Gustav Tammann: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|behandelt den Chemiker, für den Astronomen siehe [[Gustav Andreas Tammann]]}}
'''Gustav Tammann''' ist der Name folgender Personen:
[[Datei:Voit 221 Gustav Tammann.jpg|thumb|right|Gustav Tammann, 1913]]
'''Gustav Heinrich Johann Apollon Tammann''' (* {{JULGREGDATUM|28|5|1861|Link="true"}} in [[Kingissepp|Jamburg]] (seit 1922 ''Kingissepp'', südwestlich von [[Sankt Petersburg|St. Petersburg]], [[Russland]], nahe der Grenze zu [[Estland]]); † [[17. Dezember]] [[1938]] in [[Göttingen]]) war ein [[deutsch-baltisch]]er [[Chemiker]].


== Leben ==
<onlyinclude>*[[Gustav Tammann (Chemiker)]] (1861–1938), deutsch-baltischer Chemiker
*[[Gustav Andreas Tammann]] (1932–2019), deutscher Astronom</onlyinclude>


Tammann war der Sohn eines Arztes. Er studierte Chemie in [[Tartu|Dorpat]] (heute [[Tartu]], [[Estland]]) und wurde 1889 Dozent. Im Jahr 1890 promovierte er dort mit einer Arbeit über die [[Metamerie]] der [[Metaphosphate]].  1892 wurde Tammann außerordentlicher und 1894 ordentlicher [[Professor]] in Dorpat.
{{Begriffsklärung}}
 
1903 wurde Tammann an die [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]] als Direktor des neu gegründeten Instituts für [[Anorganische Chemie]] berufen. 1907/1908 wurde er Direktor des Instituts für [[Physikalische Chemie]] als Nachfolger von [[Walther Nernst]] und [[Friedrich Dolezalek (Chemiker)|Friedrich Dolezalek]] (bis 1929). 1910 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Literatur|Autor=Holger Krahnke|Titel=Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001|Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht|Ort=Göttingen|Datum=2001|Seiten=238|ISBN=3-525-82516-1}}</ref> und 1919 zum korrespondierenden Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt. Seit 1912 war er korrespondierendes und seit 1927 Ehrenmitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-52318.ln-ru| sprache=russisch
| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724| titelerg=Gustav Heinrich Johann Apollon Tammann| zugriff=2015-10-25}}</ref>
 
1925 erhielt Gustav Tammann die [[Liebig-Denkmünze]] des [[Verein Deutscher Chemiker|Vereins Deutscher Chemiker]]. 1926 wurde ihm von [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]] der Ehrendoktortitel verliehen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Technische Universität Dresden| url=http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/ua/navpoints/archiv/doku/ehrendok#T| titel=Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden| zugriff=2015-01-29}}</ref>
Zum 75. Geburtstag am 28. Mai 1936 wurde Tammann mit dem [[Adlerschild des Deutschen Reiches]] geehrt (Widmung: Dem Altmeister der deutschen Metallurgie). 1936 wurde er zum Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|6876|Name=Gustav Tammann|Kommentar=|Datum=14. November 2015}}</ref>
 
Zu seinen Studenten gehörten [[William Minot Guertler]] und der japanische Metallurge [[Kōtarō Honda]].
 
Sein Enkel ist der Astronom [[Gustav Andreas Tammann]].
 
== Leistungen ==
Sein Interesse galt besonders der [[Physik]] und der [[Physikalische Chemie|Physikalischen Chemie]] der [[Metalle]], und er gilt als Begründer der modernen [[Metallkunde]].
Er verfasste bedeutende Arbeiten über intermediäre Verbindungen, insbesondere die [[Intermetallische Verbindung|intermetallischen Verbindungen]] sowie über  [[Kristallisation]]s- und Schmelzvorgänge. Nach ihm sind die „Tammann-Regeln“ und „Tammann-Temperaturen“<ref>Das ist diejenige Temperatur, bei der beim langsamen Aufheizen die charakteristische Einfärbung von Kristallen irreversibel verschwindet.</ref> über Selbstdiffusionsvorgänge in Kristallen sowie die „Tammannsche Gleichung“ benannt. Er entwickelte den „Tammann-Ofen“ mit [[Heizwiderstand|Widerstandsheizung]] zur Erzeugung von Temperaturen bis 3000 Grad Celsius. Er gilt als der Begründer der modernen [[Metallographie]] und der Thermoanalyse. Zu seinen Veröffentlichungen gehören ein „Lehrbuch der Metallographie“ (1914, 4. Auflage 1932 unter dem Titel „Lehrbuch der Metallkunde“) und die Monographie „Der Glaszustand“ (1933).
 
''siehe auch:'' [[Vogel-Fulcher-Tammann-Gleichung]]
 
== Tammann-Gedenkmünze ==
Die [[Deutsche Gesellschaft für Materialkunde]] (DGM) verleiht die Tammann-Gedenkmünze, die an Mitglieder der DGM verliehen wird für den Aufbau oder die Leitung wissenschaftlicher und technischer Arbeitsgruppen, mit denen sie eigene Forschungs- oder Entwicklungskonzepte schöpferisch verwirklicht haben.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Deutsche Gesellschaft für Materialkunde
| url=http://www.dgm.de/dgm/html/verein_tammann.htm| titel=Tammann-Gedenkmünze| zugriff=2015-01-29}}</ref>
 
== Gustav-Tammann-Preis ==
 
Die Fakultät für Chemie der Universität Göttingen verleiht den Gustav-Tammann-Preis für die beste Masterarbeit des Jahres.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Gustav Tammann}}
* {{DNB-Portal|117697818}}
* [http://www.nernst.de/tammann/tammann.htm Gustav Tammann] (englisch)
* {{NDB|25|772|773|Tammann, Gustav|Anton Lerf|117697818}}
* [http://www.bbl-digital.de/eintrag/Tammann-Gustav-Heinrich-Johann-Apollon-1861-1938 Deutschbaltisches Biographisches Lexikon], 1970, S. 783
* [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000433/images/index.html?id=00000433&fip=eayayztsewqeayaxssdasyztsqrseayaxs&no=119&seite=767 Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat], Dorpat 1889
* [http://dspace.utlib.ee/dspace/bitstream/handle/10062/3029/tammann48.pdf?sequence=1 Original-Dissertation]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=117697818|LCCN=no/2010/37820|VIAF=22925480}}
 
{{SORTIERUNG:Tammann, Gustav}}
[[Kategorie:Chemiker (19. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden]]
[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutsch-Balte]]
[[Kategorie:Geboren 1861]]
[[Kategorie:Gestorben 1938]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Tammann, Gustav
|ALTERNATIVNAMEN=Tammann, Gustav Heinrich Johann Apollon (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-baltischer Chemiker
|GEBURTSDATUM=28. Mai 1861
|GEBURTSORT=[[Kingissepp|Jamburg]]
|STERBEDATUM=17. Dezember 1938
|STERBEORT=[[Göttingen]]
}}

Aktuelle Version vom 11. August 2019, 12:11 Uhr

Gustav Tammann ist der Name folgender Personen:

  • Gustav Tammann (Chemiker) (1861–1938), deutsch-baltischer Chemiker
  • Gustav Andreas Tammann (1932–2019), deutscher Astronom
Dies ist eine Begriffsklärungsseite zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.

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