung]] im Jahr 1959 siedelte er in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] über, wo er Einfluss auf die Forschungspolitik ausübte.


== Leben ==
== Leben ==
Klaus Fuchs wurde als drittes von vier Kindern des sozialdemokratischen, lutherischen Theologen [[Emil Fuchs]] geboren und war ein Patenkind von [[Harald Poelchau]], dem späteren Gefängnispfarrer und Mitglied im [[Kreisauer Kreis]] des antifaschistischen Widerstandes sowie Vormund seines Neffen [[Klaus Fuchs-Kittowski]]. Fuchs engagierte sich trotz Anfeindungen und Übergriffen seiner Klassenkameraden am humanistischen Gymnasium in [[Eisenach]] schon früh für Demokratie und Republik und war Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold]]. Nach dem Abitur studierte er Mathematik von 1930 bis 1931 in [[Universität Leipzig|Leipzig]], ab dem Wintersemester 1931 an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Christian-Albrechts-Universität]] in [[Kiel]] und von März bis August 1933 in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Nach der [[Machtergreifung]] am 30. Januar 1933 und dem Parteiausschluss aus der SPD wurde Fuchs Mitglied der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Nach dem [[Reichstagsbrand]] (27./28. Februar 1933) entging Fuchs seiner Verhaftung nur durch eine in aller Frühe angetretene Zugfahrt zu einer Veranstaltung in Berlin. Obwohl er in Deutschland steckbrieflich gesucht wurde, gelang es ihm, noch fünf Monate in Berlin zu studieren. Im August 1933 flüchtete er nach [[Paris]].  
Klaus Fuchs wurde als drittes von vier Kindern des sozialdemokratischen, lutherischen Theologen [[Emil Fuchs]] und dessen Ehefrau Else (1875–1931) geboren. Er war ein Patenkind von [[Harald Poelchau]], dem späteren Gefängnispfarrer und Mitglied im [[Kreisauer Kreis]] des antifaschistischen Widerstandes. Sein Vater war Vormund seines Neffens [[Klaus Fuchs-Kittowski]]. Fuchs engagierte sich trotz Anfeindungen und Übergriffen seiner Klassenkameraden am humanistischen Gymnasium in [[Eisenach]] schon früh für Demokratie und Republik und war Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold]]. Nach dem Abitur studierte er Mathematik und Physik von 1930 bis 1931 in [[Universität Leipzig|Leipzig]], ab dem Wintersemester 1931 an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Christian-Albrechts-Universität]] in [[Kiel]] und von März bis August 1933 in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Er war Mitglied der SPD und wechselte im Sommer 1932 zur [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Auf Grund seiner Gesinnung wurde er nach der Machtergreifung Anfang 1933 von nationalsozialistisch gesinnten Kräften in Kiel verfolgt. Er flüchtete nach Berlin und lebte dort illegal. Nach dem [[Reichstagsbrand]] (27./28. Februar 1933) entging Fuchs seiner Verhaftung nur durch eine in aller Frühe angetretene Zugfahrt zu einer Veranstaltung in Berlin. Obwohl er in Deutschland steckbrieflich gesucht wurde, gelang es ihm, noch fünf Monate in Berlin zu studieren. Im August 1933 flüchtete er nach [[Paris]]. Hier lernte er seine spätere Ehefrau Margarete Keilson kennen.


Sein in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] arbeitender Cousin verfügte über Verbindungen, die es Fuchs ermöglichten, in [[Edinburgh]] und [[Bristol]] sein Studium der Physik fortzusetzen und bei dessen Bekannten zu wohnen. Er verfasste seine Diplomarbeit 1936 bei [[Nevill F. Mott]] in Bristol über das Themengebiet [[Kohäsion (Chemie)|Kohäsionskräfte]] in metallischem [[Kupfer]].
Sein in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] arbeitender Cousin verfügte über Verbindungen, die es Fuchs ermöglichten, in [[Edinburgh]] und [[Bristol]] sein Studium der Physik fortzusetzen und bei dessen Bekannten zu wohnen. Er verfasste seine Diplomarbeit 1936 bei dem späteren Nobelpreisträger [[Nevill F. Mott]] in Bristol über das Themengebiet [[Kohäsion (Chemie)|Kohäsionskräfte]] in metallischem [[Kupfer]]. Damals befasste er sich vor allem mit theoretischer Festkörperphysik. Mit Mott, der ihn intensiv als Flüchtling aus Deutschland unterstützte, arbeitete er vier Jahre in Großbritannien zusammen. Er beurteilte ihn später als extrem talentierten theoretischen Physiker, mit ''wundervollen'' Arbeiten, die auch lange später noch zitiert wurden, und für den er eine große Karriere vorhersah (''for a man of his calibre I foresaw a great career in physics'').<ref>Bonitz, The enduring contribution to physics from his British period, Scientometrics, Band 62, 2005, S. 344</ref> Insbesondere galt dies für eine später viel zitierte Arbeit von Fuchs von 1938, die Grundlage der Fuchs-Sondheimer-Theorie der Elektronenleitung in dünnen Metallschichten war.


=== Kernphysiker in Großbritannien und den USA ===
=== Kernphysiker in Großbritannien und den USA ===
[[Datei:Klaus Fuchs - police photograph.jpg|mini|Klaus Fuchs, um 1940]]
[[Datei:Klaus Fuchs - police photograph.jpg|mini|Klaus Fuchs, um 1940]]
Den Weg zur Kernphysik fand er in den Jahren 1937 bis 1941, nachdem er als Stipendiat beim Physiker und späteren Nobelpreisträger [[Max Born]] in [[Edinburgh]] eine gut dotierte Stelle angeboten bekam, wo er 1938 promovierte. Zwischenzeitlich wurde er im Dezember 1940 von den Briten als „[[Enemy Alien|Feindlicher Ausländer]]“ in einem kanadischen Gefangenenlager interniert. Seine kernphysikalischen Arbeiten setzte er ab Mai 1941 bis 1943 im Rahmen des militärischen britischen Atomprogramms ''[[Tube Alloys]]'' an der [[University of Birmingham|Universität Birmingham]] bei [[Rudolf Peierls|Rudolph Peierls]] fort. Dort erhielt er 1942 Kontakt zu [[Ruth Werner]], [[Agent (Nachrichtendienst)|Agentin]] des [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Militärnachrichtendienst]]es [[Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije|GRU]] und berichtete bis zu seiner Enttarnung (1950) über die Atombombenprojekte in Großbritannien und den USA.


