Karl Fredenhagen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl''' (Hermann Heinrich Philipp) '''Fredenhagen''' (* [[11. Mai]] [[1877]] in [[Loitz]]; † [[4. April]] [[1949]] in [[Greifswald]]) war ein deutscher [[Physikochemiker]].
'''Karl Hermann Heinrich Philipp Fredenhagen''' (* [[11. Mai]] [[1877]] in [[Loitz]]; † [[4. April]] [[1949]] in [[Greifswald]]) war ein deutscher [[Physikochemiker]].


== Leben ==
== Leben ==
Karl Fredenhagen war der Sohn des Kaufmanns und Senators August Fredenhagen und dessen Frau Caroline geborene Schultz. Sein Enkel ist der theoretische (mathematische) Physiker [[Klaus Fredenhagen]]. Er studierte an den Universitäten [[Universität Hannover|Hannover]], [[Universität Darmstadt|Darmstadt]], [[Universität Leipzig|Leipzig]] und [[Universität Göttingen|Göttingen]]. In Göttingen wurde er 1901 bei [[Walther Nernst]] mit einer Arbeit ''Zur Theorie der Oxydations- und Reduktionsketten'' [[promoviert]] und arbeitete anschließend als Assistent bei H. Th. Simon. Später war er als Assistent bei [[Wilhelm Ostwald]] und [[Theodor des Coudres]] in [[Leipzig]] tätig. Dort [[Habilitation|habilitierte]] er 1906 für die Physikalische Chemie. Im Jahr darauf erhielt er die [[Lehrberechtigung]] für [[Physik]]. 1923 bezog er den Lehrstuhl für Physikalische Chemie der [[Universität Greifswald]], den er bis 1945<ref>[http://www.physik.uni-greifswald.de/fachschaft/studienfuehrer/index.html#alma_mater Alma mater Gryphiswaldensis - eine Universität mit Tradition -]</ref> innehatte.
Karl Fredenhagen war der Sohn des Kaufmanns und Senators August Fredenhagen und dessen Frau Caroline geborene Schultz. Sein Enkel ist der theoretische (mathematische) Physiker [[Klaus Fredenhagen]] und sein Urenkel ist der mathematische Physiker und Professor an der Universität Wien [[Stefan Fredenhagen]]. Er studierte an den Universitäten [[Universität Hannover|Hannover]], [[Universität Darmstadt|Darmstadt]], [[Universität Leipzig|Leipzig]] und [[Universität Göttingen|Göttingen]]. In Göttingen wurde er 1901 bei [[Walther Nernst]] mit einer Arbeit ''Zur Theorie der Oxydations- und Reduktionsketten'' [[promoviert]] und arbeitete anschließend als Assistent bei H. Th. Simon. Später war er als Assistent bei [[Wilhelm Ostwald]] und [[Theodor des Coudres]] in [[Leipzig]] tätig. Dort [[Habilitation|habilitierte]] er 1906 für die Physikalische Chemie. Im Jahr darauf erhielt er die [[Lehrberechtigung]] für [[Physik]]. 1923 bezog er den Lehrstuhl für Physikalische Chemie der [[Universität Greifswald]], den er bis 1945<ref>[http://www.physik.uni-greifswald.de/fachschaft/studienfuehrer/index.html#alma_mater Alma mater Gryphiswaldensis - eine Universität mit Tradition -]</ref> innehatte.


