Isaak Markowitsch Chalatnikow: Unterschied zwischen den Versionen

Isaak Markowitsch Chalatnikow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Isaak Markowitsch Chalatnikow''' ({{RuS|Исаак Маркович Халатников}}, englische Transliteration Isaak Markovich Khalatnikov, * [[17. Oktober]] [[1919]] in [[Dnipro|Dnepropetrowsk]], damals Jekaterinoslaw) ist ein [[Russland|russischer]] [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]].
#WEITERLEITUNG [[Issaak Markowitsch Chalatnikow]]
 
Chalatnikow studierte an der Staatlichen Universität von [[Dnipro|Dnepropetrowsk]], wo er 1941 seinen Abschluss in Physik machte. 1952 erhielt er den russischen Doktorgrad (Habilitation) und arbeitete dann in der Gruppe von [[Lew Dawidowitsch Landau|Lew Landau]], mit dem er u.a. über die Theorie der [[Supraflüssigkeit]]en arbeitete (Landau-Chalatnikow-Theorie) und mit Landau und [[Isaak Pomerantschuk]] über das ''Verschwinden der nackten Ladung'' in der [[Quantenelektrodynamik]] (siehe den Artikel Lew Landau). Von 1965 bis 1992 war Chalatnikow Gründungs-Direktor des [[Landau-Institut für Theoretische Physik|Landau-Instituts]]. Er war auch Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums am International Center of Theoretical Physics (ICTP) in [[Triest]].
 
Bekannt wurde er durch seine Arbeit mit [[Jewgeni Michailowitsch Lifschitz]] und [[Wladimir Belinski]] aus dem Jahr 1970 über Singularitäten in der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], die ursprünglich der Frage nachgeht, ob kosmologische Lösungen der Einsteinschen Feldgleichungen notwendigerweise eine Singularität in der Zeit aufweisen.<ref>Uspehkhi Fiz.Nauk, 1970, englische Übersetzung in Belinskij, Chalatnikow, Lifschitz „Oscillatory approach to a singular point in relativistic cosmology“, Advances in Physics Bd. 19, 1970, S.525-573</ref> Zuvor hatten Lifschitz und andere russische Physiker zu zeigen versucht, dass Singularitäten im Allgemeinen in diesen Theorien nicht auftreten können, das heißt, dass sie „nicht generisch“ und Relikte der Annahme hoher Symmetrie sind. Dies wurde aber durch die Singularitätentheoreme von [[Stephen Hawking]] und [[Roger Penrose]] widerlegt. Chalatnikov und die Mitautoren (die nur den kosmologischen Fall untersuchten) fanden, dass der Materie-Strahlungsinhalt nahe der Singularität immer mehr an Bedeutung verliert und man deshalb Vakuum-Lösungen der Einstein-Gleichungen untersuchen kann, und dass Lösungen mit schnellen (oszillatorischen) Änderungen in der Zeit dominieren (BKL-Vermutung, die bisher nicht streng bewiesen wurde). Die Lösung nahe der Singularität soll gemäß dieser Theorie unsymmetrisch und chaotisch (BKL-Singularität) ähnlich den Mixmaster-Universen von [[Charles Misner]] sein, die Chalatnikow und seine Koautoren inspiriert hatten. Das damit entworfene Bild von Singularitäten in der Allgemeinen Relativitätstheorie wurde später auch durch numerische Simulationen gestützt.
 
Chalatnikow ist seit 1984 Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] (seit 1972 als korrespondierendes Mitglied) und ist auswärtiges Mitglied der [[Royal Society]] in London. Er erhielt den [[Landau-Preis]] und den [[Humboldt-Forschungspreis|Alexander-von-Humboldt-Preis]]. 2005 erhielt er die [[Blaise-Pascal-Medaille]]. Im Jahr 1953 erhielt er den [[Staatspreis der UdSSR]]. 2012 wurde er mit dem Marcel Grossmann-Preis ausgezeichnet.<ref>[http://www.icra.it/mg/mg13/mg13_awards.pdf Grossmann Preis 2012, pdf]</ref>
 
Er hatte gute Kontakte innerhalb des sowjetischen Machtapparats- seine Ehefrau Valya war die Tochter eines Revolutionshelden.<ref>[http://alexandermigdal.com/paradise-lost/ Erinnerungen von Alexander Poljakow]</ref>
 
==Literatur==
*Isaak Khalatnikov: ''From the atomic bomb to the Landau Institute. Autobiography. Top non-secret'', Springer Verlag 2012
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|113491360}}
* [http://arxiv.org/abs/0803.2684v1 Khalatnikov, Khamenshchik ''Lev Landau and the problem of singularities in cosmology'', 2008]
* [http://www.einstein-online.info/en/spotlights/singularities_bkl/index.html Einführung in BKL Singularitäten von Garfinkle bei Einstein Online]
*[http://itp.ac.ru/en/persons/khalatnikov-isaak-markovich/ Publikationsliste]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=113491360|LCCN=n/83/826284|VIAF=76995982}}
 
{{SORTIERUNG:Chalatnikow, Isaak Markowitsch}}
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Royal Society]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (MIPT)]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens für das Vaterland]]
[[Kategorie:Träger des Staatspreises der UdSSR]]
[[Kategorie:Russe]]
[[Kategorie:Person (Dnipro)]]
[[Kategorie:Sowjetbürger]]
[[Kategorie:Geboren 1919]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Chalatnikow, Isaak Markowitsch
|ALTERNATIVNAMEN=Халатников, Исаак Маркович (russisch)
|KURZBESCHREIBUNG=russischer theoretischer Physiker
|GEBURTSDATUM=17. Oktober 1919
|GEBURTSORT=[[Dnipro|Jekaterinoslaw]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

Aktuelle Version vom 14. Januar 2021, 17:35 Uhr

Weiterleitung nach:

  • Issaak Markowitsch Chalatnikow

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