Nachdem er im August 1942 [[Britische Staatsbürgerschaft|britischer Staatsangehöriger]] geworden war, übersiedelte er 1943 für Arbeiten zur [[Uran]]-[[Isotopentrennung]] und Fragen der Implosionstechnik nach [[New York City|New York]] und schließlich [[Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]]. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Plutoniumbombe „''[[Fat Man]]''“ beteiligt. Nach Abschluss der Tätigkeit kehrte er 1946 nach Großbritannien zurück und übernahm die Leitung des Bereichs Theorie im Kernforschungszentrum [[Harwell]]. Dort befasste er sich mit der Entwicklung von [[Atomreaktor|Leistungsreaktoren]], u. a. [[Brutreaktor|Schnellen Brütern]]. Seine Leistungen wurden 1950 durch den Vorschlag gewürdigt, ihn als Mitglied der ehrwürdigen Wissenschaftsakademie [[Royal Society]] aufzunehmen. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn im selben Jahr wurde er unter anderem aufgrund des [[VENONA-Projekt]]es als Spion enttarnt und wegen [[Spionage]] für die [[Sowjetunion]] nicht nur zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sondern auch seiner britischen Staatsangehörigkeit enthoben. Seine Spionagetätigkeit stellte er bis zuletzt als ein Handeln aus Solidarität zur UdSSR dar, die er im Kampf gegen Nazideutschland unterstützen wollte. Er vertrat die Meinung, durch sein Handeln einen Atomwaffeneinsatz im Kalten Krieg verhindert zu haben, da durch ihn beide Seiten im Besitz von Atomwaffen seien.
Den Weg zur Kernphysik fand er in den Jahren 1937–1941, nachdem er als Stipendiat beim Physiker und späteren Nobelpreisträger [[Max Born]] in [[Edinburgh]] eine gut dotierte Stelle angeboten bekommen hatte, wo er 1938 promovierte. Zwischenzeitlich wurde er im Dezember 1940 von den Briten als „[[Enemy Alien|Feindlicher Ausländer]]“ in einem kanadischen Gefangenenlager interniert. Seine kernphysikalischen Arbeiten setzte er ab Mai 1941–1943 im Rahmen des militärischen britischen Atomprogramms ''[[Tube Alloys]]'' an der [[University of Birmingham|Universität Birmingham]] bei [[Rudolf Peierls|Rudolph Peierls]] fort. Die Gefahr einer solchen wissenschaftlichen Entwicklung erkannte er bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und bemühte sich, sein Wissen der Sowjetunion, nach deren Überfall durch Deutschland, zur Verfügung zu stellen. Zumal sich Großbritannien zum Zeitpunkt des Angriffs auf die Sowjetunion zu einer 20-jährigen uneingeschränkten Hilfeleistung gegen den Aggressor verpflichtet hatte.<ref> Robert Chadwell Williams, Klaus Fuchs. Atom Spy. Cambridge and London, 1987, S.&nbsp;43</ref> Dabei erhielt er 1942 Kontakt zu [[Ruth Werner]], [[Agent (Nachrichtendienst)|Agentin]] des [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Militärnachrichtendienst]]es [[Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije|GRU]]. Dieser Kontakt endete mit seinem Wechsel in die USA. Von diesem Zeitpunkt an übergab er seine Informationen an [[Harry Gold]] bis zu seiner Rückkehr nach Großbritannien 1946.


Nachdem man über vierzig Jahre lang nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] davon ausgegangen war, dass Klaus Fuchs der einzige Physiker aus dem [[Manhattan-Projekt]] in [[Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]] war, der Informationen über den Bau der Atombombe an die Sowjetunion weitergab, bestätigte die Freigabe und Veröffentlichung der Ergebnisse des VENONA-Projektes durch den Militärgeheimdienst der USA den zweiten, bereits vermuteten Spion [[Theodore Alvin Hall]]. Sein sowjetischer Deckname war MLAD. Theodore A. Hall hatte 1944 wichtiges Material über die Implosions-Methode und andere Aspekte der Konstruktion einer Atombombe an die Sowjets übergeben. Er wurde bereits 1950 verdächtigt, bestritt aber zu jener Zeit alle Anschuldigungen und wurde nie verurteilt.
Nachdem er im August 1942 [[Britische Staatsbürgerschaft|britischer Staatsangehöriger]] geworden war, übersiedelte er 1943 mit einem englischen Forscherteam für Arbeiten zur [[Uran]]-[[Isotopentrennung]] und Fragen der Implosionstechnik nach [[New York City|New York]] und schließlich [[Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]]. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Plutoniumbombe ''[[Fat Man]]'' beteiligt. Am [[Trinity-Test]], der ersten erfolgreichen Explosion einer Kernwaffe am 16. Juli 1945 im US-Bundesstaat New Mexico nahm er teil. Nach dem Abschluss seiner Tätigkeit kehrte Fuchs 1946 nach Großbritannien zurück und übernahm die Leitung des Bereichs Theorie im [[Atomic Energy Research Establishment|Kernforschungszentrum]] in [[Harwell]]. Dort befasste er sich mit der Entwicklung von [[Atomreaktor|Leistungsreaktoren]], unter anderem [[Brutreaktor|Schnellen Brütern]]. Seine Leistungen wurden 1950 durch den Vorschlag gewürdigt, ihn als Mitglied der ehrwürdigen Wissenschaftsakademie [[Royal Society]] aufzunehmen. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn Ende 1949 wurde er auf Grund von Aussagen durch Harry Gold beim FBI als Spion verdächtigt, im Februar 1950 verhaftet und enttarnt. Der Prozess wegen [[Spionage]] für die Sowjetunion begann im März 1950, in dessen Folge er nicht nur zu 14&nbsp;Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sondern auch seine britische Staatsangehörigkeit verlor. Seine Spionagetätigkeit stellte er als ein Handeln aus Solidarität zur UdSSR dar, die er im Kampf gegen das [[[[NS-Staat|Drittes Reich]]|Dritte Reich]] unterstützen wollte. Fuchs vertrat die Meinung, durch sein Handeln einen Atomwaffeneinsatz im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] verhindert zu haben, da durch ihn beide Seiten im Besitz von Atomwaffen seien.


Erst die Enttarnung und das Geständnis von Klaus Fuchs führten das [[FBI]] zu seinem Kontaktmann [[Harry Gold]], der wiederum die Spur zu [[David Greenglass]] und dem Ehepaar [[Julius Rosenberg|Julius]] und [[Ethel Rosenberg]], geb. Greenglass, eröffnete. Golds Führungsoffizier John, auch bekannt als „Jakowlew“ – [[Anatoli Jazkow]] – war den gesamten Zweiten Weltkrieg über der Resident des [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] in New York. Man war ihm dort nie auf die Spur gekommen. Da sich diese Aktivitäten im auf Geheimhaltung fixierten Spionagebereich abspielten, sind alle Informationen zu diesen Aktivitäten mit Vorsicht zu betrachten und trotz zahlreicher Enthüllungen weiterhin teilweise kontrovers.
Nachdem man über 40&nbsp;Jahre lang nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] davon ausgegangen war, dass Klaus Fuchs der einzige Physiker aus dem [[Manhattan-Projekt]] in [[Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]] war, der Informationen über den Bau der Atombombe an die Sowjetunion weitergegeben hatte, bestätigte die Freigabe und Veröffentlichung der Ergebnisse des VENONA-Projektes durch den Militärgeheimdienst der USA den zweiten&nbsp;– bereits vermuteten&nbsp;– Spion [[Theodore Alvin Hall]]. Sein sowjetischer Deckname war ''MLAD''. Hall hatte 1944 wichtiges Material über die Implosions-Methode und andere Aspekte der Konstruktion einer Atombombe an die Sowjetunion übergeben. Er wurde bereits 1950 verdächtigt, bestritt aber zu jener Zeit alle Anschuldigungen und wurde nie verurteilt.
 
Bereits vor der Verhaftung von Fuchs hatte das [[Federal Bureau of Investigation|FBI]] durch Einlassungen von [[Harry Gold]], die Spur zu [[David Greenglass]] und dem Ehepaar [[Julius Rosenberg|Julius]] und [[Ethel Rosenberg]], geb. Greenglass, gefunden. Die einzige Verbindung beider Sachverhalte war durch Gold zustande gekommen. Sein Führungsoffizier John, auch bekannt als „Jakowlew“&nbsp;– [[Anatoli Jazkow]]&nbsp;– war den gesamten Zweiten Weltkrieg über der Resident des [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] in New York. Man war ihm dort nie auf die Spur gekommen. Da sich diese Aktivitäten im auf Geheimhaltung fixierten Spionagebereich abspielten, sind alle Informationen zu diesen Aktivitäten mit Vorsicht zu betrachten und trotz zahlreicher Enthüllungen weiterhin teilweise kontrovers.
 
Klaus Fuchs schlug 1946 mit [[John von Neumann]] einen Entwurf einer [[Wasserstoffbombe]] vor, die in der [[Operation Greenhouse]] 1951 getestet wurde, sich aber als Fehlschlag erwies.<ref>Jeremy Bernstein, John von Neumann and Klaus Fuchs: an Unlikely Collaboration, Physics Perspective, Band 12, 2010, S. 36–50</ref> Der Vorschlag nutzte die Röntgenstrahlung einer Atombombe, aber anders als im späteren [[Teller-Ulam-Design]]: sie diente der Ionisierung einer Kugelschale aus Berylliumoxid, die ein Deuterium-Tritium-Gemisch umschloss, das dabei komprimiert wurde. Erst am 2. Oktober 1952 zündete Großbritannien bei den [[Montebello-Inseln]] nahe Australien die erste Atombombe.