Forschungsschwerpunkte Fredenhagens waren die Ursachen der [[Löslichkeit]] und der elektrolytischen [[Dissoziation (Chemie)|Dissoziation]] in flüssigen Lösungen. Er führte erfolgreiche Experimentaluntersuchungen über Eigenschaften des Gelösten in wässrigen und nichtwässrigen Lösungsmitteln durch und sah abweichend von vielen seiner Kollegen die Löslichkeit als mehr chemisches und weniger als physikalisches Problem an. Bei den nichtwässrigen Lösungsmitteln widmete er sich besonders dem [[Fluorwasserstoff]]. 1928 meldete er ein „Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von [[Fluor]]“ zum [[Patent]] an.<ref>[http://www.fluoride-history.de/p-fluorine.htm Production of Elemental Fluorine]</ref> Die von ihm ausgearbeitete Zusammenfassung seiner Theorie der Zweistoffsysteme wurde 1950 [[postum]] veröffentlicht.
Forschungsschwerpunkte Fredenhagens waren die Ursachen der [[Löslichkeit]] und der elektrolytischen [[Dissoziation (Chemie)|Dissoziation]] in flüssigen Lösungen. Er führte erfolgreiche Experimentaluntersuchungen über Eigenschaften des Gelösten in wässrigen und nichtwässrigen Lösungsmitteln durch und sah abweichend von vielen seiner Kollegen die Löslichkeit als mehr chemisches und weniger als physikalisches Problem an. Bei den nichtwässrigen Lösungsmitteln widmete er sich besonders dem [[Fluorwasserstoff]]. 1928 meldete er ein „Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von [[Fluor]]“ zum [[Patent]] an.<ref>[http://www.fluoride-history.de/p-fluorine.htm Production of Elemental Fluorine]</ref> Die von ihm ausgearbeitete Zusammenfassung seiner Theorie der Zweistoffsysteme wurde 1950 [[postum]] veröffentlicht. Weiterhin ist er einer der Entdecker von [[KC8|KC<sub>8</sub>]].<ref>{{Literatur |Autor=Karl Fredenhagen, Gustav Cadenbach |Titel=Die Bindung von Kalium durch Kohlenstoff |Hrsg= |Sammelwerk=[[Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie]] |Band=158 |Nummer=1 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1926-11-23 |ISBN= |ISSN=0863-1786 |DOI=10.1002/zaac.19261580122 |Seiten=249–263 |Online=http://doi.wiley.com/10.1002/zaac.19261580122 |Abruf=}}</ref>


== Schriften ==
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Aktuelle Version vom 20. Januar 2021, 08:44 Uhr

Karl Hermann Heinrich Philipp Fredenhagen (* 11. Mai 1877 in Loitz; † 4. April 1949 in Greifswald) war ein deutscher Physikochemiker.

Leben

Karl Fredenhagen war der Sohn des Kaufmanns und Senators August Fredenhagen und dessen Frau Caroline geborene Schultz. Sein Enkel ist der theoretische (mathematische) Physiker Klaus Fredenhagen und sein Urenkel ist der mathematische Physiker und Professor an der Universität Wien Stefan Fredenhagen. Er studierte an den Universitäten Hannover, Darmstadt, Leipzig und Göttingen. In Göttingen wurde er 1901 bei Walther Nernst mit einer Arbeit Zur Theorie der Oxydations- und Reduktionsketten promoviert und arbeitete anschließend als Assistent bei H. Th. Simon. Später war er als Assistent bei Wilhelm Ostwald und Theodor des Coudres in Leipzig tätig. Dort habilitierte er 1906 für die Physikalische Chemie. Im Jahr darauf erhielt er die Lehrberechtigung für Physik. 1923 bezog er den Lehrstuhl für Physikalische Chemie der Universität Greifswald, den er bis 1945[1] innehatte.

Forschungsschwerpunkte Fredenhagens waren die Ursachen der Löslichkeit und der elektrolytischen Dissoziation in flüssigen Lösungen. Er führte erfolgreiche Experimentaluntersuchungen über Eigenschaften des Gelösten in wässrigen und nichtwässrigen Lösungsmitteln durch und sah abweichend von vielen seiner Kollegen die Löslichkeit als mehr chemisches und weniger als physikalisches Problem an. Bei den nichtwässrigen Lösungsmitteln widmete er sich besonders dem Fluorwasserstoff. 1928 meldete er ein „Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Fluor“ zum Patent an.[2] Die von ihm ausgearbeitete Zusammenfassung seiner Theorie der Zweistoffsysteme wurde 1950 postum veröffentlicht. Weiterhin ist er einer der Entdecker von KC8.[3]

Schriften

  • Grundlagen für den Aufbau einer Theorie der Zweistoffsysteme. Mit einer biographischen Einleitung von Kurt Wiechert. Akademie-Verlag, Berlin 1950.

Literatur

  • Gerhard Jung: Fredenhagen, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 386 f. (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alma mater Gryphiswaldensis - eine Universität mit Tradition -
  2. Production of Elemental Fluorine
  3. Karl Fredenhagen, Gustav Cadenbach: Die Bindung von Kalium durch Kohlenstoff. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 158, Nr. 1, 23. November 1926, ISSN 0863-1786, S. 249–263, doi:10.1002/zaac.19261580122 (wiley.com).

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