Gregor Wentzel: Unterschied zwischen den Versionen

Gregor Wentzel: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Claude J
 
imported>Qcomp
K (→‎Weblinks: linkfixes (PhysHistNetw, NAS Memoir), ein Weblink geringer Qualität entfernt (tab Lebenslauf zu ETH-Ausstellung))
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Gregor Wentzel''' (* [[17. Februar]] [[1898]] in [[Düsseldorf]]; † [[12. August]] [[1978]] in [[Ascona]]) war ein [[Deutsche|deutscher]] theoretischer [[Physiker]].
'''Gregor Wentzel''' (* [[17. Februar]] [[1898]] in [[Düsseldorf]]; † [[12. August]] [[1978]] in [[Ascona]]) war ein [[Deutsche|deutscher]] theoretischer [[Physiker]].


Wentzel studierte in [[Freiburg im Breisgau]] und [[Greifswald]] und ab 1920 in [[München]] bei [[Arnold Sommerfeld]], wo er auch [[Wolfgang Pauli]] und [[Werner Heisenberg]] traf und 1921 promovierte. 1922 habilitierte er sich in München 1(Zur Quantentheorie der Betastrahlen)<ref>Veröffentlicht in Annalen der Physik, Band 69, 1922, S. 335-368</ref> und wurde 1926 Professor für theoretische Physik an der [[Universität Leipzig]].
Wentzel studierte in [[Freiburg im Breisgau]] und [[Greifswald]] und ab 1920 in [[München]] bei [[Arnold Sommerfeld]], wo er auch [[Wolfgang Pauli]] und [[Werner Heisenberg]] traf und 1921 promovierte. 1922 habilitierte er sich in München (Zur Quantentheorie der Betastrahlen)<ref>Veröffentlicht in Annalen der Physik, Band 69, 1922, S. 335–368</ref> und wurde 1926 Professor für theoretische Physik an der [[Universität Leipzig]].


Wentzel wurde [[1928]] Nachfolger [[Erwin Schrödinger]]s an der [[Universität Zürich]] und machte [[Zürich]] gemeinsam mit [[Wolfgang Pauli]], der im gleichen Jahr Professor an der [[ETH Zürich]] wurde, zu einem internationalen Zentrum der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]]. 1933 erschien sein Artikel „Wellenmechanik der Stoß- und Strahlungsvorgänge“ im Handbuch der Physik. Seine „Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder“ von 1943 war bis zur Revolutionierung der [[Quantenfeldtheorie]] durch [[Richard Feynman]], [[Julian Schwinger]] und andere, die Ende der 1940er Jahre einsetzte, das führende Lehrbuch. 1924<ref>G. Wentzel, ''Zur Quantenoptik'', Z. f. Physik, Band 22, 1924, S. 193-199</ref><ref> S.Antoci, D.-E.Liebscher. [http://arxiv.org/abs/physics/9704028 ''The Third Way to Quantum Mechanics is the Forgotten First.''] Annales Fond.Broglie, 21, 1996, S. 349</ref> fand er das später nach [[Richard Feynman]] benannte [[Pfadintegral]], die Arbeiten wurden aber kaum beachtet.  
Wentzel wurde [[1928]] Nachfolger [[Erwin Schrödinger]]s an der [[Universität Zürich]] und machte [[Zürich]] gemeinsam mit [[Wolfgang Pauli]], der im gleichen Jahr Professor an der [[ETH Zürich]] wurde, zu einem internationalen Zentrum der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]]. 1933 erschien sein Artikel „Wellenmechanik der Stoß- und Strahlungsvorgänge“ im Handbuch der Physik. Seine „Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder“ von 1943 war bis zur Revolutionierung der [[Quantenfeldtheorie]] durch [[Richard Feynman]], [[Julian Schwinger]] und andere, die Ende der 1940er Jahre einsetzte, das führende Lehrbuch. 1924<ref>G. Wentzel, ''Zur Quantenoptik'', Z. f. Physik, Band 22, 1924, S. 193–199</ref><ref> S.Antoci, D.-E.Liebscher. [http://arxiv.org/abs/physics/9704028 ''The Third Way to Quantum Mechanics is the Forgotten First.''] Annales Fond.Broglie, 21, 1996, S. 349</ref> fand er das später nach Richard Feynman benannte [[Pfadintegral]], die Arbeiten wurden aber kaum beachtet.
Während des Krieges übernahm er die Vorlesungen von Wolfgang Pauli an der ETH.  
Während des Krieges übernahm er die Vorlesungen von Wolfgang Pauli an der ETH.
Ab 1948 war er bis zu seiner Emeritierung 1969 Professor an der [[University of Chicago]] (danach als Professor Emeritus bis zu seinem Tod).  
Ab 1948 war er bis zu seiner Emeritierung 1969 Professor an der [[University of Chicago]] (danach als Professor Emeritus bis zu seinem Tod).


Er war unter anderem Gastprofessor an der [[University of Wisconsin–Madison]] (1930), der [[Purdue University]] (1947), der [[Stanford University]] (1949), am [[Tata Institute of Fundamental Research]] (1951) und an der [[University of California, Berkeley]] (1954). 1975 erhielt er die [[Max-Planck-Medaille]]. AB 1959 war er Mitglied der [[National Academy of Sciences]].
Er war unter anderem Gastprofessor an der [[University of Wisconsin–Madison]] (1930), der [[Purdue University]] (1947), der [[Stanford University]] (1949), am [[Tata Institute of Fundamental Research]] (1951) und an der [[University of California, Berkeley]] (1954). 1975 erhielt er die [[Max-Planck-Medaille]]. Ab 1959 war er Mitglied der [[National Academy of Sciences]].


