Jiří Patera: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jiří Patera''' (* [[Oktober]] [[1936]])<ref>Angaben im Symposium zum 60. Geburtstag von ihm und Jiri Patera 1997</ref> ist ein tschechoslowakisch-kanadischer mathematischer Physiker und Mathematiker. Er ist Professor (Professeur titulaire) an der [[Universität Montreal]] (Centre des recherches mathématiques, CRM).
'''Jiří Patera''' (* [[10. Oktober]] [[1936]]; † [[3. Januar]] [[2022]] in [[Montreal]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.crm.umontreal.ca/pdf/JiriPatera1936-2022FRA.pdf |titel=Nachruf |autor= |werk= umontreal.ca/|hrsg= |datum= |abruf=2022-01-18 |sprache=fr}}</ref>) war ein tschechoslowakisch-kanadischer mathematischer [[Physiker]] und [[Mathematiker]]. Er war Professor (Professeur titulaire) an der [[Universität Montreal]] (Centre des recherches mathématiques, CRM).


Patera wurde 1964 an der [[Karls-Universität Prag]] promoviert und kam 1965 nach Montreal.
== Werdegang ==
Patera wurde 1964 an der [[Karls-Universität Prag]] promoviert und kam 1965 nach Montreal. Er befasste sich mit [[Gruppentheorie]], speziell [[Liegruppe]]n, mit Anwendungen in der Physik. Später befasste er sich auch mit Anwendungen in [[Kryptographie]], [[Bildverarbeitung]] und [[Zufallsgenerator]]en und speziell, teilweise in Zusammenarbeit mit [[Robert Moody]], mit [[Quasikristall]]en.


Er befasste sich mit [[Gruppentheorie]], speziell [[Liegruppe]]n, mit Anwendungen in der Physik. Später befasste er sich auch mit Anwendungen in [[Kryptographie]], [[Bildverarbeitung]] und [[Zufallsgenerator]]en und speziell, teilweise in Zusammenarbeit mit [[Robert Moody]], mit [[Quasikristall]]en.  
Patera ist bekannt für seine Arbeiten zur konstruktiven Berechnung, bis hin zur konkreten [[Softwaretechnik|Software-Implementierung]], von Darstellungen von Liegruppen, worüber er auch ein Buch mit Tabellen der Verzweigungsregeln, die bei der Aufspaltung von [[Darstellung (Lie-Gruppe)|Darstellungen]] einer Liegruppe bei Betrachtung der Darstellungen von deren Untergruppen auftreten, veröffentlichte.<ref>J.Patera, D. Sankoff, Branching rules for representations of Lie algebras, Montreal, 1973. Erweitert W.G.McKay, J.Patera ''Tables of dimensions, indices and branching rules for representations of simple Lie algebras'', Marcel Dekker 1981</ref> Diese Tabellen haben Anwendungen im Studium von [[Große Vereinheitlichte Theorie|GUT]]s in der [[Elementarteilchenphysik]]. In GUTs wird eine übergeordnete, vereinheitlichende Gruppe bei [[Symmetriebrechung|Symmetriebrüchen]] in ihre [[Untergruppe]]n zerlegt und entsprechend zerlegen sich auch die Darstellungen der Gruppe, denen die Elementarteilchen entsprechen.


Patera ist bekannt für seine Arbeiten zur konstruktiven Berechnung, bis hin zur konkreten [[Softwaretechnik|Software-Implementierung]], von Darstellungen von Liegruppen, worüber er auch ein Buch mit Tabellen der Verzweigungsregeln, die bei der Aufspaltung von [[Darstellungstheorie (Gruppentheorie)|Darstellungen]] einer Liegruppe bei Betrachtung der Darstellungen von deren Untergruppen auftreten, veröffentlichte. <ref>J.Patera, D. Sankoff, Branching rules for representations of Lie algebras, Montreal, 1973. Erweitert W.G.McKay, J.Patera ''Tables of dimensions, indices and branching rules for representations of simple Lie algebras'', Marcel Dekker 1981</ref> Diese Tabellen haben Anwendungen im Studium von [[Große Vereinheitlichte Theorie|GUT]]s in der [[Elementarteilchenphysik]]. In GUTs wird eine übergeordnete, vereinheitlichende Gruppe bei [[Symmetriebrechung|Symmetriebrüchen]] in ihre [[Untergruppe]]n zerlegt und entsprechend zerlegen sich auch die Darstellungen der Gruppe, denen die Elementarteilchen entsprechen.
Er arbeitete auch mit [[Hans Zassenhaus]] und Robert Moody<ref>zum Beispiel Moody, Patera ''Fast recursion formula for weight multiplicities'', Bulletin AMS, 7, 1982, 237–242, [http://www.ams.org/journals/bull/1982-07-01/S0273-0979-1982-15021-2/ Online], und das Tabellenwerk Moody, Bremner, Jiri Patera: ''Tables of weight space multiplicities'', Marcel Dekker 1983</ref> zusammen.
 