=== Kernphysiker in der DDR ===
=== Kernphysiker in der DDR ===
[[Datei:Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Pergolenweg - Fuchs (cropped).jpg|miniatur|hochkant|Grabstätte von Klaus Fuchs]]
[[Datei:Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Pergolenweg - Fuchs (cropped).jpg|mini|hochkant|Grabstätte von Klaus Fuchs]]
1959 wurde Fuchs begnadigt und reiste begleitet von erheblichem Medienrummel in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] zu seinem Vater nach Leipzig, obwohl man ihm im Westen einige gut dotierte Posten anbot. Hier heiratete er noch im selben Jahr die verwitwete ehemalige Abteilungsleiterin für Kaderfragen im ZK der SED [[Grete Keilson|Margarete Keilson]]. Bis 1974 war er stellvertretender Direktor des nationalen Forschungszentrums [[Forschungszentrum Dresden-Rossendorf|Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK)]] in [[Rossendorf (Dresden)|Rossendorf]] und leitete den Bereich [[Theoretische Physik]]. 1963 wurde er zusätzlich an die [[TU Dresden]] berufen.


Fuchs hatte großen Einfluss auf die Forschungspolitik der DDR. Er war Mitglied im [[Amt für Kernforschung und Kerntechnik#Wissenschaftlicher Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie|Wissenschaftlichen Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie]]. Seit 1967 war er Mitglied des ZK der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]], seit 1972 auch Mitglied des Präsidiums der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]], die ihm 1974 bis 1978 die Leitung des Forschungsbereiches Physik, Kern- und Werkstoffwissenschaften übertrug. Ab 1984 war er Leiter der ''Wissenschaftlichen Räte für energetische Grundlagenforschung und für Grundlagen der Mikroelektronik'' und er gehörte zu den angesehensten Wissenschaftlern der DDR. Er erhielt den [[Karl-Marx-Orden]], 1971 den [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]], 1981 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold und 1975 den [[Nationalpreis der DDR|Nationalpreis]]. 1983 wurde er Mitglied des ''Komitees für wissenschaftliche Fragen der Sicherung des Friedens und der Abrüstung'' sowie Ehrenmitglied des [[Forschungsrat der DDR|Forschungsrats der DDR]]. Er starb 1988 in Ost-Berlin. Seine Urne wurde in der Grabanlage „Pergolenweg“, der ''Gedenkstätte der Sozialisten'', auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in [[Berlin-Lichtenberg]] beigesetzt.
Im Jahr 1959 wurde Fuchs begnadigt und reiste begleitet von erheblichem Medienrummel in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] zu seinem Vater nach Leipzig. Hier heiratete er noch im selben Jahr die verwitwete ehemalige Abteilungsleiterin für Kaderfragen im ZK der SED [[Grete Keilson|Margarete Keilson]]. Bis 1974 war er stellvertretender Direktor des nationalen Forschungszentrums [[Forschungszentrum Dresden-Rossendorf|Zentralinstitut für Kernforschung]] (ZfK) in [[Rossendorf (Dresden)|Rossendorf]] und leitete den Bereich [[Theoretische Physik]]. 1963 wurde er zusätzlich an die [[TU Dresden]] berufen.


1990 wurde über ihn der Dokumentarfilm ''[[Väter der tausend Sonnen]]'' veröffentlicht.
Fuchs hatte großen Einfluss auf die Forschungspolitik der DDR. Er war Mitglied im [[Amt für Kernforschung und Kerntechnik#Wissenschaftlicher Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie|Wissenschaftlichen Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie]]. Seit 1967 war er Mitglied des [[Zentralkomitee|ZK]] der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]], seit 1972 auch Mitglied des Präsidiums der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]], die ihm 1974 bis 1978 die Leitung des Forschungsbereiches Physik, Kern- und Werkstoffwissenschaften übertrug. Ab 1984 war er Leiter der ''Wissenschaftlichen Räte für energetische Grundlagenforschung und für Grundlagen der Mikroelektronik'' und er gehörte zu den angesehensten Wissenschaftlern der DDR. Er erhielt den [[Karl-Marx-Orden]], 1971 den [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]], 1981 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold und 1975 den [[Nationalpreis der DDR|Nationalpreis]]. 1983 wurde er Mitglied des ''Komitees für wissenschaftliche Fragen der Sicherung des Friedens und der Abrüstung'' sowie Ehrenmitglied des [[Forschungsrat der DDR|Forschungsrats der DDR]]. Er starb 1988 in [[Ost-Berlin]]. Seine Urne wurde in der Grabanlage „Pergolenweg“, der ''Gedenkstätte der Sozialisten'', auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in [[Berlin-Lichtenberg]] beigesetzt.
 
Über Fuchs wurden mehrere [[Dokumentarfilm]]e und [[Dokudrama|Dokudramen]] gedreht, [[#Filme|s.&nbsp;u.]]
 
Im fiktiven Drama von [[Carl Zuckmayer]], ''[[Das kalte Licht]]. Drama in 3 Akten'' (S. Fischer Verlag, Berlin u.&nbsp;a. 1955), hat der Hauptakteur Kristof Wolters deutliche Parallelen zur Person des Klaus Fuchs und das Drama ist durch dessen Werdegang inspiriert worden.
 
== Ausgewählte Veröffentlichungen ==
=== Physikalische Arbeiten ===
* Klaus Fuchs (1936): A Quantum Mechanical Investigation of the Cohesive Forces of Copper, the Elastic Constants and the Specific Heat of Monovalent Metals., [[Ph.D.]] an der [[University of Bristol]]. Von dieser Arbeit war [[Max Born]] sehr beeindruckt.<ref>{{Internetquelle |url=https://mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Fuchs_Klaus/ |titel=Emil Klaus Julius Fuchs |hrsg=McTudor |datum=2008-07 |abruf=2020-11-28}}</ref>
* Max Born, Klaus Fuchs (Communicated by [[Edmund Taylor Whittaker|E. T. Whittaker]]) (1938): The statistical mechanics of condensing systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 166, Issue 926, pp. 391–414, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1938.0100 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Klaus Fuchs (1938): The conductivity of thin metallic films according to the electron theory of metals, Mathematical Proceedings of the Cambridge Philosophical Society, Volume 34, Issue 1, pp. 100–108 [https://www.cambridge.org/core/journals/mathematical-proceedings-of-the-cambridge-philosophical-society/article/conductivity-of-thin-metallic-films-according-to-the-electron-theory-of-metals/B67FD21662E4DC38745343C4CF8455FD Extract and references]. Diese Arbeit ist mit 1693 [[Zitation]]en (Stand November 2020) die am meisten zitierte Arbeit von Klaus Fuchs. Eine solche Anzahl von Zitationen erreichen in der Naturwissenschaft nur sehr wenige Arbeiten. Auf dieser Arbeit und der Arbeit ''E. H. Sondheimer (1950): The Influence of a Transverse Magnetic Field on the Conductivity of Thin Metallic Films, Physical Review, p. 401 [https://journals.aps.org/pr/abstract/10.1103/PhysRev.80.401 Abstract]'' basiert das sog. ''Fuchs-Sondheimer-Modell'' der [[Mittlere freie Weglänge|mittleren freien Weglänge]] von Elektronen in Metallen.
* Klaus Fuchs (1939): On some problems of condensation, quantum dynamics and the stability of nuclei. A thesis in support of an application for the degree of Doctor of Science in the University of Edinburgh. [https://era.ed.ac.uk/handle/1842/32232 Edinburgh Research Archive]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Max Born, Klaus Fuchs (1939): On fluctuations in electromagnetic radiation. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 170, Issue 941, pp. 252–265, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspa.1939.0030 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Max Born, Klaus Fuchs (1939): On fluctuations in electromagnetic radiation (A correction). Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 172, Issue 951, pp. 465–466, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1939.0114 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Max Born, Klaus Fuchs (1940): VIII.—Reciprocity. Part II: Scalar Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 1, pp. 100–116, [https://www.cambridge.org/core/journals/proceedings-of-the-royal-society-of-edinburgh/article/viiireciprocity-part-ii-scalar-wave-functions/8D08E6461B345A66505DE84FFF70FA0A Extract and references].
* Max Born, Klaus Fuchs (1940): XI.—Reciprocity. Part III: Reciprocal Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 2, pp. 141–146, [https://www.cambridge.org/core/journals/proceedings-of-the-royal-society-of-edinburgh/article/xireciprocity-part-iii-reciprocal-wave-functions/306D9B4AFAF4A367817F1C962AD7D82C Extract and references].
* Klaus Fuchs (1940): XII.—Reciprocity. Part IV: Spinor Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 2, pp. 147–163, [https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/S0370164600020149 Extract and references].
* Max Born, Klaus Fuchs (1940): The mass centre in relativity. Nature, Volume 145, page 587, [https://www.nature.com/articles/145587a0 Abstract and references]
* Klaus Fuchs (1941): The vapour-pressure curve. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 977 pp. 194–201, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1941.0087 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Klaus Fuchs (1941): III.—Reciprocity. Part V: Reciprocal Spinor Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 61, Issue 1, pp. 26–36, [https://www.cambridge.org/core/journals/proceedings-of-the-royal-society-of-edinburgh-section-a-mathematics/article/iiireciprocity-part-v-reciprocal-spinor-functions/791201F0A16DE393F369E16F0A9AF05C Summary and references]
* Klaus Fuchs (1942): The statistical mechanics of many component gases. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 979, pp. 408–432, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1942.0015 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Klaus Fuchs (1942): Statistical mechanics of binary systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 978, pp. 340–361, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1942.0007 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Klaus Fuchs (1942): Pressure dependence of the equilibrium constant of Ammonia. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 979, pp. 433–438, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1942.0016 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* Klaus Fuchs (1943): On the statistics of binary systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 181, Issue 987, pp. 411–415, Print {{ISSN|0080-4630}} [https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rspa.1943.0019 Abstract]. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
* 1946 meldeten Klaus Fuchs und [[John von Neumann]] ein Patent eines Auslösers für die Zündung der Bombe an.
* Klaus Fuchs (1961): Über ein Bi-Orthogonalsystem der Symmetriecharaktere, [[Annalen der Physik]], 1961, 464. Jg., Nr. 1–2, S. 14–29.
* Klaus Fuchs (1961): Über einige Probleme in der Theorie der Symmetriecharaktere (Ergänzung), [[Zeitschrift für Physik]], 1963, 173. Jg., Nr. 3, S. 359–360.
* Klaus Fuchs, Karlheinz Müller (1963): Zur Antisymmetrisierung der Wellenfunktionen von Nukleonensystemen (II), [[Nuclear Physics]], Volume 47, p. 584–606. [https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/1963NucPh..47..584F/abstract Abstract].
 
