Friedrich Wagner (Physiker): Unterschied zwischen den Versionen

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Seit 1993 ist er Direktor am [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]], davon war er von 2003 bis 2005 Leiter des Ressorts [[Wendelstein 7-X]]. Ab 1999 war er ordentlicher Professor an der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald]]. Ende 2008 wurde er emeritiert.
Seit 1993 ist er Direktor am [[Max-Planck-Institut für Plasmaphysik]], davon war er von 2003 bis 2005 Leiter des Ressorts [[Wendelstein 7-X]]. Ab 1999 war er ordentlicher Professor an der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald]]. Ende 2008 wurde er emeritiert.


Den Stern-Gerlach-Preis erhielt er vor allem für die Entdeckung selbstorganisierter Transportbarrieren in Hochtemperaturplasmen, die H-Mode. Sie ist wichtig für das Confinement der Fusionsplasmen.<ref>[https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/reden/litfin/red_festakt_hh_2009.html Rede des DPG Präsidenten Gerd Litfin 2009] bei Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille und anderer Preise</ref>
Den Stern-Gerlach-Preis erhielt er vor allem für die Entdeckung selbstorganisierter Transportbarrieren in Hochtemperaturplasmen, die H-Mode.<ref>Wagner u.&nbsp;a., Phys. Rev. Lett., Band 49, 1982, S. 1408</ref> Sie ist wichtig für das Confinement der Fusionsplasmen.<ref>[https://www.dpg-physik.de/ueber-uns/organe-und-gremien/praesidentinnen-und-praesidenten Rede des DPG Präsidenten Gerd Litfin 2009] bei Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille und anderer Preise</ref>


== Mitgliedschaften und Ehrungen ==
== Mitgliedschaften und Ehrungen ==
1987 wurde Wagner mit dem Preis der ''Plasma Physics Division'' der [[American Physical Society]] für "Excellency in Plasma Physics" geehrt. Er ist Ehrenmitglied des [[Joffe-Institut]]s in [[Sankt Petersburg]] und ''Fellow of the Institute of Physics'' der American Physical Society.
1987 wurde Wagner mit dem Preis der ''Plasma Physics Division'' der [[American Physical Society]] für "Excellency in Plasma Physics" geehrt. Er ist Ehrenmitglied des [[Joffe-Institut]]s in [[Sankt Petersburg]] und ''Fellow of the Institute of Physics'' der American Physical Society. 2016 wurde er zum auswärtigen Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-64371.ln-ru| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften: Вагнер, Фридрих (Wagner, Friedrich)| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| zugriff=2021-03-25| sprache=ru}}</ref>


Von 1996 bis 2004 war Wagner Vorsitzender der Abteilung [[Plasmaphysik]] der [[Europäische Physikalische Gesellschaft|Europäischen Physikalischen Gesellschaft]]. Von April 2007 bis 2009 war er Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.
Von 1996 bis 2004 war Wagner Vorsitzender der Abteilung [[Plasmaphysik]] der [[Europäische Physikalische Gesellschaft|Europäischen Physikalischen Gesellschaft]]. Von April 2007 bis 2009 war er Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.


Für seine Verdienste um die Plasma- und Fusionsforschung erhielt Friedrich Wagner im März 2009 die [[Stern-Gerlach-Medaille]], welche die höchste Auszeichnung für experimentelle Physik der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] ist.<ref>[http://www.dpg-physik.de/presse/pressemit/2008/dpg-pm-2008-025.html Pressemitteilung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (20. November 2008)]</ref> 2007 erhielt er den [[Hannes-Alfvén-Preis]].
Für seine Verdienste um die Plasma- und Fusionsforschung erhielt Friedrich Wagner im März 2009 die [[Stern-Gerlach-Medaille]], welche die höchste Auszeichnung für experimentelle Physik der [[Deutsche Physikalische Gesellschaft|Deutschen Physikalischen Gesellschaft]] ist.<ref>[https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2008/dpg-pm-2008-025 Pressemitteilung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (20. November 2008)]</ref> 2007 erhielt er den [[Hannes-Alfvén-Preis]].


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
* Auf den Wegen zum Fusionskraftwerk : Organisierter und selbst-organisierter magnetischer Einschluss. ''Physik Journal'' Bd.8, 2009, Nr.8/9, Seite 35 - 41 (Vortrag zur Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille)
* Auf den Wegen zum Fusionskraftwerk : Organisierter und selbst-organisierter magnetischer Einschluss. ''Physik Journal'' Bd. 8, 2009, Nr. 8/9, Seite 35–41 (Vortrag zur Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille)
* F. Wagner et al.: ''A Regime of Improved Confinement and High Beta in Neutral Beam Heated Divertor Discharges of ASDEX'', in: Physical Review Letters 49 (1982) 1408.
* F. Wagner et al.: ''A Regime of Improved Confinement and High Beta in Neutral Beam Heated Divertor Discharges of ASDEX'', in: Physical Review Letters 49 (1982) 1408.
* F. Wagner et al.: ''Evidence for an Edge Thermal Barrier Causing the H-Mode of ASDEX'', in: Physical Review Letters 53 (1984) 1453.
* F. Wagner et al.: ''Evidence for an Edge Thermal Barrier Causing the H-Mode of ASDEX'', in: Physical Review Letters 53 (1984) 1453.
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* F. Wagner: ''A Quarter-Century of H-Mode Studies'', in: Plasma Phys. Control. Fusion 49 (2007) B1.
* F. Wagner: ''A Quarter-Century of H-Mode Studies'', in: Plasma Phys. Control. Fusion 49 (2007) B1.
* F. Wagner et al.: ''W7-AS: One step of the Wendelstein stellarator line'', in: Physics of Plasmas 12 (2005) 072509.
* F. Wagner et al.: ''W7-AS: One step of the Wendelstein stellarator line'', in: Physics of Plasmas 12 (2005) 072509.
 
