Guido Beck: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:DE Guido Beck physicist.jpg|thumb|upright|Guido Beck 1971/1972]]
'''Guido Beck''' ist der Name folgender Personen:
'''Guido Beck''' (* [[29. August]] [[1903]] in [[Reichenberg]] in [[Böhmen]]; † [[21. Oktober]] [[1988]] in [[Rio de Janeiro]]) war ein argentinischer [[Theoretische Physik|theoretischer Physiker]].


== Leben und Werk ==
<onlyinclude>* [[Guido Beck (Physiker)]] (1903–1988), argentinischer Physiker
Guido Beck wuchs in der [[Schweiz]], wohin die Familie 1907 gezogen war, und ab 1920 in [[Wien]] auf. Nach seinem Schulabschluss studierte er Physik an der [[Universität Wien]] und promovierte 1925 bei [[Hans Thirring]] über Relativitätstheorie. Kurz darauf schrieb er eine Arbeit über den [[Compton-Effekt]]. Danach arbeitete er zunächst an der [[Universität Bern]], wieder in Wien bei [[Felix Ehrenhaft|Ehrenhaft]] und ab Februar 1928 für vier Jahre als erster Assistent von [[Werner Heisenberg]] in [[Leipzig]] <ref>Heisenberg unterstützte Beck auch auf seiner Flucht vor den Nationalsozialisten, [http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/27414/ vgl. ''Jüdische Naturwissenschaftler an der Universität Leipzig'']</ref>  
* [[Guido Benedikt Beck]] (1885–1958), deutscher Geistlicher, Titularbischof von Mastaura</onlyinclude>


1930/31 war er in Cambridge bei [[Ernest Rutherford]], danach kurz in [[Kopenhagen]] und anschließend in [[Prag]]. Es folgten Stationen in [[Kansas]] und [[Japan]], wo er Vorlesungen hielt, bevor er auf Einladung von [[Jakow Iljitsch Frenkel]] von 1935 bis 1937 an der Universität [[Odessa]] arbeitete wo er den Lehrstuhl für Theoretische Physik gegründet hatte.
{{Begriffsklärung}}
 
Beck ging, als sich die politische Situation in der [[Sowjetunion]] zu sehr zuspitzte, über Kopenhagen, wo ihm [[Niels Bohr]] bei der Ausreise behilflich war, nach [[Lyon]], wo er am Atominstitut für das [[CNRS]] forschte. Bei Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] 1939 wurde er in Frankreich als Deutscher interniert, es gelang ihm aber wieder, in [[Montpellier]] zu forschen und dann in Lyon zu unterrichten. Die Eroberung Frankreichs durch das nationalsozialistische Deutschland gefährdete ihn als Jude under ging 1941 ins neutrale [[Portugal]], wo er Gastprofessuren an den Universitäten in [[Coimbra]] und [[Porto]] annahm, und von da 1943 nach [[Argentinien]]. Seine Mutter hatte er als Staatenloser nicht mehr retten können. Sie wurde von den Nazis in [[Holocaust|Auschwitz]] ermordet. Er lehrte an der Universität in [[Buenos Aires]], wo unter anderem José Antonio Balseiro zu seinen Schülern zählte, und ab 1951 in Brasilien. 1962 kehrte er nach Argentinien zurück, um die Nachfolge von Balseiro an dem nach diesem benannten Institut anzutreten. Ab 1975 war er am  [[Centro Brasileiro de Pesquisas Físicas]] (CBPF) in Brasilien tätig. Er war maßgeblich am Aufbau der Ausbildung für Physiker in Südamerika beteiligt.
 
Im Jahr 1988 starb er bei einem Autounfall in Rio.
== Themen seiner Forschung ==
Beck befasste sich in den 1920er und 1930er Jahren mit Kernphysik und Betazerfall. Um 1930 schrieb er Beiträge über Quantenmechanik für das Handbuch der Radiologie und Beiträge für das Handbuch der Physik. In Südamerika befasste er sich weiter mit Anwendungen der Quantenmechanik, zum Beispiel in der Kernphysik, auf Streuprobleme und den Tunneleffekt, und mit Beugungstheorie. Er spielte beim Aufbau der universitären Ausbildung südamerikanischer Physiker eine wichtige Rolle und war auch involviert in die Bestrebungen des argentinischen Präsidenten [[Juan Perón]], in den 1950er Jahren in Argentinien die kernphysikalische und kerntechnische Forschung auszubauen.
 
Er war ein Freund des Schriftstellers [[Ernesto Sabato]].
 
== Auszeichnungen ==
* korrespondierendes Mitglied der Academia Brasileira de Ciências
* 1965: die [[Johann Joseph Ritter von Prechtl-Medaille]]
* 1972: Ehrenmitglied der [[Österreichische Physikalische Gesellschaft|Österreichischen Physikalischen Gesellschaft]]
* 1977: Ehrendoktor der [[Technische Hochschule Darmstadt|TH Darmstadt]].
 
== Literatur ==
* Ignacio Klich (1995): ''[[Richard Gans]], Guido Beck and the Role of German Speaking Jewish Scientists in the Early Days of Argentinia's Nuclear Project'', Ibero-Amerikanisches Archiv 21, 1/2, 127 - 167.
* {{ÖBL2|Guido|Beck|1903|1988|D. Angetter}}
 
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|132765756}}
*[http://www.aip.org/history-programs/niels-bohr-library/oral-histories/4500 Oral History Interview 1967 mit Heilbron]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=132765756|LCCN=no/2002/52748|VIAF=65176564}}
 
{{SORTIERUNG:Beck, Guido}}
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Buenos Aires)]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Technischen Universität Darmstadt]]
[[Kategorie:Argentinier]]
[[Kategorie:Geboren 1903]]
[[Kategorie:Gestorben 1988]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Beck, Guido
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=argentinischer Physiker
|GEBURTSDATUM=29. August 1903
|GEBURTSORT=Reichenberg
|STERBEDATUM=21. Oktober 1988
|STERBEORT=Rio de Janeiro
}}

Aktuelle Version vom 28. Juli 2019, 16:30 Uhr

Guido Beck ist der Name folgender Personen:

  • Guido Beck (Physiker) (1903–1988), argentinischer Physiker
  • Guido Benedikt Beck (1885–1958), deutscher Geistlicher, Titularbischof von Mastaura
Dies ist eine Begriffsklärungsseite zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.

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