Eine [[Szientometrie|scientometrische]] Bewertung der Arbeiten von Klaus Fuchs in dessen britischer Zeit ist in einer Arbeit von Manfred Bonitz zu finden.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Bonitz |Titel=Klaus Fuchs - the enduring contribution to physics from his British period |Sammelwerk=Scientometrics |Band=62 |Nummer=3 |Datum=2005 |Seiten=343–350 |DOI=10.1007/s11192-005-0026-4}} Der ''Springer Link'' gibt unter ''Summary'' eine nicht zu der Bonitz-Arbeit gehörende Zusammenfassung.</ref>
 
=== Weitere Arbeiten ===
* Klaus Fuchs (1965): Moderne Physik und marxistisch-leninistische Philosophie. Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Band 13, Heft s1, S. 59 [https://www.degruyter.com/view/journals/dzph/13/s1/article-p59.xml Artikelanfang].
* Klaus Fuchs (1972): Über die Kategorie der Möglichkeit und die Entwicklungsstufen der Materie. Deutsche Zeitschrift für Philosophie; Berlin Bd. 20, Ausg. 4, S. 410. [http://search.proquest.com/openview/1c33bbd5f69ee9e97c7c7a6a0fa689c3/1?pq-origsite=gscholar&cbl=1818125 Artikelanfang]
* Klaus Fuchs (1975): Zur Bedeutung der theoretischen Physik für die Naturwissenschaften, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Jahrg. 1975, Nr. 5/N, Berlin: Akademie-Verlag.
* Fuchs, Klaus (1977): Theorie-Wahrheit-Wirklichkeit, in: 75 Jahre Quantentheorie, Festband zum 75. Jahrestag der Entdeckung der Planckschen Energiequanten, Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften der DDR, Abteilung Mathematik-Naturwissenschaften-Technik, Jg. 1977 Nr. 7 N, Berlin: Akademie-Verlag, S. 33–44.
* Klaus Fuchs (1983): Wissenschaft und Produktion in der sozialistischen Revolution, Ausgabe 2 von: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Gesellschaftswissenschaften,  Akademie-Verlag, {{ISSN|0138-4015}}, 21 S. (Karl-Marx-Vorlesung der Akademie der Wissenschaften der DDR)
* Klaus Fuchs (1985): 40 Jahre Hiroshima. [[Standpunkt (Zeitschrift)|Standpunkt]], Band 13, Heft 7, Seiten 173–174
* Klaus Fuchs (1985): Dialektischer Materialismus in der Quantentheorie. Annalen der Physik, Vol. 497, Issue 4, Seiten 409–416 [https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/1985AnP...497..409F/abstract Zusammenfassung].
* Klaus Fuchs (1986): Gedenkkolloquium des Zentralinstituts für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR anlässlich des 100. Geburtstages von Niels Bohr am 7. September 1985,  Zentralinstitut für Kernforschung, Rossendorf bei Dresden; Report 580, 12 S. ([https://katalog.slub-dresden.de/id/0-1613765487/ Bestandsnachweis]).