* Friedrich E. Wagner: ''Rudolf Mössbauer and the development of the Garching research site'', in: Hyperfine Interactions, March 2012, Volume 204, Issue 1–3, pp 83–88.
== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
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* [https://www.ipp.mpg.de/63699/wagner Homepage von Wagner am MPI für Plasmaphysik]
* [https://www.ipp.mpg.de/63699/wagner Homepage von Wagner am MPI für Plasmaphysik]
* [http://www.deutsch-russische-partnerschaft.de/de/1072.php Interview mit Wagner auf der Seite "Deutsch-russische Partnerschaft"]
* [http://www.deutsch-russische-partnerschaft.de/de/1072.php Interview mit Wagner auf der Seite "Deutsch-russische Partnerschaft"]
== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 25. März 2021, 17:06 Uhr

Friedrich Wagner (* 16. November 1943 in Pfaffenhofen, häufig als Fritz Wagner abgekürzt) ist ein deutscher Physiker und emeritierter Hochschullehrer. Sein Spezialgebiet ist die Plasmaphysik. Er war zuletzt ordentlicher Professor an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald sowie Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.

Werdegang

Wagner studierte an der Technischen Universität in München. Seine Promotion schloss er ebenfalls an der TU München im Jahr 1972 ab. Anschließend arbeitete er von 1973 bis 1974 an der Ohio State University. Zunächst beschäftigte er sich mit Tieftemperaturphysik, wechselte aber unter dem Eindruck der damaligen Energiekrise zur Fusionsforschung in der Plasmaphysik. Im Jahr 1975 begann seine Tätigkeit für das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik ein, für das er ab 1986 das Tokamakexperiment ASDEX leitete.

1988 habilitierte sich Wagner an der Universität Heidelberg und erhielt dort einen Lehrauftrag. Anschließend wurde er zum Honorarprofessor der Technischen Universität München berufen. Von 1989 bis 1993 war Wagner Projektleiter des Stellaratorexperiments Wendelstein 7-AS.

Seit 1993 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, davon war er von 2003 bis 2005 Leiter des Ressorts Wendelstein 7-X. Ab 1999 war er ordentlicher Professor an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Ende 2008 wurde er emeritiert.

Den Stern-Gerlach-Preis erhielt er vor allem für die Entdeckung selbstorganisierter Transportbarrieren in Hochtemperaturplasmen, die H-Mode.[1] Sie ist wichtig für das Confinement der Fusionsplasmen.[2]

Mitgliedschaften und Ehrungen

1987 wurde Wagner mit dem Preis der Plasma Physics Division der American Physical Society für "Excellency in Plasma Physics" geehrt. Er ist Ehrenmitglied des Joffe-Instituts in Sankt Petersburg und Fellow of the Institute of Physics der American Physical Society. 2016 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]

Von 1996 bis 2004 war Wagner Vorsitzender der Abteilung Plasmaphysik der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Von April 2007 bis 2009 war er Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.

Für seine Verdienste um die Plasma- und Fusionsforschung erhielt Friedrich Wagner im März 2009 die Stern-Gerlach-Medaille, welche die höchste Auszeichnung für experimentelle Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ist.[4] 2007 erhielt er den Hannes-Alfvén-Preis.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Auf den Wegen zum Fusionskraftwerk : Organisierter und selbst-organisierter magnetischer Einschluss. Physik Journal Bd. 8, 2009, Nr. 8/9, Seite 35–41 (Vortrag zur Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille)
  • F. Wagner et al.: A Regime of Improved Confinement and High Beta in Neutral Beam Heated Divertor Discharges of ASDEX, in: Physical Review Letters 49 (1982) 1408.
  • F. Wagner et al.: Evidence for an Edge Thermal Barrier Causing the H-Mode of ASDEX, in: Physical Review Letters 53 (1984) 1453.
  • F. Wagner et al.: Experimental Study of the Principles Governing Tokamak Transport, in: Physical Review Letters 56 (1986) 2187.
  • F. Wagner, U. Stroth: Transport in Toroidal Devices - The Experimentalist's View, in: Plasma Phys. Control. Fusion 35 (1993) 1321.
  • F. Wagner: A Quarter-Century of H-Mode Studies, in: Plasma Phys. Control. Fusion 49 (2007) B1.
  • F. Wagner et al.: W7-AS: One step of the Wendelstein stellarator line, in: Physics of Plasmas 12 (2005) 072509.
  • Friedrich E. Wagner: Rudolf Mössbauer and the development of the Garching research site, in: Hyperfine Interactions, March 2012, Volume 204, Issue 1–3, pp 83–88.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wagner u. a., Phys. Rev. Lett., Band 49, 1982, S. 1408
  2. Rede des DPG Präsidenten Gerd Litfin 2009 bei Verleihung der Stern-Gerlach-Medaille und anderer Preise
  3. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften: Вагнер, Фридрих (Wagner, Friedrich). Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 25. März 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  4. Pressemitteilung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (20. November 2008)

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