Er arbeitete auch mit [[Hans Zassenhaus]] und Robert Moody<ref>zum Beispiel Moody, Patera ''Fast recursion formula for weight multiplicities'', Bulletin AMS, 7, 1982, 237-242, [http://www.ams.org/journals/bull/1982-07-01/S0273-0979-1982-15021-2/ Online], und das Tabellenwerk Moody, Bremner, Jiri Patera: ''Tables of weight space multiplicities'', Marcel Dekker 1983</ref> zusammen.


2004 erhielt er den CAP/CRM-Preis in theoretischer Physik der Canadian Association of Physicists (CAP).
2004 erhielt er den CAP/CRM-Preis in theoretischer Physik der Canadian Association of Physicists (CAP).


==Literatur==
== Literatur ==
*Yvan Saint-Aubin, Luc Vinet (Herausgeber) ''Algebraic methods in physics : a Symposium for the 60th Birthday of Jiří Patera and [[Pavel Winternitz]]'', Springer 2001 (Konferenz Montreal 1997)
*Yvan Saint-Aubin, Luc Vinet (Herausgeber) ''Algebraic methods in physics : a Symposium for the 60th Birthday of Jiří Patera and [[Pavel Winternitz]]'', Springer 2001 (Konferenz Montreal 1997)


==Weblinks==
== Weblinks ==
*[https://awards.cap.ca/press/2004-Patera.html Zum Erhalt des CAP/CRM Preises]
*[https://awards.cap.ca/press/2004-Patera.html Zum Erhalt des CAP/CRM Preises]
*[http://www.dms.umontreal.ca/repertoire-departement/portrait/patera Homepage in Montreal]
*[http://www.dms.umontreal.ca/repertoire-departement/portrait/patera Homepage in Montreal]
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==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2022, 21:53 Uhr

Patera.jpg

Jiří Patera (* 10. Oktober 1936; † 3. Januar 2022 in Montreal[1]) war ein tschechoslowakisch-kanadischer mathematischer Physiker und Mathematiker. Er war Professor (Professeur titulaire) an der Universität Montreal (Centre des recherches mathématiques, CRM).

Werdegang

Patera wurde 1964 an der Karls-Universität Prag promoviert und kam 1965 nach Montreal. Er befasste sich mit Gruppentheorie, speziell Liegruppen, mit Anwendungen in der Physik. Später befasste er sich auch mit Anwendungen in Kryptographie, Bildverarbeitung und Zufallsgeneratoren und speziell, teilweise in Zusammenarbeit mit Robert Moody, mit Quasikristallen.

Patera ist bekannt für seine Arbeiten zur konstruktiven Berechnung, bis hin zur konkreten Software-Implementierung, von Darstellungen von Liegruppen, worüber er auch ein Buch mit Tabellen der Verzweigungsregeln, die bei der Aufspaltung von Darstellungen einer Liegruppe bei Betrachtung der Darstellungen von deren Untergruppen auftreten, veröffentlichte.[2] Diese Tabellen haben Anwendungen im Studium von GUTs in der Elementarteilchenphysik. In GUTs wird eine übergeordnete, vereinheitlichende Gruppe bei Symmetriebrüchen in ihre Untergruppen zerlegt und entsprechend zerlegen sich auch die Darstellungen der Gruppe, denen die Elementarteilchen entsprechen.

Er arbeitete auch mit Hans Zassenhaus und Robert Moody[3] zusammen.

2004 erhielt er den CAP/CRM-Preis in theoretischer Physik der Canadian Association of Physicists (CAP).

Literatur

  • Yvan Saint-Aubin, Luc Vinet (Herausgeber) Algebraic methods in physics : a Symposium for the 60th Birthday of Jiří Patera and Pavel Winternitz, Springer 2001 (Konferenz Montreal 1997)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf. In: umontreal.ca/. Abgerufen am 18. Januar 2022 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. J.Patera, D. Sankoff, Branching rules for representations of Lie algebras, Montreal, 1973. Erweitert W.G.McKay, J.Patera Tables of dimensions, indices and branching rules for representations of simple Lie algebras, Marcel Dekker 1981
  3. zum Beispiel Moody, Patera Fast recursion formula for weight multiplicities, Bulletin AMS, 7, 1982, 237–242, Online, und das Tabellenwerk Moody, Bremner, Jiri Patera: Tables of weight space multiplicities, Marcel Dekker 1983

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