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''„Furien des Fortschritts“?'' In: ''Die Weltbühne'' 72 (1977), Heft 41 vom 11. Oktober 1977, S. 1285–1288
* Robert Chadwell Williams, ''Klaus Fuchs. Atom Spy.'' Cambridge and London, 1987, S.&nbsp;43.
* Günter Flach: ''Klaus Fuchs – sein Erbe bewahren.'' Akademisches Kolloquium der Klasse Physik der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Gedenken an Akademiemitglied Klaus Fuchs am 19. Januar 1989, Akademie-Verlag, Berlin 1990
* ''„Furien des Fortschritts“?'' In: ''Die Weltbühne'' 72 (1977), Heft 41 vom 11. Oktober 1977, S.&nbsp;1285–1288.
* Ronald Friedmann: ''Klaus Fuchs. Der Mann, der kein Spion war. Das Leben des Kommunisten und Wissenschaftlers Klaus Fuchs.'' Koch-Verlag, Rostock 2005, ISBN 3-938686-44-8
* [[Günter Flach]]: ''Klaus Fuchs – sein Erbe bewahren.'' Akademisches Kolloquium der Klasse Physik der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Gedenken an Akademiemitglied Klaus Fuchs am 19. Januar 1989, Akademie-Verlag, Berlin 1990.
* [[Emil Fuchs]] (Vater von Klaus Fuchs): ''Mein Leben.'' Koehler & Amelang, Leipzig 1957 (Teil 1), 1959 (Teil 2 ''Ein Christ im Kampfe gegen den Faschismus, für Frieden und Sozialismus'')
* [[Günter Flach]], [[Klaus Fuchs-Kittowski]] (Hrsg.): ''Ethik in der Wissenschaft – Die Verantwortung der Wissenschaftler: zum Gedenken an Klaus Fuchs'', Berlin: trafo-Wissenschaftsverlag 2008.
* Klaus Fuchs, [[Ruth Werner]], [[Eberhard Panitz]]: ''Treffpunkt Banbury oder Wie die Atombombe zu den Russen kam.'' Das neue Berlin, Berlin 2003, ISBN 3-360-00990-8
* Klaus Fuchs-Kittowski, Günter Flach (Hrsg.): ''Vom atomaren Patt zu einer von Atomwaffen freien Welt – zum Gedenken an Klaus Fuchs.'' Konferenz der Leibniz-Sozietät und des Russischen Hauses der Wissenschaften unter Mitwirkung der Deutschen Kybernetischen Gesellschaft, Nov. 2011 in Berlin. trafo-Wissenschaftsverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86464-025-4.
* {{WWW-DDR|911|Fuchs, Klaus Emil Julius|Horst Kant, [[Bernd-Rainer Barth]]}}
* [[Ronald Friedmann]]: ''Klaus Fuchs. Der Mann, der kein Spion war. Das Leben des Kommunisten und Wissenschaftlers Klaus Fuchs.'' Koch-Verlag, Rostock 2005, ISBN 3-938686-44-8.
* Gert Lange, Joachim Mörke: ''Wissenschaft im Interview. Gespräche mit Akademiemitgliedern über ihr Leben und Werk.'' Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1979
* [[Emil Fuchs]] (Vater von Klaus Fuchs): ''Mein Leben.'' Koehler & Amelang, Leipzig 1957 (Teil 1), 1959 (Teil 2: ''Ein Christ im Kampfe gegen den Faschismus, für Frieden und Sozialismus'').
* Peter Millar: ''Gottes Feuer.'' Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2004 (Original: ''Stealing Thunder.'' Bloomsbury Publishing, London 1999)
* Nancy Greenspan: ''Atomic spy: the dark lives of Klaus Fuchs'', Viking 2020
* [[Eberhard Panitz]]: ''Treffpunkt Banbury oder Wie die Atombombe zu den Russen kam. Klaus Fuchs, Ruth Werner und der größte Spionagefall der Geschichte.'' Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2003, ISBN 3-360-00990-8
* {{WWW-DDR|id=klaus-emil-julius-fuchs|lemma=Fuchs, Klaus Emil Julius|autor=[[Horst Kant]], [[Bernd-Rainer Barth]]|band=1|idNum=911}}
* [[Wolfgang Schreier]] (Hrsg.): ''Biographien bedeutender Physiker. Eine Sammlung von Biographien.'' Verlag Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-022505-2
* Gert Lange, Joachim Mörke: ''Wissenschaft im Interview. Gespräche mit Akademiemitgliedern über ihr Leben und Werk.'' Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1979.
* Robert Chadwell Williams: ''Klaus Fuchs, Atom Spy.'' Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts), London 1987, ISBN 0-674-50507-7
* Peter Millar: ''Gottes Feuer.'' Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2004 (Original: ''Stealing Thunder.'' Bloomsbury Publishing, London 1999).
* [[Carl Zuckmayer]]: ''Das kalte Licht. Drama in 3 Akten.'' S. Fischer Verlag, Berlin u. a. 1955 (Ein fiktives Drama, dessen Hauptakteur Kristof Wolters deutliche Parallelen zur Person des Klaus Fuchs aufweist und das durch dessen Werdegang inspiriert worden ist.)
* Norman Moss: ''Klaus Fuchs. The man who stole the atomic bomb'', New York: St. Martin's Press 1987.
* [[Eberhard Panitz]]: ''Treffpunkt Banbury oder Wie die Atombombe zu den Russen kam. Klaus Fuchs, Ruth Werner und der größte Spionagefall der Geschichte.'' Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2003, ISBN 3-360-00990-8.
* [[Wolfgang Schreier]] (Hrsg.): ''Biographien bedeutender Physiker. Eine Sammlung von Biographien.'' Verlag Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-022505-2.
* Robert Chadwell Williams: ''Klaus Fuchs, Atom Spy.'' Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts), London 1987, ISBN 0-674-50507-7.
 
== Filme ==
* ''[[Klaus Fuchs – Geschichte eines Atomverrats]]'', zweiteiliger deutscher Fernsehfilm (1965) ([https://www.youtube.com/watch?v=vGFklmfwUkA YouTube])
* ''[[Klaus Fuchs – Atomspion]]'', Dokumentarfilm (1989)
* ''[[Väter der tausend Sonnen]]'', Dokumentarfilm (1990)
* ''Der Atomspion''. Dokumentarfilm in der Reihe ''Verräter im geheimen Krieg'', eine Dokumentation in 6 Teilen von [[Guido Knopp]] u.&nbsp;a., (1994), [[ZDF]].<ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/!1535153/ |titel=Elfenbeinturm - nein danke! |hrsg=[[Die Tageszeitung|taz]] archiv |abruf=2020-12-02}}</ref> Zu der Reihe wurde auch ein Buch herausgegeben.<ref>{{Literatur |Autor=Guido Knopp |Titel=Top-Spione: Verräter im geheimen Krieg |Auflage=Ungekürzte Buchgemeinschafts-Lizenzausgabe |Verlag=Bertelsmann-Club; Buchgemeinschaft Donauland Kremayr und Scheriau; Dt. Bücherbund [u.&nbsp;a.] |Ort=Gütersloh, Wien, Stuttgart |Datum=1994 |Umfang=352}}</ref>
* ''[[:en:Nuclear Secrets|Nuclear Secrets]]'', eine [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-Fernsehserie aus dem Jahr 2007, die sich mit dem Wettlauf um die nukleare Vormachtstellung vom Manhattan-Projekt bis zum [[Pakistanisches Atomprogramm|pakistanischen Atomwaffenprogramm]] befasst. Die Folge ''Episode two: Superspy'' ist speziell Klaus Fuchs gewidmet. Der Dokumentarfilm zeigt mit nachgestellten Spielszenen, wie es zu dieser Entwicklung kam und wie es Klaus Fuchs gelang, jahrelang unentdeckt die geheimsten Unterlagen auszuspähen und seine Umgebung zu  täuschen. [[Marco Hofschneider]] spielt Klaus Fuchs. Länge 59 Minuten. ([https://www.youtube.com/watch?v=FEa1izkc0pw YouTube])
* ''Der Meisterspion: Klaus Fuchs und die Atombombe'', Dokudrama (2011), [[arte]], Länge 43 Minuten.<ref>{{Internetquelle |url=https://programm.ard.de/TV/arte/der-meisterspion/eid_287246210264207 |titel=Der Meisterspion: Klaus Fuchs und die Atombombe |hrsg=arte |abruf=2020-12-02}}</ref> Der Film ist eine leicht gekürzte Version des Films ''Nuclear Secrets. Episode two: Superspy''. [https://www.youtube.com/watch?v=q1FVgVjxtxY YouTube (in französischer Sprache)]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|118953273}}
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* {{Webarchiv|wayback=20101122184825|url=http://www.cfo.doe.gov/me70/manhattan/espionage.htm|text=Espionage and the Manhattan project (1940–1945): Events: Bringing It All Together, 1942-1945}} (englisch)
* {{Webarchiv |url=http://www.cfo.doe.gov/me70/manhattan/espionage.htm |text=''Espionage and the Manhattan project (1940–1945): Events: Bringing It All Together, 1942–1945'' |wayback=20101122184825}} (englisch)
* [https://web.archive.org/web/20170109001930/http://www.nationalarchives.gov.uk/releases/2003/may22/fuchs.htm Materialsammlung der National Archives]
* [https://web.archive.org/web/20170109001930/http://www.nationalarchives.gov.uk/releases/2003/may22/fuchs.htm Materialsammlung der National Archives]
* [https://vault.fbi.gov/rosenberg-case/klaus-fuchs ''Klaus Fuchs''], FBI–Records: The Vault
* [https://vault.fbi.gov/rosenberg-case/klaus-fuchs ''Klaus Fuchs'',] FBI-Records: The Vault
* Heinz Barwich: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46274731.html ''"Jedes Blatt Papier war numeriert ..."''], in: ''[[Der Spiegel]]'' Nr. 44 1965
* Heinz Barwich: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46274731.html ''„Jedes Blatt Papier war numeriert&nbsp;…“''] In: ''[[Der Spiegel]]'' Nr. 44/1965
* Michael Wien: [http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/der-ruesselsheimer-atomphysiker-klaus-fuchs-verraeter-oder-mann-mit-charakter_17213850.htm ''Der Rüsselsheimer Atomphysiker Klaus Fuchs: Verräter oder Mann mit Charakter?''] in Main-Spitze 20. August 2016
* Michael Wien: [http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/der-ruesselsheimer-atomphysiker-klaus-fuchs-verraeter-oder-mann-mit-charakter_17213850.htm ''Der Rüsselsheimer Atomphysiker Klaus Fuchs: Verräter oder Mann mit Charakter?''] In: ''[[Main-Spitze]]'', 20. August 2016
* [http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Taugt-Physiker-Fuchs-als-Vorbild;art57641,2213271 ''Kontroverse Kunst-Debatte: Taugt Physiker Fuchs als Vorbild?''] in Rüsselsheimer Echo 13. September 2016
* [http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Taugt-Physiker-Fuchs-als-Vorbild;art57641,2213271 ''Kontroverse Kunst-Debatte: Taugt Physiker Fuchs als Vorbild?''] In: ''[[Rüsselsheimer Echo]]'', 13. September 2016
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 2. März 2022, 14:04 Uhr

