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Das '''Staatliche Wissenschaftliche Zentrum der Russischen Föderation – Physikalisch-Energetisches-Institut A. I. Leipunski''' ({{RuS|Государственный научный центр Российской Федерации – Физико-энергетический институт имени А.И.Лейпунского}}, kurz ГНЦ РФ – ФЭИ, bzw. IPPE<ref>Kürzel von ''State Scientific Center of the Russian Federation – '''I'''nstitute for '''P'''hysics and '''P'''ower '''E'''ngineering Named After A. I. Leypunsky''</ref>) ist ein [[Russland|russisches]] Forschungsinstitut in [[Obninsk]]. Benannt ist es nach dem sowjetischen Kernphysiker [[Alexander Iljitsch Leipunski]].
Das '''Staatliche Wissenschaftliche Zentrum der Russischen Föderation – Physikalisch-Energetisches-Institut A. I. Leipunski''' ({{RuS|Государственный научный центр Российской Федерации – Физико-энергетический институт имени А.И.Лейпунского}}, kurz ГНЦ РФ – ФЭИ, bzw. IPPE<ref>Kürzel von ''State Scientific Center of the Russian Federation – '''I'''nstitute for '''P'''hysics and '''P'''ower '''E'''ngineering Named After A. I. Leypunsky''</ref>) ist ein [[Russland|russisches]] Forschungsinstitut in [[Obninsk]]. Benannt ist es nach dem sowjetischen Kernphysiker [[Alexander Iljitsch Leipunski|Alexander Leipunski]].


Das Institut wurde als Labor „V“ (Лаборатория „В“) am 19. Dezember 1945 durch Erlass des [[Rat der Volkskommissare|Rates der Volkskommissare]] errichtet. 1951 wurde dem Labor angeordnet, das erste sowjetische Kernkraftwerk zu bauen. Das [[Kernkraftwerk Obninsk]] nahm am 27. Juli 1954 den Betrieb auf.<ref name="Geschichte"/>
Das Institut wurde als Labor „V“ ({{ruS|Лаборатория „В“}}), auch bekannt unter dem Codenamen [[Malojaroslawez]]-10, nach der gleichnamigen nahe gelegenen Stadt, am 19. Dezember 1945 durch Erlass des [[Rat der Volkskommissare der Sowjetunion|Rates der Volkskommissare]] errichtet. Der deutsche Kernphysiker [[Heinz Pose]] wurde beauftragt, das Labor „V“ zu errichten, zu leiten und die Mitarbeiter auszuwählen.<ref>{{Literatur |Autor=Pavel V. Oleynikov |Titel=German Scientist in the Soviet Atomic Project |Sammelwerk=The Nonproliferation Review |Band=7 |Nummer=2 |Datum=2000 |Umfang=1–30 |Seiten=14 |Online=[http://cns.miis.edu/npr/pdfs/72pavel.pdf]}}</ref> Das wissenschaftliche Personal im Labor „V“ sollte sowohl russisch als auch deutsch sein, wobei es sich bei den ersteren hauptsächlich um politische Gefangene aus dem [[Gulag]] oder aus dem Exil handelte.
Im Jahr 1947 erhielt Leipunski, [[Russische Akademie der Wissenschaften |Akademiemitglied]] und wissenschaftlicher Verbindungsmann der 9. Hauptdirektion des [[Innenministerium der UdSSR |NKWD]], eine Anstellung im Labor „V“. Von 1949 an leitete er das in Physikalisch-Energetisches Institut umbenannte Forschungsinstitut und war von 1950 an der Leiter des Programms zur Entwicklung und zum Bau eines [[Brutreaktor#Schneller Brüter|Schnellen Brureaktors]].
 
Im Jahr 1951 wurde dem Labor angeordnet, das erste sowjetische Kernkraftwerk zu bauen. Das [[Kernkraftwerk Obninsk]] nahm am 27. Juli 1954 den Betrieb auf.<ref name="Geschichte"/>


Zu den Entwicklungen des Instituts gehören weiter:<ref name="Geschichte">[http://www.ippe.obninsk.ru/ist/ist.php Geschichte des Instituts] (russisch)</ref>
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Unter der wissenschaftlichen Leitung oder in Zusammenarbeit wurden auch das Kernkraftwerk Belojarsk, das bewegliche Kernkraftwerk TES-3<ref>{{Webarchiv | url= http://www.ippe.obninsk.ru/rpr/2-2rpr.php | wayback = 20110310121824 | text =  Транспортабельная электростанция ТЭС–3}}</ref>, das [[Kernkraftwerk Bilibino]] und zahlreiche weitere Entwürfe fertiggestellt.
Unter der wissenschaftlichen Leitung oder in Zusammenarbeit wurden auch das Kernkraftwerk Belojarsk, das bewegliche Kernkraftwerk TES-3<ref>{{Webarchiv | url= http://www.ippe.obninsk.ru/rpr/2-2rpr.php | wayback = 20110310121824 | text =  Транспортабельная электростанция ТЭС–3}}</ref>, das [[Kernkraftwerk Bilibino]] und zahlreiche weitere Entwürfe fertiggestellt.