Wentzel ist mit [[Hendrik Anthony Kramers]] und [[Léon Brillouin]] einer der Erfinder der [[WKB-Näherung]] in der Quantenmechanik.
Wentzel ist mit [[Hendrik Anthony Kramers]] und [[Léon Brillouin]] einer der Erfinder der [[WKB-Näherung]] in der Quantenmechanik.
==Schriften==
 
*Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder, Wien: Deuticke 1943
== Schriften ==
*Quantum theory of fields, Interscience 1949, Dover 2003
* Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder, Wien: Deuticke 1943
* Quantum theory of fields, Interscience 1949, Dover 2003


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118806688}}
* {{DNB-Portal|118806688}}
* [http://www.ethbib.ethz.ch/exhibit/pauli/wentzel.html Gregor Wentzel] - ETH Bibliothek.
* {{Literatur |Titel=Gregor Wentzel 1898-1978 |Autor=[[Peter G. O. Freund]], Charles J. Goebel, [[Yōichirō Nambu]], [[Reinhard Oehme]] |Sammelwerk=Biographical Memoirs of the National Academy of Sciences |Band= |Datum=2009 |Online=http://www.nasonline.org/publications/biographical-memoirs/memoir-pdfs/wentzel-gregor.pdf |Format=PDF; 189&nbsp;kB}}
* [http://www.aip.org/history-programs/niels-bohr-library/oral-histories/4953 Oral History interview transcript with Gregor Wentzel 3-5 February 1964.] American Institute of Physics, Niels Bohr Library and Archives.
* {{PhysHistNetw|ID=11611006|Titel=Gregor Wentzel}}
* [http://www.nasonline.org/publications/biographical-memoirs/memoir-pdfs/wentzel-gregor.pdf Gregor Wentzel 1898-1978 - A Biographical Memoir by Peter G. O. Freund, Charles J. Goebel, Yoichiro Nambu, and Reinhard Oehme.] (PDF; 189&nbsp;kB) National Academy of Sciences, 2009.
* [http://www.aip.org/history/acap/biographies/bio.jsp?wentzelg Biographie bei der APS]
* {{CPL|Wentzel_378}}
* {{CPL|Wentzel_378}}
* {{HLS|41694|Autor=Günter Scharf}}
* {{HLS|41694|Autor=Günter Scharf}}
==Einzelnachweise==
* [http://www.aip.org/history-programs/niels-bohr-library/oral-histories/4953 Oral History interview transcript with Gregor Wentzel 3-5 February 1964.] American Institute of Physics, Niels Bohr Library and Archives.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


Zeile 32: Zeile 33:
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Zürich)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Zürich)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Chicago)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Chicago)]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1898]]
[[Kategorie:Geboren 1898]]
[[Kategorie:Gestorben 1978]]
[[Kategorie:Gestorben 1978]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Träger der Max-Planck-Medaille]]


{{Personendaten
{{Personendaten

Aktuelle Version vom 3. März 2022, 18:22 Uhr

Gregor Wentzel (* 17. Februar 1898 in Düsseldorf; † 12. August 1978 in Ascona) war ein deutscher theoretischer Physiker.

Wentzel studierte in Freiburg im Breisgau und Greifswald und ab 1920 in München bei Arnold Sommerfeld, wo er auch Wolfgang Pauli und Werner Heisenberg traf und 1921 promovierte. 1922 habilitierte er sich in München (Zur Quantentheorie der Betastrahlen)[1] und wurde 1926 Professor für theoretische Physik an der Universität Leipzig.

Wentzel wurde 1928 Nachfolger Erwin Schrödingers an der Universität Zürich und machte Zürich gemeinsam mit Wolfgang Pauli, der im gleichen Jahr Professor an der ETH Zürich wurde, zu einem internationalen Zentrum der theoretischen Physik. 1933 erschien sein Artikel „Wellenmechanik der Stoß- und Strahlungsvorgänge“ im Handbuch der Physik. Seine „Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder“ von 1943 war bis zur Revolutionierung der Quantenfeldtheorie durch Richard Feynman, Julian Schwinger und andere, die Ende der 1940er Jahre einsetzte, das führende Lehrbuch. 1924[2][3] fand er das später nach Richard Feynman benannte Pfadintegral, die Arbeiten wurden aber kaum beachtet. Während des Krieges übernahm er die Vorlesungen von Wolfgang Pauli an der ETH. Ab 1948 war er bis zu seiner Emeritierung 1969 Professor an der University of Chicago (danach als Professor Emeritus bis zu seinem Tod).

Er war unter anderem Gastprofessor an der University of Wisconsin–Madison (1930), der Purdue University (1947), der Stanford University (1949), am Tata Institute of Fundamental Research (1951) und an der University of California, Berkeley (1954). 1975 erhielt er die Max-Planck-Medaille. Ab 1959 war er Mitglied der National Academy of Sciences.

Wentzel ist mit Hendrik Anthony Kramers und Léon Brillouin einer der Erfinder der WKB-Näherung in der Quantenmechanik.

Schriften

  • Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder, Wien: Deuticke 1943
  • Quantum theory of fields, Interscience 1949, Dover 2003

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veröffentlicht in Annalen der Physik, Band 69, 1922, S. 335–368
  2. G. Wentzel, Zur Quantenoptik, Z. f. Physik, Band 22, 1924, S. 193–199
  3. S.Antoci, D.-E.Liebscher. The Third Way to Quantum Mechanics is the Forgotten First. Annales Fond.Broglie, 21, 1996, S. 349

Die News der letzten Tage