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Klaus Fuchs (Begriffsklärung) aufgeführt.
Klaus Fuchs, 1951

Klaus Emil Julius Fuchs (* 29. Dezember 1911 in Rüsselsheim am Main; † 28. Januar 1988 in Ost-Berlin) war ein deutsch-britischer Kernphysiker und sowjetischer Spion.

Nach seiner Flucht aus Deutschland und dem Studienabschluss der Physik in Großbritannien war er später maßgeblich im amerikanisch-britischen Manhattan-Projekt beschäftigt. Parallel zu seiner Forschungstätigkeit half er als Spion der Sowjetunion bei der Entwicklung einer eigenen Atombombe. 1950 wurde Fuchs in Großbritannien wegen Spionage angeklagt und zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Begnadigung im Jahr 1959 siedelte er in die DDR über, wo er Einfluss auf die Forschungspolitik ausübte.

Leben

Klaus Fuchs wurde als drittes von vier Kindern des sozialdemokratischen, lutherischen Theologen Emil Fuchs und dessen Ehefrau Else (1875–1931) geboren. Er war ein Patenkind von Harald Poelchau, dem späteren Gefängnispfarrer und Mitglied im Kreisauer Kreis des antifaschistischen Widerstandes. Sein Vater war Vormund seines Neffens Klaus Fuchs-Kittowski. Fuchs engagierte sich trotz Anfeindungen und Übergriffen seiner Klassenkameraden am humanistischen Gymnasium in Eisenach schon früh für Demokratie und Republik und war Mitglied der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Nach dem Abitur studierte er Mathematik und Physik von 1930 bis 1931 in Leipzig, ab dem Wintersemester 1931 an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und von März bis August 1933 in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Er war Mitglied der SPD und wechselte im Sommer 1932 zur KPD. Auf Grund seiner Gesinnung wurde er nach der Machtergreifung Anfang 1933 von nationalsozialistisch gesinnten Kräften in Kiel verfolgt. Er flüchtete nach Berlin und lebte dort illegal. Nach dem Reichstagsbrand (27./28. Februar 1933) entging Fuchs seiner Verhaftung nur durch eine in aller Frühe angetretene Zugfahrt zu einer Veranstaltung in Berlin. Obwohl er in Deutschland steckbrieflich gesucht wurde, gelang es ihm, noch fünf Monate in Berlin zu studieren. Im August 1933 flüchtete er nach Paris. Hier lernte er seine spätere Ehefrau Margarete Keilson kennen.

Sein in Großbritannien arbeitender Cousin verfügte über Verbindungen, die es Fuchs ermöglichten, in Edinburgh und Bristol sein Studium der Physik fortzusetzen und bei dessen Bekannten zu wohnen. Er verfasste seine Diplomarbeit 1936 bei dem späteren Nobelpreisträger Nevill F. Mott in Bristol über das Themengebiet Kohäsionskräfte in metallischem Kupfer. Damals befasste er sich vor allem mit theoretischer Festkörperphysik. Mit Mott, der ihn intensiv als Flüchtling aus Deutschland unterstützte, arbeitete er vier Jahre in Großbritannien zusammen. Er beurteilte ihn später als extrem talentierten theoretischen Physiker, mit wundervollen Arbeiten, die auch lange später noch zitiert wurden, und für den er eine große Karriere vorhersah (for a man of his calibre I foresaw a great career in physics).[1] Insbesondere galt dies für eine später viel zitierte Arbeit von Fuchs von 1938, die Grundlage der Fuchs-Sondheimer-Theorie der Elektronenleitung in dünnen Metallschichten war.

Kernphysiker in Großbritannien und den USA

Klaus Fuchs, um 1940

Den Weg zur Kernphysik fand er in den Jahren 1937–1941, nachdem er als Stipendiat beim Physiker und späteren Nobelpreisträger Max Born in Edinburgh eine gut dotierte Stelle angeboten bekommen hatte, wo er 1938 promovierte. Zwischenzeitlich wurde er im Dezember 1940 von den Briten als „Feindlicher Ausländer“ in einem kanadischen Gefangenenlager interniert. Seine kernphysikalischen Arbeiten setzte er ab Mai 1941–1943 im Rahmen des militärischen britischen Atomprogramms Tube Alloys an der Universität Birmingham bei Rudolph Peierls fort. Die Gefahr einer solchen wissenschaftlichen Entwicklung erkannte er bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und bemühte sich, sein Wissen der Sowjetunion, nach deren Überfall durch Deutschland, zur Verfügung zu stellen. Zumal sich Großbritannien zum Zeitpunkt des Angriffs auf die Sowjetunion zu einer 20-jährigen uneingeschränkten Hilfeleistung gegen den Aggressor verpflichtet hatte.[2] Dabei erhielt er 1942 Kontakt zu Ruth Werner, Agentin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes GRU. Dieser Kontakt endete mit seinem Wechsel in die USA. Von diesem Zeitpunkt an übergab er seine Informationen an Harry Gold bis zu seiner Rückkehr nach Großbritannien 1946.

Nachdem er im August 1942 britischer Staatsangehöriger geworden war, übersiedelte er 1943 mit einem englischen Forscherteam für Arbeiten zur Uran-Isotopentrennung und Fragen der Implosionstechnik nach New York und schließlich Los Alamos. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Plutoniumbombe Fat Man beteiligt. Am Trinity-Test, der ersten erfolgreichen Explosion einer Kernwaffe am 16. Juli 1945 im US-Bundesstaat New Mexico nahm er teil. Nach dem Abschluss seiner Tätigkeit kehrte Fuchs 1946 nach Großbritannien zurück und übernahm die Leitung des Bereichs Theorie im Kernforschungszentrum in Harwell. Dort befasste er sich mit der Entwicklung von Leistungsreaktoren, unter anderem Schnellen Brütern. Seine Leistungen wurden 1950 durch den Vorschlag gewürdigt, ihn als Mitglied der ehrwürdigen Wissenschaftsakademie Royal Society aufzunehmen. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn Ende 1949 wurde er auf Grund von Aussagen durch Harry Gold beim FBI als Spion verdächtigt, im Februar 1950 verhaftet und enttarnt. Der Prozess wegen Spionage für die Sowjetunion begann im März 1950, in dessen Folge er nicht nur zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sondern auch seine britische Staatsangehörigkeit verlor. Seine Spionagetätigkeit stellte er als ein Handeln aus Solidarität zur UdSSR dar, die er im Kampf gegen das [[Drittes Reich|Dritte Reich]] unterstützen wollte. Fuchs vertrat die Meinung, durch sein Handeln einen Atomwaffeneinsatz im Kalten Krieg verhindert zu haben, da durch ihn beide Seiten im Besitz von Atomwaffen seien.