In den 1950er und 1960er Jahren wirkte hier [[Igor Iljitsch Bondarenko]] (Leninpreisträger) mit grundlegenden Untersuchungen zur schnellen Neutronenphysik und daraus abgeleiteter Reaktoren.
In den 1950er und 1960er Jahren wirkte hier [[Igor Iljitsch Bondarenko|Igor Bondarenko]] ([[Leninpreis|Leninpreisträger]]) mit grundlegenden Untersuchungen zur schnellen Neutronenphysik und daraus abgeleiteter Reaktoren.<ref>А. И. Лейпунский, А. И. Абрамов, В. Н. Андреев, А. И. Барышников, И. И. Бондаренко и др.: Исследования по физике реакторов на быстрых нейтронах (Untersuchungen zur Physik von Reaktoren mit schnellen Neutronen), [[Atomnaja energija|Атомная энергия]] Том 5, № 3 (1958) 277–293, [https://j-atomicenergy.ru/index.php/ae/article/view/2653/2530 PDF]</ref>
 
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 5. April 2021, 17:00 Uhr

Einfahrt zum Institut

Das Staatliche Wissenschaftliche Zentrum der Russischen Föderation – Physikalisch-Energetisches-Institut A. I. Leipunski ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), kurz ГНЦ РФ – ФЭИ, bzw. IPPE[1]) ist ein russisches Forschungsinstitut in Obninsk. Benannt ist es nach dem sowjetischen Kernphysiker Alexander Leipunski.

Das Institut wurde als Labor „V“ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), auch bekannt unter dem Codenamen Malojaroslawez-10, nach der gleichnamigen nahe gelegenen Stadt, am 19. Dezember 1945 durch Erlass des Rates der Volkskommissare errichtet. Der deutsche Kernphysiker Heinz Pose wurde beauftragt, das Labor „V“ zu errichten, zu leiten und die Mitarbeiter auszuwählen.[2] Das wissenschaftliche Personal im Labor „V“ sollte sowohl russisch als auch deutsch sein, wobei es sich bei den ersteren hauptsächlich um politische Gefangene aus dem Gulag oder aus dem Exil handelte.

Im Jahr 1947 erhielt Leipunski, Akademiemitglied und wissenschaftlicher Verbindungsmann der 9. Hauptdirektion des NKWD, eine Anstellung im Labor „V“. Von 1949 an leitete er das in Physikalisch-Energetisches Institut umbenannte Forschungsinstitut und war von 1950 an der Leiter des Programms zur Entwicklung und zum Bau eines Schnellen Brureaktors.

Im Jahr 1951 wurde dem Labor angeordnet, das erste sowjetische Kernkraftwerk zu bauen. Das Kernkraftwerk Obninsk nahm am 27. Juli 1954 den Betrieb auf.[3]

Zu den Entwicklungen des Instituts gehören weiter:[3]

  • Schnelle Reaktoren BR-1, BR-2, BR-5, BR-10 in Obninsk
  • Reaktor BOR-60 im RIAR (Dimitrowgrad)
  • Reaktor BN-350 für das Kernkraftwerk Aqtau
  • Reaktor BN-600 für das Kernkraftwerk Belojarsk
  • Reaktoren für Atom-U-Boote
  • Reaktoren TOPAZ und BUK für Raumsonden

Unter der wissenschaftlichen Leitung oder in Zusammenarbeit wurden auch das Kernkraftwerk Belojarsk, das bewegliche Kernkraftwerk TES-3[4], das Kernkraftwerk Bilibino und zahlreiche weitere Entwürfe fertiggestellt.

In den 1950er und 1960er Jahren wirkte hier Igor Bondarenko (Leninpreisträger) mit grundlegenden Untersuchungen zur schnellen Neutronenphysik und daraus abgeleiteter Reaktoren.[5]

Einzelnachweise

  1. Kürzel von State Scientific Center of the Russian Federation – Institute for Physics and Power Engineering Named After A. I. Leypunsky
  2. Pavel V. Oleynikov: German Scientist in the Soviet Atomic Project. In: The Nonproliferation Review. Band 7, Nr. 2, 2000, S. 14 (1–30 S., [1] [PDF]).
  3. 3,0 3,1 Geschichte des Instituts (russisch)
  4. Транспортабельная электростанция ТЭС–3 (Memento vom 10. März 2011 im Internet Archive)
  5. А. И. Лейпунский, А. И. Абрамов, В. Н. Андреев, А. И. Барышников, И. И. Бондаренко и др.: Исследования по физике реакторов на быстрых нейтронах (Untersuchungen zur Physik von Reaktoren mit schnellen Neutronen), Атомная энергия Том 5, № 3 (1958) 277–293, PDF

Weblinks

Koordinaten: 55° 5′ 1,2″ N, 36° 34′ 51,7″ O

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