Heinrich Gustav Johannes Kayser

Heinrich Gustav Johannes Kayser

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Heinrich Kayser

Johannes Heinrich Gustav Kayser (* 16. März 1853 in Bingen; † 14. Oktober 1940 in Bonn) war ein deutscher Physiker.

Herkunft und Familie

Heinrich Kayser wurde als jüngstes von fünf Kindern des Ritterguteigentümers Johann Jacob August Heinrich Kayser (* 12. Juni 1817 in Königsberg; † 28. Januar 1910, in Tirol bei Meran; dieser Sohn des Notars August Imanuel Kayser * 17. Februar 1785 in Treptow an der Rega; † 12. Oktober 1858 und der Wilhelmine Henriette Amalie von Schaffstedt, * 12. Juni 1789 in Brandenburg a. H., † Königsberg 5. April 1867) sowie Amalie Dorothea von Metz (* 10. Juli 1812 in Smolensk; † 4. Dezember 1880, in Berlin, diese Tochter des aus dem Elsass eingewanderten Majors Russlands Friedrich von Metz († St. Petersburg 1819) und der Elisabeth Maria von Wachten (* 19. November 1784 in Estland; † 31. Mai 1862 in Halle a. S.), Vorsteherin des kaiserlichen Erziehungshauses in Moskau) geboren[1][2].

Heinrich Kayser war der jüngere Bruder des Geologen Emanuel Kayser.

Im Jahre 1887 heiratete Heinrich Kayser Auguste Juliane Hoffmann, verw. Prümm. Die Ehe blieb kinderlos[1].

Leben

Heinrich Kayser wurde 1879 an der Universität Berlin mit einer Arbeit über die Eigenschaften von Schallwellen promoviert. Er entdeckte das Vorkommen von Helium in der Erdatmosphäre. Zusammen mit Carl Runge untersuchte er die Spektren chemischer Elemente. Von 1894 bis 1920 war er Professor an der Universität Bonn, wo er der Nachfolger von Heinrich Hertz war. In Bonn baute er ein Zentrum für spektroskopische Forschungen auf.

Kayser gehörte anfangs zu den herausragenden Autoren der Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie.[3]

Im Jahre 1905 schrieb er eine Abhandlung über die Elektronentheorie.

Ehrungen

Nach ihm wurde die physikalische Einheit Kayser benannt.

Im Jahr 1886 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

In den Jahren 1905, 1916 und 1917 wurde Heinrich Kayser für den Nobelpreis in Physik nominiert[4].

Am 20. März 2000 wurde der Asteroid (10509) Heinrichkayser nach ihm benannt.

Schriften

  • Kayser, H.: Ueber den Einfluss der Intensität des Schalles auf seine Fortpflanzungsgeschwindigkeit. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 242, Nr. 4, 1879, S. 465–485.
  • Heinrich Kayser: Physik. Lehrbuch für Studierende. 3. Auflage. Enke, Stuttgart 1900, urn:nbn:de:hbz:061:2-22581.
  • mit Carl Runge: Handbuch der Spektroskopie. 8 Bände. 1900–1924.

Literatur

  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831-1931. Hannover, 1931, S. 29.
  • Matthias Dörries und Klaus Hentschel (Hrsg.): Heinrich Kayser, Erinnerungen aus meinem Leben. Annotierte wissenschaftshistorische Edition des Originaltyposkriptes aus dem Jahr 1936. Institut für Geschichte der Naturwissenschaft, München 1996. ISBN 3-89241-019-4.
  • Joseph F. Mulligan: Doctoral oral examination of Heinrich Kayser, Berlin, 1879. In: Am. J. Phys. 60, 1992, S. 38-43.
  • Walther Gerlach: Kayser, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 381 f. (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Koerner, Bernhard: Ostpreußisches Geschlechterbuch. Band 1. Starke, Görlitz 1928, S. 151, 169.
  2. Deutsche Biographie: Kayser, Heinrich - Deutsche Biographie. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  3. Vergleiche den Innentitel des II. Jahresbandes (Jahrgang 1904)
  4. Nomination Database. Abgerufen am 2. Februar 2017.

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