Nachdem man über 40 Jahre lang nach dem Zweiten Weltkrieg davon ausgegangen war, dass Klaus Fuchs der einzige Physiker aus dem Manhattan-Projekt in Los Alamos war, der Informationen über den Bau der Atombombe an die Sowjetunion weitergegeben hatte, bestätigte die Freigabe und Veröffentlichung der Ergebnisse des VENONA-Projektes durch den Militärgeheimdienst der USA den zweiten – bereits vermuteten – Spion Theodore Alvin Hall. Sein sowjetischer Deckname war MLAD. Hall hatte 1944 wichtiges Material über die Implosions-Methode und andere Aspekte der Konstruktion einer Atombombe an die Sowjetunion übergeben. Er wurde bereits 1950 verdächtigt, bestritt aber zu jener Zeit alle Anschuldigungen und wurde nie verurteilt.

Bereits vor der Verhaftung von Fuchs hatte das FBI durch Einlassungen von Harry Gold, die Spur zu David Greenglass und dem Ehepaar Julius und Ethel Rosenberg, geb. Greenglass, gefunden. Die einzige Verbindung beider Sachverhalte war durch Gold zustande gekommen. Sein Führungsoffizier John, auch bekannt als „Jakowlew“ – Anatoli Jazkow – war den gesamten Zweiten Weltkrieg über der Resident des NKWD in New York. Man war ihm dort nie auf die Spur gekommen. Da sich diese Aktivitäten im auf Geheimhaltung fixierten Spionagebereich abspielten, sind alle Informationen zu diesen Aktivitäten mit Vorsicht zu betrachten und trotz zahlreicher Enthüllungen weiterhin teilweise kontrovers.

Klaus Fuchs schlug 1946 mit John von Neumann einen Entwurf einer Wasserstoffbombe vor, die in der Operation Greenhouse 1951 getestet wurde, sich aber als Fehlschlag erwies.[3] Der Vorschlag nutzte die Röntgenstrahlung einer Atombombe, aber anders als im späteren Teller-Ulam-Design: sie diente der Ionisierung einer Kugelschale aus Berylliumoxid, die ein Deuterium-Tritium-Gemisch umschloss, das dabei komprimiert wurde. Erst am 2. Oktober 1952 zündete Großbritannien bei den Montebello-Inseln nahe Australien die erste Atombombe.

Kernphysiker in der DDR

Grabstätte von Klaus Fuchs

Im Jahr 1959 wurde Fuchs begnadigt und reiste begleitet von erheblichem Medienrummel in die DDR zu seinem Vater nach Leipzig. Hier heiratete er noch im selben Jahr die verwitwete ehemalige Abteilungsleiterin für Kaderfragen im ZK der SED Margarete Keilson. Bis 1974 war er stellvertretender Direktor des nationalen Forschungszentrums Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK) in Rossendorf und leitete den Bereich Theoretische Physik. 1963 wurde er zusätzlich an die TU Dresden berufen.

Fuchs hatte großen Einfluss auf die Forschungspolitik der DDR. Er war Mitglied im Wissenschaftlichen Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie. Seit 1967 war er Mitglied des ZK der SED, seit 1972 auch Mitglied des Präsidiums der Akademie der Wissenschaften der DDR, die ihm 1974 bis 1978 die Leitung des Forschungsbereiches Physik, Kern- und Werkstoffwissenschaften übertrug. Ab 1984 war er Leiter der Wissenschaftlichen Räte für energetische Grundlagenforschung und für Grundlagen der Mikroelektronik und er gehörte zu den angesehensten Wissenschaftlern der DDR. Er erhielt den Karl-Marx-Orden, 1971 den Vaterländischen Verdienstorden, 1981 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold und 1975 den Nationalpreis. 1983 wurde er Mitglied des Komitees für wissenschaftliche Fragen der Sicherung des Friedens und der Abrüstung sowie Ehrenmitglied des Forschungsrats der DDR. Er starb 1988 in Ost-Berlin. Seine Urne wurde in der Grabanlage „Pergolenweg“, der Gedenkstätte der Sozialisten, auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Über Fuchs wurden mehrere Dokumentarfilme und Dokudramen gedreht, s. u.

Im fiktiven Drama von Carl Zuckmayer, Das kalte Licht. Drama in 3 Akten (S. Fischer Verlag, Berlin u. a. 1955), hat der Hauptakteur Kristof Wolters deutliche Parallelen zur Person des Klaus Fuchs und das Drama ist durch dessen Werdegang inspiriert worden.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Physikalische Arbeiten

  • Klaus Fuchs (1936): A Quantum Mechanical Investigation of the Cohesive Forces of Copper, the Elastic Constants and the Specific Heat of Monovalent Metals., Ph.D. an der University of Bristol. Von dieser Arbeit war Max Born sehr beeindruckt.[4]
  • Max Born, Klaus Fuchs (Communicated by E. T. Whittaker) (1938): The statistical mechanics of condensing systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 166, Issue 926, pp. 391–414, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Klaus Fuchs (1938): The conductivity of thin metallic films according to the electron theory of metals, Mathematical Proceedings of the Cambridge Philosophical Society, Volume 34, Issue 1, pp. 100–108 Extract and references. Diese Arbeit ist mit 1693 Zitationen (Stand November 2020) die am meisten zitierte Arbeit von Klaus Fuchs. Eine solche Anzahl von Zitationen erreichen in der Naturwissenschaft nur sehr wenige Arbeiten. Auf dieser Arbeit und der Arbeit E. H. Sondheimer (1950): The Influence of a Transverse Magnetic Field on the Conductivity of Thin Metallic Films, Physical Review, p. 401 Abstract basiert das sog. Fuchs-Sondheimer-Modell der mittleren freien Weglänge von Elektronen in Metallen.
  • Klaus Fuchs (1939): On some problems of condensation, quantum dynamics and the stability of nuclei. A thesis in support of an application for the degree of Doctor of Science in the University of Edinburgh. Edinburgh Research Archive. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Max Born, Klaus Fuchs (1939): On fluctuations in electromagnetic radiation. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 170, Issue 941, pp. 252–265, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Max Born, Klaus Fuchs (1939): On fluctuations in electromagnetic radiation (A correction). Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 172, Issue 951, pp. 465–466, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Max Born, Klaus Fuchs (1940): VIII.—Reciprocity. Part II: Scalar Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 1, pp. 100–116, Extract and references.
  • Max Born, Klaus Fuchs (1940): XI.—Reciprocity. Part III: Reciprocal Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 2, pp. 141–146, Extract and references.
  • Klaus Fuchs (1940): XII.—Reciprocity. Part IV: Spinor Wave Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 60, Issue 2, pp. 147–163, Extract and references.
  • Max Born, Klaus Fuchs (1940): The mass centre in relativity. Nature, Volume 145, page 587, Abstract and references
  • Klaus Fuchs (1941): The vapour-pressure curve. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 977 pp. 194–201, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Klaus Fuchs (1941): III.—Reciprocity. Part V: Reciprocal Spinor Functions. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh, Volume 61, Issue 1, pp. 26–36, Summary and references
  • Klaus Fuchs (1942): The statistical mechanics of many component gases. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 979, pp. 408–432, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Klaus Fuchs (1942): Statistical mechanics of binary systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 978, pp. 340–361, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Klaus Fuchs (1942): Pressure dependence of the equilibrium constant of Ammonia. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 179, Issue 979, pp. 433–438, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • Klaus Fuchs (1943): On the statistics of binary systems. Proceedings of the Royal Society A, Mathematical, Physical and Engineering Sciences, Volume 181, Issue 987, pp. 411–415, Print ISSN 0080-4630 Abstract. Die Arbeit kann als PDF heruntergeladen werden.
  • 1946 meldeten Klaus Fuchs und John von Neumann ein Patent eines Auslösers für die Zündung der Bombe an.
  • Klaus Fuchs (1961): Über ein Bi-Orthogonalsystem der Symmetriecharaktere, Annalen der Physik, 1961, 464. Jg., Nr. 1–2, S. 14–29.
  • Klaus Fuchs (1961): Über einige Probleme in der Theorie der Symmetriecharaktere (Ergänzung), Zeitschrift für Physik, 1963, 173. Jg., Nr. 3, S. 359–360.
  • Klaus Fuchs, Karlheinz Müller (1963): Zur Antisymmetrisierung der Wellenfunktionen von Nukleonensystemen (II), Nuclear Physics, Volume 47, p. 584–606. Abstract.

Eine scientometrische Bewertung der Arbeiten von Klaus Fuchs in dessen britischer Zeit ist in einer Arbeit von Manfred Bonitz zu finden.[5]

Weitere Arbeiten

  • Klaus Fuchs (1965): Moderne Physik und marxistisch-leninistische Philosophie. Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Band 13, Heft s1, S. 59 Artikelanfang.
  • Klaus Fuchs (1972): Über die Kategorie der Möglichkeit und die Entwicklungsstufen der Materie. Deutsche Zeitschrift für Philosophie; Berlin Bd. 20, Ausg. 4, S. 410. Artikelanfang
  • Klaus Fuchs (1975): Zur Bedeutung der theoretischen Physik für die Naturwissenschaften, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Jahrg. 1975, Nr. 5/N, Berlin: Akademie-Verlag.
  • Fuchs, Klaus (1977): Theorie-Wahrheit-Wirklichkeit, in: 75 Jahre Quantentheorie, Festband zum 75. Jahrestag der Entdeckung der Planckschen Energiequanten, Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften der DDR, Abteilung Mathematik-Naturwissenschaften-Technik, Jg. 1977 Nr. 7 N, Berlin: Akademie-Verlag, S. 33–44.
  • Klaus Fuchs (1983): Wissenschaft und Produktion in der sozialistischen Revolution, Ausgabe 2 von: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Gesellschaftswissenschaften, Akademie-Verlag, ISSN 0138-4015, 21 S. (Karl-Marx-Vorlesung der Akademie der Wissenschaften der DDR)
  • Klaus Fuchs (1985): 40 Jahre Hiroshima. Standpunkt, Band 13, Heft 7, Seiten 173–174
  • Klaus Fuchs (1985): Dialektischer Materialismus in der Quantentheorie. Annalen der Physik, Vol. 497, Issue 4, Seiten 409–416 Zusammenfassung.
  • Klaus Fuchs (1986): Gedenkkolloquium des Zentralinstituts für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR anlässlich des 100. Geburtstages von Niels Bohr am 7. September 1985, Zentralinstitut für Kernforschung, Rossendorf bei Dresden; Report 580, 12 S. (Bestandsnachweis).

Literatur

  • Robert Chadwell Williams, Klaus Fuchs. Atom Spy. Cambridge and London, 1987, S. 43.
  • „Furien des Fortschritts“? In: Die Weltbühne 72 (1977), Heft 41 vom 11. Oktober 1977, S. 1285–1288.
  • Günter Flach: Klaus Fuchs – sein Erbe bewahren. Akademisches Kolloquium der Klasse Physik der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Gedenken an Akademiemitglied Klaus Fuchs am 19. Januar 1989, Akademie-Verlag, Berlin 1990.
  • Günter Flach, Klaus Fuchs-Kittowski (Hrsg.): Ethik in der Wissenschaft – Die Verantwortung der Wissenschaftler: zum Gedenken an Klaus Fuchs, Berlin: trafo-Wissenschaftsverlag 2008.
  • Klaus Fuchs-Kittowski, Günter Flach (Hrsg.): Vom atomaren Patt zu einer von Atomwaffen freien Welt – zum Gedenken an Klaus Fuchs. Konferenz der Leibniz-Sozietät und des Russischen Hauses der Wissenschaften unter Mitwirkung der Deutschen Kybernetischen Gesellschaft, Nov. 2011 in Berlin. trafo-Wissenschaftsverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86464-025-4.
  • Ronald Friedmann: Klaus Fuchs. Der Mann, der kein Spion war. Das Leben des Kommunisten und Wissenschaftlers Klaus Fuchs. Koch-Verlag, Rostock 2005, ISBN 3-938686-44-8.
  • Emil Fuchs (Vater von Klaus Fuchs): Mein Leben. Koehler & Amelang, Leipzig 1957 (Teil 1), 1959 (Teil 2: Ein Christ im Kampfe gegen den Faschismus, für Frieden und Sozialismus).
  • Nancy Greenspan: Atomic spy: the dark lives of Klaus Fuchs, Viking 2020
  • Kurzbiografie zu: Klaus Fuchs. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Gert Lange, Joachim Mörke: Wissenschaft im Interview. Gespräche mit Akademiemitgliedern über ihr Leben und Werk. Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1979.
  • Peter Millar: Gottes Feuer. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2004 (Original: Stealing Thunder. Bloomsbury Publishing, London 1999).
  • Norman Moss: Klaus Fuchs. The man who stole the atomic bomb, New York: St. Martin's Press 1987.
  • Eberhard Panitz: Treffpunkt Banbury oder Wie die Atombombe zu den Russen kam. Klaus Fuchs, Ruth Werner und der größte Spionagefall der Geschichte. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2003, ISBN 3-360-00990-8.
  • Wolfgang Schreier (Hrsg.): Biographien bedeutender Physiker. Eine Sammlung von Biographien. Verlag Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-022505-2.
  • Robert Chadwell Williams: Klaus Fuchs, Atom Spy. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts), London 1987, ISBN 0-674-50507-7.

Filme

  • Klaus Fuchs – Geschichte eines Atomverrats, zweiteiliger deutscher Fernsehfilm (1965) (YouTube)
  • Klaus Fuchs – Atomspion, Dokumentarfilm (1989)
  • Väter der tausend Sonnen, Dokumentarfilm (1990)
  • Der Atomspion. Dokumentarfilm in der Reihe Verräter im geheimen Krieg, eine Dokumentation in 6 Teilen von Guido Knopp u. a., (1994), ZDF.[6] Zu der Reihe wurde auch ein Buch herausgegeben.[7]
  • Nuclear Secrets, eine BBC-Fernsehserie aus dem Jahr 2007, die sich mit dem Wettlauf um die nukleare Vormachtstellung vom Manhattan-Projekt bis zum pakistanischen Atomwaffenprogramm befasst. Die Folge Episode two: Superspy ist speziell Klaus Fuchs gewidmet. Der Dokumentarfilm zeigt mit nachgestellten Spielszenen, wie es zu dieser Entwicklung kam und wie es Klaus Fuchs gelang, jahrelang unentdeckt die geheimsten Unterlagen auszuspähen und seine Umgebung zu täuschen. Marco Hofschneider spielt Klaus Fuchs. Länge 59 Minuten. (YouTube)
  • Der Meisterspion: Klaus Fuchs und die Atombombe, Dokudrama (2011), arte, Länge 43 Minuten.[8] Der Film ist eine leicht gekürzte Version des Films Nuclear Secrets. Episode two: Superspy. YouTube (in französischer Sprache)

Weblinks

Commons: Klaus Fuchs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bonitz, The enduring contribution to physics from his British period, Scientometrics, Band 62, 2005, S. 344
  2. Robert Chadwell Williams, Klaus Fuchs. Atom Spy. Cambridge and London, 1987, S. 43
  3. Jeremy Bernstein, John von Neumann and Klaus Fuchs: an Unlikely Collaboration, Physics Perspective, Band 12, 2010, S. 36–50
  4. Emil Klaus Julius Fuchs. McTudor, Juli 2008, abgerufen am 28. November 2020.
  5. Manfred Bonitz: Klaus Fuchs - the enduring contribution to physics from his British period. In: Scientometrics. Band 62, Nr. 3, 2005, S. 343–350, doi:10.1007/s11192-005-0026-4. Der Springer Link gibt unter Summary eine nicht zu der Bonitz-Arbeit gehörende Zusammenfassung.
  6. Elfenbeinturm - nein danke! taz archiv, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  7. Guido Knopp: Top-Spione: Verräter im geheimen Krieg. Ungekürzte Buchgemeinschafts-Lizenzausgabe Auflage. Bertelsmann-Club; Buchgemeinschaft Donauland Kremayr und Scheriau; Dt. Bücherbund [u. a.], Gütersloh, Wien, Stuttgart 1994 (352 S.).
  8. Der Meisterspion: Klaus Fuchs und die Atombombe. arte, abgerufen am 2. Dezember 2020.

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